Die Köhlbrandbrücke verbindet im Hamburger Hafen seit dem 23. September 1974 das Gebiet zwischen Norder- und Süderelbe mit der Bundesautobahn 7 (Anschlussstelle Waltershof). Das Bauwerk überbrückt den 325 Meter breiten Elbarm Köhlbrand, durch den als Flutschutzmaßnahmen in Folge der Flut von 1962 die Süderelbe in die Norderelbe abfließt.
Mit ihren Auffahrten in Waltershof und Neuhof ist die aus 88 Stahlseilen (je 10 cm dick) bestehende Schrägseilbrücken-Konstruktion 3.940 Meter lang; das Kernstück 520 m. Sie hat 75 Pfeiler, erreicht dabei eine Höhe von 55 Meter, um für Seeschiffe auch bei Hochwasser kein Hindernis darzustellen. Die Fahrbahn hat eine Steigung von 4 %. Die Pylone, an denen die Stahlseile befestigt sind, erreichen eine Höhe von 135 Meter. Die Brücke besteht aus 81.000 Kubikmetern Beton und aus 12.700 Tonnen Stahl. Die Brücke zählt täglich zirka 30.000 Fahrzeuge, hatte eine Bauzeit von vier Jahren und kostete 160 Millionen DM. Durch ihre Höhe ist die vom Bauingenieur Hans Wittfoht unter Beratung des Architekten Egon Jux entworfene Köhlbrandbrücke weiträumig sichtbar und ein Wahrzeichen der Stadt Hamburg.
Zu Anfang wurden an der Brücke gelegentlich große Schwingungen der Tragseile beobachtet. Diese Regen-Wind-Induzierte Schwingungen wurden durch den nachträglichen Einbau von einfachen Kfz-Stossdämpfern in alle Tragseile erfolgreich eliminiert.
Hauptsächlich werden über die Brücke Güter transportiert, die in den im Hafengebiet liegenden Containerterminals (u.a. das Containerterminal Altenwerder, den Hansaport für den Schüttgutumschlag und die Automobilverladeanlagen an der Rethe) verschifft werden.
Fußgänger konnten die Brücke seit ihrem Bau nur zweimal benutzen, einmal zur Eröffnung, einmal zum 30. Geburtstag. Radfahrer können sie als Teilnehmer des Hamburger Cyclassics-Rennens einmal im Jahr passieren. Der Abschnitt gilt nicht nur buchstäblich als ein Höhepunkt der Rennstrecke, nicht selten sieht man Wettkampfteilnehmer, die auf der Brücke eine Pause einlegen und die Aussicht über Hafen und Stadt genießen.
Die Stadt Hamburg will es scheinbar vermeiden, daß zuviel "Touristenverkehr" die Brücke nutzt. So findet man in ganz Hamburg die Köhlbrandbrücke nirgendwo ausgeschildert, wohl aber die Elbbrücken bzw. den Elbtunnel zur normalen Querung der Elbe. Wer trotzdem einmal gezielt über die Brücke fahren möchte, fährt von Hamburg Centrum aus Richtung Freihafen und von dort aus Richtung A7/Flensburg.
Am 20. Februar 1998 wurde die Köhlbrandbrücke vom holländischen Schwimmkran "Rotterdam" beschädigt. Der Ausleger des Krans rammte den Stahlkastenträger die Brücke. Die Schäden, vor allem zwei quadratmetergroße Löcher im Träger, wurden während einer mehrwöchigen Vollsperrung der Brücke repariert. Unfallursache war eine Fehleinschätzung der Auslegerhöhe seitens der Besatzung des Schwimmkrans.