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Scharfe Kritik an Žižeks „Gewaltvisionen“ und seiner philosophischen Leere übt der britische Philosoph [[John N. Gray]], der in Anspielung auf Žižeks Buch ''Less Than Nothing'' (2012) resümiert: „Žižek täuscht Substanz vor, indem er endlos eine im Grunde leere Vision wiederholt, und sein Werk – das die Prinzipien [[Parakonsistente Logik|parakonsistenter Logik]] schön veranschaulicht – ergibt am Ende weniger als nichts“.<ref>Im Original: „Achieving a deceptive substance by endlessly reiterating an essentially empty vision, Žižek’s work—nicely illustrating the principles of paraconsistent logic—amounts in the end to less than nothing.“ John Gray: [http://www.nybooks.com/articles/archives/2012/jul/12/violent-visions-slavoj-zizek/ ''The Violent Visions of Slavoj Žižek.''] In: ''[[The New York Review of Books]].'' 12. Juli 2012.</ref> Dem deutschen Philosophen [[Markus Gabriel]] drängte sich bei der Lektüre von ''Less Than Nothing'' „der Verdacht auf, man bekomme auf mehr als 1400 Seiten nicht nur nichts Neues geliefert, sondern weniger als nichts Neues, da man sich auch noch darüber ärgert, dass man alle Ideen sowie die allermeisten Anekdoten und Zoten Žižeks schon aus seinen inzwischen klassischen Büchern des letzten Jahrhunderts kennt“.<ref name=":0">{{Internetquelle |autor=Markus Gabriel |url=https://www.zeit.de/2015/07/slavoj-zizek-weniger-als-nichts |titel=Machwerk des Subjekts |werk=Zeit Online |datum=2015-02-12 |sprache=de |abruf=2020-11-02}}</ref> Im Schlusskapitel über die Ontologie der [[Quantenphysik]] liefere er „zudem eine ziemlich fragwürdige Deutung der theoretischen Physik der Gegenwart“.<ref name=":0" /> Außerdem frage man sich bei der Lektüre, so Gabriel, „einmal mehr, warum Žižek nicht endlich versucht, seine eigene Position unabhängig von der Berufung auf große Meister der Tradition darzustellen und zu verteidigen. Warum präsentiert er seine Thesen immer noch als Platon-, Kant-, Fichte- oder Hegel-Deutung?“<ref name=":0" />
 
Der italienische Marxist [[Domenico Losurdo]] kritisiert Žižek dahingehend, dass er eine „merkwürdige Kapitalismuskritik“ habe, die die „schlimmsten Aspekte dieses Systems“ ausspare. Er sei ein „Anti-Antiimperialist“, dessen Vision sich nicht vom „Selbstverständnis der herrschenden Klassen Europas und der USA“ unterscheide.<ref>Domenico Losurdo,: ''Der westliche Marxismus. Wie er entstand, verschied und auferstehen könnte.'' PapyRossa, Köln 2021, SISBN 978-3-89438-694-8, S. 199 ff.</ref>
 
Der amerikanische Politikprofessor Gabriel Rockhill sieht in Žižek den "Hofnarren„Hofnarren des neoliberalen Kapitalismus"Kapitalismus“.<ref>{{Internetquelle |autor=Gabriel Rockhill |url=https://www.midwesternmarx.com/articles/capitalisms-court-jester-slavoj-zizek-by-gabriel-rockhill |titel=Capitalism`s Court Jester: Slavoj Zizek |sprache=en |abruf=2023-04-27}}</ref>
 
[[Roger Scruton]] hat in „Fools''Fools, Frauds and Firebrands: Thinkers of the New Left“Left'' aus dem Blickwinkel eines traditionalistischen Konservativen geschrieben: „Žižeks Position zusammenzufassen ist nicht einfach: Er gleitet zwischen philosophischen und psychoanalytischen Argumentationsweisen hin und her und ist gebannt von Lacans [[Gnome (Dichtung)|gnomischen]] Äußerungen. Er ist ein Liebhaber des Paradoxen und glaubt fest an das, was Hegel 'die Arbeit des Negativen' nannte, obwohl er die Idee, wie immer, eine Stufe weiter in Richtung der Mauer des Paradoxen bringt.“<ref>Scruton, Roger Scruton: ''Fools, Frauds and Firebrands: Thinkers of the New Left.'' Bloomsbury, 2015., SISBN 978-1-47296-521-9, S. 256.</ref>
 
Die Ideen insbesondere zur Deutung des Symbolischen, zu Ideologie und Postmoderne der slowenischen Lacan-Schule Žižeks wirkten seit den frühen 1980er Jahren inspirierend auf die inzwischen international bekannt gewordene Bewegung [[Neue Slowenische Kunst]].<ref>Inke Arns: ''NSK – Eine Analyse ihrer künstlerischen Stragien im Kontext der 1980er Jahre in Jugoslawien.'' [[Museum Ostdeutsche Galerie]], Regensburg 2002, S. 85 ff.</ref>