„Geschichte Myanmars“ – Versionsunterschied
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[[Datei:Burma indo china 1886.jpg|mini|hochkant=1|Britische Karte von Birma (1868)]]
Die '''Geschichte Myanmars''' umfasst die Entwicklungen auf dem Gebiet der [[Myanmar|Republik der Union Myanmar]] von der Urgeschichte bis zur Gegenwart.
== Vorgeschichte, Pyu-Staaten und Königreich Bagan ==
Die Vorgeschichte Myanmars ist bisher ungenügend erforscht. Bisher fanden kaum Ausgrabungen an vorgeschichtlichen Fundstellen statt. Oberflächenfunde belegen, dass es zahlreiche potentielle Ausgrabungsorte gibt. Bei [[Lepanchibaw]] wurde 2001 ein [[Jungsteinzeit|neolithischer]] Fundplatz freigelegt. In den unteren Schichten fanden sich Steinwerkzeuge, die oberen erbrachten Bronzefunde. Die Besiedlung reicht hier von etwa 3000 bis 1500 v. Chr. [[Nyaunggan]] ist ein bronzezeitliches [[Gräberfeld]].
[[Datei:Bagan, Burma.jpg|
Um 500 v. Chr. scheint die [[Eisenzeit]] begonnen zu haben. Im 1. Jahrhundert v. Chr. entwickelten sich die ersten Stadtstaaten, die dem Volk der [[Pyu]] zugeordnet werden. Die älteste Stadt, [[Beikthano-myo]], verlor im 5. nachchristlichen Jahrhundert an Bedeutung und wurde von [[Sri Ksetra]] als wichtigste Stadt abgelöst. Kulturell waren die Pyu stark von Indien abhängig. Sie prägten Münzen. Die Städte waren weitläufig von Mauern umgeben. Der Reisanbau war die Nahrungsgrundlage, der [[Hinduismus]] die Religion. Im 5./6. Jahrhundert gelangte der [[Buddhismus]] in den Formen des [[Hinayana]], des [[Mahayana]] und des [[Tantrayana]] zu den Pyu. Die Dominanz der Pyu-Fürstentümer in Nordmyanmar wurde um 800 durch das Königreich [[Nanzhao]] gebrochen. Im Süden dominierten die [[Mon]], die aber erst ab dem 10. Jahrhundert belegbar sind.
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Nach einer Reihe blutiger Intrigen kam 1782 der vierte Sohn Alaungpayas, [[Bodawpaya]], an die Macht. Er fand, dass der Palast mit Blut besudelt und daher entheiligt sei und verlegte die Hauptstadt vom gut ausgebauten Ava in das sumpfige [[Amarapura]]. Die Bevölkerung zwang er, ebenfalls umzusiedeln, die alte Hauptstadt wurde zerstört.<ref>Carl Ritter: ''Die Erdkunde von Asien.'' Band IV, Berlin 1835, S. 236–237.</ref> Statt gegen das wiedererstarkte Siam wandte er seine Armee nun nach Westen, eroberte 1784 endlich Arakan, 1813 den heutigen indischen Bundesstaat [[Manipur]] und 1817 [[Assam]].
[[Datei:IndienHistorisch.jpg|
Nach Bodawpayas Tod ließ sein Sohn [[Bagyidaw]] 1821 die alte Hauptstadt Ava wiedererrichten. Nach dem [[Erster Anglo-Birmanischer Krieg|Ersten Britisch-Birmanischen Krieg]] (1824–1826) musste Birma [[Assam]], [[Manipur]], [[Arakan (Reich)|Arakan]] und [[Tenasserim]] an die Briten abtreten. 1841 wurde Ava bei einem schweren Erdbeben fast vollständig zerstört. Die Residenz wurde erneut in das nahegelegene Amarapura verlegt.
Im [[Zweiter Anglo-Birmanischer Krieg|Zweiten Britisch-Birmanischen Krieg]], der im Jahr 1852 stattfand, verlor Birma auch den Rest seiner Küstengebiete (das frühere Pegu) an [[Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Irland|Großbritannien]]. Nach dieser Niederlage stürzte [[Mindon Min]] seinen Halbbruder Pagan 1853 und setzte sich selbst auf den Thron. Als Zeichen eines Neuanfangs gründete er die neue Hauptstadt [[Mandalay]].
== Britische Herrschaft ==
Nach dem [[Dritter Anglo-Birmanischer Krieg|Dritten Britisch-Birmanischen Krieg
=== Kolonialtruppen ===
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=== Beschränkte Selbstverwaltung ===
Bereits seit 1923 war das Land als eigenständige Kolonie im Rahmen des [[Government of India Acts#Government of India Act 1919|Government of India Act]] als separate Provinz unter einem Gouverneur in Rangun<ref>Sommerhauptstadt war [[Maymyo]]</ref> verwaltet worden.
Männer und Frauen, die Steuern zahlten, erhielten das aktive Wahlrecht. Das passive [[Frauenwahlrecht in Südasien|Frauenwahlrecht]] wurde jedoch nicht gewährt.<ref name="Adams351352" /><ref name="Martin268">Mart Martin: ''The Almanac of Women and Minorities in World Politics.'' Westview Press Boulder, Colorado, 2000, S. 268.</ref> Da nur Männer dazu verpflichtet waren, eine
Zum 1. April 1937 kam es zur Errichtung einer eigenen Kolonialverwaltung die dem ''Burma Office'' in London unterstand. Damit war eine Hauptforderung der [[Dobama Asiayone|Studentenbewegung der ''Thakin'']] unter Beteiligung von [[Aung San]] erfüllt.
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Die ausführende Gewalt hatte der Gouverneur inne, der einen maximal 10-köpfigen Ministerrat (''Council'') ernannte. Die bikamerale Legislative bestand aus einem Abgeordnetenhaus mit 132 gewählten Mitgliedern, aus deren Mitte 18 Vertreter in den Senat gewählt wurden, weitere 18 Senatoren ernannte der Gouverneur. Dem ''Home Minister'' unterstand die Polizei- und Justizverwaltung. Weiterhin war der parlamentarische Machtbereich auf das eigentliche Birma, also die Ebenen und das [[Irrawaddy]]-Delta beschränkt. Das Land war in sieben Verwaltungsbezirke geteilt. Die Volkszählung 1931 ergab 14,67 Mio. Einwohner (24 pro km²), wovon ca. 400.000 in der Hauptstadt wohnten.
Die Gebirgs- und Grenzregionen, die von anderen Völkern bewohnt sind, verwaltete der Gouverneur direkt durch einen eigenen Beamtenapparat (''Civil Service'') und mithilfe lokaler Häuptlinge.<ref name="HACK">Taylor, Robert; ''Colonial Forces in British Burma
* die ''Chin Hills Agency'' mit den 4 [[Kayah (Volk)|Karenni]]-Staaten;
* die Agentur der [[Federated Shan States]], die in einen nördlichen Bezirk mit sechs Fürstentümern und einen südlichen Bezirk mit 36 weiteren Staaten umfasste;
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== Japanische Invasion und Marionettenstaat ==
[[Datei:Aung San color portrait.jpg|
{{Hauptartikel|Burmafeldzug|Japanische Besetzung Burmas}}
Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] besetzte die [[Kaiserlich Japanische Armee|japanische Armee]] Anfang 1942 Birma. Die [[Shan-Staat]]en übergab Japan vertraglich an seinen Verbündeten Thailand, das sie sich bis Kriegsende einverleibte. Das Frauenwahlrecht wurde abgeschafft.<ref name="Adams351352" />
Am 1. August 1943 erklärte Birma seine Unabhängigkeit unter dem Regierungschef [[Ba Maw]], der als Oberhaupt der von Japan eingesetzten Marionettenregierung fungierte. Es erfolgte eine Kriegserklärung an die Alliierten. Die japanischen Besatzer förderten den Aufbau einer ''Burma National Army'', die sich aus Mitgliedern von nach Vorbild der Milizen europäischer faschistischer Parteien aufgebauten paramilitärischen Kampfverbänden einheimischer nationalistischer Parteien, rekrutierte. Im August 1944 gründete sich unter Beteiligung der [[Kommunistische Partei Birmas|Kommunisten]], der Sozialisten von [[U Nu]] und eines Teils der National Army unter [[Aung San]] eine Widerstandsbewegung gegen die japanische Besatzungsmacht und das von ihr eingesetzte Kollaborationsregime unter Ba Maw. Sie wurde später als [[Anti-Fascist People’s Freedom League]] (AFPFL) bekannt. Der „Staat Burma“ wechselte 1945 kurz vor Kriegsende die Seiten, erklärte Japan den Krieg und schloss sich den Alliierten an. Die Burma National Army benannte sich in ''Patriotic Burmese Forces'' (PBF) um und erreichte am 7. September die Übernahme von 5200 der Kämpfer in die reguläre Armee. Ihr höchstrangiger Offizier war Oberst [[Ne Win]].<ref name="HACK" />
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Vorübergehend gelangte Birma wieder unter britische Herrschaft. Die britische Kolonialverwaltung konnte die Popularität der AFPFL und ihres Führers Aung San jedoch nicht mehr ignorieren und machte ihn am 26. September 1946 zum stellvertretenden Vorsitzenden des Exekutivrats (Executive Council of Burma) des britischen Gouverneurs und damit De-facto-Regierungschef. Er fiel jedoch am 19. Juli 1947 einem Attentat zum Opfer. Sein Nachfolger wurde U Nu.
Am 12. Februar 1947 wurde die [[Panglong-Vereinbarung]] zwischen dem im Entstehen begriffenen Bundesstaat Burma, und Repräsentanten der Shan-, Kayin- und Chin-Minderheiten geschlossen.
Am 4. Januar 1948 wurde Birma in die Unabhängigkeit entlassen. Die Frauen erhielten das allgemeine Wahlrecht.<ref name="Adams351352">Jad Adams: ''Women and the Vote. A World History.'' Oxford University Press, Oxford 2014, ISBN 978-0-19-870684-7, Seite 351–352.</ref> Im Gegensatz zum Nachbarstaat Indien wurde Birma aufgrund antibritischer Gefühle nicht Mitglied des [[Commonwealth of Nations]].<ref>{{Literatur|Titel=Significance of India's membership of Commonwealth|Autor=A. K. Bahl|Sammelwerk=The Indian Journal of Political Science|Band=20|Nummer=3|Datum=1959-09|Seiten=247–254|JSTOR=42748353|Sprache=en}}</ref> [[Sao Shwe Thaik]] († 1962) wurde erster Präsident der ''Birmanischen Union''. Von 1948 bis 1949 erschwerten separatistische Bestrebungen ethnischer Minderheiten (vor allem der [[Karen (Volk)|Karen]]) und Aufstände kommunistischer Gruppen eine Stabilisierung des Landes.▼
▲Am 4. Januar 1948 wurde Birma in die Unabhängigkeit entlassen. Die Frauen erhielten das allgemeine Wahlrecht.<ref name="Adams351352">Jad Adams: ''Women and the Vote. A World History.'' Oxford University Press, Oxford 2014, ISBN 978-0-19-870684-7,
== Demokratische Phase ==
Das demokratische Birma wurde hauptsächlich durch [[U Nu]] geprägt. Er wurde gleich dreimal [[Premierminister]]. Das erste Mal war er in der Zeit von 1948 bis 1958 (unterbrochen durch die Amtszeit von U [[Ba Swe]] zwischen Juni 1956 und Februar 1957) Regierungschef. In diesen Jahren entwarf er Pläne für einen [[Wohlfahrtsstaat]] nach [[Buddhismus|buddhistischem]] und [[Sozialismus|sozialistischem]] Vorbild. 1958 wurde er schließlich von [[General]] [[Ne Win]] dazu gedrängt, die Macht an das [[Militär]] zu übergeben. Dank dessen
▲Das demokratische Birma wurde hauptsächlich durch [[U Nu]] geprägt. Er wurde gleich dreimal [[Premierminister]]. Das erste Mal war er in der Zeit von 1948 bis 1958 (unterbrochen durch die Amtszeit von U [[Ba Swe]] zwischen Juni 1956 und Februar 1957) Regierungschef. In diesen Jahren entwarf er Pläne für einen [[Wohlfahrtsstaat]] nach [[Buddhismus|buddhistischem]] und [[Sozialismus|sozialistischem]] Vorbild. 1958 wurde er schließlich von [[General]] [[Ne Win]] dazu gedrängt, die Macht an das [[Militär]] zu übergeben. Dank dessen "fürsorglicher Regierung" kam Birma wieder zu einem geregelten Alltag. Bei den Wahlen des Jahres 1960 wurde U Nu erneut Premierminister, musste allerdings 1962 nach einem [[Militärstreich]] Ne Wins diesem die Regierungsgewalt wieder überlassen, außerdem wurde er zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. [[U Thant]] wurde 1961 als erster [[Asiate]] [[Generalsekretär der Vereinten Nationen]].
In U Nus Regierungszeit fand das sechste ''buddhistische Konzil'' der [[Theravada]]-Tradition in [[Rangun]] statt. Das Parlament erhob am 26. August 1961 durch eine Verfassungsänderung den [[Buddhismus]] zur [[Staatsreligion]].<ref>{{Literatur |Autor=Heinz Bechert |Titel=Der Buddhismus: Geschichte und Gegenwart |Verlag=C. H. Beck |Datum=2000 |ISBN=978-3-406-42138-9 |
== Ne-Win-Regime ==
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=== SLORC und SPDC ===
[[Datei:Aung San Suu Kyi 17 November 2011.jpg|
Am 18. September 1988 putschte sich der General [[Saw Maung]] an die Macht und entmachtete Staatspräsident Maung Maung. Am 21. September übernahm er auch das Amt des Ministerpräsidenten. Das neue Militärregime etablierte sich als ''Staatsrat für die Wiederherstellung von Recht und Ordnung'' (englisch: ''State Law and Order Restoration Council'', ''SLORC''). Unter anderem wurden jegliche Versammlungen von mehr als vier Personen verboten und die Regierung ging gewaltsam gegen Zuwiderhandlungen vor. Dabei wurden nach Angaben von [[Menschenrecht]]sgruppen etwa 3000 Menschen getötet. Trotzdem gründete [[Aung San Suu Kyi]], die Tochter des 1947 ermordeten Generals [[Aung San]], eine Woche später die [[Nationale Liga für Demokratie]] (NLD), deren Führung sie Anfang 1989 übernahm, sie erhielt am 14. Oktober 1991 den [[Friedensnobelpreis]]. Sie stand längere Zeit unter immer wieder verlängertem Hausarrest.
Am 18. Juni 1989 wurde Birma in ''Myanmar'' und die Hauptstadt [[Rangun]] in Yangon umbenannt.
[[Datei:Than Shwe 2010-10-11.jpg|
In den ersten freien Wahlen am 27. Mai 1990 erlangte die oppositionelle NLD einen sehr deutlichen Sieg. Die Militärs verweigerten jedoch die Anerkennung des Wahlergebnisses. Am 23. April 1992 wurde der General [[Than Shwe]] neuer Staats- und Regierungschef. Am 9. Januar 1993 wurde eine Nationale Versammlung einberufen, die eine neue Verfassung erarbeiten sollte. Am 10. Juli 1995 wurde der seit 1989 bestehende Hausarrest für Aung San Suu Kyi aufgehoben. Die NLD wurde allerdings nach Protesten gegen die vom Militär vorgegebenen Verfahrensvorschriften am 29. November 1995 von der Nationalen Versammlung ausgeschlossen. Im Mai 1996 ließ das Militärregime über 500 Funktionäre, Politiker und Anhänger der NLD verhaften. Am 31. Mai 1996 wurde die Nationale Versammlung endgültig ausgesetzt.
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Nach Regierungsangaben wurden am 18. November 3937 Strafgefangene freigelassen und ihre Strafen ausgesetzt, da bei der Überprüfung der Arbeit des Geheimdienstes Unregelmäßigkeiten zutage getreten seien. Überwiegend handelte es sich bei den Freigelassenen um Kleinkriminelle, allerdings befand sich unter ihnen auch [[Min Ko Naing]], der Anführer der Studentenaufstände von 1988. Am 25. November wurden nochmals 5311 Strafgefangene und am 11. Dezember weitere 5070 Strafgefangene entlassen.
Nach dem [[Seebeben im Indischen Ozean 2004|Seebeben im Indischen Ozean]] am 26. Dezember 2004 und der hierdurch ausgelösten [[Tsunami|Flutwelle]] verweigerte das Regime internationalen Hilfskräften die Einreise und stellte so niedrige Zahlen über die Opfer zur Verfügung, dass sie von ausländischen Organisationen angezweifelt werden.
Am 3. Januar 2005 amnestierte das Militär 5588 Strafgefangene. Anlass war der bevorstehende 57. Jahrestag der Unabhängigkeit von [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]]. Ein Bezug zu Machenschaften des früheren Geheimdienstes wurde diesmal nicht hergestellt. Wieder waren jedoch nur wenige politische Gefangene unter den Amnestierten.
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==== Internationale Kritik ====
Der am 20. September 2005 von dem ehemaligen tschechischen Präsidenten [[Václav Havel]] und dem südafrikanischen Erzbischof [[Desmond Tutu]] herausgegebene Bericht ''Bedrohung für den Frieden – Aufruf an den UN-Sicherheitsrat, in Myanmar tätig zu werden'' beschreibt auf 70 Seiten die Verschlechterung der Lebensverhältnisse und die politischen Lage in Myanmar seit der Machtübernahme durch das Militär. Er kommt zu dem Schluss, dass Myanmar dadurch zu einer Bedrohung des [[Weltfrieden]]s geworden sei und zieht Vergleiche zu ähnlichen Fällen, in denen der [[Weltsicherheitsrat]] in der Vergangenheit eingegriffen hat.<ref>[https://web.archive.org/web/20061005074633/http://www.ncgub.net/Int'l%20Action/ThreattothepeaceAcallfortheUNSCtoactinBurma.pdf A call for peace (Archiv, PDF)]</ref> Der Bericht war Grundlage eines Briefings in diesem Gremium am 16. Dezember 2006.
In Abweichung von der bislang vertretenen Politik der ''Nichteinmischung und des konstruktiven Engagements'' gaben die Regierungschefs auf dem 11. ASEAN-Gipfel im malaysischen [[Kuala Lumpur]] am 12. Dezember 2005 eine ungewöhnlich scharfe Erklärung zu Myanmar ab. Das Land wurde aufgefordert, den sich dahinschleppenden [[Demokratisierung]]sprozess zu beschleunigen und alle politischen Gefangenen freizulassen. Der malaysische Premierminister [[Abdullah Ahmad Badawi]], Gastgeber des Gipfeltreffens, kritisierte, dass sich die Reformunwilligkeit des Regimes in Rangun in ein Problem der gesamten ASEAN-Gemeinschaft entwickelt habe. Der myanmarische Premierminister Soe Win willigte beim Besuch einer ASEAN-Delegation unter Führung des malaysischen Außenministers Syed Hamid Albar ein, das den Fortgang der Reformen bewerten wird. Ein Termin sollte im Januar 2006 zustande kommen, dieser wurde jedoch abgesagt, da man mit dem Umzug der Hauptstadt beschäftigt sei. ASEAN bestand in diesem Zuge auf einem Treffen der Delegation mit [[Aung San Suu Kyi]]. Der Sondergesandte der ASEAN-Staatengemeinschaft, der malaysische Außenminister [[Syed Hamid Albar]], traf am 23. März zu dem am 12. Dezember 2005 vereinbarten Besuch in Rangun ein, bei dem er den Fortgang der Demokratisierung des Landes begutachten sollte. Ein Treffen mit Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi wurde ihm mit dem Hinweis auf ihren Hausarrest verwehrt.
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Die Militärs gaben am 7. November 2005 die schrittweise Verlegung des Regierungssitzes in die Nähe von [[Pyinmana]], das etwa 320 Kilometer nördlich von Rangun gelegen ist, bekannt. Begründet wurde der Schritt offiziell mit der gegenüber Rangun zentralen Lage der neuen administrativen Hauptstadt. Inoffizielle Spekulationen reichten von der Furcht vor einer ausländischen Invasion vom Meer aus über Einflüsse von [[Astrologie|Astrologen]] auf die Militärmachthaber bis hin zur Abschottung des Regimes aus Furcht vor möglichen neuen Volksaufständen. Den Anfang machten die Bediensteten des Außen-, Innen-, Wirtschafts- und des Ministeriums für nationale Planung und wirtschaftliche Entwicklung.
[[Datei:Naypyidaw -- Water Fountain Garden.JPG|
Am 61. ''Tag der Streitkräfte'' am 27. März 2006 hielt die Regierung erstmals eine [[Militärparade]] mit über 12.500 Soldaten in der neuen Hauptstadt [[Naypyidaw]] (''Sitz der Könige'') ab. In der Rede wurde der Führungsanspruch des Militärs in einem künftigen demokratischen Myanmar bekräftigt.
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==== Demonstrationen 2007 ====
[[Datei:2007 Myanmar protests.jpg|
{{Hauptartikel|Demonstrationen in Myanmar 2007}}
Am 15. August 2007 wurden sämtliche Subventionen auf Kraftstoffe gestrichen. Hierdurch stiegen die Preise für flüssigen [[Kraftstoff|Treibstoff]] und [[Gas]] auf das Fünffache an. Im September 2007 formierten sich [[Demonstrationen in Myanmar 2007|Demonstrationen]], deren Anlass zunächst die drastischen Preissteigerungen für Treibstoffe waren und die sich später gegen das Regime insgesamt richteten. Angeführt wurden die Demonstrationen von [[Bhikkhu|buddhistischen Mönchen]] und [[Bhikkhuni|Nonnen]], denen sich bald auch Zivilisten anschlossen. Am 24. September wurden bereits über 100.000 Demonstranten gezählt. Anders als in der Vergangenheit schritt die Militärführung zunächst nicht ein,<ref>[[Der Standard]]: [http://derstandard.at/?url=/?id=3046718 Mittwoch: Tote bei Protesten in Rangun], 28. September 2007.</ref><ref>[[Tagesschau (ARD)|Tagesschau]]: [https://tsarchive.wordpress.com/2007/09/24/birma28/ ''Wir marschieren für das Volk''] (tagesschau.de-Archiv), 24. September 2007.</ref> doch am 25. September begann sie gegen die Demonstranten vorzugehen. Nach offiziellen Angaben kamen zehn Menschen ums Leben, darunter der japanische Journalist [[Kenji Nagai]]. Inoffizielle Beobachter sprechen von bis zu 200 Toten.<ref>Münchner Merkur, 1. Oktober 2007.</ref> Mehrere Hundert Menschen wurden verletzt.<ref>Der Spiegel: [http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,508477,00.html Japanischer Sender spricht von Hinrichtung], 28. September 2007.</ref> Zahlreiche Klöster in Rangun wurden von Soldaten gestürmt. Weiterhin wurden Oppositionspolitiker und Regimegegner im ganzen Land verhaftet. Insgesamt soll es hunderte Festnahmen gegeben haben.<ref>Tagesschau: [https://tsarchive.wordpress.com/2007/09/27/birma138/ Klöster in der Hauptstadt Rangun gestürmt] (tagesschau.de-Archiv), 27. September 2007.</ref><ref>Süddeutsche.de: [http://www.sueddeutsche.de/politik/gewalt-in-birma-neun-tote-mehrere-kloster-gestuermt-1.789634 Neun Tote, mehrere Kloster gestürmt], 27. September 2007.</ref> Am 29. September 2007 erklärte die Militärjunta schließlich die Revolte als zerschlagen und beendet.<ref>Der Spiegel: [http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,508619,00.html Militärjunta nennt Demonstrationen gescheitert], 29. September 2007.</ref>
Das Land war vom 28. September bis zum 8. Oktober 2007 vom Internet getrennt. Die [[Regierung]] gab als Grund den Bruch eines Unterseekabels, die [[Opposition (Politik)|Opposition]] hingegen Vertuschungsabsicht der Regierung bezüglich der gewalttätigen Unterdrückung von Demonstrationen im Land an.<ref>[https://www.heise.de/newsticker/meldung/Regime-in-Birma-kappt-Internet-Verbindungen-180223.html Heise-Newsticker: ''Regime in Birma kappt Internet-Verbindungen'']</ref>
Am 29. September 2007 schickte der UN-Generalsekretär [[Ban Ki-Moon]] seinen Sondergesandten als Vermittler [[Ibrahim Gambari]] nach Naypyidaw, der am 1. November erneut eintraf, wegen kritischer Äußerungen jedoch des Landes verwiesen wurde.<ref>[https://www.n-tv.de/politik/Junta-weist-UN-Diplomaten-aus-article240728.html n-tv: Junta weist UN-Diplomaten aus]</ref> Am 8. November durfte er dann zurückkehren.
Am 9. Oktober 2007 ernannte das Regime den Ex-General und stellvertretenden Arbeitsminister Aung Kyi zum Minister für Beziehungen zu [[Aung San Suu Kyi]], mit der er sich am 25. Oktober erstmals traf. Am 24. Oktober rückte der bisherige Erste Sekretär des ''State Peace and Development Council'', Generalleutnant [[Thein Sein]], auf den Posten des Ministerpräsidenten nach. Den Posten des Ersten Sekretärs erhielt General-Quartiermeister [[Tin Aung Myint Oo]]. Ein weiteres erfolgloses Treffen folgte am 19. November.<ref>[http://www2.irrawaddy.org/article.php?art_id=9370 The Irrawaddy: Regime Critics Dismiss Talks with Suu Kyi as a 'Ploy']</ref> Nach dem fünften Treffen am 30. Januar 2008 wurde erstmals über die Gespräche und ihre Forderungen berichtet.<ref>
Der [[Kraftstoff]]preis wurde am 20. Oktober 2007, nach Ankündigung des Energieministeriums vom Vortag, nahezu verzehnfacht. Eine [[Gallone]] kostete anstelle von 180 Kyat 1500 Kyat.
Der Sonderberichterstatter des [[UN-Menschenrechtsrat]]s, Paulo Sergio Pinheiro, begann am 11. November 2007 seine erste Mission in Myanmar seit dem Jahr 2003. Er sollte die Vorgänge während der Niederschlagung der Proteste im September aufhellen und die tatsächliche Zahl der Todesopfer in Erfahrung bringen. Kurz vor seiner Abreise wurden 75 Gefangene, darunter sechs politische Aktivisten freigelassen.<ref>{{Webarchiv |
Während eines zweitägigen Besuchs in [[Naypyidaw]] forderte Chinas Vizeaußenminister ''Wang Yi'' das Regime am 16. November 2007 auf, die demokratischen Reformen zu beschleunigen.<ref>[http://www2.irrawaddy.org/article.php?art_id=9346 The Irrawaddy: China Calls on Junta to Speed Up Its Democratic Reforms]</ref> Auf Veranlassung der myanmarischen Regierung wurde beim 13. ASEAN-Gipfeltreffen in Singapur am 20. November 2007 Ibrahim Gambari ausgeladen.<ref>{{Webarchiv |
Am 5. Dezember 2007 ging die Nationale Verfassungskonvention in die nächste Runde. Im Mittelpunkt stand dieses Mal die zukünftige Rolle des Militärs im Staat. Die Arbeit der Nationalen Verfassungskonvention wurde am 31. Januar 2007 ein erneutes Mal unterbrochen. Die Beratungen sollten nach der Erntezeit, die in Myanmar in die Monate Oktober und November fällt, fortgesetzt werden.
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==== Verfassungsreferendum 2008 und Wahlen 2010 ====
Es wurde später verlautbart, dass im Mai 2008 ein [[Referendum]] über die neue Verfassung und im Jahr 2010 allgemeine Wahlen stattfinden würden. Die Mitteilung kam insofern überraschend, als dass die Generäle seit der Verkündung der ''Road Map zur Demokratie'' unter dem damaligen Premierminister [[Khin Nyunt]] im Jahr 2003 niemals Termine für die einzelnen Schritte in diesem Fahrplan genannt hatten.<ref>{{Webarchiv |
Die Regierung hat am 26. Februar 2008 ein Gesetz über die Volksabstimmung erlassen. Darin wurde jede Aktion, die dazu geeignet ist, das Referendum scheitern zu lassen, mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe bis zu 100.000 Kyats bedroht. Nach dem Gesetz waren unter anderem Angehörige von religiösen Orden, also auch die ungezählten Mönche und Nonnen, nicht wahlberechtigt.<ref>[http://www.ibiblio.org/obl/docs4/NLM2008-02-28.pdf The New Light of Myanmar, Ausgabe vom 28. Februar 2008] (PDF; 4,2 MB)</ref> Die Opposition agitierte trotzdem für ein „Nein.“.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.dvb.no/uncategorized/commentary-will-burmas-referendum-spark-civil-unrest/1105
Die diplomatischen Bemühungen des UN-Sondergesandten Ibrahim Gambari hielten weiter an. Der neue thailändische Ministerpräsident [[Samak Sundaravej]] traf am 14. März 2008 zu seinem Antrittsbesuch in Naypyidaw ein.<ref>[http://www.ibiblio.org/obl/docs4/NLM2008-03-15.pdf The New Light of Myanmar, Ausgabe vom 15. März 2008] (PDF; 7,2 MB)</ref>
In der Nacht zum 3. Mai 2008 zog der [[Zyklon Nargis]] mit Windgeschwindigkeiten bis zu 240 km/h über den Südwesten des Landes und verwüstete das [[Irrawaddy|Irawadi]]-Delta. Zunächst wurde nur von 350 Toten ausgegangen.<ref>[http://www.telegraph.co.uk/news/worldnews/asia/burmamyanmar/1926897/Burma-cyclone-kills-more-than-350-people.html The Telegraph: Burma cyclone kills more than 350 people]</ref>
Am 10. Mai 2008, außerhalb der betroffenen Bezirke, wurde über die neu erarbeitete Verfassung abgestimmt.<ref>[http://www2.irrawaddy.org/article.php?art_id=11877 The Irrawaddy: UN Chief Urges Burma to Postpone Referendum]</ref> Bei einer Wahlbeteiligung von über 99 Prozent ist diese mit 92,4 Prozent Ja-Stimmen angenommen worden.<ref>[http://www2.irrawaddy.org/article.php?art_id=12046 The Irrawaddy: Junta Says Constitution Approved]</ref>
[[Datei:Flag of Myanmar.svg|mini|2010 angenommene Flagge Myanmars]]
Am 7. November 2010 fanden [[Wahlen in Myanmar 2010|Wahlen]] statt. Ein Viertel der Sitze in beiden Parlamentskammern waren für das Militär reserviert. Darüber hinaus erhielt die militärnahe [[Union Solidarity and Development Party]] (USDP) 259 der 440 Sitze im [[Repräsentantenhaus (
== Öffnung ab 2011 ==
Im August 2011 übernahm Derek Mitchell das Amt des US-Sonderbeauftragten für Burma.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.state.gov/p/eap/rls/rm/2011/10/175572.htm
Am 18. November 2011 kündigte US-Präsident Obama an, dass [[Hillary Clinton]] nach Burma reisen werde, als erste US-Außenministerin seit über 50 Jahren.<ref>[http://www.whitehouse.gov/the-press-office/2011/11/18/statement-president-obama-burma whitehouse.gov]</ref> Bei ihrem Besuch Anfang Dezember traf Clinton auch mit Aung San Suu Kyi zusammen.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.state.gov/secretary/rm/2011/12/177994.htm
Bei [[Nachwahlen in Myanmar 2012|Nachwahlen]] für 45 der 664 Sitze in der Volksversammlung am 1. April 2012 nahm zum ersten Mal seit 1990 die NLD wieder teil, unter anderem kandidierte die Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi für einen Sitz.
Als Reaktion auf den demokratischen Reformprozess kündigte [[Japan]] im April 2012 an, dem Land Schulden von fast drei Mrd. Euro zu erlassen und seine Entwicklungshilfe wiederaufzunehmen, sofern der Reformkurs weitergeführt werde.<ref>
=== Regierung der NLD ===
Im November 2015 fanden allgemeine Parlamentswahlen im ganzen Land statt. Jeweils ein Viertel der Sitze in beiden Parlamentskammern blieben jedoch für das Militär reserviert. Die Wahl brachte einen Erdrutschsieg der NLD, die 255 der 440 Sitze im [[Repräsentantenhaus (
Während der Herrschaft der Militärs hatte sich das Militärbudget, das noch im Jahr 1988 bei unter 250 Millionen Dollar gelegen hatte, bis ins Jahr 2015 verzehnfacht und lag nach Schätzungen bei weit über 3 Milliarden Dollar.<ref>[https://www.sipri.org/sites/default/files/Milex-constant-2015-USD.pdf Military expeditures by country], [[SIPRI]], 2017.</ref> Für das Jahr 2017 wurde ein gegenüber den Vorjahren
=== Rohingya-Konflikt ===
Bereits seit der Unabhängigkeit Myanmars 1947 dauert ein Konflikt zwischen muslimischen [[Rohingya]] und buddhistischen [[Arakanesen]] im westlichen [[Rakhaing-Staat]] an. Dieser hat sich seit 2012 noch verschärft. Dies wurde auch durch die Aktivität der nationalistischen 969-Bewegung unter Führung des buddhistischen Mönchs [[Ashin Wirathu]] befeuert, die zur Verfolgung und Vertreibung der Rohingya aufruft. Obwohl die rund 1,5 bis 2 Millionen Rohingya in Myanmar heimisch sind (seit wann sie dort leben, ist umstritten), zählen sie nicht zu den 135 Volksgruppen, die nach offizieller Sichtweise die myanmarische Nation bilden, sondern sind staatenlos. Bei Ausschreitungen zwischen den Volks- und Religionsgruppen im Juni und Oktober 2012 starben über 160 Menschen, etwa 100.000 verließen ihre Heimatorte. 2015 kam es zu einer Flüchtlingskrise, als zehntausende Rohingya versuchten, über das Meer nach Bangladesch, Thailand, Malaysia oder Indonesien zu gelangen.
Seit Oktober 2016 kämpft die [[Arakan Rohingya Salvation Army]] (ARSA) mit Waffengewalt gegen die myanmarischen Regierungstruppen. Bei der Niederschlagung des Aufstandes durch die Armee starben bis Februar 2017 über tausend Rohingya. Ab August 2017 intensivierte die Armee ihr Vorgehen gegen die Rohingya noch. Beim Massaker von Inn Din am 2. September 2017 töteten Soldaten und arakanesische Paramilitärs zehn unbewaffnete Rohingya. Seither kam es zu einer Massenflucht von über 700.000 Rohingya ins benachbarte Bangladesch. Die Vereinten Nationen verurteilten die Vertreibungen im September 2017 als systematisch und damit als [[ethnische Säuberung]].<ref>[https://www.theguardian.com/world/2017/sep/12/bangladesh-sheikh-hasina-calls-on-myanmar-to-take-back-rohingya-refugees ''Bangladesh calls on Myanmar to take back Rohingya refugees''] im Guardian, 12. September 2017 (abgerufen am 12. September 2017)</ref> Nach Schätzung von [[Ärzte ohne Grenzen]] starben im Zuge der Vertreibung über 10.000 Rohingya. Über 70 % davon starben eines gewaltsamen Todes, sie wurden erschossen oder verbrannt. Die übrigen starben an Hunger und anderen Umständen der Flucht.<ref>[https://www.abc.net.au/news/2017-12-14/rohingya-death-toll-in-the-thousands-says-msf/9260552 abc.net.au]</ref> Laut der UN-Sonderberichterstatterin [[Yanghee Lee]] handelt es sich um einen [[Genozid]].<ref>[https://edition.cnn.com/2018/03/12/asia/myanmar-rohingya-un-violence-genocide-intl/index.html edition.cnn.com]</ref>
=== Erdbeben ===
2011, 2012 und 2016 kam es zu [[Liste von Erdbeben des 21. Jahrhunderts|Erdbeben]] der Stärke 6,8 bis 6,9.
== Militärputsch 2021 und Militärregierung ==
{{Hauptartikel|Militärputsch in Myanmar 2021}}
Bei der Parlamentswahl im November 2020 erreichte [[Aung San Suu Kyi]]s Partei NLD offiziellen Angaben zufolge die absolute Mehrheit, wobei die Wahlbeteiligung bei über 70 Prozent gelegen haben soll. Internationale Beobachter sahen die Wahl als frei und fair an. Die Armee, für die automatisch ein Viertel der Sitze in den Parlamentskammern reserviert ist, sprach dagegen von Wahlbetrug. Am Morgen des 1. Februar 2021 beging das Militär unter Oberbefehlshaber [[Min Aung Hlaing]] nach anhaltender Kritik an dem Wahlergebnis einen Putsch. Suu Kyi, Präsident [[Win Myint]] und weitere hochrangige NLD-Mitglieder wurden festgenommen. Auch rief das Militär den Notstand aus. Das Militärfernsehen gab bekannt, für ein Jahr die Kontrolle übernehmen zu wollen. Das Vorgehen wurde mit angeblichem Wahlbetrug begründet. UN-Generalsekretär [[António Guterres]] verurteilte die Festnahmen der Politiker.<ref>[https://www.tagesschau.de/ausland/myanmar-putsch-aung-san-suu-kyi-101.html ''Putsch in Myanmar: Militär nimmt Aung San Suu Kyi fest '']. In: tagesschau.de, 1. Februar 2021 (abgerufen am 1. Februar 2021).</ref>
Im Juni oder Juli 2022 wurden zum ersten Mal seit Jahrzehnten wieder Menschen in Myanmar [[Todesstrafe|hingerichtet]], es handelte sich um [[Zayar Thaw]] und drei weitere von der Militärjunta zum Tode verurteilte Demokratieaktivisten.<ref>{{Internetquelle|url=https://www.zeit.de/politik/ausland/2022-07/myanmar-militaerjunte-todesurteile-demokratie-aktivisten|titel=Militärjunta lässt vier Demokratieaktivisten hinrichten|werk=[[Zeit Online]]|datum=2022-07-25|abruf=2022-07-25}}</ref>
== Literatur ==
* [[Emanuel Sarkisyanz]]: ''Buddhist Backgrounds of the Burmese Revolution.'' Vorwort von [[Paul Mus]], Martinus Nijhoff, The Hague 1965.
* Trevor Ling: ''Buddhism, Imperialism and War
* Thant Myint-U: ''The Hidden History of Burma: Race, Capitalism, and the Crisis of Democracy in the 21st Century.'' W. W. Norton, New York 2019, ISBN 978-1-324-00329-8.
== Weblinks ==
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