„Gemeinsame Armee“ – Versionsunterschied
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[[Datei:Bielsko-Biała, Garnizon 3.jpg|mini|Noch heute von den [[Polnische Streitkräfte|Polnischen Streitkräften]] genutzte ehemalige [[Kaserne]] des [[k.u.k. Galizisches Ulanen-Regiment „Erzherzog Carl“ Nr. 3|k.u.k. Ulanen-Regiments Nr. 3]] in [[Bielsko-Biała|Bielitz]]. Derzeit ist dort das 18 Bielski Batalion Powietrznodesantowy (18. Luftlandebataillon) stationiert.]]
[[Datei:Adjustierungsvorschrift.jpg|mini|Adjustierungsvorschrift von 1867 (Ausgabe von 1911/12).]]
Die '''Gemeinsame Armee''' war der größte Teil des Heeres der [[Österreich-Ungarn|Österreichisch-Ungarischen Doppelmonarchie]] und bestand aus den regulären Truppenteilen des österreichischen ([[Cisleithanien|cisleithanischen]]) Teiles des Reichs und den Truppen der [[Länder der Ungarischen Krone]]. Die Gemeinsame Armee bildete zusammen mit der [[k.k. Landwehr]] und der [[k.u. Landwehr (Österreich-Ungarn)|k.u. Honvéd (ungarische Landwehr)]] die [[Landstreitkräfte Österreich-Ungarns 1867–1914|Landstreitkräfte Österreich-Ungarns]]. Mit der [[Österreichische Marine|k.u.k. Kriegsmarine]] bildeten sie die [[Streitkräfte von Österreich-Ungarn]] (offiziell ''Bewaffnete Macht'' oder auch ''Wehrmacht'' genannt).▼
▲Die '''Gemeinsame Armee''' war der größte Teil des Heeres der [[Österreich-Ungarn|
Die von der [[k.u.k.]] Militäradministration offiziell '''Gemeinsame Armee''' genannten Streitkräfte wurden vom Kaiser und in Gesetzen in Friedenszeiten einfach als '''Heer'''<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?apm=0&aid=wrz&datum=19030918&seite=1&zoom=2 so im ''Allerhöchsten Armeebefehl'', Chlopy, 16. September 1903, abgedruckt in der Tageszeitung: ''Wiener Zeitung'', Nr. 213, 18. September 1903, S. 1.]</ref> und nach 1918 umgangssprachlich meist '''k.u.k. Armee''' genannt. Die Gemeinsame Armee wurde am 15. März 1867, nach dem [[Österreichisch-Ungarischer Ausgleich|Österreichisch-Ungarischen Ausgleich]], errichtet und am 31. Oktober 1918, durch den Austritt der ungarischen Truppenteile, aufgelöst. Im Ersten Weltkrieg unterstanden sämtliche Land- und Seestreitkräfte der Monarchie dem 1914 eingerichteten [[Armeeoberkommando (Österreich-Ungarn)|Armeeoberkommando]].▼
▲Die von der [[k.u.k.]] Militäradministration offiziell '''Gemeinsame Armee''' genannten Streitkräfte wurden vom Kaiser und in Gesetzen in Friedenszeiten einfach als '''Heer'''<ref>[
== Geschichte ==
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=== Hauptteil der bewaffneten Macht ===
Das österreichische Gesetz vom 11. April 1889,<ref>[
:: ''Die bewaffnete Macht gliedert sich in das Heer, in die Kriegsmarine, in die Landwehr und in den Landsturm.''
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=== Franz Ferdinands Reformen ===
Als
Auch der 65-jährige Kriegsminister [[Heinrich von Pitreich]] wurde 1906 auf Wunsch des Thronfolgers ausgetauscht.<ref>Heinrich Freiherr von Pitreich: ''Meine Beziehungen zu den Armeeforderungen Ungarns verbunden mit der Betrachtung dermaliger internationaler Situation.'' Wien 1911, S. 11. In: Gunther Erich Rothenberg: ''The Army of Francis Joseph.'' Purdue University Press, 1998, ISBN 1-55753-145-5.</ref> 1913 ernannte der Kaiser den Thronfolger zum [[Generalinspektor der gesamten bewaffneten Macht]].
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Die Investitionsvorschläge des Thronfolgers wurden aber aus politischen Gründen nur zum kleineren Teil realisiert; im Ersten Weltkrieg war die österreichisch-ungarische Armee deutlich schlechter ausgestattet als die Streitkräfte des verbündeten [[Deutsches Kaiserreich|Deutschen Reiches]].
Die mangelnde Finanzierung der Streitkräfte führte zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu einem Mangel an Offizieren. Auch wenn diese eine hoch respektierte soziale Klasse in der Donaumonarchie darstellten, führte die karge Besoldung, die sich erst ab hohen Rängen besserte, zu einer mangelnden Attraktivität des Offizierberufs. Die Mehrheit der Offiziere niedriger Ränge blieb aus finanziellen Gründen unverheiratet. Die Zahl der Kadetten ging von rund
=== Der Kriegsfall ===
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{{Hauptartikel|k.u.k. Kriegsministerium}}
[[Datei:KuK Kavallerie 1898.jpg|mini|hochkant=1.5|k.u.k. Kavallerie um 1900]]
Die Gemeinsame Armee zählte zu den [[Prärogative]]n des Kaisers und Königs, der den ''Allerhöchsten Oberbefehl'' innehatte. Der Monarch ernannte und enthob den Kriegsminister und alle Offiziere. Nur er war staatsrechtlich befugt, einen Krieg zu erklären.
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* 4 Infanterie-Regimenter ([[Bosnisch-Herzegowinische Infanterie]]) nahmen sowohl in Uniform als auch Sprachregelung eine Sonderstellung ein.
* Die zur Infanterie zählenden Jägerbataillone waren nach dem gleichen System organisiert
* Artillerie, Pioniere, Train und Kavallerie waren ebenfalls meistens nach landsmannschaftlichen Schwerpunkten zusammengestellt, es
* Bei der Kavallerie stammten alle Husaren aus den Ländern der ungarischen Krone (mit ungarischer, slowakischer, rumänischer, kroatischer und deutscher Muttersprache), die Ulanen aus Galizien (mit polnischer und ukrainischer Muttersprache), die Dragoner alle aus den deutschösterreichischen Kronländern und aus Böhmen und Mähren (mit tschechischer und deutscher Muttersprache).
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Die gefächerte Dislozierung war allerdings auch das Ergebnis fehlender [[Kaserne]]n. Das führte so weit, dass sogar einzelne Kompanien von ihren Bataillonen abgetrennt und separat untergebracht werden mussten. Nachdem in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg größere Anstrengungen beim Bau neuer Kasernen und zur Sanierung der vorhandenen unternommen worden waren, konnte diese Praxis stark eingeschränkt werden.
[[Datei:Steyr Hahn M1912.JPG|mini|Steyr M1912]]
[[Datei:1672 - Salzburg - Festung Hohensalzburg - Repetierstutzen M95-30.JPG|mini|M1895/30]]
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=== Bewaffnung ===
Nach der Niederlage bei [[Schlacht bei Königgrätz|Königgrätz]] waren Kaiser und Armeeführung bestrebt, auf dem Gebiet der Bewaffnung, Ausrüstung und Uniformierung, wie auch hinsichtlich der Armeegliederung und Heeresaufbringung die sich aus der Niederlage ergebenden Konsequenzen zu ziehen. Es kam nun sehr schnell zu der bis dahin lange hinausgezögerten Einführung von [[Hinterlader]]gewehren, da man ihrem Einsatz auf preußischer Seite eine kriegsentscheidende Wirkung zuschrieb. So wurde das bisherige [[Vorderlader]]system Lorenz nach Vorschlag des Wiener [[Frühe Verschlüsse von Handfeuerwaffen#Klappenverschluss bzw. Tabatièreverschluss|Büchsenmachers Karl Wänzel]] zu Hinterladern umgestaltet. Die solcherart zu einschüssigen Hinterladern umgebauten Infanteriegewehre, Extra-Korps-Gewehre und Jägerstutzen wurden unter der Bezeichnung „Muster 1854/67“ bzw. „Muster 1862/67“ normiert und an die entsprechenden Waffengattungen ausgegeben. Das System Wänzel sollte jedoch über den Zustand einer vorläufigen Notlösung nicht hinauskommen. In der Folge stellte der von [[Josef Werndl]] entwickelte [[Tabernakelverschluss]] eine ganz neue Lösung dar, es handelte sich dabei um ein geradezu bahnbrechendes [[Verschluss (Waffentechnik)|Verschluss-System]]. Dieser Wellblockverschluss mit Lademulde für Hinterladergewehre machte in der Folge die [[Österreichische Waffenfabriksgesellschaft]] in [[Steyr]] zum damals größten Waffenproduzenten in [[Europa]]. Die auf Grund dessen normierten Handfeuerwaffen des Systems Werndl wurden mit der Musterbezeichnung M1867, M1873, M1867/77 und „M1873/77“ eingeführt und bildeten für mehr als zwanzig Jahre die Standardbewaffnung der k.u.k. Fußtruppen und Kavallerie.
Der nächste große Sprung in der Entwicklung der Handfeuerwaffe war der Übergang vom einschüssigen Hinterlader zum [[Repetierwaffe|Repetiergewehr]]. Das von [[Ferdinand Mannlicher]] entwickelte [[System Mannlicher|System]] hatte einen [[Geradezugverschluss|Geradezug-Kolbenverschluss]] und ein [[Magazinkasten|Kastenmagazin]] für fünf [[Patrone (Munition)|Patronen]] im Mittelschaft. Dieses 1886 in der k.u.k. Armee erstmals normierte Waffensystem zählte zu diesem Zeitpunkt zu den modernsten Waffen der Welt und bildete dann als verbesserte Version [[Mannlicher Modell 1895|M1895]] bis zum Ende des Ersten Weltkrieges das [[
Neben Schusswaffen waren in der Zeit von 1861 bis zum Ende der Habsburgermonarchie eine Reihe von [[Blankwaffe]]n normiert. Es waren dies die Kavallerie-Offiziers- und Mannschafts[[säbel]] M1861, M1869 und M1904, der Kavalleriesäbel leichter Art M1877, die Infanterie-Offiziers- und Mannschaftssäbel M1862 sowie die Säbel für Offiziere und Mannschaften der k.k. Landwehrgebirgstruppen, wobei diese Säbel zwischen den Weltkriegen auch von der [[Bundespolizeidirektion Wien|Wiener Polizei]] verwendet wurden. Weiters war der [[k.u.k. Pioniere|Pioniersäbel]] M1853 normiert, der jedoch mit seiner breiten, schweren Klinge mehr die Funktion eines Hauwerkzeuges als die einer Waffe hatte. Sämtliche der genannten Blankwaffen sind im Wiener [[Heeresgeschichtliches Museum|Heeresgeschichtlichen Museum]] ausgestellt.
Bei der Entwicklung der [[Kurzwaffe|Faustfeuerwaffen]] sind zwei Stadien zu unterscheiden. An Stelle der früheren einschüssigen Vorderlader[[pistole]] wurde ab 1870 der [[Revolver]] eingeführt. Es handelte sich dabei um die beiden großkalibrigen von [[Leopold Gasser]] entwickelten 11-mm-Armeerevolver M1870 und das vier Jahre später verbesserte Modell M1870/74. Weiters kamen noch der 9-mm-Infanterie-Offiziersrevolver System Gasser/Kopratschek (1872) und der 8-mm-Revolver [[Rast & Gasser M1898]] hinzu. In weiterer Folge wurde zur mehrschüssigen Repetierpistole übergegangen, und zwar zur
Ab dem Ende des 19. Jahrhunderts wurde in mehreren Staaten an der Entwicklung des [[Maschinengewehr]]es gearbeitet. In Österreich-Ungarn entwickelte um 1890 [[Karl Salvator von Österreich-Toskana|Erzherzog Karl Salvator]] gemeinsam mit [[Major]] Georg Ritter von Dormus so genannte [[Mitrailleuse]]n. Diese ersten Modelle sind im [[Heeresgeschichtliches Museum|Heeresgeschichtlichen Museum]] in Wien ausgestellt. Die technisch hoch ambitionierten Entwicklungen erwiesen sich jedoch als nicht feldtauglich, so wurde schließlich 1907 das von Andreas Schwarzlose entwickelte [[Maschinengewehr Schwarzlose|Maschinengewehr]] unter der
== Truppenfahnen ==
In den Österreichisch-Ungarischen Landstreitkräften der Gemeinsamen Armee wurden nur zwei Arten von Truppenfahnen geführt.<ref>k.u.k. Adjustierungsvorschrift Teil I, 2. Abschnitt S. 23 „Fahnen und Standarten“</ref>
* Die Regimenter und Bataillone führten ein weißes, rechteckiges Fahnenblatt, auf
* Die Infanterie-Regimenter Nr. 2, 4, 39, 41 und 57 führten eine rechteckige beidseitig kaisergelbe Fahne mit dem kaiserlichen Wappen sowohl auf der Vorder- als auch auf der Rückseite.
Beide Arten von Fahnen waren an drei Seiten von einer 12 cm breiten, gewebten Bordüre aus roten, silbernen, schwarzen und goldenen Flammen in gleichmäßiger Reihenfolge verziert. Zur Parade wurde ein Büschel Eichenlaub an der Fahnenspitze befestigt. Dieses sollte eine Höhe von ca. 13 cm haben. Die Fahnenblätter waren aus Seide und hatten die Abmessungen von 132 × 176 cm.
Sie waren aus zwei Teilen zusammengefügt, d. h. die Rückseiten der gelben Fahnen
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[[Datei:KuK Infanterie 1898.jpg|mini|hochkant=1.5|k.u.k. Infanterie um 1900]]
[[Einjährig-Freiwilliger|Einjährig-freiwilliger Dienst]] war sowohl im Heer (resp. der Kriegsmarine) als auch in der Landwehr gestattet. Der Einjährig-Freiwillige erhielt keine Löhnung und musste sich die Ausrüstung (ggf. einschließlich Pferd) selbst beschaffen. Die allgemeine Dienstpflicht begann mit dem 21. Lebensjahr. Landsturmpflichtig waren alle Personen vom 19. bis zum 42. Lebensjahr, sofern sie nicht dem Heer, der Landwehr und der Ersatzreserve angehörten.
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von Gottes Gnaden Kaiser von Österreich, König von Böhmen u.s.w. und Apostolischen König von Ungarn treu und gehorsam zu sein, auch Allerhöchst Ihren Generalen, überhaupt allen unseren Vorgesetzten und Höheren zu gehorchen, dieselben zu ehren und zu beschützen, ihren Geboten und Befehlen in allen Diensten Folge zu leisten, gegen jeden Feind, wer immer es sei, und wo immer es Seiner kaiserlichen und königlichen Majestät Wille erfordern mag, zu Wasser und zu Lande, bei Tag und Nacht, in Schlachten, in Stürmen, Gefechten und Unternehmungen jeder Art, mit einem Wort, an jedem Orte, zu jeder Zeit und in allen Gelegenheiten tapfer und mannhaft zu streiten, unsere Truppen, Fahnen, Standarten und Geschütze in keinem Falle zu verlassen, uns mit dem Feinde nie in das mindeste Einverständnis einzulassen, uns immer so, wie es den Kriegsgesetzen gemäß ist, und braven Kriegsleuten zusteht, zu verhalten, und auf diese Weise mit Ehre zu leben und zu sterben. So wahr uns Gott helfe. Amen!|}}
Der Eid für die Angehörigen der Landwehren war vollkommen gleich mit einer Ausnahme: nach
Dieser Eid wurde den jeweiligen Rekruten bei Bedarf in elf Sprachen vorgesprochen und nach einer festgesetzten Reihenfolge, deutsch etwa zuerst, abgenommen.<ref>{{Internetquelle |autor=Tamara Scheer |url=http://othes.univie.ac.at/65387/ |titel=Language Diversity and Loyalty in the Habsburg Army, 1868-1918 |datum=2020 |abruf=2021-02-02 |sprache=en |kommentar=Habilitationsschrift, eingereicht an der Universität Wien}}</ref>
{{Hauptartikel|k.u.k. Militärseelsorge}}
Da die Armee eine Stütze der Doppelmonarchie bilden sollte, wurde auf nationale und religiöse Besonderheiten bei der Einberufung selbst keine Rücksicht genommen. Demgegenüber wurden jedoch beim Dienst die religiösen Vorschriften der verschiedenen Glaubensgemeinschaften peinlichst genau beachtet. Auch waren religiöse Zwistigkeiten zwischen z. B. serbischen (orthodoxen) und [[Bosnisch-Herzegowinische Infanterie|bosnisch-hercegowinischen]] (muslimischen) Soldaten im Gegensatz zu heute unbekannt. Für die Soldaten jüdischen Glaubens gab es eigene [[Feldrabbiner]], für die islamischen Glaubens Feld[[imam]]e. Auch für die Soldaten griechisch-orthodoxen Glaubens gab es die Militärseelsorge.
[[Datei:Corps of Austria-Hungary.jpg|mini|hochkant=2|Korpsbereiche und Ergänzungsbezirke Österreich-Ungarns]]
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* 1 [[Telegrafentruppe|Telegraphen]]-Regiment
Personalverstärkung im Mobilmachungsfall sowie Verluste bei Kriegshandlungen wurden durch die [[Marschbataillon]]e ersetzt. Das System der Reserve
Im [[Vielvölkerstaat]] der k.u.k. Monarchie wurde [[Deutsche Sprache|Deutsch]] als gemeinsame Kommandosprache festgesetzt. Die etwa 100 einschlägigen Befehle auf Deutsch, die zur Aufrechterhaltung des Dienstbetriebes notwendig waren, musste jeder [[Soldat]] beherrschen. Nur ein kleiner Teil der Heeresverbände sprach ausschließlich Deutsch, in der Kriegsmarine wurde von den Mannschaften überwiegend Italienisch gesprochen.
Die ''Dienstsprache'' wurde zum Verkehr der Militärdienststellen untereinander benutzt. Sie war in der Gemeinsamen Armee und bei der k.k. Landwehr deutsch, beim Honvéd ungarisch.
Die ''Regimentssprache'' diente der Verständigung innerhalb eines Regiments. Es war die Sprache, die von der Mannschaft mehrheitlich gesprochen wurde. Sollte, wie beim Infanterie-Regiment Nr. 100 in Krakau, die Mannschaft sich aus 27 % Deutschen, 33 % Tschechen und 37 % Polen zusammensetzen, so gab es drei Regimentssprachen. Jeder [[Offizier]] hatte die Regimentssprache(n) in drei Jahren zu erlernen. Insgesamt waren in der k.u.k. Monarchie elf Sprachen offiziell anerkannt. Die Historikerin Tamara Scheer schreibt, dass das Recht zur Verwendung der Sprache während der Ausbildung allerdings Einschränkungen unterworfen war und auch nicht immer ordentlich umgesetzt wurde.<ref>{{Internetquelle |autor=Tamara Scheer |url=https://utheses.univie.ac.at/detail/57914# |titel=Language diversity and loyalty in the Habsburg army, 1868-1918 |werk=OTHES Universität Wien |datum=2022-04-13 |sprache=en |abruf=2022-04-13}}</ref>
[[Datei:K.u.k. Feldartillerie beim Manöver (1900).jpg|mini|hochkant=1.5|k.u.k. [[Feldartillerie]] um 1900]]
[[Datei:HGM KuK Uniformen.jpg|mini|hochkant=1.5|Uniformen der k.u.k.-Armee im [[Heeresgeschichtliches Museum|Heeresgeschichtlichen Museum]] Wien]]
Rein deutschsprachige [[Infanterie]]-Regimenter waren nur:<ref>[http://www.mlorenz.at/ mlorenz.at]</ref>
* ''[[k.u.k. Kärntnerisches Infanterie-Regiment „Graf von Khevenhüller“ Nr. 7]]''
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: (Stab/I./II./III. Bataillon: [[Prag]]; IV. Baon.: [[Cheb|Eger in Böhmen]])
==
{{Hauptartikel|Rangabzeichen der österreichisch-ungarischen Streitkräfte}}
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[[Datei:K.u.k. Orden.JPG|mini|hochkant=1.5|Die Orden eines [[Zugführer (Militär)|Zugführers]] des 2. Regiments der [[k.u.k. Kaiserjäger|Tiroler Kaiserjäger]]]]
Die
* die große silberne [[Tapferkeitsmedaille (Österreich)|Tapferkeitsmedaille]] ([[Karl I. (Österreich-Ungarn)|Karl I./IV.]], verliehen nach Jänner 1917)
* die kleine silberne Tapferkeitsmedaille (Karl I., verliehen nach Jänner 1917)
* die bronzene Tapferkeitsmedaille (Franz Joseph. I., verliehen vor Jänner 1917)
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== Besonderheiten ==
In einem unterschieden sich die Streitkräfte Österreich-Ungarns grundsätzlich von denen der meisten anderen Länder: das Gewehr wurde stets am Riemen über der rechten Schulter und niemals auf der Schulter selbst getragen. Bei Vorbeimärschen umfasste die komplette Faust den Gewehrriemen in Höhe des Koppels. Auch wurde das Gewehr nicht in der Vorhalte präsentiert, stattdessen hing es am Riemen über der rechten Schulter, die rechte Hand umfasste den Kolbenhals und drückte das Gewehr leicht nach hinten.▼
[[Datei:Allerhöckste Namenstagfeier am 4.10.15 in Brzezany. (BildID 15432973).jpg|mini|Präsentierhaltung]]
[[Datei:Austro-hungarian infantry regiment.jpg|mini
▲In einem unterschieden sich die Streitkräfte Österreich-Ungarns grundsätzlich von denen der meisten anderen Länder: das Gewehr wurde stets am Riemen über der rechten Schulter und niemals auf der Schulter selbst getragen. Bei Vorbeimärschen umfasste die komplette Faust den Gewehrriemen in Höhe des Koppels. Auch wurde das Gewehr nicht in der Vorhalte präsentiert, stattdessen hing es am Riemen über der rechten Schulter, die rechte Hand umfasste den Kolbenhals und drückte das Gewehr leicht nach hinten.
== Museale Rezeption ==
Die Geschichte der österreichisch-ungarischen Streitkräfte ist im [[Heeresgeschichtliches Museum|Heeresgeschichtlichen Museum]] in Wien, von Kaiser [[Franz Joseph I.]] als
== Gedenken ==
Im Jahre 1896 wurde in Wien das [[K.u.k. Infanterie-Regiment Hoch- und Deutschmeister Nr. 4|Deutschmeister-Denkmal]] errichtet. Der Gefallenen der Armee wird mit dem [[Äußeres Burgtor (Wien)#
[[Datei:Seidls Armeeschema.jpg|mini|In diesen 1877–1914 erschienenen ''Schematismen'' wurden Gliederung, Truppenteile und Kommandopositionen der Streitkräfte Österreich-Ungarns aktuell zusammengestellt.]]
== Die Armee in der Literatur ==
Die herausragende Rolle, die das Militär in Österreich-Ungarn einnahm, wurde von Autoren thematisiert. An erster Stelle ist hier der wohl bedeutendste Militärschriftsteller der k. u. k. Armee, [[Carl Baron Torresani]], zu nennen. [[Arthur Schnitzler]]s Novelle ''[[
== Siehe auch ==
* [[Kaiserlich-Königliche Armee (1806–1867)]]▼
* [[Österreich-Ungarns Heer im Ersten Weltkrieg]]▼
* [[Landstreitkräfte Österreich-Ungarns 1867–1914]]
▲* [[Österreich-Ungarns Heer im Ersten Weltkrieg]]
* [[Liste der österreichisch-ungarischen Militärverbände 1914 bis 1918]]
* [[Österreichische Festungswerke an der Grenze zu Italien]]
* [[Militärschulwesen (Österreich, 1900)]]
▲* [[Kaiserlich-Königliche Armee (1806–1867)]]
== Literatur ==
* [[Peter Melichar]], Alexander Mejstrik: ''Die bewaffnete Macht.'' In: [[Helmut Rumpler]], [[Peter Urbanitsch]] (Hrsg.): ''Die Habsburgermonarchie 1948–1918.'' Band IX: ''Soziale Strukturen.'' 1. Teil, Teilband 2, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2010, S. 1263–1326.
* [[Christa Ehrmann-Hämmerle|Christa Hämmerle]]: ''Die k. (u.) k. Armee als
* Laurence Cole, Christa Hämmerle, Martin Scheutz (Hrsg.): ''Glanz – Gewalt – Gehorsam. Militär und Gesellschaft in der Habsburgermonarchie (1800 bis 1918).'' Klartext, Essen 2011, ISBN 978-3-8375-0409-5.
* [[Manfried Rauchensteiner]]: ''Der Tod des Doppeladlers: Österreich-Ungarn und der Erste Weltkrieg.'' 2. Auflage. Verlag Styria, Graz 1994, ISBN 3-222-12116-8.
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* Glenn Jewison, Jörg C. Steiner: [http://www.austro-hungarian-army.co.uk/ ''The Austro-Hungarian Land Forces 1848–1918.'']
* Heinz von Lichem: ''Spielhahnstoß und Edelweiß – die Friedens- und Kriegsgeschichte der Tiroler Hochgebirgstruppe „Die Kaiserschützen“ von ihren Anfängen bis 1918.'' Stocker Verlag, Graz 1977, ISBN 3-7020-0260-X.
*
* Julius Lohmeyer: ''Das Militär Bilderbuch – Die Armeen Europas.'' Carl Flemming Verlag, Glogau o. J.
* Hubert Frankhauser, Wilfried Gallin: ''Unbesiegt und doch geschlagen. Der Gebirgskrieg an Kärntens Grenze 1915–1917.'' Verlagsbuchhandlung Stöhr, Wien 2005, ISBN 3-901208-48-8.
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* [[Adam Wandruszka]] (Hrsg.): ''Die Habsburgermonarchie 1848–1918 / Die bewaffnete Macht.'' Band V, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1987, ISBN 3-7001-1122-3.
* [[Peter Urbanitsch]], [[Helmut Rumpler]] (Hrsg.): ''Die Habsburgermonarchie 1848–1918 / Verfassung und Parlamentarismus: Verfassungsrecht, Verfassungswirklichkeit, zentrale Repräsentativkörperschaften.'' Band VII, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2000, ISBN 3-7001-2869-X.
* Alphons Frhr. v. Wrede: ''Geschichte der K.u.K. Wehrmacht von 1618 bis Ende des XIX.
* Tamara Scheer: ''Language Diversity in the Habsburg Army, 1868–1918.'' Unpublished Habilitation Thesis, University of Vienna, Vienna 2020. http://othes.univie.ac.at/65387/
== Weblinks ==
{{Commonscat|
* [http://www.kuk-wehrmacht.de/ Österreichische Militärgeschichte]
* [http://www.mlorenz.at/ Österreich-Ungarns bewaffnete Macht 1900–1914]
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