„Elis“ – Versionsunterschied
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In der [[Altes Ägypten|altägyptischen]] [[Ägäische Liste vom Totentempel Amenophis III.|Ortsnamenliste des Amenophis III.]] (14. Jahrhundert v. Chr.), steht Weleja (''w3-jw-r-jj-i'', Transkription ist strittig), ein Ort bzw. eine Region von ''Tanaja'' (= Peloponnes oder Mittel- und Südgriechenland) möglicherweise für Elis<ref>u.a. [[Gustav Adolf Lehmann]]: ''Die 'politischen-historischen' Beziehungen der Agäis-Welt des 15.–13. Jhs. v. Chr. zu Vorderasien und Ägypten: einige Hinweise.'' In: [[Joachim Latacz]] (Hrsg.): ''Zweihundert Jahre Homerforschung. Rückblick und Ausblick'' (= ''Colloquium Rauricum.'' Band 2). Teubner, Stuttgart u.a. 1991, ISBN 978-3-519-07412-0, S. 107ff.</ref> als Handelspartner und „[[Tribut]]geber“ des [[Neues Reich|Neuen Reiches]].
In [[Mykenische Kultur|mykenischer Zeit]] (ca. 1600—1050 v. Chr) war Elis recht dicht besiedelt, vor allem entlang der Täler der Flüsse [[Pinios (Peloponnes)|Peneios]] und [[Alfios|Alpheios]], wobei die meisten archäologischen Funde aus [[Nekropole]]n stammen. Im Gegensatz zu z. B. [[Messenien]] oder der [[Argolis]] konnte in Elis kein mykenisches Palastzentrum (s. auch [[Mykenische Palastzeit]]) entdeckt werden, das weitläufige Gebiete beherrschte und wirtschaftlich organisierte. Im Gegensatz zu den meisten anderen Regionen Griechenlands scheint es am Ende der sogenannten Mykenischen Palastzeit (um 1190/80) auch keine einschneidende Zäsur oder demographische Verschiebungen zu geben (die Siedlung [[Teichos Dymaion]], nordwestlich des [[Flughafen Araxos|Flughafens Araxos]], z. B. wurde nicht zerstört und blieb noch lange ununterbrochen besiedelt). Es scheint sogar, dass Elis in dieser Zeit ([[Späthelladikum]] III C, bis ca. 1070/50 v. Chr.) eine Blüte erlebte, worauf viele Funde aus [[Kammergrab|Kammergräbern]] deuten. Die Zeit zwischen dem späten 11. und dem 8. Jahrhundert v. Chr. ist bislang wenig erforscht, die Zahl der Funde ist wesentlich geringer als für die mykenische Periode. Dies muss jedoch nicht unbedingt für eine starke Bevölkerungsabnahme in Elis sprechen, sondern könnte auch am Forschungsstand liegen. Dort, wo umfangreichere Grabungen durchgeführt wurden - so in Olympia und in der Stadt [[Elis (Stadt)|Elis]] -, traten Funde aus der [[Protogeometrische Periode|protogeometrischen]] und [[Geometrische Periode|geometrischen]] Zeit zu Tage. Zudem erfolgten Bestattungen nun in Gruben-, [[Pithos]]- oder einfachen [[Steinkistengrab|Steinkistengräbern]], die z. B. bei [[Survey (Archäologie)|Surveys]] nicht so auffällig sind, wie etwa Kammergräber. Zudem lagen die Gräber an anderen Orten als die mykenischen. Die Gräber enthielten zumeist Keramik, einfachen Schmuck und/oder [[Fibel]]n als Grabbeigaben.<ref>Ausfühlich zu Elis in Spätmykenischer Zeit und während der sogenannten [[Dunkle Jahrhunderte (Antike)|Dunklen Jahrhunderte]]: [[Birgitta Eder]]: ''Die Anfänge von Elis und Olympia. Zur Siedlungsgeschichte der Landschaft Elis am Übergang von der Spätbronze- zur Früheisenzeit.'' In: [[Veronika Mitsopoulos-Leon]]: ''Forschungen in der Peloponnes. Akten des Symposions anläßlich <!-- sic --> der Feier „100 Jahre Österreichisches Archäologisches Institut Athen“. Athen 5.3.-7.3.1998." Österreichisches Archäologisches Institut, Athen 2001, S. 233–244.</ref>
Ab dem 8. Jahrhundert v. Chr. beherrschten die Eleier das gesamte elische Territorium, die Städte der Pisatis und Triphylias waren [[Periöken]]. Pisa, das ursprünglich die Aufsicht über die Olympischen Spiele innehatte, versuchte das an die Eleier verlorene Privileg zurückzuerhalten, was ihnen bei den achten Olympischen Spielen 747 v. Chr. auch gelang. Kurz danach wurden jedoch mit [[Sparta|spartanischer]] Hilfe die Eleier wieder als Ausrichter der Spiele eingesetzt und ihre Herrschaft über Pisatis und Triphylia bestätigt. Im [[Messenische Kriege#2. Messenischer Krieg|Zweiten Messenischen Krieg]] erhoben sich Pisa und Triphylia gegen Elis und schlugen sich auf die Seite Messeniens, während Elis Sparta unterstützte. Mit der Eroberung Messeniens durch Sparta müssen die abtrünnigen Gebiete jedoch an Elis zurückgefallen sein. [[Pausanias]] berichtet von weiteren Auseinandersetzungen zwischen Pisa und Elis, so während der 48. und der 52. [[Olympiade]] (588 v. Chr.), als der pisatische König [[Pyrrhos (König von Pisa)|Pyrrhos]] mit einigen anderen Städten nach Elis einmarschierte. Elis siegte in dieser Auseinandersetzung und zerstörte die angreifenden Städte völlig; zu diesem Zeitpunkt schwindet die Pisa aus der Geschichtsschreibung, bis sie im 4. Jahrhundert v. Chr. für einen kurzen Zeitraum neu gegründet noch einmal die Olympischen Spiele an sich riss. Bis in klassische Zeit prosperierte das Land der Eleier in Frieden.
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