„Konstanzer Münster“ – Versionsunterschied

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{{Doppeltes Bild|rechts|Konstanz Muenster Maiestas Domini.jpg|200|Konstanz Muenster Kupferscheibe Vogel.jpg|226|Maiestas Domini|Adler}}
 
In der Krypta des Münsters sind vier [[Feuervergoldung|feuervergoldete]] Kupferscheiben ausgestellt, die von spätestens 1300 bis 1925 am äußeren Ostgiebel des Chors zur Seeseite hin prangten. (Seit 1973 sind dort Kopien angebracht.)<ref>vglVgl. {{Literatur |Autor=Rolf-Dieter Blumer, Katrin Hubert-Kühne |Titel=Restaurierung der Konrad-Scheibe vom Konstanzer Münster |Sammelwerk=Denkmalpflege in Baden-Württemberg. Nachrichtenblatt der Landesdenkmalpflege |Band=38.&nbsp;Jahrgang |Nummer=Heft&nbsp;1 |Datum=2009 |Seiten=37–39 |DOI=10.11588/nbdpfbw.2009.1.11625}}</ref> Die größte Scheibe (Durchmesser 194,5&nbsp;cm) ist zugleich die älteste und wird ins 11. Jahrhundert datiert; es ist jedoch nicht erwiesen, ob sie erst nach dem Neubau entstand, also um 1054, oder bereits um 1000 gefertigt wurde. Sie zeigt [[Jesus Christus|Christus]] als [[Pantokrator]], flankiert von zwei [[Engel]]n. Christus trägt keinen Bart; seine Rechte hält er mit ausgestrecktem Zeige- und Mittelfinger erhoben; in seiner Linken hält er ein ausgestrecktes Buch mit dem Satz: „VENITE AD ME OM(NE)S QVI LABOR(A)TIS ET EGO REFICIA(M) VOS“ („Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig (und beladen) seid; ich will euch erquicken“, [[Evangelium nach Matthäus|Matth.]] 11,28). Ihre kleinteilige Gestaltung legt nahe, dass sie ursprünglich im Innenraum angebracht war, möglicherweise über dem Hauptaltar. Stilistisch ist sie den Buchmalereien und Fresken des [[Kloster Reichenau|Klosters Reichenau]] verwandt, so dass ihr Ursprung dort vermutet wird.
 
Die drei kleinen Scheiben (Durchmesser 94/90&nbsp;cm) werden ins 12. oder 13. Jahrhundert datiert; stilistische Unterschiede legen drei verschiedene anonyme Meister nahe. Im Unterschied zur Christus-Scheibe sind sie in [[Relief]]technik gearbeitet. Zwei Scheiben zeigen je ein [[Brustbild]] der Münster- und Diözesanpatrone [[Konrad von Konstanz|Konrad]] und [[Pelagius (Heiliger)|Pelagius]]. Konrad ist gekennzeichnet durch einen [[Krummstab|Bischofsstab]], Pelagius durch einen [[Märtyrerpalme|Palmzweig]]. Die ursprüngliche Binnenzeichnung der Gesichter und Gliedmaßen ist nicht erhalten. Eine vierte Scheibe stellt einen äußerst plastisch aus der Platte getriebenen [[Adler (Wappentier)|Adler]] dar, das Symbol des [[Johannes (Evangelist)|Evangelisten Johannes]]. Es gibt keine Hinweise darauf, dass weitere Scheiben mit den anderen drei [[Evangelist (Neues Testament)|Evangelisten]] existierten.