[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
K Kulturkreis -> Kulturraum. Kulturkreis ist ein in diesem Kontext falsch benutzter Begriff.
K Aktuelle Umfragen: Tippfehler entfernt, Leerzeichen vor Maßeinheit
 
(38 dazwischenliegende Versionen von 16 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1:
[[Datei:Die Hängematte.jpg|mini|Schlafen als ein Genuss]]Die '''Schlafkultur''' umfasst [[kultur]]elle und [[Geschichte|geschichtliche]] Aspekte des [[Schlaf]]ens. Zu ihr gehört das Wann, Wo und Wie des Schlafens der Menschen.
[[Datei:JB Der lustige Tausch für den eingeschlafenen Jäger 1874.jpg|mini|''Der lustige Tausch für den eingeschlafenen Jäger'', 1874]]
 
Noch bis in die frühe [[Neuzeit]] hinein waren [[Bett]]en selten und teuer, und eine Familie besaß in der Regel ein einziges, das allen im Haus gleichzeitig als Ruhestätte diente. Selbst den Gästen wurde das gemeinsame Bett angeboten. Das war so gewöhnlich, dass es darüber nur wenige Aufzeichnungen gibt.<ref>Durrani, Fagan; Seiten 141ff</ref> Später, im [[Viktorianisches Zeitalter|Viktorianischen Zeitalter]], wurden [[Schlafzimmer]] zu einer sehr persönlichen Angelegenheit, wodurch erneut kaum jemand darüber berichtete. Forschungen und Aufzeichnungen zur Bedeutung des Schlafzimmers und des Schlafes wurden erst in neuester Zeit unternommen. Dies ermöglicht auch wissenschaftliche Forschungen, die anhand der Schlafgewohnheiten verschiedener, insbesondere noch sehr naturnah lebender Völker, Rückschlüsse auf die evolutionären Ursachen des Schlafes geben könnten.
Die '''Schlafkultur''' beschreibt [[kultur]]elle und [[Geschichte|geschichtliche]] Aspekte des [[Schlaf]]ens. Zur Schlafkultur gehört das Wann, Wo und Wie des Schlafens der Menschen.
 
Weil der Schlaf und alles, was damit zusammenhängt, generell als sehr persönliche oder gar intime Angelegenheit betrachtet wird, sind Forschungen und Aufzeichnungen zu diesem Thema rar. Wissenschaftliche Forschungen, die anhand der Schlafgewohnheiten verschiedener, insbesondere noch sehr naturnah lebender Völker, Rückschlüsse auf die evolutionären Ursachen des Schlafes geben könnten, wurden erst in neuester Zeit unternommen.
 
== Allgemeines ==
Jüngere Forschungen zeigen, dass Schlafmuster stark zwischen den [[Kultur]]en schwanken. Die größten Unterschiede gibt es zwischen Gesellschaften mit oder ohne allgemein und ausreichend vorhandenem künstlichen Licht.<ref name="Worthman">{{cite book | author = Carol M. Worthman, Melissa K. Melby | title=A comparative developmental ecology | chapter=6. Toward a comparative developmental ecology of human sleep | chapterurlchapter-url=http://anthropology.emory.edu/home/documents/worthman-lab/Ecology%20of%20Human%20sleep.pdf | format=PDF |language=en |publisher=Emory University}}</ref> Beispielsweise legen sich Menschen in Kulturen der zweiten Gruppe oftmals bereits kurz nach Sonnenuntergang schlafen, um dann jedoch während der Nacht mehrmals&nbsp;– auch für mehrere Stunden&nbsp;– aufzuwachen. Die Grenzen zwischen Schlafen und Wachen sind dabei sehr verwaschen. Die bisher vorwiegend untersuchten westlichen Kulturen sind für die Analyse der Veränderung der [[Humanökologie]] in diesem Bereich außerdem nur bedingt zu gebrauchen, da die Verwendung weicher Schlafunterlagen und das Wohnen in stabilen Häusern einen deutlichen Kontrast zu traditionell lebenden Völkern darstellen.
 
Gewisse Gesellschaften kennen Schlafgewohnheiten, bei denen die Menschen zu jeder Tageszeit schlafen, dafür nachts nur kurz. So kennt man in Südeuropa die [[Siesta]], eine längere Ruhezeit am Nachmittag, aber auch nördlicher die [[Mittagsruhe]]. In vielen nomadischen Kulturen wird ebenfalls während des Tages mehrmals geschlafen, wenn es die Arbeit gerade zulässt. Bei Völkern, die Ackerbau betreiben, wechselt der Schlaf-Wach-Rhythmus außerdem mit der Jahreszeit. [[Jean Liedloff]] beschreibt in einem ihrer Bücher über die indigenen Völker Amazoniens eher beiläufig: „Tatsächlich ähnelte es ihrer Gewohnheit, mitten in der Nacht, wenn alle schliefen, einen Witz zu erzählen. Obwohl einige laut schnarchten, wachten alle sofort auf, lachten und schliefen innerhalb von Sekunden wieder ein.“ Wachsein und Schlafen wechselten sich also je nach Notwendigkeit sehr schnell ab, und das war ihnen nicht unangenehm.<ref>Durrani, Fagan; Seite 138</ref>
 
Mitte des neunzehnten Jahrhunderts wurde das künstliche Licht in vielen Kulturen Allgemeingut. Dadurch haben sich auch die Schlafgewohnheiten stark verändert. Es wird häufig später zu [[Bett]] gegangen, dafür schläft man morgens länger. Ein Großteil der gesellschaftlichen Aktivitäten (Ausgang, [[Sport]] usw.) wurde in die Abend- oder Nachtstunden verlegt. Besonders bei Jugendlichen gilt es oft als ein Zeichen persönlicher Freiheit, lange und oft bis spätnachts aufzubleiben.
Zeile 15 ⟶ 12:
== Historische Betrachtung ==
[[Datei:Zaragoza - Museo - Triclinio de la calle Añón 02.jpg|mini|links|Triclinia (Rekonstruktion)]]
[[Datei:Pompeii - Casa del Centenario - Cubiculum - detail2.jpg|mini|Wandmalerei in einem Cubiculum in [[Pompeji]]]]
Eine ausgesprochen wichtige Bedeutung hatte das Liegen und Schlafen bei den [[Altes Rom|alten Römern]]. Sehr viele Tätigkeiten wurden liegend ausgeführt. Zum Lesen, Schreiben und Essen diente das [[Lectulus]], ein kleines Bett. Für größere Gelage und für [[Orgie]]n stand das [[Triclinium]], eine Art Sofa, zur Verfügung. Das [[Tragbett]] nahm man gerne für Ausflüge ins Grüne mit, womit man sich jederzeit und überall ein Nickerchen gönnen konnte. Mit dem [[Römisches Haus|Cubiculum]] gab es in den Patrizierhäusern bereits Räume, die wir heute [[Schlafzimmer]] nennen würden – ein abgetrennter Raum, der in der Hauptsache dem Schlafen diente.<ref name="Despeghel" />
 
Zeile 21 ⟶ 18:
 
[[Datei:Rembrandt Harmensz. van Rijn 026.jpg|mini|Schlafen im 17. Jahrhundert]]
Schlafzimmer wurden ab dem 17. Jahrhundert zunächst wieder in Adelshäusern, Schlössern und Königshöfen eingerichtet. [[Ludwig&nbsp;XIV.]] pflegte von seinem Bett aus zu [[regieren]].<ref name="Despeghel">{{Literatur |Autor=Michael Despeghel |Titel=Wer besser schläft, ist länger wach |Verlag=Knaur Ratgeber Verlag |Ort=München |Datum=2007 |ISBN=978-3-426-64535-2}}</ref> Es war nicht unüblich, dass adlige Ehegatten getrennte Zimmer oder unter Umständen getrennte Gebäudetrakte bewohnten.<ref name="Worthman" /> In armen Bevölkerungsschichten teilten sich hingegen alle Familienmitglieder das Bett. Auch dem Gast wurde das gemeinsame Bett angeboten.<ref>{{cite web|url=http://www.schlafgestoert.de/site-50.html|title=Schlaf und Schlafkultur im Wandel der Zeit|publisher=schlafgestört.de|accessdate=2009-10-06}} – Auszug aus ''Schlaftraining: Ein Therapiemanual zur Behandlung von Schlafstörungen'' des Hogrefe-Verlages</ref> ErstWie imviele 19.Personen Jahrhundertdas wurdenBett Schlafzimmerteilten, generellhing üblich,aber esauch dauertevon aberden bisUmgebungstemperaturen nachund demvon Zweitenweiteren Weltkrieg,sozialen bisErwartungen dasab. „persönliche“Im Betttropischen AllgemeingutKlima wurde.<refSüdamerikas name="Despeghel"hatte />jeder Währendseine dereigene Industrialisierung[[Hängematte]], im 19.Winter undNordeuropas zumusste Beginnman dessich 20aber das Bett teilen.<ref>Durrani, JahrhundertsFagan; wurdeSeite der139</ref> SchlafkulturDie jedochStellung nurim geringeHaus Gewichtungwar beigemessen,dabei danicht Schlafnotwendigerweise gleichbedeutendwesentlich. warAuch mitder FaulheitMagd undwurde Arbeitsscheuezuweilen (das Fußende des) Bettes angeboten.
 
Erst im 19. Jahrhundert wurden Schlafzimmer generell üblich, es dauerte aber bis nach dem Zweiten Weltkrieg, bis das „persönliche“ Bett Allgemeingut wurde.<ref name="Despeghel" /> Während der Industrialisierung im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde der Schlafkultur jedoch nur geringe Gewichtung beigemessen, da Schlaf gleichbedeutend war mit Faulheit und Arbeitsscheue. Heute gibt es nur noch wenige Situationen, in denen sich Personen, die sich sonst nicht näher stehen, das Schlafzimmer teilen, etwa beim [[Camping]] oder in einer [[Jugendherberge]]. Bei militärischen Operationen ist es teilweise noch üblich, dass ein Bett in [[Schichtarbeit|Schichten]] benützt wird. Jeweils drei Mann wechseln sich mit Schlafen im selben Bett ab.<ref>Durrani & Fagan; Seite 153</ref>
 
== Geographische Unterschiede ==
[[Datei:Sleeping Kutchi.jpg|mini|Inderin beim Schlafen]]
Je nach Kulturraum wird an verschiedenen Orten geschlafen. Einige Leute schlafen direkt auf dem [[Fußboden]], andere auf [[Tuch|Tüchern]] oder [[Matratze]]n, wieder andere auf Podesten oder in [[Bett]]en. Einige verwenden [[Flachsfaser|Leintücher]], [[Wolldecke]]n, [[Bettdecke]]n oder [[Kissen]]. Wohin man sich legt und wie man sich bettet, wird maßgebend durch [[Klima]], [[sozial]]es Umfeld und Wohlstand bestimmt. Worthman und Melby haben die untersuchten Schlafgewohnheiten verschiedener Naturvölker zusammengefasst.<ref name="Worthman" /> Sie kategorisieren die Völker grob in vier Gruppen: [[Jäger]] ([[Ache (Volk)|Ache]], [[Ewe (Volk)|Ewe]], {{lang|khi|[[ǃKung]]}}{{Khi}} u.&nbsp;a.), Viehhalter ([[Gabra (Volk)|Gabra]], eine Untergruppe der [[Oromo (Volk)|Oromo]] u.&nbsp;a.), [[Ackerbau]]ern ([[Lese (Volk)|Lese]] aus der [[Demokratische Republik Kongo|demokratischen Republik Kongo]] u.&nbsp;a.) und [[Viehzucht|Viehzüchter]] ([[Bali#Bevölkerung|Balinesen]]). Da die Jäger vorwiegend nomadisch leben, schlafen sie direkt auf dem Boden, einige breiten darauf jedoch Tücher aus, andere betten sich auf Blätter und wieder andere legen sich direkt in den Sand. Die Jäger der Hiwi benutzen [[Hängematte]]n. Kopfkissen sind dieser Gruppe unbekannt, eventuell legen sie Blätter oder einen Stapel Kleider unter den Kopf. Auch Decken sind nicht üblich. Bei den Ewe wird gar alle Kleidung beiseitegelegt, um ein Entzünden am weiter brennenden Feuer zu vermeiden.
 
Andere Gruppen, sogar die nomadischen Viehzüchter, schlafen erhöht. Dabei kommen die verschiedensten Konstruktionen für die Bettstatt zum Einsatz, vom festen Holzblock bis zum Gestell mit eingespannter Lederhaut. Die Decken unterscheiden sich ebenso erheblich: Die Gabra decken sich mit dem auch am Tag getragenen Leinengewand zu, die Pathan verwenden jahreszeitabhängige Decken. Kissen sind auch hier die Ausnahme. Zu berücksichtigen ist, dass die einfachen Schlafutensilien nicht nur Schutz vor Kälte und anderem Unbill geben, sondern auch von [[Parasiten]] wie [[Flöhe]] oder [[Milben]] befallen werden, die Krankheiten übertragen können.
Zeile 39 ⟶ 38:
In einigen Kulturen ist es üblich, mit mindestens einer weiteren Person zusammen zu schlafen, häufig gar mit mehreren oder mit den [[Haustier]]en. Welche Personenkreise dabei als „Schlafgruppen“ in Frage kommen, ist wiederum örtlich sehr verschieden.<ref name="Worthman" /> Besonders bei den Jägern, die in sehr kleinen Zelten wohnen, wird sehr dicht aneinander geschlafen, unabhängig vom sozialen Status, Geschlecht oder Alter. Auch der Gast schläft im selben Zelt. Sind Hütten vorhanden, werden die Schlafräume ziemlich bald nach Geschlecht getrennt. Bei allen untersuchten Völkern ist es nicht üblich, teilweise gar verpönt, beim Schlafen allein zu sein.
 
Im westlichen Kulturraum schlafen Erwachsene meist entweder allein oder als Paar in einem [[Schlafzimmer]], jüngere oder gleichgeschlechtliche Kinder teilen sich oft ein [[Kinderzimmer]]. Es ist üblich, alleine oder aber höchstens mit einer sehr nahe stehenden Person, zum Beispiel dem [[Ehepartner]], gemeinsam das Bett zu teilen. Ein Säugling oder Kleinkind hat meist ein eigenes Bett oder schläft [[Co-Sleeping|mit im Elternbett]]. Die Verwendung eines Schlafsacks anstelle einer Decke, sodass die Atemwege des Säuglings frei bleiben, wird als Beitrag zur Vorbeugung gegen den [[Plötzlicher Kindstod|plötzlichen Kindstod]] angesehen. In vielen Familien ist es – nicht nur in Skandinavien – üblich, Säuglinge tagsüber – warm eingepackt – auch im Winter im Kinderwagen im Freien schlafen zu lassen.<ref>[http{{Internetquelle |autor=Julie Gjørven |url=https://www.dagbladet.no/2010/12/03/tema/klikk/helse/14558734sover-ute-i-minus-20/64332609 |titel=Sover ute i minus 20]; [http://www.dn.se/nyheter/varlden/forskning|datum=2010-om12-utomhussovande-barn/03 Forskning|sprache=no om utomhussovande barn]|abruf=2021-12-03}}</ref>
 
Mit einer „falschen“ Person zusammen zu schlafen gilt generell als unstatthaft, besonders wenn der Verdacht aufkommen kann, dass es dabei zu [[sex]]uellen Handlungen kommen könnte. Besonders in Kulturen, in denen das Miteinander-Schlafen kleinerer oder größerer Gruppen üblich ist, darf der Ausdruck jedoch nicht sexuell missinterpretiert werden und wird von den beteiligten Personen auch nicht als [[Beischlaf]] empfunden. Im Allgemeinen haben Schlaf und Schlafgewohnheiten keinen direkten Bezug zur [[Sexualität]].
 
Soll es tatsächlich zum [[Geschlechtsverkehr]] kommen, wird im Allgemeinen eine gewisse [[Intimität]] gesucht. Im westlichen Kulturraum ist das selbstverständlich. Bei Nomaden im Zelt ist Intimität schwierig bis unmöglich. Niemand der Anwesenden stört sich an einer Kopulation.
 
Je nach Kulturraum ist auch die Verteilung des Schlafs über den Tag verschieden. Während Europa und Nordamerika tendenziell eher ''einen'' langen Schlaf pro Nacht kennen, wird in Ländern wie China oder Japan der tägliche Schlaf auf mehrere Phasen aufgeteilt, sodass die Nachtschlafphase wesentlich kürzer ist, aber die gesamte Schlafdauer pro 24 Stunden ähnlich lang ist (siehe Artikel [[Polyphasischer Schlaf]]).
Zeile 54 ⟶ 53:
| einzeln, Ehepaare bilden die Ausnahme
| in sozialen Gruppen
|-
| abgedunkelt
| abgedunkelt
|-
| ruhig
Zeile 68 ⟶ 64:
|-
| kein [[Feuer]] in der Nähe
| Einein Feuer brennt.
|-
| jeden Tag gleich
Zeile 76 ⟶ 72:
| [[sozial]]e Sicherheit
|-
| zeitlich und örtlich klar begrenzt (Striktestrikte Arbeitszeiten, [[Wecker]])
| keine klaren Grenzen, weder zeitlich noch örtlich
|}
Zeile 87 ⟶ 83:
Eine Studie von Wissenschaftlern an der [[University of Michigan]] erhob mittels einer [[Mobile App|App]] die Schlafzeiten der Teilnehmer in verschiedenen Ländern.<ref name="welt_schlafdauer">{{Internetquelle |url=https://www.welt.de/gesundheit/article155112387/Ein-paar-Tage-Schlafdefizit-und-man-ist-wie-betrunken.html |titel=Ein paar Tage Schlafdefizit und man ist wie betrunken |autor=Andrea Barthélémy |hrsg=[[Die Welt]] |datum=2016-05-06 |zugriff=2016-12-06}}</ref> Die Teilnehmer aus Japan und Singapur schliefen dabei im Durchschnitt 7 Stunden und 24 Minuten pro Tag, die deutschen Teilnehmer 7 Stunden und 45 Minuten, die Niederländer 8 Stunden und 12 Minuten.<ref name="welt_schlafdauer" />
 
[[YouGov]] führte im Jahr 2016 eine [[repräsentative Umfrage]] zu den Aufstehzeiten in Deutschland durch.<ref name="welt_aufstehzeit">{{Internetquelle |url=https://www.welt.de/gesundheit/article155784329/Stehen-Sie-frueher-auf-als-80-Prozent-der-Deutschen.html |titel=Stehen Sie früher auf als 80 Prozent der Deutschen? |autor= |hrsg=[[Die Welt]] |datum=2016-05-29 |zugriff=2016-12-06}}</ref> 8 % der Befragten standen vor 5 Uhr auf, 20 % zwischen 5 und 6 Uhr, 31 % zwischen 6 und 7 Uhr.<ref name="welt_aufstehzeit" /> <!-- und 100 - 100−(8+20+31) % = 41 % nach 7 Uhr?-->
 
[[Forsa]] befragte im Auftrag der [[Techniker Krankenkasse]] einen repräsentativen QuerschnittsQuerschnitt der erwachsenen Bevölkerung Deutschlands (TK Schlafstudie 2017). An Arbeitstagen standen demnach 9 % der Befragten vor 5 Uhr auf, 18 % zwischen 5 und 6 Uhr, 32 % zwischen 6 und 7 Uhr, 24 % zwischen 7 und 8 Uhr, 10 % zwischen 8 und 9 Uhr, weitere 6 % später (und 1 % gaben an, es nicht zu wissen). An arbeitsfreien Tagen standen sie deutlich später auf (2 % vor 5 Uhr, 2 % zwischen 5 und 6 Uhr, 13 % zwischen 6 und 7 Uhr, 23 % zwischen 7 und 8 Uhr, 29 % zwischen 8 und 9 Uhr, die übrigen 30 % später; 1 % ohne Angaben).<ref>{{Internetquelle|url=https://www.tk.de/centaurus/servlet/contentblob/962472/Datei/81647/TK-Schlafstudie-2017-Studienband.pdf|titel=Schlaf gut, Deutschland: TK-Schlafstudie 2017|hrsg=Techniker Krankenkasse|zugriff=2018-08-31}} S.&nbsp;8–9.</ref> 48 % der Befragten schliefen sieben Stunden oder mehr pro Nacht, weitere 28 % sechs Stunden und 24 % fünf oder weniger Stunden.<ref>{{Internetquelle|url=https://www.tk.de/centaurus/servlet/contentblob/962472/Datei/81647/TK-Schlafstudie-2017-Studienband.pdf|titel=Schlaf gut, Deutschland: TK-Schlafstudie 2017|hrsg=Techniker Krankenkasse|zugriff=2018-08-31}} S.&nbsp;10.</ref> 65 % der Befragten gaben an, gut oder sehr gut zu schlafen.<ref>{{Internetquelle|url=https://www.tk.de/centaurus/servlet/contentblob/962472/Datei/81647/TK-Schlafstudie-2017-Studienband.pdf|titel=Schlaf gut, Deutschland: TK-Schlafstudie 2017|hrsg=Techniker Krankenkasse|zugriff=2018-08-31}} S.&nbsp;15.</ref> Unter Berufstätigen mit unregelmäßigen Arbeitszeiten oder Schichtdienst war die Menge und die Qualität des Schlafes geringer: 33 % von ihnen gaben an, sieben Stunden oder mehr zu schlafen, 31 % sechs Stunden und 37 % fünf Stunden oder weniger; 59 % dieser Berufstätigen schliefen gut oder sehr gut.<ref>{{Internetquelle|url=https://www.tk.de/centaurus/servlet/contentblob/962472/Datei/81647/TK-Schlafstudie-2017-Studienband.pdf|titel=Schlaf gut, Deutschland: TK-Schlafstudie 2017|hrsg=Techniker Krankenkasse|zugriff=2018-08-31}} S.&nbsp;38–39.</ref> Der insgesamt am häufigsten genannte Grund für schlechten Schlaf war die Raumtemperatur: 41 % der Befragten gaben an, aufgrund von Wärme oder Kälte im Schlafzimmer schlecht zu schlafen.<ref>{{Internetquelle|url=https://www.rbb-online.de/rbbpraxis/rbb_praxis_service/verschiedenes/tk-studie-schlaf-2017-schlaf-gut-deutschland-interview.html|titel=TK-Studie zu Schlaf: „Schlaf ist Fürsorge für sich selbst“|werk=rbb Praxis – Utz Niklas Walter im Interview mit Constanze Löffler|zugriff=2018-08-31}}</ref>
 
== Bekleidung ==
=== Nachtwäsche ===
[[Datei:Gérôme Grecian- Greek Interior sketch,-Le-Gynecee-large.jpg|mini|Schlafbereich im Innenhof im alten Griechenland in einer Darstellung des 19. Jahrhunderts]]
[[Datei:Jean-Léon Gérôme - El rey Candaules.jpg|mini|[[Jean-Léon Gérôme]]&nbsp;– [[Kandaules]] (1859)]]
 
{{Hauptartikel|Nachtwäsche}}
Die beim Schlafen getragene [[Kleidung]] variiert ebenfalls von Kultur zu Kultur und kann auch individuell oder je nach Geschlecht verschieden sein. Einige tragen [[Pyjama]]s, andere (im westlichen Kulturraum heute vorwiegend Frauen) [[Nachthemd]]en, andere normale [[Unterwäsche]], wieder andere die gleichen Kleider wie am Tag zuvor. Auch ist [[Nacktheit|nacktschlafenNacktschlafen]] verbreitet. Es war bis ins 16. Jahrhundert im europäischen Kulturraum üblich. Die Sitte, ein Hemd nachts anzulassen, kam erst um 1500 in [[Italien]] bei der Oberschicht auf.<ref>{{cite web|title=Geschichte des Nachtgewands|url=http://derstandard.at/?url=/?id=2340914|publisher=derStandard.at|date=2006-02-13|accessdate=2008-09-01}}</ref> Die [[Benediktsregel]] verlangte hingegen bereits im 6. Jahrhundert von den Mönchen, nachts bekleidet zu schlafen.<ref>{{Literatur |Autor=[[Benedikt von Nursia]] |Titel=[[Benediktsregel]] |Ort=Montecasino |Datum=540 |Kapitel=Kapitel 22 |Online=https://www.intratext.com/IXT/DEU0017/_PN.HTM#4 |Originaltitel=Regula Benedicti |Originalsprache=la}}</ref>
 
Gegen eine freizügige Kleidung beim Schlafen oder Nacktschlafen sprechen neben eventuellen peinlichen Enthüllungen teilweise auch religiöse Gründe. Die christliche Kirche belegte Nacktheit mit Scham und verpönte gar den nackten Beischlaf.<ref>{{cite web|url=http://www.salzburg.com/sn/salzburg/specials/We1306_3.pdf|title=Salzburger Nachrichten|date=2009-06-13|accessdate=2013-02-02|format=PDF; 470&nbsp;kB}}&nbsp;(in der Box unten auf der Seite)</ref> Dies wirkt bis heute nach. Der spätere [[Johannes Paul II.]] hat jedoch 1960 in seinem Buch „Liebe und Verantwortung“<ref>Karol Wojtyła (Johannes Paul&nbsp;II.), Liebe und Verantwortung. Eine ethische Studie, Kleinhain 2010 (Zitat im Artikel [[Nacktheit]])</ref> festgestellt, dass der Körper „nackt und unbedeckt“ bleiben könne, „weil Gott ihn geschaffen hat“. Nach Ansicht islamischer Gelehrter ist der Körper einer Frau auch beim Schlaf vollständig zu bedecken.<ref>{{cite web|url=http://www.fataawa.de/Fatawaas/7.Verhalten%20&%20Moral/2.schlechtes%20Verhalten/0124.pdf|title=Nackt Schlafen?|format=PDF; 27&nbsp;kB|accessdate=2013-10-19|archiveurl=https://web.archive.org/web/20131020031923/http://www.fataawa.de/Fatawaas/7.Verhalten%20%26%20Moral/2.schlechtes%20Verhalten/0124.pdf|archivedate=2013-10-20|offline=yes}}</ref>
Zeile 106 ⟶ 102:
Es gibt nur wenige Statistiken über die Schlafgewohnheiten. Die folgenden Abschnitte zitieren einige der belegbaren Umfragen.
 
Im Jahr 2018 ließ das Möbelhaus [[IKEA]] in Deutschland eine Studie zu Schlafgewohnheiten und zu gefühler Schlafqualität durchführen.<ref>{{Literatur |Autor=YouGov Deutschland GmbH |Titel=Von Einschlafen bis Aufwachen |Hrsg=Ikea Deutschland |Datum=2018 |Kommentar=Es beteiligten sich 5072 Personen aus ganz Deutschland an der Umfrage | Online=[https://d1uoo7xgn4hd1o.cloudfront.net/downloads/IKEA-Schlaf-Report-2018.pdf Ergebnisse] | Format=PDF }}</ref> Auf die Frage, was normalerweise zum Schlafen getragen werde, antworteten die Befragten wie folgt:
Gemäß einer in der Presse zitierten Erhebung schlafen zwölf Prozent der Deutschen nackt. Der größte Teil der Bevölkerung bevorzugt Pyjamas oder Nachthemden.<ref>{{cite web|title=Studie zu Schlafgewohnheiten in Deutschland|url=http://www.stern.de/wissenschaft/medizin/549216.html?eid=548671|date=Unbekanntes Datum| accessdate=2011-02-11}}</ref> Eine im Jahr 2009 bei 1002 Deutschen durchgeführte Umfrage kommt auf 5 % Nacktschläfer, während 47 % angaben, mit einem Pyjama bekleidet zu schlafen.<ref>{{cite web|url=http://de.statista.com/statistik/daten/studie/4956/umfrage/beliebteste-schlafoutfits/|title=Wie schlafen Sie nachts gewöhnlich?|publisher=TNS Emnid im Auftrag von Infoservice „Erholsamer Schlaf“|date=2009-03|accessdate=2012-01-31}} Die konkreten Zahlen sind nur nach Anmeldung ersichtlich.</ref>
{| class="wikitable"
![[T-Shirt]] / Oberteil und [[Shorts]]
![[Pyjama]]
!nur [[Unterwäsche]]
![[Nachthemd]]
!Sonstiges
![[Nacktheit|nichts]]
!Keine Angabe
|-
|32 %
! [[Pyjama]] !! [[T-Shirt]] !! [[Nachthemd]] !! [[Unterwäsche]]!! [[Nacktheit|Nackt]]!! Keine Angabe
|22 %
|-
|16 %
| 47 % ||16 % || 15 % || 12 % || 5 % || 4 %
|13 %
|2 %
|12 %
|4 %
|}
Sogar 41 % waren der Meinung, dass es sich nackt besser schläft.
 
Deutlich wichtiger als die Schlafkleidung war den Befragten für den Schlafkomfort aber die richtige [[Matratze]] sowie die richtige Raumtemperatur – wobei bei beidem durchaus individuelle Unterschiede darin bestehen, was „richtig“ ist. Zudem wurde die Studie gerade während der [[Dürre und Hitze in Europa 2018|Hitzewelle in Europa 2018]] durchgeführt.
 
Eine im Jahr 2004 in den [[Vereinigte Staaten|USA]] durchgeführte Umfrage ergab: 13 % der Männer tragen nachts einen Pyjama, 31 % tragen Unterwäsche und ebenso viele schlafen nackt. Bei den Frauen tragen 55 % einen Pyjama oder ein Nachthemd, 14 % schlafen nackt.<ref>{{cite web|url=http://abcnews.go.com/images/Politics/959a1AmericanSexSurvey.pdf|title=American Sex Survey|page=26|publisher=abcnews|date=2004|accessdate=2009-09-04|format=PDF; 402&nbsp;kB}} ([http://abcnews.go.com/Primetime/News/story?id=156921&page=1 Zusammenfassung])</ref> Die Studie stellte die Frage nach der üblichen Bekleidung zum Schlafen:
Zeile 127 ⟶ 137:
|}
 
Im Jahr 2013 wurde von der amerikanischen [[''National Sleep Foundation]]''<ref>[http{{Internetquelle |url=https://www.sleepfoundation.org/ www.sleepfoundation.org]|titel=Sleep Foundation {{!}} Trusted Sleep Health Information and Product Reviews |datum=2021-06-14 |sprache=en |abruf=2021-12-03}}</ref> erstmals eine internationale Umfrage zu Schlafgewohnheiten durchgeführt. Es wurden Personen befragt in den Ländern [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]], [[Kanada]], [[Mexiko]], [[Vereinigtes Königreich|Vereinigten Königreich]], [[Deutschland]] und [[Japan]]. Die Umfrage zielte hauptsächlich darauf ab, Informationen darüber zu erhalten, was als „angenehmes Schlafklima“, besonders betreffend Düften, empfunden wird. Die Frage nach der Bekleidung wurde nebenbei gestellt. Demnach schlafen in Großbritannien 30 % nackt, während es in den anderen Ländern zwischen 7 und 19 % sind.<ref>{{cite web|url=http://www.sleepfoundation.org/article/2013internationalbedroompoll|title=2013 International Bedroom Poll|accessdate=2013-12-21|date=2013|publisher=National Sleep Foundation (USA)}} Zusammenfassung [httphttps://www.sleepfoundation.org/siteswp-content/defaultuploads/files2018/10/RPT495a.pdf hier] (PDF)</ref> Die verfügbaren Zahlen zeigen aber vor allem eine große Bandbreite der Antworten. So wird bei einer auf Großbritannien beschränkten Studie mit Daten aus dem Jahr 2018 der Anteil der Nacktschläfer mit ganzen 58 % angegeben, in [[Wales]] sollen es gar 90 % sein.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.dreams.co.uk/sleep-matters-club/sleep-naked-map |titel=Sleep Naked Map |datum=2018 |abruf=2024-10-06}}</ref> Ob das aber gelegentlich oder dauernd so praktiziert wird, ist hier allerdings unklar, zumal für 2022 die Quote auf 20 % gesunken zu sein scheint.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.dreams.co.uk/sleep-matters-club/sleep-survey-2022 |titel=The 2022 UK Sleep Survey {{!}} Sleep Matters Club |abruf=2024-10-06}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://yougov.co.uk/health/articles/42963-yougov-sleep-study-part-two-sleep-habits |titel=The YouGov Sleep Study: Part two - Sleep habits {{!}} YouGov |sprache=en-gb |abruf=2024-10-06}}</ref>
 
Gemäß einer Medienmitteilung der britischen Hotelkette [[''Travelodge]]'' von 2007 hatte im abgelaufenen Jahr die Zahl der unbekleidet in der Empfangshalle der Hotels umherirrenden [[Somnambulismus|Schlafwandler]] um das Siebenfache zugenommen. Als Ursache für das Schlafwandeln wird [[Stress]] und [[Alkoholkrankheit|Alkoholmissbrauch]] angenommen. Insgesamt wurden mehr als 400 Fälle gemeldet, fast ausschließlich Männer. Unklar blieb, weshalb diese schlafwandelnden Gäste nackt waren.<ref>{{cite web|url=https://www.theguardian.com/commentisfree/2007/oct/26/comment.travel|title=Travelodge is having to provide towels to cover sleepwalking guests. What happened to pyjamas?|author=Alexander Chancellor|publisher=The Guardian|accessdate=2009-10-06|date=2007-10-26}}</ref> Möglicherweise hängt es mit der inzwischen üblichen Praxis zusammen, möglichst nur mit [[Handgepäck]] zu reisen, wobei dann der Pyjama zu Hause bleibt.<ref>{{cite web|url=http://blogs.webmd.com/sleep-disorders/2007/11/the-dangers-of-sleeping-naked.html|title=The dangers of sleeping naked|author=Dr. Breus|date=2007-11-02|accessdate=2009-10-07}}</ref>
 
Weit mehr Männer schlafen nackt als Frauen und jüngere Generationen schlafen häufiger nackt als ältere Generationen. Gemäß einer 2019 erschienenen Studie schlafen 65&nbsp;Prozent aller befragten 20 bis 30-jährigen nackt.<ref>Karen Weintraub: [https://eu.usatoday.com/story/news/2018/09/07/study-two-thirds-millenials-sleep-nude/1225852002/ ''Study: Two-thirds of Millennials sleep nude'']. Abgerufen am 25. Mai 2020.</ref>
 
=== Schlafkleidung und Gesundheit ===
[[Datei:Embrion (5903835930).jpg|alternativtext=Das Bild zeigt einen jungen Mann, der nackt auf seiner Bettdecke liegt und schläft|mini|Besonders in heißen Sommernächten kann der Verzicht auf Schlafkleidung die erwünschte Erholung bringen<ref>{{Internetquelle |autor=Anna Echtermeyer |url=https://www.fitbook.de/gesundheit/nackt-schlafen-tropische-naechte-kann-man-sich-erkaelten |titel=Nackt schlafen in tropischen Nächten – kann man sich dabei erkälten? |datum=2023-07-11 |sprache=de-DE |abruf=2024-02-16}}</ref>]]
Verschiedene Quellen empfehlen, besonders nachts weite oder gar keine [[Kleidung]] zu tragen. Caroline F. Pukall von der [[Queen’s University (Kingston)|Queen’s University]] in [[Kingston (Ontario)|Kingston]] empfiehlt Frauen, ohne [[Unterwäsche]] zu schlafen, um [[Vulvodynie]] (Schmerzen im Bereich der [[Vulva]]) zu vermeiden.<ref>{{cite web
Verschiedene Quellen empfehlen, besonders nachts weite oder gar keine [[Kleidung]] zu tragen. Caroline F. Pukall von der [[Queen’s University (Kingston)|Queen’s University]] in [[Kingston (Ontario)|Kingston]] empfiehlt Frauen, ohne [[Unterwäsche]] zu schlafen,<ref>{{Internetquelle |url=http://www.queensu.ca/psychology/sexual-health-research-lab/vulvodynia-information-centre/vulvar-health-hints |titel=Vulvar Health Hints {{!}} Department of Psychology |datum=2015-12-25 |abruf=2021-12-03 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20151225071502/http://www.queensu.ca/psychology/sexual-health-research-lab/vulvodynia-information-centre/vulvar-health-hints |archiv-datum=2015-12-25 |offline=1 |sprache=en }}</ref> um [[Vulvodynie]] (Schmerzen im Bereich der [[Vulva]]) zu vermeiden. Es gibt Studien, die Hinweise dazu liefern, dass bei Männern zu enge Unterwäsche die Qualität der [[Sperma|Spermien]] vermindern können.<ref>{{Internetquelle |autor=USAGov |url=https://connect.usa.gov/publications |titel=Publications.USA.gov |sprache=en |abruf=2021-12-03}}</ref> Eindeutige Belege dafür, dass die regelmäßige Arbeit in großer Hitze oder das Tragen enger Unterwäsche – was ebenfalls die Temperatur der [[Hoden]] erhöht – zu verminderter [[Zeugungsfähigkeit]] führt, scheint es allerdings nicht zu geben.<ref>{{Literatur |Autor=A. Jung, H.-C. Schuppe |Titel=Influence of genital heat stress on semen quality in humans |Sammelwerk=Andrologia |Band=39 |Nummer=6 |Datum=2007-12 |ISSN=0303-4569 |DOI=10.1111/j.1439-0272.2007.00794.x |PMID=18076419 |Seiten=203–215 |Online=https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/18076419/ |Abruf=2024-02-16}}</ref>
|last = Pukall
|first = Caroline F.
|authorlink =
|coauthors =
|title = Vulvar Health Hints
|work = article
|publisher = Queen’s University
|url = http://www.queensu.ca/psychology/sexual-health-research-lab/vulvodynia-information-centre/vulvar-health-hints
|accessdate = 2015-12-24
|offline = yes
|archiveurl = https://web.archive.org/web/20151225071502/http://www.queensu.ca/psychology/sexual-health-research-lab/vulvodynia-information-centre/vulvar-health-hints
|archivedate = 2015-12-25
}}</ref>
Bei Männern könnte zu enge Unterwäsche die Qualität der [[Sperma|Spermien]] vermindern.<ref>{{cite web
| title =Infertility
| work =article
| publisher =United States Federal Government
| url =http://publications.usa.gov/USAPubs.php?PubID=5873
| accessdate = 2012-05-02
}}</ref>
Bei kaltem [[Wetter]] wird empfohlen, mindestens ein [[T-Shirt]] zu tragen, um die [[Schulter]]partie und die [[Hals]]gelenke vor Unterkühlung zu schützen.
 
Mehrere Medien zitierten Ende 2014 eine amerikanische Studie<ref name="temperature">{{Internetquelle |autor=Paul Lee, Sheila Smith, Joyce Lindermann, et al. |url=http://diabetes.diabetesjournals.org/content/63/11/3686.abstract |titel=Temperature-Acclimated Brown Adipose Tissue Modulates Insulin Sensitivity in Humans |werk=Diabetes |datum=2014-11 |abruf=2016-02-18}}</ref> in einer Weise, wonach angeblich nur durch Nacktschlafen die Körpertemperatur für optimalen Schlaf geregelt werden könne. Als weitere positive Effekte werden aufgeführt, dass man dadurch mehr [[Nahrungsenergie]] und damit Fett verbrennt, dass das [[Diabetes mellitus|Diabetesrisiko]] minimiert werde, dass die Selbstheilungskräfte der Haut gefördert werden sowie auch, dass man durch das vermehrte Nacktsein das [[Selbstwertgefühl]] und die Zufriedenheit mit dem eigenen Körper verbessert. Zu guter Letzt kann es die Beziehung zum Partner verbessern und öfter zu Sex kommen. Seriösere Medien weisen jedoch darauf hin, dass die Studie keinen Vergleich zwischen Nacktschläfern und bekleideten Schläfern durchgeführt hat, sondern lediglich die Zimmertemperatur reguliert wurde.<ref name="heuteinform">{{Internetquelle |url=http://www.heuteinform.at/aktuelles/news/art42756,1100276 |titel=Nackt schlafen & abnehmen: Studie bringt Licht ins Dunkel |datum=2014-11-26 |abruf=2015-04-05}}</ref><ref name="washingtoncitypaper" /> Die Studie<ref name="temperature" /> zeigt lediglich, dass eine kühle Schlafzimmerumgebung gesund sein kann. Hierbei wird vermehrt sogenanntes [[Braunes Fett]] aufgebaut, das beim Verbrennen von Zucker hilft und die Körpertemperaturregelung unterstützt.<ref name="washingtoncitypaper" /> Es erscheint sinnvoll, dass leichtere Schlafbekleidung diesem Effekt entgegenkommt. Mediziner sind sich allgemein uneins, ob Nacktschlafen gesund ist oder nicht. Während einige darin überwiegend Vorteile sehen, warnen andere insbesondere vor der Gefahr der [[Hypothermie|Unterkühlung]], denn nachts sinkt die Körpertemperatur natürlicherweise etwas ab.<ref>{{Internetquelle |autor=Laura Pomer |url=https://www.fitbook.de/gesundheit/nackt-schlafen-gesund |titel=Ist es gesünder, nackt zu schlafen? |datum=2020-12-02 |sprache=de-DE |abruf=2024-02-16}}</ref> Die Gefahr der Unterkühlung ist insbesondere dann hoch, wenn das Fenster offen steht<ref>{{Internetquelle |autor=Sophie Brünke |url=https://www.fitbook.de/gesundheit/nackt-oder-mit-pyjama-schlafen |titel=Nackt oder mit Pyjama schlafen – was ist gesünder? |datum=2024-02-13 |sprache=de-DE |abruf=2024-02-16}}</ref> oder eine Klimaanlage läuft, was gerade im Sommer, wenn die heißen Temperaturen erst recht nach leichter oder gar keiner Schlafbekleidung rufen, der Fall sein wird.
 
Zwei niederländische Studien zeigen den Einfluss der Hauttemperatur in der Nacht auf die Schlafqualität: Erwärmt man den Rumpf und Arme und Beine bis zu Hand- bzw. Fußgelenken mit einem Thermoanzug um wenige zehntel Grad, wird der Eintritt des Schlafs beschleunigt und die Tiefe des Schlafs verbessert. Eine Erwärmung nur der Hände und Füße vermindert zwar die Wachperioden in der Nacht, aber beschleunigt nicht das Einschlafen.<ref>{{cite journal |doi=10.5665/sleep/31.9.1301|title=Diminished Capability to Recognize the Optimal Temperature for Sleep Initiation May Contribute to Poor Sleep in Elderly People|journal=Sleep|year=2008}}</ref><ref>{{cite journal |doi=10.1093/brain/awm315|title=Skin deep: Enhanced sleep depth by cutaneous temperature manipulation|year=2008|last1=Raymann|first1=Roy J. E. M.|last2=Swaab|first2=Dick F.|last3=Van Someren|first3=Eus J. W.|journal=Brain|volume=131|issue=2|pages=500–513|pmid=18192289}}</ref>
Zeile 165 ⟶ 155:
 
== Literatur ==
* [[Alexander Borbély]]: ''Das Geheimnis des Schlafs.'' Ullstein, Frankfurt am Main 1991, ISBN 978-3-548-34761-5 ([https://www.pharma.uzh.ch/static/schlafbuch/Geheimnis_des_Schlafs.pdf PDF]).
* {{Literatur
* Ulrich Dällenbach: ''Schlaf und Schlaflosigkeit im Alten Testament und seinen Nachbarkulturen.'' Kohlhammer, Stuttgart 2019, ISBN 978-3-17-034982-7.
|Autor=Alexander A. Borbély
* Simone Gerhards: ''Konzepte von Müdigkeit und Schlaf im alten Ägypten.'' Buske, Hamburg 2021, ISBN 978-3-96769-070-5.
|Titel=Das Geheimnis des Schlafs
* [[Eva Kocziszky]]: ''Der Schlaf in Kunst und Literatur. Konzepte im Wandel von der Antike zur Moderne.'' Reimer, Berlin 2019, ISBN 978-3-496-01620-5.
|Verlag=Ullstein
* Erika Oehring (Hrsg.): ''Süßer Schlummer. Der Schlaf in der Kunst.'' (= Begleitband zur gleichnamigen Sonderausstellung in der [[Residenzgalerie Salzburg]]). Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 2006, ISBN 978-3-422-06649-6.
|Ort=Frankfurt am Main
* [[Anja Wolkenhauer]]: ''Schlaf. Griechisch/ römisch/ christlich.''. In: ''[[Reallexikon für Antike und Christentum]].'' Band 29. Anton Hiersemann, Stuttgart 2019, ISBN 978-3-7772-2007-9, Sp. 859–884.
|Datum=1991
* Nadia Durrani & [[Brian Fagan]]; Was im Bett geschah: Eine horizontale Geschichte der Menschheit; Reclam Verlag; aus dem Englischen von Holger Hanowell; ISBN 978-3-15-011373-8; Stuttgart 2022
|ISBN=978-3-548-34761-5
|Online=[http://www.pharma.uzh.ch/static/schlafbuch/TITEL.htm Volltext pharma.uzh.ch]
|Abruf= 2013-01-18}}
* [[Anja Wolkenhauer]]: ''Schlaf. Griechisch/ römisch/ christlich''. In: [[Reallexikon für Antike und Christentum]] 29, 2019, 859–884.
 
== Weblinks ==
Zeile 185 ⟶ 172:
== Einzelnachweise ==
<references />
 
{{Gesundheitshinweis}}
[[Kategorie:Schlaf in der Kultur| ]]