„Hermann Knackfuß“ – Versionsunterschied

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== Leben ==
[[Datei:Knachfuss Pandekten Kassel.tif|mini|400px|''Überreichung der Pandekten an Kaiser Justinian'', Entwurf für ein Wandgemälde im [[Justizpalast (Kassel)|Gerichtsgebäude in Kassel]]<ref>Vgl. Maria Harnack: ''Aus den Landeskunstfonds finanzierte Wandgemälde in Gerichtsgebäuden Preußens. Entwicklungstendenzen zwischen 1860 und 1920''. In: [[INSITU (Zeitschrift)|INSITU]] 2/2022, S. 267–282 (276).</ref>]]
[[Datei:Schlacht bei Mühldorf Knackfuß.jpg|mini|''Die Gefangennahme [[Friedrich der Schöne|Friedrichs des Schönen]] in der [[Schlacht bei Mühldorf]]'']]
[[Datei:Knackfuß 1891.jpg|mini|''Friedrich III., Burggraf von Nürnberg, überbringt im Jahr 1273 Rudolf von Habsburg die Nachricht von dessen Wahl zum König'' (1891)<ref name=":0">Siehe Werkverzeichnis in der [https://www.deutsche-biographie.de/sfz43108.html Deutschen Biographie], abgerufen am 14. April 2023.</ref>]]
[[Datei:Schlacht bei Mühldorf Knackfuß.jpg|mini|''Die Gefangennahme [[Friedrich der Schöne|Friedrichs des Schönen]] in der [[Schlacht bei Mühldorf]]'' (1883)<ref name=":0" />]]
[[Datei:Voelker Europas.jpg|mini|''[[Völker Europas, wahrt eure heiligsten Güter]]'']]
 
Hermann Knackfuß studierte von 1869 bis 1874 an der [[Düsseldorfer Kunstakademie]] und wurde Mitglied im [[Malkasten (Künstlerverein)|Künstlerverein Malkasten]]. Er war Schüler von [[Eduard Bendemann]], [[Julius Roeting]] und [[Eduard von Gebhardt]]. Als Freiwilliger nahm er 1870 am [[Deutsch-Französischer Krieg|Deutsch-Französischen Krieg]] teil. Illustrationen zum Kriegsverlauf erschienen ab 1870 in der Zeitschrift ''[[Die Gartenlaube]]''. Er arbeitete danach für viele weitere Zeitschriften. 1874 erhielt er für zwei Historienbilder ''(Eine byzantinische Gesandtschaft überreicht der Gemahlin Attilas Geschenke, Odysseus und die Sirenen)'' den Großen Staatspreis nebst Stipendium für einen Aufenthalt in [[Rom]] von 1875 bis 1878. In Rom heiratete Knackfuß im Jahre 1878 Angela Imhof (1858–1940), Tochter des Bildhauers [[Heinrich Max Imhof]].<ref>Gemälde Porträt Angela Knackfuß von Carl Brünner, 1887. „Angela Knackfuß (1858-1940), Tochter des Schweizer Bildhauers Heinrich Maximilian Imhof, war die Ehefrau des Kasseler Akademiedirektors Hermann Knackfuß, den sie 1878 in Rom geheiratet hatte.“ ([https://malerei19jh.museum-kassel.de/show.html?kuenstler_id=30&nr=1&id=30353&sort=Alle&bio=1 museum-kassel.de]), auf </ref> 1880 wurde er an die [[Kunsthochschule Kassel|Kasseler Akademie]] berufen. Zunächst war er Lehrer für Anatomie, ab 1890 auch für Kunstgeschichte.
 
Knackfuß schuf zahlreiche [[Historiengemälde]] und Entwürfe zu Deckengemälden von öffentlichen Gebäuden, die insbesondere Ereignisse der Geschichte Preußens[[Preußen]]s zum Thema hatten. Beispielsweise stammen [[Fresko|Fresken]] in der Eingangshalle des Bahnhofs[[Bahnhof vonStrasbourg-Ville|Hauptbahnhofs Straßburg]] von ihm. Zunächst zeichneten sich seine Gemälde durch einen teilweise pedantisch wirkenden [[Realismus (Kunst)|Realismus]] vor allem der kostümgeschichtlichen Details aus. Ab etwa 1890 nutzte er für seine Historiengemälde mehr und mehr die maltechnischen Errungenschaften des [[Impressionismus]]. Außerdem war er ein gesuchter Porträtist des preußischen Adels.
 
1895 übertrug ihm Kaiser [[Wilhelm II. (Deutsches Reich)|Wilhelm II.]] die Ausarbeitung seiner [[Allegorie|allegorischen]] Zeichnungen ''[[Völker Europas, wahrt eure heiligsten Güter]]'' und ''Niemand zuliebe, niemand zuleide''. Er unternahm weite Reisen unter anderem nach Griechenland, Spanien, Italien, Kleinasien, Ägypten und begleitete mit vielen anderen 1898 Kaiser Wilhelm II. nach Palästina. Als Wachsoldat verstarb er an der [[Typhus]]epidemie im [[Niederzwehren|Kriegsgefangenenlager Niederzwehren]] in Kassel.
 
Als Vertreter der akademischen Historienmalerei und Illustrator der preußischen Geschichte ist sein Werk nach 1945 weitgehend in Vergessenheit geraten, zumal viele seiner Gemälde während des Krieges oder auch danach zerstört wurden. Er ist oft nur noch als Verfasser zahlreicher Künstlerbiographien bekannt. So veröffentlichte er im Verlag [[Velhagen und Klasing]] [[Künstler-Monographien]] u. a. über Michelangelo, Raffael, Tizian, Velasquez, Murillo, Rubens, van Dyck, Rembrandt, Frans Hals, Holbein der Ältere, Holbein der Jüngere und Albrecht Dürer sowie eine ''Allgemeine Kunstgeschichte'' und eine ''Deutsche Kunstgeschichte''.
 
== Werke in Museen ==
* [[Alte Nationalgalerie|Alte Nationalgalerie Berlin]]: ''Überreichung der [[Pandekten]] an Kaiser [[Justinian I.|Justinian]]'', Entwurf für das Wandgemälde im Treppenhaus des Gerichtsgebäudes in Kassel<ref>{{Internetquelle |url=https://artsandculture.google.com/asset/Überreichung-der-pandekten-an-kaiser-justinian-entwurf-für-das-wandgemälde-im-treppenhaus-des-gerichtsgebäudes-in-kassel-hermann-joseph-wilhelm-knackfuß/sAF84hMD4s93tw |titel=Überreichung der Pandekten an Kaiser Justinian. Entwurf für das Wandgemälde im Treppenhaus des Gerichtsgebäudes in Kassel. - Hermann Joseph Wilhelm Knackfuß |sprache=de |abruf=2023-07-17}}</ref>
* Zwölf Werke im [[Stadtmuseum Kassel]]<ref>[https://malerei19jh.museum-kassel.de/suche.html Stadtmuseum Kassel, Stichwort-Suche nach Knackfuß, Hermann: 12 Ergebnisse]</ref>
* [[Deutsches Historisches Museum]] Berlin: Prinz [[Leopold I. (Anhalt-Dessau)|Leopold von Anhalt-Dessau]] (1676–1747) in der [[Schlacht von Turin|Schlacht bei Turin]] am 7. September 1706<ref>{{Internetquelle |url=https://www.dhm.de/pressemitteilung/deutsches-historisches-museum-restituiert-gemaelde-von-hermann-knackfuss-an-die-erbengemeinschaft-von-rudolf-mosse/ |titel=Deutsches Historisches Museum restituiert Gemälde von Hermann Knackfuß an die Erbengemeinschaft von Rudolf Mosse - Deutsches Historisches Museum |datum=2023-03-16 |sprache=de-DE |abruf=2023-07-17}}</ref>
* [[Stadtmuseum Kassel]]: ''Der Triumphzug der [[Frau Holle]]'', Entwurf für das 1943 zerstörte Deckengemälde im [[Rathaus Kassel|Rathaus der Stadt Kassel]]<ref>{{Internetquelle |url=https://hessen.museum-digital.de/object/97338 |titel=Der Triumphzug der Frau Holle |abruf=2023-07-17}}</ref>
* Dreizehn weitere Werke in der [[Neue Galerie (Kassel)|Neuen Galerie Kassel]] ([[Hessen Kassel Heritage]])<ref>{{Internetquelle |url=https://datenbank.museum-kassel.de/0/0/0/0/0/0/100/suchergebnis.html?ssw=Knackfu%C3%9F&sswf=kuenstler&aktion=stichwortsuche |titel=Objektdatenbank von Hessen Kassel Heritage |abruf=2023-07-17}}</ref>
 
== Schriften (Auswahl) ==
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== Literatur ==
* {{Boetticher|1|2|704|705|Knackfuss, Hermann Wilh. Joh.}}
* {{ThiemeBecker |Autor= |Lemma=Knackfuß, Hermann |Band=20 |Seite=560 |SeiteEnde=562}}
* Christa Stolz: ''Hermann Knackfuß.'' (= ''Wissener Beiträge zur Geschichte und Landeskunde'', Heft 12). Wissen 1975 ([httphttps://www.dilibri.de/rlb/content/titleinfopageview/11998931199896 dilibri.deDigitalisat] 48 S., mit Abbildungen).
* {{NDB|12|149|150|Knackfuß, Hermann|Brigitte Lohkamp|118563599}}
* [[Folker Reichert]]: ''Europas heiligste Güter. Wilhelm II., Hermann Knackfuß und die „Gelbe Gefahr“ / Europe’s Most Sacred Possessions: Wilhelm II, Hermann Knackfuß and the „Yellow Peril“''. In: Historische Zeitschrift. Bd. 318 (2024), Heft 3, S. 551–593.
 
== Weblinks ==
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* {{PGIA|37412}}
* [http://www.dhm.de/ausstellungen/tsingtau/katalog/fotos/aus2_1.htm Abbildung der Federlithographie ''„Völker Europas, wahrt eure heiligsten Güter“'', 1895]
* {{LAGIS|ref=nein|DB=HBN|ID=118563599|titel=Knackfuß, Hermannn Joseph Wilhelm|datum=2024-07-12}}
 
* [http://www.reichskolonialamt.de/sonstiges/prof_knackfuss/professor_knackfuss.htm Kaiser Wilhelm II. und Prof. Knackfuß] Arne Schöfert
 
== Einzelnachweise ==
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[[Kategorie:Maler (Deutschland)]]
[[Kategorie:Maler (Düsseldorfer Malerschule)]]
[[Kategorie:Person im Deutsch-Französischen Krieg]]
[[Kategorie:Hofmaler (Preußen)]]
[[Kategorie:Deutscher]]