Als Milchbart bezeichnet man einen männlichen jungen Erwachsenen, der noch unreif oder unerfahren wirkt und seinen Aufgaben möglicherweise noch nicht ganz gewachsen ist.
Die Bezeichnung spielt auf die Überreste von Milchgetränken an, die beim Trinken auf der Oberlippe oder der Hautpartie darüber verbleiben und von Kindern oft nicht abgewischt werden. Dieses Phänomen erreichte in den 1990er Jahren in den USA eine über den häuslichen Bereich hinausgehende Aufmerksamkeit, als Fotos von Prominenten mit einem solchen "Milchbart" (englisch milk mustache) in der bekannten US-amerikanischen Werbekampagne für Milchprodukte Got Milk? verwendet wurden. Auch in anderen Ländern wurde diese Idee nachgeahmt.
Ein literarisches Zeugnis für den Ausdruck Milchbart findet sich etwa im Eingangskapitel des Romans Königliche Hoheit von Thomas Mann: "Der Leutnant ist blutjung, ein Milchbart, ein halbes Kind."
Vergleichbar ist der Begriff Milchsuppe, der in ähnlicher Bedeutung z. B. von Theodor Fontane verwendet wird, etwa für den jungen Grafen in Stine oder für Leopold Treibel. Dieser Ausdruck hat allerdings nicht unbedingt mit dem jugendlichen Alter der entsprechenden Person zu tun, sondern eher mit ihrem schwächlichen Aussehen.
Schließlich gibt es noch die Bezeichnung Milchmaul. Sie wird für das Kopfabzeichen von Pferden verwendet, die ein weißes Maul haben.