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[[Datei:Portrait of Jacques Feyder.png|mini|Jacques Feyder, 1925]]
'''Jacques Feyder''' (* [[21. Juli]] [[1885]] in [[Ixelles/Elsene]], [[Belgien]]; † [[24. Mai]] [[1948]] in [[Prangins]], [[Schweiz]]) war ein französisch-belgischer [[Filmregisseur]].
'''Jacques Feyder''' (* [[21. Juli]] [[1885]] in [[Ixelles/Elsene]], [[Belgien]]; † [[24. Mai]] [[1948]] in [[Prangins]], [[Schweiz]]; eigentlich ''Jacques Léon Louis Frédérix''<ref name="lesgensducinema.com">[http://www.lesgensducinema.com/affiche_acteur.php?mots=Jacques+Feyder&nom_acteur=FEYDER%20Jacques&ident=14241&debut=0&record=1&from=ok Jacques Feyder] auf lesgensducinema.com</ref>) war ein [[Frankreich|französisch]]-[[Belgien|belgischer]] [[Filmregisseur]].
 
== Leben ==
Jacques Feyder, Sohn von Alfred Frédérix und Angèle Picard,<ref name="lesgensducinema.com" /> stammte aus einer gutbürgerlichen Familie, von deren Mitgliedern viele dem Militär zugehörig waren.<ref>[http://www.allmovie.com/artist/jacques-feyder-p89695 Jacques Feyder] bei Allmovie</ref> Auch er sollte zunächst Offizier werden, doch entschied er sich gegen den Willen seines Vaters für eine Laufbahn als Schauspieler. Feyder zog von Belgien nach Paris, wo er an verschiedenen Theatern auftrat, allerdings zunächst nur in kleinen Rollen. Seine Filmlaufbahn begann 1912 als Schauspieler unter Regisseuren wie [[Georges Méliès]] und [[Louis Feuillade]]. Er begann sich zunehmend für die Filmemacherei zu interessieren und assistierte unter anderem dem Regisseur [[Gaston Ravel]].<ref>[http://www.allmovie.com/artist/jacques-feyder-p89695 Jacques Feyder] bei Allmovie</ref> Seit 1915 inszenierte er seine eigenen Filme bei der Filmgesellschaft [[Gaumont]]. Zunächst drehte Feyder vor allem kleinere Komödien. Im Jahre 1917 heiratete er die bekannte Schauspielerin [[Françoise Rosay]]. Sie blieben bis zu seinem Tod verheiratet, Rosay unterstützte ihren Mann bei vielen seiner Projekte.
 
1917 wurde Feyder in die belgische Armee eingezogen und arbeitete als Schauspieler in der Truppenunterhaltung. 1919 kehrte er erfolgreich ins Filmgeschäft zurück. Mit ''L’Atlantide[[Die Herrin von Atlantis (1921)|Die Herrin von Atlantis]]'' (1921) nach einem Roman von [[Pierre Benoit (Schriftsteller)|Pierre Benoît]] hatte er seinen künstlerischen Durchbruch. Der Film wurde auch vom Publikum gut aufgenommen und war kommerziell erfolgreich. Ein weiteres Meisterwerk ist der 1923 in der Schweiz entstandene Film ''[[Kindergesichter|Visages d’enfants]]'' („Kindergesichter“), der sich mit der emotionalen Situation von Stiefkindern beschäftigt. ''Kindergesichter'' wurde allerdings erst 1925 wegen eines Streites mit der Verleihfirma veröffentlicht und wurde, obwohl mit guten Kritiken bedacht, ein kommerzieller Misserfolg. 1928 wurde seine Satire ''Les noveaux messieurs'' zensiert, da Feyder darin Späße über Politiker gemacht hatte. Daher wandte er sich für einige Zeit dem Ausland zu. In Deutschland verfilmte Feyder 1928 [[Émile Zola]]s Roman ''[[Thérèse Raquin]]''. Im darauffolgenden Jahr war er der Regisseur des letzten Stummfilms mit [[Greta Garbo]] ''[[Der Kuß (1929)|Der Kuss]] (The kiss)'', und 1930 drehte er in den USA die [[Anna Christie (1930, deutsche Version)|deutsche Version ihres ersten Tonfilms ''Anna Christie'']].
 
1933 kehrte Feyder, der mit dem Wechsel zum [[Tonfilm]] keine Probleme hatte, nach [[Frankreich]] zurück. Dort wurde er zu einem der führenden Vertreter und Mitbegründer des französischen [[Poetischer Realismus (Film)|poetischen Realismus]] im Film der 1930er Jahre. In seinen Filmen wie ''[[Die klugen Frauen]]'' (1935) machte er sich über gesellschaftliche Situationen lustig. Feyder drehte aber auch bis zum Zweiten Weltkrieg in Deutsch und Englisch. Im Krieg setzte Feyder sich in die neutrale Schweiz ab, wo er 1942 mit ''[[Eine Frau verschwindet (1942)|Eine Frau verschwindet]]'' seinen letzten Film drehte und am [[Conservatoire de musique de Genève|Konservatorium in Genf]] Lesungen hielt. 1948 starb er mit 62 Jahren im schweizerischen [[Prangins]].
 
Mit seiner Frau Françoise Rosay hatte Feyder drei Söhne, die ebenfalls beim Film tätig waren: der Filmarchitekt [[Marc Frédérix]] und die Regieassistenten Paul Feyder und Bernard Farrel.<ref name="New Yorker">[[Lillian Ross]]: [https://www.newyorker.com/magazine/1961/02/11/mme-rosay ''Mme. Rosay'']. In: ''[[The New Yorker]]'', 11. Februar 1961, S. 25.</ref>
 
== Filmografie (Auswahl) ==
* 1916: Têtes de femmes, femmes de tête
* 1920/1921: [[Die Herrin von Atlantis (1921)|Die Herrin von Atlantis]] ''(L’Atlantide)''
* 1922: [[Der Mann von der Straße]] ''(Crainquebille)''
* 1923: [[Das Bildnis]]
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* 1926: [[Carmen (1926)|Carmen]]
* 1926: [[Heimweh nach der Gasse]] ''(Gribiche)''
* 1928: [[Du sollst nicht ehebrechen!|Therese Raquin]] ''(Thérèse Raquin)''
* 1929: [[Die neuen Herren]] ''(Les Nouveaux messieurs)''
* 1929: [[Der Kuß (1929)|Der Kuß]] ''(The Kiss)''
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* 1935: [[Spiel in Monte Carlo]] ''(Pension Mimosas)''
* 1935: [[Die klugen Frauen]] ''(La Kermesse héroique)''
* 1937: [[Tatjana (1937)|Tatjana]] ''(Knight without armourArmour)''
* 1938: [[Fahrendes Volk (Film)|Fahrendes Volk]] ''(Les Gens du voyage)''
* 1940: [[Das Gesetz des Nordens]] ''(La Loi du Nord)''
* 1942: [[Eine Frau verschwindet (1942)|Eine Frau verschwindet]] (''(Une femme disparait)'')
 
== Literatur ==
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{{Personendaten
|NAME=Feyder, Jacques
|ALTERNATIVNAMEN=Frédérix, Jacques Léon Louis (wirklicher Name)
|KURZBESCHREIBUNG=französisch-belgischer Filmregisseur
|GEBURTSDATUM=21. Juli 1885