„Tosca“ – Versionsunterschied
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=== Inszenierungen ===
Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stand von Anfang an zumeist die Titelrolle, „durch die das Werk zur Primadonnenoper schlechthin wurde“<ref name=NC112>Norbert Christen: ''Tosca'', in: ''Pipers Enzyklopädie des Musiktheaters'', München, Zürich 1986, Band 5, S. 112</ref>. [[Emma Eames]], [[Geraldine Farrar]], [[Emmy Destinn]] und [[Claudia Muzio]] prägten in den ersten Jahrzehnten das Rollenbild. Hervorzuheben ist dabei Claudia Muzio, die ihre Darstellung, aber auch ihr ganzes Erscheinungsbild an Sarah Bernhardt orientierte<ref name=NC112 /> und die damit einen Tosca-Stil kreierte, der mitunter heute noch aufgegriffen wird. Furore macht auch [[Maria Jeritza]]s „grell-theatralische, das veristische Potential der Partie bis zum Letzten ausreizende Interpretation“, 1921 in New York, 1925 in London und 1928 in Paris.<ref name=NC112 /> Auf Jeritza geht auch die lange übliche Praxis zurück, die Arie „Vissi d’arte“ auf dem Boden liegend zu singen.
[[[[File:Hildegard Behrens, opera singer.jpg|mini|Hildegard Behrens als Tosca, 1985 in New York]]
Diese plakativ-theatralische Interpretationslinie war bis in die 1950er und 1960er Jahre, zum Teil bis in die Gegenwart, üblich. Einen neuen Zugang fand [[Maria Callas]], die sich, obwohl ihr der Rollentypus eigentlich nicht lag, vom „Primadonnenklischee löste und die Fragilität des Charakters in Grenzsituationen herausstellte“<ref name="Christen1986-112-113">Norbert Christen: ''Tosca'', in: ''Pipers Enzyklopädie des Musiktheaters'', München, Zürich 1986, Band 5, S. 112–113</ref> Ihre Interpretation der Rolle setzte Maßstäbe, vor allem in ihren späten Aufführungen in New York 1956 und in Paris 1958. Zusammen mit ihrem kongenialen Partner [[Tito Gobbi]] als Scarpia entstand in London unter der Regie von [[Franco Zeffirelli]] 1964 und 1965 (mit dem letzten Bühnenauftritt von Maria Callas überhaupt) auch eine herausragende Inszenierung: „Callas, Gobbi und Zeffirelli schufen ein für Jahrzehnte vorbildliches Musiktheater im eigentlichen Wortsinn, in dem schauspielerische und sängerische Kunst untrennbar in eins wirkten. […] Wie andere Rollen, die durch Callas gleichsam eine Neuschöpfung erfuhren, bildete auch ihre Tosca fortan den Bezugspunkt nahezu aller späteren Interpretationen, und zwar nicht nur für die Sänger, sondern auch für Dirigenten und Regisseure.“<ref name="Christen1986-112-113" /> Eine Filmaufnahme des zweiten Aktes ist erhalten und gibt einen Eindruck von dieser Inszenierung.<ref>Abzurufen bei YouTube</ref>
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