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'''Iwano-Frankiwsk''' ({{ukS|Івано-Франківськ}}; {{ruS|Ивано-Франковск|Iwano-Frankowsk}}; [[jiddisch]]איוואַנאָ־ פֿראַנקיווסק), bis 1962 russisch ''Stanislaw,'' {{deS|'''Stanislau'''}} (ukrainisch Станиславів ''Stanyslawiw'', Jjddisch סטאַניסלאַוו, transliteriert ''Stanislav'', {{plS|Stanisławów}}), ist die Gebietshauptstadt der [[Oblast Iwano-Frankiwsk]] in der [[Westukraine]]. Die Universitätsstadt liegt im [[Karpatenvorland]], das zur [[Historische Landschaft|historischen Landschaft]] ''[[Galizien]]'' gehört.
[[Datei:Ivano-FrankivskRatusha.jpg|mini|Rathaus]]
 
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außerdem:
* jiddisch: סטאַניסלעװ, ''translit. Stanislew'' סטאַניסלעװ
* ungarisch: ''Sztanyiszló''
 
== Administrative Einordnung ==
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| Mykietyńce
|-
| [[Pidluschschja (Iwano-Frankiwsk)|Pidluschschja]]
| Підлужжя
| Подлужье (Podluschje)
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== Geschichte ==
=== Polen-Litauen ===
AlsWährend ''Stanisławów''des wurdeAufstands diegegen StadtPolen 1662 von derunter [[PolenChmelnyzkyj-Aufstand|polnischenChmelnyzkyj]] Adelsfamiliewurde eine Festung in der Nähe des Dorfes Sobolotiv erbaut, um Schutz und Handel zu ermöglichen. 1662 gründete der Gutsbesitzer Andre [[Potocki (Adelsgeschlecht)|Potocki]] gegründetdie undStadt, die er nach seinem Sohn Stanislau nannte. Sie gehörte zur [[Woiwodschaft Ruthenien]]<ref>[http://maps.mapywig.org/m/Polish_maps/series/690K_Zannoni_Carte_de_la_Pologne/Zanonni_Carte_De_La_Pologne_sbc37479_Nr_18_Woiew._Ruskie_cz%C4%99%C5%9B%C4%87_Krakowskiego_S%C4%99domirskiego%20y_Be%C5%82zkiego.jpg Rizzi Zannoni, Woiewodztwo Ruskie, Część Krakowskiego, Sędomirskiego y Bełzkiego z granicami Węgier, y Polski, ktore gory Karpackie nakształt łańcucha wyciągnione, od góry Wolska aż do Talabry, wyznaczaią.; 1772]</ref>. Die Stadt erhielt das [[Magdeburger Recht|Magdeburger Stadtrecht]]. Die militärische Befestigung an strategisch günstiger Lage auf einem Plateau am Zusammenfluss der [[Nadwirna]]er und der [[Solotwyno|Solotwyner]] [[Bystryzja (Fluss)|Bystryza]] kurz vor der Mündung in den [[Dnister]] bot natürlichen Schutz. Die barocke Auferstehungskathedrale (Катедральний Собор Святого Воскресіння) wurde von 1753 bis 1763 als [[Jesuitenkirche]] erbaut und ging dann in den Besitz der [[Katholische Ostkirchen|griechisch-unierten Kirche]] über. Seit 1885 befand sich hier der Sitz eines Episkopats. Nachdem die [[Jesuiten]] vertrieben worden waren, befand sich hier ab 1784 das deutsche Gymnasium. Das zweietagige '''Jesuitenkollegium''' beherbergt jetzt den Lehrstuhl für Anatomie des Medizinischen Institutes.
 
=== Kaiserreich Österreich ===
Nach der [[Polnische Teilungen Polens#ErsteDie erste Teilung 1772|Ersten Polnischen Teilung]] im Jahr 1772 wurde die Stadt [[Habsburgermonarchie|österreichisch]] und erhielt den Namen ''Stanislau.''. Es lebten dort Ukrainer (Ruthenen), Juden, Polen, Deutsche und andere Nationalitäten. Ab 1850 war der Ort Sitz der [[Bezirk Stanislau|Bezirkshauptmannschaft Stanislau]]<ref>[http://alex.onb.ac.at/cgi-content/alex?apm=0&aid=rgb&datum=18500004&seite=00001741 Reichsgesetzblatt vom 8. October 1850, Nr. 383, Seite 1741]</ref>, ab 1867 kam noch ein Bezirksgericht dazu, beide bestanden bis 1918.
 
1888 gab es folgende Beschreibung:
{{Zitat|Stanislau (Stanisławów), Stadt in Galizien, an der Bistritza, Knotenpunkt der [[Bahnstrecke Lwiw–Tscherniwzi|Lemberg–Czernowitzer Bahn]] und der [[Galizische Transversalbahn|Staatsbahnlinie Stryi–Husiatyn]], ist Sitz eines [[Ukrainische griechisch-katholische Kirche|griechisch-katholischen]] [[Erzeparchie Iwano-Frankiwsk|Bistums]], einer Bezirkshauptmannschaft, eines [[Kreisgericht Stanislau|Kreisgerichts]] und einer Finanzbezirksdirektion, hat ein Standbild Kaiser [[Franz I. (Österreich)|Franz&nbsp;I.]], ein Obergymnasium, Oberrealschule, Lehrerbildungsanstalt, große Eisenbahnwerkstätte, Ziegelfabrikation, Dampfmühle, Bierbrauerei, Gerberei, lebhaften Handel und (1880) 18.626 Einw. (darunter 10.023 Juden).|ref=<ref>[[Meyers Konversationslexikon]], 1888</ref>}}
 
1896 gründete der deutsche Pfarrer [[Theodor Zöckler]] ein Waisenhaus, eine Fabrik und eine Schule als Beginn der Zöcklerschen Anstalten.
 
=== 20. Jahrhundert bis 1939 ===
1919 war die Stadt kurze Zeit Hauptstadt der [[Westukrainische Volksrepublik|Westukrainischen Volksrepublik]]. Nach dem [[Polnisch-Ukrainischer Krieg|Polnisch-Ukrainischen Krieg]] wurde Stanisławów 1921 durch den [[FriedeFriedensvertrag von Riga (1921)|Frieden von Riga]] [[Zweite Polnische Republik|polnisch]] und Zentrum der gleichnamigen [[Woiwodschaft Stanisławów]]. Infolge des [[Deutsch-sowjetischer Nichtangriffspakt|Hitler-Stalin-PaktPakts]]s 1939 wurde das Gebiet ab September 1939 von der [[Sowjetische Besetzung Ostpolens|Sowjetunion besetzt]], und es ließen sich viele Flüchtlinge aus den von Deutschen besetzten Gebieten West- und Zentralpolens dort nieder. Während der sowjetischen Besatzung wurden mehr als 500 Menschen durch den sowjetischen Geheimdienst [[Innenministerium der UdSSR#Staatsterror durch das Innenministerium (NKWD)|NKWD]] erschossen und bei [[Demjaniw Las]] verscharrt.<ref>WELT, 24. November 2010 ([https://www.welt.de/kultur/history/article11175655/Die-killing-fields-der-Ukraine-sollen-schweigen.html online])</ref>
 
1919 war die Stadt kurze Zeit Hauptstadt der [[Westukrainische Volksrepublik|Westukrainischen Volksrepublik]]. Nach dem [[Polnisch-Ukrainischer Krieg|Polnisch-Ukrainischen Krieg]] wurde Stanisławów 1921 durch den [[Friede von Riga (1921)|Frieden von Riga]] [[Zweite Polnische Republik|polnisch]] und Zentrum der gleichnamigen [[Woiwodschaft Stanisławów]]. Infolge des [[Hitler-Stalin-Pakt]]s 1939 wurde das Gebiet ab September 1939 von der [[Sowjetische Besetzung Ostpolens|Sowjetunion besetzt]] und es ließen sich viele Flüchtlinge aus den von Deutschen besetzten Gebieten West- und Zentralpolens dort nieder. Während der sowjetischen Besatzung wurden mehr als 500 Menschen durch den sowjetischen Geheimdienst [[NKWD]] erschossen und bei [[Demjaniw Las]] verscharrt.<ref>WELT, 24. November 2010 ([https://www.welt.de/kultur/history/article11175655/Die-killing-fields-der-Ukraine-sollen-schweigen.html online])</ref>
 
=== Jüdisches Leben ===
Seit dem 19. Jahrhundert war Stanisławów auch ein [[Judentum|jüdisches]] Zentrum. Wie aus anderen Städten gab es bis zum [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] zeitweise starke [[Auswanderung]]sbewegungen, auch der jüdischen Bevölkerung, in die [[Vereinigte Staaten|USA]]. Um 1900 bildeten die [[Juden]] knapp die Hälfte der Bevölkerung der Stadt,<ref>P.[[Paul R. Magocsi]]: ''Historical Atlas of Central Europe;''; UP of Washington, Seattle, 2002; S. 109.</ref>, davondarunter waren damals etwa 50 % der Juden damals polnischsprachig war.<ref>Beata Hołub: [https://journals.umcs.pl/b/article/download/1252/1006 Studium historyczno-geograficzne narodowości w Galicji Wschodniej w świetle spisów ludności w latach 1890–1910] [Historical-geographical study of the nationalities in Eastern Galicia in the light of the population censuses in the years 1890–1910], Seite 33, 2013</ref> 1931 lebten 24.823 Juden in der Stadt und bildeten etwa ein Drittel der Bevölkerung. Vertreten waren alle jüdischen Richtungen und Parteien mit ihren Institutionen, von der [[Agudat Jisra’el|Agudat Israel]], über den [[Allgemeiner Jüdischer Arbeiterbund|Bund]] bis zu [[zionistischZionismus|zionistischen]]en Parteien. Die übrige Bevölkerung bestand zu je einem Drittel aus Polen und Ukrainern.
 
=== Ungarische und deutsche Besetzung ===
Nach dem deutschen [[Unternehmen Barbarossa|Überfall auf die Sowjetunion]] wurde die Stadt am 2. Juli 1941 von den mit den Deutschen verbündeten [[Ungarn im Zweiten Weltkrieg|Ungarn]] besetzt, die der Sowjetunion am 27. Juni 1941 [[KriegserklärungUngarn Ungarnsim anZweiten dieWeltkrieg#Als Besatzungstruppe im SowjetunionOstfeldzug|den Krieg erklärt]] hatten. Nach dem Einmarsch ungarischer Truppen kam es zu Übergriffen ukrainischer Einwohner auf die Juden. Diese Ausschreitungen wurden von den Ungarn unterbunden, die ihrerseits mehrere tausend Juden aus Transkarpatien auswiesen, diese zwangsweise nach Stanislau transportierten und alle Juden mit einer Armbinde kennzeichnen ließen.<ref>Dieter Pohl: [http://www.yadvashem.org/odot_pdf/Microsoft%20Word%20-%202292.pdf ''Hans Krueger and the Murder of the Jews in the Stanislawow Region (Galicia)'']; Shoah Resource Center, The International School for Holocaust Studies: Yad Vashem Studies 26 (1998), S. 239–265 (englisch; pdf; 127 kB) / Kennzeichnung erst in deutscher Besatzungszeit laut Israel Gutman u.&nbsp;a. (Hrsg.): ''Enzyklopädie des Holocaust.''. München und Zürich 1995, ISBN 3-492-22700-7, Bd. III, S. 1371.</ref>
 
Als die Deutschen am 20. Juli 1941 die Kontrolle übernahmen, war der jüdische Bevölkerungsteil auf 40.000 Personen angewachsen.<ref>Israel Gutman u.&nbsp;a. (Hrsg.): ''Enzyklopädie des Holocaust.''. München und Zürich 1995, ISBN 3-492-22700-7, Bd. III, S. 1370 f.</ref> Im August 1941 wurde der [[Distrikt Galizien]] dem [[Generalgouvernement]] angeschlossen, Stanislau bildete die Hauptstadt einer Kreishauptmannschaft.
 
Die deutsche [[Sicherheitsdienst des Reichsführers SS|Sicherheitspolizeistelle]] Stanislau unter Leitung von [[Hans Krüger (Gestapo)|Hans Krüger]] führtebefahl am 6. Oktober 1941 in [[Nadwirna]] einedie Massenerschießung polnischer Juden durch und eine weitere am 12. Oktober am Stadtrand von Stanisławów. Den ahnungslosen Menschen wurde eine Aussiedlung angekündigt; man führte sie jedoch auf den jüdischen Friedhof, wo bereits Massengräber vorbereitet waren. Etwa 10.000 bis 12.000 Männer, Frauen und Kinder wurden erschossen. Die Mordaktion wurde mit Beginn der Dunkelheit abgebrochen. Der sogenannte [[Blutsonntag von Stanislau]] am 12. Oktober 1941 gilt als Beginn der „Endlösung“ im [[Generalgouvernement]].<ref>Klaus-Peter Friedrich (Bearb.): ''Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933–1945'' (Quellensammlung) Band 9: ''Polen: Generalgouvernement August 1941–1945,'', München 2013, ISBN 978-3-486-71530-9, S. 20.<br />
{{Literatur |Autor=Dieter Pohl |Titel=Hans Krüger and the Murder of the Jews in the Stanisławów Region (Galicia) |Sammelwerk=Yad Vashem Studies |Band=Vol XXVI |Verlag=Yad Vashem |Ort=Jerusalem |Datum=1998 |Sprache=en |ISSN=0084-3296 |Seiten=239–264 |Online=[http://www1.yadvashem.org/odot_pdf/Microsoft%20Word%20-%202292.pdf Online] |Format=PDF |KBytes=127 |Abruf=2021-10-20}} – Deutsch in: [[Gerhard Paul (Historiker)|Gerhard Paul]] & [[Klaus-Michael Mallmann]] (Hrsg.): ''Karrieren der Gewalt. Nationalsozialistische Täterbiographien.'' WBG, 2004, 2. unv. Aufl. 2005 ISBN 3-534-16654-X; unv. Sonderausgabe WBG 2011 & Primus, Darmstadt 2011; ISBN 3-89678-726-8</ref> Nach dieser Aktion mussten die überlebenden Juden in einen ärmlichen Stadtteil umziehen, der als Ghetto bewacht wurde. Dort waren bis zu zehn Personen in einem Raum untergebracht.<ref>Klaus-Peter Friedrich (Bearb.): ''Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933–1945'' (Quellensammlung) Band 9: ' ''Polen: Generalgouvernement August 1941–1945,'', München 2013, ISBN 978-3-486-71530-9, S. 20.</ref>
 
Am 31. März 1942 trieben deutsche und ukrainische Polizisten jüdische Ghettoinsassen gewaltsam zusammen und selektierten rund 5000 von ihnen, die kein Arbeitsdokument vorweisen konnten.<ref>Israel Gutman u.&nbsp;a. (Hrsg.): ''Enzyklopädie des Holocaust.''. München und Zürich 1995, ISBN 3-492-22700-7, S. 1371.</ref> Diese wurden ins [[Vernichtungslager Belzec]] transportiert und dort ermordet.<ref>{{Literatur |Autor= |Hrsg=Guy Miron und Shlomit Shulhani |Titel=Stanisławów |Sammelwerk=The Yad Vashem Encyclopedia of the Ghettos During the Holocaust |Band=2 |Verlag=Yad Vashem |Ort=Jerusalem |Datum=2009 |ISBN=978-965-308-345-5}}</ref> Bei einer „Vergeltungsaktion“ im Juli 1942 kamen eintausend Juden zu Tode. Nach einer blutigen „Aktion“ am 12. September 1942 wurden weitere 5000 Juden ins Vernichtungslager Belzec geschafft.<ref>Israel Gutman u.&nbsp;a. (Hrsg.): ''Enzyklopädie des Holocaust.''. München und Zürich 1995, ISBN 3-492-22700-7, S. 1371.</ref> Zwischen Januar und Ende Februar 1943 wurde das Ghetto aufgelöst und die meisten Juden umgebracht. Kaum mehr als einhundert von ihnen überlebten.<ref>[[Rainer Blasius]]: ''Tausend Orte, Millionen Opfer. Ghettos als nationalsozialistisches Instrument, Auschwitz als Stätte des Gedenkens.''. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 27. Januar 2015, S. 6.</ref> Ein Sonderkommando der [[Sonderaktion 1005|Aktion 1005]] versuchte 1944, die Spuren von Massengräbern zu beseitigen.<ref>Israel Gutman u.&nbsp;a. (Hrsg.): ''Enzyklopädie des Holocaust.''. München und Zürich 1995, ISBN 3-492-22700-7, S. 1372.</ref>
 
In Stanislau existierte von 1942 bis 1944 das Kriegsgefangenenlager Stalag 371 mit tausenden Insassen.
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=== Ukrainische SSR ===
 
Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde die Stadt der [[Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik|Ukrainischen SSR]] angegliedert und die polnische Bevölkerung von den sowjetischen Behörden im Zuge der [[Zwangsumsiedlung von Polen aus den ehemaligen polnischen Ostgebieten 1944–1946]] [[Vertreibung|vertrieben]], so dasssodass in der Stadt heute neben wenigen [[Russen]] überwiegend Ukrainer wohnen.
 
Am 9. November 1962 wurde die Stadt im Rahmen der 300-Jahr-Feier zu Ehren des Schriftstellers [[Iwan Franko]] in Iwano-Frankiwsk umbenannt.
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Seit dem [[Zerfall der Sowjetunion]] 1991 gehört Iwano-Frankiwsk zur unabhängigen Ukraine. Am 24. April 2018 wurde die Stadt mit dem [[Europapreis]] für ihre herausragenden Bemühungen um den europäischen Integrationsgedanken ausgezeichnet.<ref>{{Webarchiv | url=http://website-pace.net/documents/10643/4645690/20180424-EuropePrize-EN.pdf | webciteID=6z3xq8Ema |text=Committee on Social Affairs, Health and Sustainable Development}}</ref>
 
Bei der Parlamentswahl 2012 erzielte die rechtsradikale Partei [[Allukrainische Vereinigung „Swoboda“|Swoboda]] in Iwano-Frankiwsk 33,8 Prozent, 2014 8,8 Prozent, 2019 8,4 Prozent; sie stellt den Bürgermeister der Stadt.
Während des [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|russischen Überfalls auf die Ukraine]] wurde am 24. Februar ein Luftschlag auf eine Luftbasis in Iwano-Frankiwsk verübt.<ref>{{Internetquelle |url=https://news.sky.com/story/russia-ukraine-crisis-what-is-happening-and-where-after-full-scale-invasion-12550062 |titel=Ukraine invasion: What happened, where is under attack and what could be next? |werk=Sky News |abruf=2022-02-27}}</ref>
 
WährendGleich am ersten Tag des [[Russischer Überfall auf die Ukraine seit 2022|russischen Überfalls auf die Ukraine]] wurde am 24. Februar 2022 ein Luftschlag auf eine Luftbasis in Iwano-Frankiwsk verübt.<ref>{{Internetquelle |url=https://news.sky.com/story/russia-ukraine-crisis-what-is-happening-and-where-after-full-scale-invasion-12550062 |titel=Ukraine invasion: What happened, where is under attack and what could be next? |werk=Sky News |abruf=2022-02-27}}</ref>
 
== Sehenswürdigkeiten ==
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[[Datei:Ratush-01.jpg|mini|Zentraler Platz]]
 
Iwano-Frankiwsk besitzt eine sehenswerte Altstadt, die in den Jahren nach der Unabhängigkeit der Ukraine nahezu vollständig renoviert wurde. Architektonisch erinnert der Stadtkern von Iwano-Frankiwsk in vielem an das alte [[Österreich-Ungarn]]. Dazu kommen einerseits die typischen [[sowjetischSowjetunion|sowjetischen]]en Verwaltungsgebäude und in den Außenbezirken („[[Rajon|Microrajons]]“) [[Plattenbau]]ten und andererseits neue, private Wohnhäuser, die keinen einheitlichen Bebauungsplänen unterworfen sind.
 
Aufgrund des wirtschaftlichen Aufschwungs werden im Zentrum der Stadt in der letzten Zeit zunehmend ältere Gebäude abgerissen, um größeren [[EinkaufspassageLadenpassage|Einkaufspassagen]]n Platz zu machen.
 
Im Stadtzentrum befindet sich ein künstlicher See, der in der Sowjetzeit am Ort eines früheren [[Jüdischer Friedhof|jüdischen Friedhofs]] angelegt wurde. In unmittelbarer Nachbarschaft des Sees liegt der jüdische Friedhof, innerhalb dessen Mauern während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg eine große Anzahl von Juden zusammengetrieben und ermordet wurden.<ref>Thomas Sandkühler: ''„Endlösung“ in Galizien. Der Judenmord in Ostpolen und die Rettungsinitiativen von [[Berthold Beitz]] 1941–1944.'' Bonn 1996, (St.: S. 150–152).</ref>
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=== Verkehr ===
==== Bahnstrecken ====
Iwano-Frankiwsk liegt an der wichtigen Eisenbahnstrecke [[Lwiw]]–[[Czernowitz|Tscherniwzi]] ''(Czernowitz).''. Diese war ab 1864 von der [[Lemberg-Czernowitz-Jassy-Eisenbahn]] erbaut und 1869 eröffnet worden.

Außerdem zweigen Strecken nach [[Stryj]] und über die [[Karpaten]] (''[[Jablunyzkyj-Pass|Jablunyza]]-'' oder ''Tatarenpass'') nach [[KarpatoukraineKarpatenukraine|Transkarpatien]] ab.
 
* [[Bahnstrecke Lwiw–Tscherniwzi|Lwiw–Iwano-Frankiwsk–Czernowitz]]
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Die Stadt liegt an den nationalen [[Liste der Fernstraßen in der Ukraine|Fernstraßen]] [[N&nbsp;09]], [[N 10 (Ukraine)|N&nbsp;10]] und [[N 18 (Ukraine)|N&nbsp;18]].
 
Der Nahverkehr wird mit [[Omnibus|Bussen]], [[TrolleybusOberleitungsbus|Trolleybussen]]sen und [[Marschrutka|Marschrutki]] abgewickelt.
 
==== Flughafen ====
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=== Erdöl und Erdgas ===
In den Vorkarpaten, etwa 80–100 Kilometer westlich der Stadt, werden um [[Boryslaw]] seit dem 19. Jahrhundert [[Erdöl]]- und [[Erdgas]]lagerstätten im industriellen Maßstab genutzt.<ref>[[Viktor Uhlig]]: ''Bau und Bild der Karpaten.''. In: [[Carl Diener]] et al.: ''Bau und Bild Österreichs.''. Tempsky, & G. Freytag, Wien / Leipzig 1903, S. 826–827.</ref> In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde von der [[Sowjetunion]] der Bau einer [[Erdgastrasse]] ([[Pipeline]]) vom [[Gasfeld Urengoi]] in [[Sibirien]] nach [[Uschhorod]] zur Versorgung [[Westeuropa]]s errichtet und an der Stadt vorbeigeführt.
 
== Kultur ==
=== Kunst- und Literaturszene ===
Es gibt eine lebendige Kunst- und Kulturszene um den Schriftsteller [[Jurij Andruchowytsch]] (* 1960), der Iwano-Frankiwsk zum legendären [[Hundert Jahre Einsamkeit#Handlung|Macondo]] des [[Gabriel García Márquez]] erklärte. Zur Szene gehören auch die Schriftstellerin [[Halyna Petrossanjak]] (* 1969) und der Schriftsteller [[Taras Prochasko]].<ref>Holger Gemba: ''Orpheus kam bis in die Karpaten. Das Stanislauer Phänomen: Wie ein westukrainisches Provinznest zur Kulturmetropole wurde.''. [[Frankfurter Allgemeine Zeitung]], Nr. 16, 19. Januar 2006.</ref>
Des Weiteren ist das [[Kunstmuseum von Prykarpattja]] ein bedeutsamer Ausstellungsort für regionale Kunst der letzten Jahrhunderte.
 
=== Universitäten ===
Die Stadt beherbergt neben der nach [[Wassyl Stefanyk]] benannten [[Nationale Wassyl-Stefanyk-Universität der Vorkarpaten|Nationalen Wassyl-Stefanyk-Universität der Vorkarpaten]] die „Staatliche Technische Hochschule für Erdöl und Erdgas“, die Nationale Medizinische Universität und ein Geistliches Seminar der [[UkrainischUkrainische griechisch-Katholischekatholische Kirche|Griechisch-Katholischen Kirche]].
 
=== Städtepartnerschaften ===
Iwano-Frankiwsk listet 22 [[StädtepartnerschaftGemeindepartnerschaft|Partnerstädte]] auf:<ref>{{cite web|url=http://www.mvk.if.ua/news/4114|title=Офіційний сайт міста Івано-Франківська|accessdate=2017-04-20}}</ref>
{| class="wikitable sortable"
|- class="hintergrundfarbe8"
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!Stadt!!Land!!seit
|-
|[[Arlington County]]||{{USA|Virginia|Virginia, USA}}||2011
|-
|[[Baia Mare]]||{{ROM}}||1990
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=== Vereine ===
Bekannt sind der [[Fußballverein]] ''Spartak'' („[[Spartacus|Spartakus]]“, früher ''Prikarpattja'' („Vorkarpaten“)) sowie der [[Schachverein]] ''Mistez.''.
 
== Persönlichkeiten ==
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{{Commonscat|Ivano-Frankivsk|Iwano-Frankiwsk}}
* [http://www.ivfrankivsk.if.ua/ Ivano-Frankivsk | All about city (ukr.)]
* [http://web.archive.org/web/20140209113756/http://www.sbedif.if.ua/city/ Informationen zu Stadt und Region auf web.archive.org (englisch)]
* [http://webcams.ukrtelecom.ua/cams?id=30 Webcam] der UkrTelecom
* [http://www.pu.if.ua/ Vorkarpaten-Universität „Wassyl Stefanyk“]
* [http://www.ifdtung.if.ua/ Staatliche Technische Universität für Erdöl und Erdgas]
* [http://web.archive.org/web/20120716192235/http://sunsite.berkeley.edu:8085/x-ussr/100k/M-35-110.jpg Landkarte], Sowjetunion 1:100.000 auf web.archive.org (Stand 1990)
* [http://republika.pl/stanislawow_kresy/index.html Homepage mit historischen Karten und Fotos (polnisch)]
* [http://www.kresy.co.uk/stanislawow.html Stanislawow]
* [http://www.kresy.co.uk/stanislawow_woj.html Woiwodschaft Stanislau, polnische Kresy]
* {{Meyers Online|15|227|spezialkapitel=Stanislau}}
* [http://motlc.specialcol.wiesenthal.com/instdoc/d04c05/stni1z3.html 167 Original-Dokumente über die Judenvernichtung in Stanislau]