| 04-BEZEICHNUNG = Cataracta congenita
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[[Datei:Cataract in human eye.png|mini|Fortgeschrittene Katarakt im menschlichen Auge]]
{{Lückenhaft|Es fehlt ein Kapitel "Diagnose". Laut Diskussion scheint es keinerlei Messung zu geben, die eine Katarakt belegen kann. Wie kann eine OP angezeigt sein, solange ein Patient nicht über einen Grauschleier im Gesichtsfeld oder mangelnde Sehschärfe klagt?}}
Die '''Katarakt''' [{{IPA|ˌkataˈʁakt}}], auch '''Grauer Star''', '''Linsenstar''' und '''Linsentrübung''' genannt, bezeichnet eine Trübung der [[Augenlinse]]. Betrachtet man Menschen, die an einer fortgeschrittenen Katarakt erkrankt sind, kann man die graue Färbung hinter der Pupille erkennen, woher sich die Bezeichnung „grauer [[Star (Augenheilkunde)|Star]]“ ableitet. Die getrübte Linse kann in den meisten Fällen operativ durch ein künstliches [[Intraokularlinse|Linsenimplantat]] ersetzt werden.
Die '''Katarakt''' (''[[Internationales Phonetisches Alphabet|IPA]]:'' [{{IPA|kataˈʁakt}}]<ref name="Krech-et-al">{{Literatur |Autor=Eva-Maria Krech, Eberhard Stock, Ursula Hirschfeld, Lutz Christian Anders |Titel=Deutsches Aussprachewörterbuch |Auflage=1. |Verlag=Walter de Gruyter |Ort=Berlin, New York |Datum=2009 |ISBN=978-3-11-018202-6 |Seiten=643}}</ref>, {{Audio|De-Katarakt.ogg|anhören}}), auch '''grauer Star''', '''Linsenstar''' und '''Linsentrübung''' genannt, bezeichnet eine meist erworbene, selten angeborene Trübung der [[Augenlinse]]. Bei manchen Menschen mit fortgeschrittener Katarakt kann man den Grauschleier hinter der Pupille erkennen; daher kommt die Bezeichnung „grauer [[Star (Augenheilkunde)|Star]]“. Subjektives Hauptsymptom ist der fortschreitende Verlust an [[Sehschärfe]]. Therapie der Wahl ist in der Regel der operative Ersatz der trüben Linse durch ein künstliches [[Intraokularlinse|Linsenimplantat]].
== Wortherkunft ==
== Geschichte ==
In der Antike nahmen die Menschen an, bei der Entstehung des Grauengrauen Stars würden (im Sinne der [[Hippokrates von Kos|hippokratisch]]-[[Galenos|galenischen]] [[Humoralpathologie]]) Substanzen hinter der Pupille herabfließen und den Sehvorgang stören. Dabei galt eine Abkühlung und Verfestigung des vom Gehirn statt in den Nasen-Raum ins Auge als Tropfen (''gutta cataracta'') herabgetropften überschüssigen [[Humoralpathologie#Die vier Säfte und Astrologie|Phlegmas]] (Schleim beziehungsweise Rotz) als ursächlich.<ref>Gundolf Keil (2012/2013), S. 14, Anm. 70, und S. 67–76.</ref> So beginnt auch der byzantinische Arzt [[Paulos von Aigina]] (um 640) seine Abhandlung über den Star mit folgenden Worten: „Der Star ist eine Ansammlung von zäher Flüssigkeit an der Hornhaut im Bereich der Pupille, die das Sehen oder das deutliche Sehen behindert. Er entsteht aber vor allem infolge von Abkühlung und Schwäche des Sehpneumas […]“.<ref>[[Jutta Kollesch]], [[Diethard Nickel]]: ''Antike Heilkunst. Ausgewählte Texte aus den medizinischen Schriften der Griechen und Römer.'' Philipp Reclam jun., Leipzig 1979 (= ''Reclams Universal-Bibliothek.'' Band 771); 6. Auflage ebenda 1989, ISBN 3-379-00411-1, S. 145–147 (''Paulos von Aigina, Buch VI, Kap. 21. Über Starerkrankungen'').</ref> Die Beschreibung einer Operation des grauen Stars (mittels [[Starstich]]) durch den Chirurgen Heliodoros bereits im 2. Jahrhundert n. Chr. wird in der Enzyklopädie des [[Oreibasios]] erwähnt.<ref>[[Wolfgang U. Eckart|Wolfgang Uwe Eckart]]: ''Byzanz. Hüter des Wissens.'' In: ''Medizin im Mittelalter. Zwischen Erfahrungswissen, Magie und Religion'' (= ''Spektrum der Wissenschaften. Spezial: Archäologie Geschichte Kultur.'' Band 2.19), 2019, S. 20–27, hier: S. 22.</ref> Auch soll [[Chrysipp]] (280–206 v. Chr.) in ''Simplicii in Aristotelis categorias commentarium''<ref>[[Karl Kalbfleisch]] (Hrsg.): ''Simplicii in Aristotelis categorias commentarium'' (= ''Commentaria in Aristotelem Graeca.'' Band 8). Georg Reimer, Berlin 1907.</ref> eine Staroperation erwähnt haben.<ref>Carl Hans Sasse: ''Geschichte der Augenheilkunde in kurzer Zusammenfassung mit mehreren Abbildungen und einer Geschichtstabelle'' (= ''Bücherei des Augenarztes.'' Heft 18). Ferdinand Enke, Stuttgart 1947, S. 56.</ref> Der Begriff ''Star'' ist bereits im 8. Jahrhundert im Deutschen vorhanden und bezieht sich auf die „Erstarrung“ der eingeflossenen Masse, die dann medikamentös oder operativ behandelt werden sollte. Eine andere Erklärung leitet den Begriff von „Starren“ ab, wodurch die betroffene, von einem starrenden Blick<ref>Frank Krogmann: ''Star, grauer (Katarakt).'' In: [[Werner E. Gerabek]], Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): ''Enzyklopädie Medizingeschichte.'' De Gruyter, Berlin / New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 1355.</ref> gekennzeichnete Person als „mit offenen Augen blind“ beschrieben werden soll.<ref name="Müller_2001_S573">Klaus Müller (Hrsg.): ''Lexikon der Redensarten.'' Orbis, Niedernhausen/Ts. 2001 (Original: Bertelsmann, München), ISBN 3-572-01296-1, S. 573.</ref>
Bereits in vorchristlicher Zeit versuchte man den Grauengrauen Star operativ zu heilen. Die älteste Operationsmethode ist dabei das Hinunterdrücken (die ''Depression'' bzw. Reklination) der Augenlinse in das Auge mittels einer Nadel (etwa aus Bronze).<ref>Franz Krogmann: ''Staroperation.'' In: Werner E. Gerabek u. a. (Hrsg.): ''Enzyklopädie Medizingeschichte.'' De Gruyter, Berlin / New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 1356 f.</ref> Seit [[babylon]]ischer Zeit (um 2000 v. Chr.)<ref>Carl Hans Sasse: ''Geschichte der Augenheilkunde in kurzer Zusammenfassung mit mehreren Abbildungen und einer Geschichtstabelle'' (= ''Bücherei des Augenarztes.'' Heft 18). Ferdinand Enke, Stuttgart 1947, S. 9.</ref> soll der [[Starstich]] bekannt<ref>Omid Kermani: ''Defining dysfunctional lens syndrome. Clinical entity of DLS has been overlooked, inadequately characterised.'' In: ''Ophthalmology Times Europe.'' Jahrgang 13, Nr. 3, April 2017, S. 6.</ref> gewesen sein, was jedoch auch umstritten war.<ref>A. Peters: ''Die Pathologie der Linse.'' In: O. Lubarsch u. a. (Hrsg.): ''Ergebnisse der Allgemeinen Pathologie und Pathologischen Anatomie des Menschen und der Tiere.'' Springer, Berlin 1933, S. 1–120, hier: S. 31 ([https://books.google.de/books?id=cUSGBwAAQBAJ&pg=PA31&lpg=PA31&dq=starstich&source=bl&ots=eXqol5RhvU&sig=pwE2K1yE0AHysfVfCsExK52zIdg&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwiOtLv13qDdAhVOZFAKHWCIBI44FBDoATAFegQIBRAB#v=onepage&q=starstich&f=false Google Books]).</ref> (Im um 1550 v. Chr. entstandenen [[Papyrus Ebers]] ist die Erkrankung am Star nicht eindeutig erwähnt.<ref>Carl Hans Sasse: ''Geschichte der Augenheilkunde in kurzer Zusammenfassung mit mehreren Abbildungen und einer Geschichtstabelle'' (= ''Bücherei des Augenarztes.'' Heft 18). Ferdinand Enke, Stuttgart 1947, S. 10 f.</ref>) Davon abgeleitet ist die Redewendung „jemandem den Star stechen“ mit der Bedeutung „jemandem die Wahrheit offenbaren, jemanden über etwas aufklären“.<ref name="Müller_2001_S573" />
Gemäß [[Rhazes]] (um 900) erfand bereits [[Antyllos]] eine Methode, nach dem Starstich eine Ansaugung der Linse und damit die Starabsaugung mittels einer gläsernen Röhre vorzunehmen.<ref>Carl Hans Sasse: ''Geschichte der Augenheilkunde in kurzer Zusammenfassung mit mehreren Abbildungen und einer Geschichtstabelle.'' 1947, S. 28–29.</ref>
Neben der chirurgisch-operativen Herangehensweise fanden auch konservative, auf [[Humoralpathologie|humoralpathologischer]] Grundlage entstandene Behandlungsansätze Verwendung, etwa bei einem kleinen Katarakt-Traktat eines ''Magister Narcissus'', dessen diagnostische und therapeutische Anweisungen<ref>Bernhard Dietrich Haage, Wolfgang Wegner, Gundolf Keil, Helga Haage-Naber: ''Deutsche Fachliteratur der Artes in Mittelalter und Früher Neuzeit.'' Berlin 2007 (= ''Grundlagen der Germanistik.'' Band 43), S. 206 f.</ref> zwischen 1450 und 1475 von einem schwäbischen Schreiber zu Papier gebracht wurden. In einem, wie der Narcissus-Text in einer schlesischen Sammelhandschrift zu findenden, ''Olmützer Arzneimittel-Handbüchlein'' kommt, von einem augenheilkundlich bewanderten Chirurgen verfasst, ebenfalls die konservative Star-Therapie als äußerlich aufzutragende Salbenbehandlung mit der als erwärmend und erweichend (und somit humoralpathologisch kausal gegen die kalte und harte Katarakt-Masse wirksam) gedachten ''Marciaton-Salbe'' (lateinisch ''Unguentum Marciaton'')<ref>Die Marciaton-Salbe kommt bereits bei [[Aëtios von Amida|Aëtios]], [[Alexander von Tralleis]] sowie [[Paulos von Aigina|Paulus von Aegina]] vor und ist als ''unguentum marciaton'' auch im [[Antidotarium Magnum#Antidotarium Nicolai|Antidotarium Nicolai]] verzeichnet. Vgl. Gundolf Keil: ''Die „Cirurgia“ Peters von Ulm. Untersuchungen zu einem Denkmal altdeutscher Fachprosa mit kritischer Ausgabe des Textes.'' (= ''Forschungen zur Geschichte der Stadt Ulm.'' Band 2). Stadtarchiv, Ulm 1961 (zugleich Philosophische Dissertation Heidelberg 1960), S. 421.</ref><ref>Wouter S. van den Berg (Hrsg.): ''Eene Middelnederlandsche vertaling van het Antidotarium Nicolaï (Ms. 15624–15641, Kon. Bibl. te Brussel) met den latijnschen tekst der eerste gedrukte uitgave van het Antidotarium Nicolaï.'' Hrsg. von Sophie J. van den Berg, [[Brill (Verlag)|N. V. Boekhandel en Drukkerij E. J. Brill]], Leiden 1917, S. 275.</ref> zum Einsatz.<ref>Gundolf Keil (2012/2013), S. 11–16, 46.</ref>
Dass der Grauegraue Star nicht in der Augenlinse lokalisiert ist, sondern durch ein Häutchen oberhalb bzw. vor der Linse verursacht istsei, war (so bei [[Andreas Vesalius]], 1543) bis ins 18. Jahrhundert eine allgemein verbreitete Lehrmeinung, obwohl bereits 1651 die Franzosen Quarré und Lasnier ihren Fachkollegen vor dem Pariser Ärztekollegium geschildert hatten, dass sie bei der Operation des Stars kein Häutchen aus der Pupille, sondern die Linse selbst in den Glaskörper versenkt hattenhätten. Auch [[Werner Rolfinck]] hatte in Jena 1656 die Richtigkeit dieser Erkenntnis anatomisch nachgewiesen.<ref>Carl Hans Sasse: ''Geschichte der Augenheilkunde in kurzer Zusammenfassung mit mehreren Abbildungen und einer Geschichtstabelle'' (= ''Bücherei des Augenarztes.'' Heft 18). Ferdinand Enke, Stuttgart 1947, S. 36 f. und 56 f.</ref> Dass die Trübung der Linse ursächlich für den Grauengrauen Star ist, hatte 1705 der französische Militärarzt Michel Brisseau (1676–1743), der die getrübte Linse nach einer von ihm durchgeführten Staroperation an einem Toten, unterhalb des Glaskörpers vorfand, dann nochmals bewiesen<ref>Aloys Henning: ''Zum Paradigmenwechsel bei der Staroperation, speziell in Berlin ab 1755.'' In: ''Würzburger medizinhistorische Mitteilungen.'' Band 18, 1999, S. 271–296, hier: S. 276–280.</ref> (und kommentierte „Der verdunkelte Krystall bildet den Star!“) und Antoine Maître Jan 1725 ebenfalls publiziert. Die akademische Ausarbeitung dieser, die wahre Natur des Grauengrauen Stars aufklärenden Theorie gelang 1712 [[Lorenz Heister]], was schließlich zum Ende eines langen Gelehrtenstreits führte, wobei die Weiterverbreitung der neuen Lehre auch Wissenschaftlern wie [[Herman Boerhaave]] (seit 1708), [[Antonio Maria Valsalva|Valsalva]], [[Giovanni Battista Morgagni|Morgagni]], [[William Cheselden]] und [[Jean-Louis Petit (Mediziner)|Jean-Louis Petit]] sowie St. Yves (1667–1736) zu verdanken ist, der 1722 (in ''Neue Abhandlung über die Augenkrankheiten'') schrieb „Unter wahrem Star verstehe ich mit der Mehrzahl der Modernen die veränderte Kristallinse und nicht eine Haut, die sich im Kammerwasser bildet, wie es die Alten gewollt.“<ref>Carl Hans Sasse: ''Geschichte der Augenheilkunde in kurzer Zusammenfassung mit mehreren Abbildungen und einer Geschichtstabelle'' (= ''Bücherei des Augenarztes.'' Heft 18). Ferdinand Enke, Stuttgart 1947, S. 36–39.</ref>
In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, beginnend mit [[Jacques Daviel]] um 1746, löste die operative Extraktion der getrübten Linse den bis dahin üblichen Starstich ab.<ref>[[Axel W. Bauer]]: ''Therapeutik, Therapiemethoden.'' In: [[Werner E. Gerabek]], Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): ''Enzyklopädie Medizingeschichte.'' De Gruyter, Berlin / New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 1388–1393, hier: S. 1390.</ref><ref>Alfred Bader: ''Entwicklung der Augenheilkunde im 18. und 19. Jahrhundert. Mit besonderer Berücksichtigung der Schweiz.'' Verlag Benno Schwabe & Co., Basel 1933.</ref><ref>{{Literatur |Autor=Julius Hirschberg |Titel=Geschichte der Augenheilkunde |Sammelwerk=Handb.d,ges.Augenheilkunde |Band=14 |Verlag=Engelmann |Ort=Leipzig |Datum=1912}}</ref> Zu den bekannten Staroperateuren des 18. Jahrhunderts gehörte [[Johann Heinrich Jung-Stilling]], der diese Operation auch genau beschrieben hat. Sein in Marburg 1791 erschienenes Büchlein ''Methode den grauen Star auszuziehen und zu heilen''<ref>''[[Johann Heinrich Jung-Stilling|Johann Heinrich Jungs]], der W. und A. Doktors, und ordentlichen oͤffentlichen Lehrers der Oekonomie, Finanz- und Cameral-Wissenschaften in Marburg, Methode, den grauen Staar auszuziehen und zu heilen, nebst einem Anhang von verschiedenen andern Augenkrankheiten und der Cur-Art derselben. Mit Kupfern.'' Neue akademische Buchhandlung, Marburg 1791.</ref> fand große Verbreitung. Der Augenarzt bzw. Okulist Baron de Wenzel hatte vorgeschlagen, den Star über einen oberen Hornhautschnitt zu extrahieren. Auch der Magdeburger Doktorand Heinrich Julius Buchhorn († 1814) empfahl in seiner Dissertation (Halle, 1806) eine durch die Hornhaut auszuführende Zerstückelung (''Keratonyxis'') der Linse.<ref>Carl Hans Sasse: ''Geschichte der Augenheilkunde in kurzer Zusammenfassung mit mehreren Abbildungen und einer Geschichtstabelle.'' 1947, S. 40–42 und 57.</ref> Ende der 1980er Jahre überwog die extrakapsuläre Kataraktextraktion, heute wird meist die Phakoemulsifikation angewendet.<ref>Anselm Kampik: ''Augenärztliche Therapie.'' Georg Thieme Verlag, 2002, ISBN 978-3-13-128411-2. [https://books.google.com/books?id=hp9muTHxrYwC&pg=PA164 S. 164].</ref> Der Starschnitt vor Entfernung der Linse unterschied sich bezüglich seiner Lokalisation bezüglich der Hornhaut bei den Operateuren (Daviel 1750, Wenzel 1790, Jung-Stilling 1800, Friedrich von Jaeger 1840, Albrecht von Graefe 1864).<ref>Carl Hans Sasse: ''Geschichte der Augenheilkunde in kurzer Zusammenfassung mit mehreren Abbildungen und einer Geschichtstabelle.'' 1947, S. 60 (''Starschnittmethoden'').</ref>
== Symptome ==
[[Datei:Fetal monolateral cataract ultrasound.jpg|mini|Fetale einseitige Katarakt im Ultraschallbild mit 24 Schwangerschaftswochen]]
Das subjektive Leitsymptom ist ein langsamer, schmerzloser Verlust der Sehschärfe ([[Visus]]), insbesondere wenn sich die beginnende Trübung in zentralen Bereichen der Linse befindet. Es kommt zu Verschwommensehen und zunehmender [[Blendung (Überbelichtung)|Blendungsempfindlichkeit]], da die [[Streuung (Physik)|diffuse Streuung]] den Bildkontrast reduziert und die Patienten ihre Umwelt „wie durch einen Nebel“ wahrnehmen. Zudem kann es zu einer reduzierten [[Farbsättigung]] kommen.
Gelegentlich treten auf einem Auge (monokular) [[Doppelbilder]] auf, die beim Schließen des anderen Auges weiterhin vorhanden sind. Um Lichtquellen werden [[Halo (Lichteffekt)|Halos]] oder Lichthöfe beobachtet. Die [[Adaptation (Auge)|Hell-Dunkel-Anpassung]] des Auges ist verlangsamt, und das [[Stereopsis|räumliche Sehen]] kann beeinträchtigt sein.
In seltenen Fällen kann es hin und wieder zu einer temporären Verbesserung der Sehfähigkeit im Nahbereich kommen. Hierbei bewirken die Verdickung der Linse und die Verdichtung des Linsenkernes eine zunehmende „Myopisierung“ (Veränderung der [[Refraktion (Augenoptik)|Brechkraft]] hin zu einer [[Kurzsichtigkeit]]). Dieser Verbesserung steht allerdings eine entsprechende Verschlechterung der Fernsicht (des Fernvisus) gegenüber. Zudem ist dieser Zustand häufig nur von kurzer Dauer, weil durch die zunehmende Linsentrübung die Sehschärfe in allen Entfernungen abnimmt.<ref>[https://www.gesundheitsinformation.de/grauer-star-katarakt.html#Symptome Grauer Star (Katarakt) - gesundheitsinformation.de]</ref>
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== Verbreitung ==
[[Datei:Cataracts due to Congenital Rubella Syndrome (CRS) PHIL 4284 lores.jpg|mini|Katarakt des Kindes nach Röteln-Infektion während der Schwangerschaft]]
[[Datei:Cataracts world map - DALY - WHO2004.svg|mini|Altersstandardisierte ''disability-adjusted life years'' ([[DALY]]) durch Katarakt perpro 100.000 Einwohner nach Daten der [[Weltgesundheitsorganisation|WHO]] 2004:
{{Farblegende|#ffff65|< 90}}
{{Farblegende|#fff200|90–180}}
== Ursache ==
Die Ursache des Grauengrauen Stars ist häufig unbekannt. [[Ionisierende Strahlung]], insbesondere [[UV-Strahlung]], kann die Augenlinse schädigen und so die Entwicklung einer Katarakt begünstigen. [[Diabetes mellitus]], Reaktionen auf Medikamente (vor allem [[Cortison]]), [[Droge]]n oder [[Trauma (Medizin)|Traumata]] kommen ebenfalls als Ursache in Betracht. Auch [[Tabakrauchen|Rauchen]] kann die Entwicklung eines Grauengrauen Stars begünstigen. Ein Rauchstopp kann langfristig gesehen die Notwendigkeit einer Operation vor allem bei männlichen Rauchern reduzieren, jedoch nicht das generelle Erkrankungsrisiko eines Menschen vermindern.<ref name="DOI10.1001/jamaophthalmol.2013.6669">Birgitta Ejdervik Lindblad, Niclas Håkansson, Alicja Wolk: ''Smoking Cessation and the Risk of Cataract.'' In: ''JAMA Ophthalmology.'' Band 132, Nr. 3, 2014, S. 253–257. [[doi:10.1001/jamaophthalmol.2013.6669]].</ref> Ebenso kann [[Vitiligo]] (Weißfleckenkrankheit) den Grauengrauen Star auslösen. Eine verstärkte Kataraktbildung wird auch bei [[Ichthyose|bullöser Ichthyose Siemens]] beobachtet.
[[Starkstrom]]einwirkung und [[Blitzschlag]] können einen Grauengrauen Star verursachen.<ref>''Roche Lexikon Medizin.'' Urban & Fischer bei Elsevier, 2003, ISBN 3-437-15150-9.</ref> Eine durch Infrarot-Strahlung hervorgerufene Katarakt (Feuerstar, Wärmestar oder Glasmacherstar) in Berufen, in denen sehr heiße Materialien verarbeitet werden (Hochofen-Arbeiter, Glasbläser), ist als Berufskrankheit anerkannt.
[[Röteln]] während der Schwangerschaft können Verursacher einer Katarakt beim Neugeborenen sein ([[Rötelnembryofetopathie|Rötelnembryopathie]]). Auch beim [[Galaktosämie#Galaktokinasemangel|Galaktokinasemangel]] kann eine angeborene Katarakt auftreten. In Fällen von angeborenem Grauengrauen Star muss abhängig von seiner Ausprägung wegen des Risikos einer drohenden [[Amblyopie]] bereits im Säuglingsalter die trübe Linse operativ entfernt werden. Tritt eine Katarakt im Kindes- oder Jugendalter auf, kann auch die neurodegenerative Erkrankung [[Cerebrotendinöse Xanthomatose]] zugrunde liegen.<ref>{{Literatur |Autor=Verrips et al. |Titel=Clinical and molecular genetic characteristics of patients with cerebrotendinous xanthomatosis. |Sammelwerk=Brain |Datum=2000 |Online=https://academic.oup.com/brain/article/123/5/908/288122 |DOI=10.1093/brain/123.5.908}}</ref>
Auf molekularer Ebene besteht eine Katarakt in einer Störung der Anordnung der [[Kristallin (Protein)|Kristallinproteine]], die die Hauptsubstanz der Augenlinse darstellen. Forschungsergebnisse von 2015 zeigen, dass [[Lanosterin]] eine Rolle beim Erhalt der lichttransparenten Struktur spielt.<ref name="LingZhao2015">{{Literatur |Autor=Ling Zhao, Xiang-Jun Chen, Jie Zhu, Yi-Bo Xi, Xu Yang, Li-Dan Hu, Hong Ouyang, Sherrina H. Patel, Xin Jin, Danni Lin, Frances Wu, Ken Flagg, Huimin Cai, Gen Li, Guiqun Cao, Ying Lin, Daniel Chen, Cindy Wen, Christopher Chung, Yandong Wang, Austin Qiu, Emily Yeh, Wenqiu Wang, Xun Hu, Seanna Grob, et al. |Titel=Lanosterol reverses protein aggregation in cataracts |Sammelwerk=Nature |Datum=2015-07 |Online=[http://www.nature.com/nature/journal/vaop/ncurrent/full/nature14650.html Online] |DOI=10.1038/nature14650}}</ref>
Während der Ausbildung eines Grauengrauen Stars müssen die [[Brille]]ngläser auf Grund der sich verändernden Brechkraft des [[Auge]]s häufiger angepasst werden. Empfindet der Patient die Minderung seiner Sehschärfe auch mit optimaler Korrektur als störend und intolerabel, so ist eine [[Indikation]] zur operativen Entfernung der Linse und deren Ersatz durch ein künstliches Implantat gegeben. Eine konservative Behandlung des Grauengrauen Stars ist nicht bekannt. Die Operation wird meist [[ambulant]] durchgeführt, beim Vorliegen zusätzlicher Risiken auch stationär. Bei langem Hinauszögern einer indizierten Operation wird in der Regel die Linse zunehmend verhärten, sodass ihre Entfernung schwieriger und damit risikoreicher wird. Zudem kann sich der Zustand ohne chirurgische Maßnahmen stetig verschlechtern, fallweise auch bis zur Erblindung.
== Einteilung ==
'''Okulopression'''
Bei allen Betäubungsverfahren kann eine sogenannte Okulopression durchgeführt werden. Hierbei wird vor der Operation über einen Zeitraum von einigen Minuten mittels eines Ballons ein kontinuierlicher Druck auf den [[Augapfel]] ausgeübt. Ziel ist es, möglichen Risiken während des Eingriffs, wie erhöhtem Glaskörperdruck und Abflachen der vorderen Augenkammer, entgegenzuwirken. Die Okulopression kann durch Verringerung des Glaskörpervolumens den Augeninnendruck um bis zu 10 mmHg reduzieren. Andererseits können bei dem Verfahren kurzfristige Drucksteigerungen auf bis zu 50 mmHg entstehen, die bei einem vorgeschädigten Auge, z. B. durch ein [[Glaukom]], zu irreversiblen Schäden führen können. Deshalb wird die Okulopression nur in entsprechend indizierten Fällen durchgeführt. Durch Druck auf den [[Wirbeltierauge|Bulbus]] kann es zudem zum sogenannten [[Okulokardialer Reflex|okulokardialen Reflex]] (Augen-Herz-Reflex) kommen, der mit Abfallen der [[Herzfrequenz]] ([[Bradykardie]]) und des [[Blutdruck]]s ([[Hypotonie]]) einhergehen und deshalb zu Komplikationen führen kann.<ref>[https://www.medsach.de/berichte-informationen/okulokardialer-reflex-bei-schieloperationen G.-M. Ostendorf: ''Okulokardialer Reflex bei Schieloperationen.'' aus ''Der medizinische Sachverständige.'']</ref>
'''Endophthalmitis-Prophylaxe'''
Der Patient muss sich vor der Operation entscheiden, ob er nach den Eingriffen ohne Fernbrille, aber mit einer Lesebrille leben möchte oder umgekehrt, damit die geeignete Stärke der Kunstlinsen ausgewählt werden kann. Zur Korrektur eines Astigmatismus stehen zudem torische Intraokularlinsen zur Verfügung. Wenn beide Augen operiert werden müssen, werden die Eingriffe in einem Abstand von einigen Wochen, im Einzelfall binnen einiger Tage durchgeführt.
Der Zustand einer Linsenlosigkeit in Verbindung mit der Implantation einer Kunstlinse wird [[Pseudophakie]] genannt.
=== Postoperative Nachsorge ===
Für etwa drei bis vier Wochen werden [[Antibiotikum|antibiotische]] sowie entzündungshemmende Augentropfen verabreicht. Teils werden auch [[nichtsteroidale Antirheumatika]] (NSAR) oder Kortikosteroidtropfen eingesetzt.<ref>{{Literatur |Autor=Christoph Martin Lwowski, Adonis Chedid de Robaulx, Thomas Kohnen |Titel=Peri-/Postoperative antientzündliche Therapie nach Kataraktoperation und refraktiver Chirurgie |Sammelwerk=Klinische Monatsblätter der Augenheilkunde |Band=236 |Nummer=5 |Datum=2019 |Seiten=636–646 |Online=https://www.thieme-connect.de/products/ejournals/abstract/10.1055/a-0877-7221 |DOI=10.1055/a-0877-7221}}</ref> Je nach Heilverlauf werden zwei, drei oder auch mehr augenärztliche Kontrollen durchgeführt; postoperative Sehminderung, Lichtblitze, starke Rötungen oder anhaltende Schmerzen gelten als Notfall. Jeglicher Druck auf das Auge ist zu vermeiden, in den ersten Wochen auch der Eintritt von Seife, Shampoo, Schminke oder Ähnlichem, sowie Schwimmbadbesuche, Saunagänge und schweres Heben.<ref>{{Literatur |Autor=T. Kohnen, M. Baumeister, D. Kook, O. K. Klaproth, C. Ohrloff |Titel=Kataraktchirurgie mit Implantation einer Kunstlinse |Sammelwerk=Dtsch Arztebl Int. |Band=106 |Nummer=43 |Datum=2009 |Seiten=695–702 |Online=https://www.aerzteblatt.de/archiv/66446/Kataraktchirurgie-mit-Implantation-einer-Kunstlinse}}</ref> Nach der Operation dauert es normalerweise bis zu acht Wochen, bis der Heilungsverlauf abgeschlossen ist und sich eine stabile Situation eingestellt hat, die eine Anpassung neuer Brillengläser erlaubt. Die aktive Teilnahme am Straßenverkehr ist erst nach einer Sehprüfung und ärztlicher Rücksprache zulässig.
Eine Nachjustierung soll mit sogenannten [[Licht-adjustierbare Linse|Licht-adjustierbaren LinseLinsen]]n (LAL) möglich sein. Bei dieser Linse kann nach der Operation durch eine Bestrahlung mit Ultraviolett die Brechkraft nachjustiert werden.
=== Komplikationen ===
Unbestritten ist, dass es bei dem chirurgischen Eingriff regelmäßig zu einer Störung der sogenannten [[Blut-Augen-Schranke|Blut-Kammerwasser-Schranke]] kommt.<ref>Ives C.A. Robert, Balder Gloor, Christian Hartmann, Rainer Rochels: ''7. Kongreß der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen Implantation''. Springer-Verlag, 2013. S. 57. ISBN 978-3-642-50183-8.</ref>
Bei Katarakt-Operationen, die als erfolgreich beurteilt werden, berichten Patienten häufig über (Dys-)[[photopsie]]n.<ref>{{Internetquelle |autor=Michelle Stephenson |url=https://www.reviewofophthalmology.com/article/dysphotopsia-not-just-black-and-white |titel=Dysphotopsia: Not Just Black and White |werk=Review of Ophthalmology |datum=2017-11-07 |abruf=2019-11-09}}</ref> Ein sehr kleiner Teil der Patienten sieht sich dadurch langfristig beeinträchtigt.<ref>{{Literatur |Autor=Stefan Palkovits, Oliver Findl |Titel=Pseudophake Dysphotopsien |Sammelwerk=Spektrum der Augenheilkunde |Nummer=6/2016 |Datum=2016 |Online=https://www.springermedizin.at/pseudophake-dysphotopsien/14917946}} Zusammenfassung.</ref> Als positive Photopsien bezeichnet man Reflexe bzw. Geisterbilder, negative Photopsie sind dunkle Schatten im Gesichtsfeld. Ihre Ursachen sind nicht abschließend geklärt.<ref>{{Literatur |Autor=Jonathan M. Davidorf, Kevin M. Miller und Steven I. Rosenfeld im Interview mit Linda Roach |Hrsg=American Academy of Ophthalmology |Titel=Shedding Light on Pseudophakic Dysphotopsia |Sammelwerk=EyeNet Magazine |Datum=2014-12 |Online=https://www.aao.org/eyenet/article/shedding-light-on-pseudophakic-dysphotopsia}}</ref> Es wird davon ausgegangen, dass positive Dysphotopsien zum Beispiel „durch Mehrfachreflexion an der Linsenvorder- und Rückfläche, der Optikkante oder auch durch einen direkten Lichtpfad durch die Regenbogenhaut am Optikrand der Linse vorbei“ entstehen können.<ref>{{Internetquelle |autor=Achim Langenbucher |url=http://www.fielmann-akademie.com/downloads/Kolloquium_27.pdf |titel=Geisterbilder und Schatten – Optische Phänomene nach Katarakt-OP |werk=27. Fielmann Akademie Kolloquium |datum=2014 |format=PDF |abrufoffline=2019-11-091 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20191109141031/http://www.fielmann-akademie.com/downloads/Kolloquium_27.pdf |archiv-datum=2019-11-09 |offlineabruf=1 |archiv2019-bot=202211-03-08 08:42:39 InternetArchiveBot 09}}. S. 2–4.</ref> Negative Dysphotopsien, insbesondere im temporalen Gesichtsfeld, treten nach Katarakt-Operationen häufig auf. Als Erklärung gelten u. a. geringe Veränderung des Abbildungsmaßstabs durch die neue Linse, wodurch es „zu einer geringfügigen Verschiebung des zum blinden Fleck und zu den zentralen Gefäßen korrespondierenden Objektraums“ kommen könne.<ref>{{Literatur |Autor=Martin Wenzel, Achim Langenbucher, Timo Eppig |Titel=Ursachen, Diagnose und Therapie der negativen Dysphotopsie |Sammelwerk=Klinische Monatsblätter der Augenheilkunde |Band=236 |Nummer=6 |Datum=2019 |Seiten=767–776 |Online=https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/pdf/10.1055/s-0043-112855.pdf |DOI=10.1055/s-0043-112855}}</ref>
=== Nachstar ===
[[Datei:Posterior capsular opacification on retroillumination.jpg|mini|''Trübung der hinteren Kapsel, regeneratorisch'', hier bei medikamentös geweiteter Pupille im rückläufigen Strahlengang als helle und dunkle Konturen im rotorangen Licht sichtbar.]]
Als Folge einer Kataraktoperation kann es nach einigen Monaten, jedoch nicht selten auch erst nach Jahren, zur Ausbildung einer Trübung der hinteren Linsenkapsel mit entsprechender Sehverschlechterung kommen. Dieser so genannte Nachstar (Cataracta secundaria) entwickeltekann sich früherin Abhängigkeit unterschiedlicher Faktoren in bis zu 50 % der operierten AugenFälle bis zum 5. Geändertepostoperativen LinsendesignsJahr undentwickeln<ref>[https://augeninfo.de/leit/leit19b.pdf OperationsverfahrenBerufsverband habender dieAugenärzte NachstarrateDeutschlands: jedoch''Leitlinie imNr. Durchschnitt19b, aufNd:YAG-Laser wenigerKapsulotomie alsdes 4Nachstars'']</ref> (andere Quellen nennen eine Häufigkeit von 20 bis 30 %<ref>[https://www.operieren.de/e3224/e10/e589/e594/e667/ Bundesverband für ambulantes Operieren e. V. ''Operation des Grauen Stars gesenkt(Katarakt-Operation)'']</ref>). Es handelt sich dabei um eine Trübung der hinteren [[Linse (Auge)|Linsenkapsel]] entweder infolge einer bindegewebigen Umwandlung der Kapsel (fibrotische Form) oder durch Vermehrung und Ausbreiten von bei der Operation verbliebenen Linsenzellen auf der Kapsel (regeneratorische Form).
Der Nachstar wird schmerzfrei mit einem ambulanten Eingriff behandelt. Nach medikamentöser Weitung der Pupille ([[Mydriasis]]) wird die hintere Linsenkapsel durch eine [[Kapsulotomie (Augenheilkunde)|Kapsulotomie]] mit mehreren Impulsen eines [[Nd:YAG-Laser]]s eröffnet, so dass das einfallende Licht wieder ungehindert bis zur Netzhaut gelangen kann. Alternativ kann der Nachstar chirurgisch behandelt werden (sogenannte Nachstarabsaugung).<ref>{{Internetquelle |url=https://augenklinik.charite.de/leistungen/nachstar/ |titel=Nachstar |hrsg=Charité, Universitätsmedizin Berlin |datum=2020 |abruf=2020-02-18}}</ref>
=== Materialalterung ===
Ungeeignete Linsenmaterialien zeigen mittel- und langfristig (Jahre) Kalzifikation (körnige Ablagerungen bei hydrophilen Acryllinsen) oder Glistening (flüssigkeitsgefüllte Poren in hydrophoben Acryllinsen). Beides verringert den Kontrast bei Gegenlicht, wirkt also ebenso sehbehindernd wie der Grauegraue Star. Wird dies mit einer Trübung der hinteren Seite des Kapselsacks (siehe [[#Nachstar|Nachstar]]) verwechselt und mit [[Kapsulotomie (Augenheilkunde)|Laserkapsulotomie]] behandelt, wird der eigentlich erforderliche Linsenwechsel erschwert oder unmöglich.<ref>R. Khoramnia, T. M. Yildirim, G. Łabuz und andere: ''Eintrübung von Intraokularlinsen: Erkenntnisse aus dem Labor und der Klinik.'' In: ''Der Ophthalmologe.'' Band 118, 2021, S. 633–642 ([[doi:10.1007/s00347-020-01259-3]]).</ref>
=== Geschichte der Kataraktchirurgie in der Neuzeit ===
== Weblinks ==
{{Wiktionary|grauer Star}}
{{Wiktionary|Star}}
{{Commonscat|Cataracts|Katarakte}}
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