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'''Barthel Beham''' (* um 1502 in [[Nürnberg]]; † [[1540]] in [[Bologna]], [[Italien]]) war ein deutscher [[Malerei|Maler]] und [[Kupferstecher]]. Er war der jüngere Bruder [[Hans Sebald Beham]]s und scheint zunächst von ihm gelernt zu haben. Der künstlerische Einfluss [[Albrecht Dürer]]s war anfangs unübersehbar, jedoch wandte sich Barthel Beham immer stärker der italienischen Hochrenaissance zu. Er wurde ein überaus gefragter Kupferstecher und [[Porträtist]].
 
[[Datei:Barthel Beham 001.jpg|miniatur|Porträt des Pfalzgrafen [[Ottheinrich]], 1535]]
[[Datei:50 DM Serie3 Vorderseite aligned cropped.jpg|mini|Ein Ausschnitt aus dem ''Bildnis des [[Hans Urmiller]] mit seinem Sohn'' von Barthel Beham wurde für den [[Bargeld der Deutschen Mark#Dritte Serie („BBkGemäldeserie I“BBk I (1961)|50-Mark-Schein der dritten Serie]] seitenverkehrt verwendet]]
[[File:1525 Beham Hans Urmiller mit seinem Sohn anagoria.JPG|thumb|1525 Beham, Hans Urmiller mit seinem Sohn im [[Städelsches Kunstinstitut|Städel Museum Frankfurt]]]]
*[[File:Barthel Beham - Vanitas, 1540, HK-328.jpg|thumb|Vanitas, 1540, ([[Hamburger Kunsthalle]])]]
 
== Leben ==
Bereits als Achtzehnjähriger trat Barthel Beham 1520 in seiner Vaterstadt mit auffallend gut gearbeiteten Kupferstichen hervor. 1524, nach einem Aufenthalt [[Thomas Müntzer]]s in [[Nürnberg]], betätigten sich die Brüder Beham und [[Georg Pencz]], ein Geselle Dürers, religiös und politisch im Sinne des radikalen Flügels der [[Reformation]] und schlossen sich der sozialrevolutionären Bewegung der [[Täufer]] an. Der Rat der Stadt Nürnberg setzte die „drei gottlosen Maler“ und andere „Schwarmgeister“ am 12. Januar 1525 gefangen, unterzog sie einem scharfen Verhör, in dem sich Barthel sehr schroff und hochfahrend verhalten haben soll, und verbannte sie im Einvernehmen mit der Geistlichkeit am 26. Januar 1525 wegen [[Ketzerei]] aus ihrer Vaterstadt.
 
Barthel Beham kehrte bereits acht Monate später nach Nürnberg zurück. Er kehrte Nürnberg jedoch bald den Rücken und zog nach München. Hier arbeitete er zunächst in der Werkstatt von [[Wolfgang Muelich]] und trat 1527 als [[Hofmaler]] in die Dienste von Herzog [[Wilhelm IV. (Bayern)|Wilhelm IV.]], einem zwar entschiedenen Gegner der Reformation, aber [[humanistisch]] gesinnten Förderer von Kunst und Künstlern. Bald wurden Behams besondere Fähigkeiten als Porträtist erkannt, die ihm zahlreiche Aufträge des Hofes und des Münchner [[Patriziat]]s einbrachten. 1530 malte er Kaiser [[Karl V. (HRR)|Karl V.]] und dessen Bruder, König [[Ferdinand I. (HRR)|Ferdinand von Ungarn und Böhmen]], anlässlich ihres feierlichen Einzugs in München. Besonders als Kupferstecher zeichnete er sich durch äußerst sorgsam ausgeführte und technisch vollkommene Arbeiten aus. 1540 sandte der Herzog seinen Hofmaler zur Vervollkommnung der malerischen Technik nach Italien, wo Barthel Beham nach kurzer Krankheit im Alter von 38 Jahren verstarb.
 
== Werke (Auswahl) ==
* Dame bei der Toilette, 1534 ([[Augsburg]], [[Schaezlerpalais|Schaetzlerpalais]])
* Vanitas, 1540 ([[Hamburger Kunsthalle]])
*Vanitas, 1540 ([[Hamburger Kunsthalle]])
* Zwei Werke im [[Museum zu Allerheiligen]]<ref>W. U. Guyan: ''Rundgang durch das Museum zu Allerheiligen Neudruck des Museumsführers von W. U. Guyan von 1973.'' Ergänzungen durch die Museumsleitung 1982, S. 129.</ref>
* [[Hans Urmiller]] mit seinem Sohn ([[Städelsches Kunstinstitut]], Frankfurt am Main)
* Bildnis der Magdalena Neudorffer, Bildnis des Johann Neudorffer ([[Gemäldegalerie Alte Meister (Kassel)]])
* [[Ottheinrich|Pfalzgraf Ottheinrich]], 1535 und Geschichte der hl. Helena, 1530, [[Alte Pinakothek]], München<ref>{{Literatur |Autor=Martin Schawe |Titel=Alte Pinakothek |Hrsg=Bayerische Staatsgemäldesammlungen |Auflage=2. |Verlag=Hatje Cantz Verlag |Ort=Ostfildern |Datum=2014 |ISBN=978-3-7757-3904-7 |Seiten=85-87}}</ref>
 
== Auktionen ==
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* {{ADB|2|277|278|Beham, Barthel|Alfred Woltmann|ADB:Beham, Barthel}}
* [[Herbert Zschelletzschky]]: ''Die drei gottlosen Maler von Nürnberg. Sebald Beham, Barthel Beham und Georg Pencz. Historische Grundlagen und ikonologische Probleme ihrer Graphik zur Reformations- und Bauernkriegszeit''. E. A. Seemann, Leipzig 1975, {{DNB|760254427}}.
* Kurt Löcher: ''Barthel Beham. Ein Maler aus dem Dürerkreis''. Deutscher Kunstverlag, München / Berlin 1999, ISBN 3-422-06261-0.
* Anne Röver-Kann: ''Barthel Beham.'' In: Rainer Schoch (Hrsg.): ''The new Hollstein German engravings, etchings and woodcuts, 1400–1700'' (15). 2021, ISBN 978-94-91539-76-3.
* Jürgen Müller, [[Thomas Schauerte]] (Hrsg.): ''Die gottlosen Maler von Nürnberg. Konvention und Subversion in der Druckgrafik der Beham-Brüder.'' Ausst.-Kat. Albrecht Dürer Haus Nürnberg, 31. März bis 3. Juli 2011 in Zusammenarbeit mit dem Sonderforschungsbereich 804 "Transzendenz„Transzendenz und Gemeinsinn"Gemeinsinn“. Edition Imorde, Emsdetten 2011, ISBN 978-3-942810-01-2.
 
== Weblinks ==
{{Commonscat}}
* [http://staedelmuseum.com/sm/index.php?StoryID=1102&ArtistID=476&s=all Städel]
* [httphttps://web.archive.org/web/20140221235233/http://www.museen.nuernberg.de/duererhaus/veranstaltung/ausstellungenkalender-details/die-gottlosen-maler-von-nuernberg-graphik-von-sebald-und-barthel-beham/df92e7706ede6056600967c8bfe3a7de310/ Ausstellungsinformation des Albrecht -Dürer Haus-Hauses, Nürnberg]
* {{DNB-Portal|118508318}}
 
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{{SORTIERUNG:Beham, Barthel}}
[[Kategorie:Kupferstecher (Deutschland)]]
[[Kategorie:Maler der Renaissance]]
[[Kategorie:PersonHofmaler (TäuferbewegungBayern)]]
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:Maler (Nürnberg)]]
[[Kategorie:PersonKünstler (Bologna)]]
[[Kategorie:Person (Täuferbewegung)]]
[[Kategorie:Geboren im 16. Jahrhundert]]
[[Kategorie:Gestorben 1540]]
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Porträtmaler]]
[[Kategorie:Kupferstecher (Italien)]]
 
{{Personendaten