Bundesstraße 178

Bundesstraße in Deutschland
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Die Bundesstraße 178 (Abkürzung: B 178) ist eine autobahnähnliche Bundesstraße in Ostsachsen. Sie führt auf 42,5 km Länge von der A 4 bei Weißenberg über Löbau ins Dreiländereck Deutschland-Polen-Tschechien nach Zittau. Seit 2000 erfolgt die Neutrassierung und Verlängerung. Im vollen Ausbauzustand verbindet sie das deutsche Autobahnnetz mit den Straßen der Regionen Ústí und Liberec und der Woiwodschaft Niederschlesien. Derzeit ist der Abschnitt von Niederoderwitz bis Oberseifersdorf bei Zittau noch auf der alten Trasse.

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Bundesstraße 178 in Deutschland
Bundesstraße 178
Karte
Verlauf der B 178
Verlauf der B 178

Basisdaten
Betreiber: Deutschland Bundesrepublik Deutschland
Straßenbeginn: Weißenberg
(51° 9′ 49″ N, 14° 39′ 29″ O)
Straßenende: Zittau
(50° 54′ 23″ N, 14° 50′ 10″ O)
Gesamtlänge: 41,6 km
  davon in Betrieb: 30,6 km
  davon in Bau: 0 km
  davon in Planung: 11 km

Bundesland:

Sachsen

Ausbauzustand: siehe unten
Bundesstraße 178 bei Löbau
Straßenverlauf
Weißenberg A4 E40
Ortsumgehung Weißenberg
Nostitz S 112 (provisorisch)Vorlage:AB/Wartung/DEBFalscher Parameter DEB angegeben!
Beginn der Kraftfahrstraße
Löbau-KittlitzVorlage:AB/Wartung/DEBFalscher Parameter DEB angegeben!
(290 m)  Talbrücke Carlsbrunn
(373,5 m)  Talbrücke Laucha
Löbau-West B6Vorlage:AB/Wartung/DEBFalscher Parameter DEB angegeben!
Seltenrein (Talbrücke Oelsa 261,81 m)
Löbau-Zentrum S 151Vorlage:AB/Wartung/DEBFalscher Parameter DEB angegeben!
Löbau-Süd S 115 S 148Vorlage:AB/Wartung/DEBFalscher Parameter DEB angegeben!
Löbauer Wasser (Talbrücke Kleinschweidnitz 160 m)
(210 m)  Talbrücke Liebesdörfel
Krummbach (Talbrücke 78 m)
Grünbrücke Bierweg
Obercunnersdorf S 143Vorlage:AB/Wartung/DEBFalscher Parameter DEB angegeben!
(71,2 m)  Brücke über die Petersbäche
(71,2 m)  Brücke über das Ruppersdorfer Wasser
Ninive S 144Vorlage:AB/Wartung/DEBFalscher Parameter DEB angegeben!
Grünbrücke
Ende der Kraftfahrstraße
Niederoderwitz / Großhennersdorf S 128Vorlage:AB/Wartung/DEBFalscher Parameter DEB angegeben!
Ortsumgehung Großhennersdorf
Großhennersdorf
Oberseifersdorf
Ortsumgehung Oberseifersdorf
Oberseifersdorf / Eckartsberg S 132Vorlage:AB/Wartung/DEBFalscher Parameter DEB angegeben!
Beginn der Kraftfahrstraße
Zittau B99Vorlage:AB/Wartung/DEBFalscher Parameter DEB angegeben!
Ende der Kraftfahrstraße
Grenzübergang Zittau (DE) - Sieniawka (PL)
Vorlage:AB/Wartung/WeiterPL Weiter auf DW332
Sieniawka und Kopaczów
Grenzübergang Kopaczów (PL) - Oldřichov (CZ)
Weiter auf S35Liberec

Geschichte

Der Ausbau der „Hohen Heer- und Landstraße“ erfolgte 1826–1827. Von den damals angelegten Chausseehäusern ist heute nur noch jenes neben der Feldschenke bei Oberseifersdorf vorhanden. Die Nummer 178 wurde bei der zweiten Phase der Nummerierung um das Jahr 1937 vergeben.

Bereits 1939 wurde mit dem Ausbau einzelner Streckenabschnitte zur Sudetenautobahn GörlitzZittauReichenbergEger begonnen. Zwischen Zittau und Reichenberg in Böhmen (tschechisch Liberec) wurden einzelne Abschnitte dieser Strecke in das Straßennetz integriert. Nach Kriegsende wurden die Baumaßnahmen seitens der Tschechoslowakei nicht fortgeführt. Erst nach der Wiedervereinigung Deutschlands dachte man über eine Aufnahme der Baumaßnahmen für die so genannten Bundesautobahnen 17 (Bautzen–Zittau) und 18 (Cottbus–Görlitz–Zittau) nach. Aufgrund der neu gezogenen Staatsgrenzen nach 1945 und auch aus Kostengründen wurden diese Pläne verworfen. Die Bundesstraße 178 sollte demnach als Ersatz neu trassiert werden. Bei der EU-Erweiterungsfeier am 1. Mai 2004 im Dreiländereck Zittau führten die Staatsoberhäupter von Deutschland, Tschechien und Polen eine symbolische Probebohrung an der geplanten deutsch-polnisch-tschechischen Trasse durch.

Planungen (B 178n) und Bau

Der aktuelle Bundesverkehrswegeplan von 2003 bestimmt, die Bundesstraße 178 komplett als B 178n neu zu bauen und mit dem polnischen und tschechischen Straßennetz zu verbinden. Ursprünglich war die Fertigstellung für 2008 geplant. Die alte B 178 wird danach zur Kreisstraße 8610 (K8610) herabgestuft und die B 178n in B 178 umbenannt.[1] Die Neubautrasse wird im Norden von Weißenberg am Anschluss zur Bundesautobahn 4 über Löbau und Zittau nach Südosten bis zur tschechischen Autobahn D 35 Richtung Liberec (Reichenberg) und D 10 nach Prag verlaufen.

Das Projekt zum Neubau der B 178 wurde in fünf Haupt- und fünf Unterabschnitte gegliedert:

Nr. Abschnitt Länge (Planungs-)Stand
1.1     bis Nostitz S 112 5,1 km Planfeststellungsverfahren
1.2 Nostitz S 112 bis Löbau   6,3 km Verkehrsfreigabe erfolgte 2008
2 Ortsumgehung Löbau   bis S 148 4,1 km Verkehrsfreigabe erfolgte 2001
3.1 Löbau S 148 bis Obercunnersdorf S 143 5,9 km Verkehrsfreigabe erfolgte 2010
3.2 Obercunnersdorf S 143 bis Niederoderwitz S 128 10,2 km Verkehrsfreigabe erfolgte 2013
3.3 Niederoderwitz S 128 bis Oberseifersdorf   (alt) 5,9 km Planfeststellungsverfahren
4 Nordumgehung Zittau   (alt) S 132 bis   4,1 km Verkehrsfreigabe erfolgte 2000
5   bis Bundesgrenze D–PL 0,9 km Verkehrsfreigabe erfolgte 2013

Zunächst wurden die Ortsumgehungen Löbau und Zittau fertiggestellt. Am 23. Oktober 2008 wurde der 6,3 km lange Abschnitt Löbau–Nostitz als vierspurige Straße und am 22. November 2010 der 5,9 km lange Abschnitt Löbau–Obercunnersdorf als 2+1-System für den Verkehr freigegeben. Der 10,2 km lange Abschnitt Obercunnersdorf-Niederoderwitz wurde am 20. Dezember 2013 für den Verkehr freigegeben.

Von den 42,5 km des Gesamtprojektes sind somit nunmehr 31,5 km durchgängig befahrbar, 10,4 km davon sind vierspurig. Komplett ist auch der 0,9 km lange Abschnitt von Zittau (B 99) bis zum Grenzfluss Neiße, der am 1. Juni 2013 freigegeben wurde, nachdem durch die polnische Seite die Grenzbrücke errichtet wurde. Damit ist etwa drei Viertel des Neubauprojektes verwirklicht. Nur für die Abschnitte 1.1 und 3.3 laufen noch die Planfeststellungsverfahren.

Zwischen der Bundesautobahn 4 und Löbau-Süd wird die Straße vierspurig, zwischen Löbau-Süd und Bundesgrenze nach dem 2+1-System als Bundesstraße mit längeren Überholabschnitten ausgebaut. Es wird davon ausgegangen, dass sich die neue Bundesstraße 178 neben der A 17 (Dresden–Prag) als zweite wichtige Nord-Süd-Verbindung zwischen Deutschland und Tschechien etabliert, da sie zwischen der A 4 und Prag fast vollständig autobahnähnlich ausgebaut sein wird.

Eine Besonderheit ist der Anschluss an die tschechische D 35 bei Hrádek nad Nisou (Grottau) unweit von Zittau. Hier wird die Straße auf einer Länge von circa 3 Kilometern über polnisches Hoheitsgebiet geführt. Die Finanzierung des kurzen polnischen Abschnittes übernahmen laut trinationalen Vertrag vom 5. April 2004 Deutschland und Tschechien.

 
Beginn der B 178 an der Grenzbrücke über die Neiße.

Der ursprünglich geplante Bau von Grenzabfertigungsanlagen für Zittau–Sieniawka (Kleinschönau) (D–PL) und KopaczówOldřichov na Hranicích (Oberullersdorf–Ullersdorf) (PL–CZ) wurde wegen des erfolgten Beitritts Tschechiens und Polens zum Schengener Abkommen nicht mehr umgesetzt.

Der Bau wird mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert. In der Förderperiode 2000–2006 flossen 19,3 Millionen Euro in den Abschnitt 1.2. Weitere 15 Millionen Euro wurden in der Förderperiode 2007–2013 für den Abschnitt 3.1 genehmigt. Auch für weitere Bauabschnitte soll eine EFRE-Förderung beantragt werden.[2]

Touristische Unterrichtungstafeln

Entlang der vierspurig ausgebauten B 178 wurden im November 2010 Touristische Unterrichtungstafeln zum Haus Schminke von Hans Scharoun und zum Gusseisernen Turm aufgestellt. Es waren die ersten dieser Art, welche nach der Anfang des Jahres 2009 veröffentlichten Änderungen der Richtlinien für Touristische Beschilderung an einer autobahnähnlich ausgebauten Bundesstraße im Freistaat Sachsen genehmigt wurden.[3]

Ausbauzustand

Im Zuge des Ausbaus der B 178 gliedert sich der Ausbauzustand wie folgt:

Abschnitt Streifen Trennstreifen Bemerkung
S 112 AS Nostitz − S 115 AS Löbau-Süd 4 ja autobahnähnlich
S 115 AS Löbau-Süd − S 143 AS Niederoderwitz 3 nein autobahnähnlich im 2+1-System
S 143 AS Niederoderwitz− S 132 AS Oberseifersdorf 2 nein alte Strecke
S 132 AS Oberseifersdorf −   Grenzbrücke Zittau 3 nein autobahnähnlich im 2+1-System

Streitigkeiten über den weiteren Ausbau

Der weitere Ausbau der B 178 bei Weißenberg hat immer wieder zu heftigen Protesten in der Region geführt. So war nach erster Planung ein durchgängig vierspuriger Ausbau der Bundesstraße zwischen Löbau und der A 4 geplant. Da jedoch neuere Prognosen von einem sinkenden Verkehrsaufkommen bis 2025 ausgehen, lohne sich ein Ausbau mit vier Spuren nicht mehr. Stattdessen soll das letzte Teilstück bis zur A4 mit drei Spuren im 2+1 System realisiert werden. Diese Tatsache und die massiven Verzögerung im Zeitplan führten zu heftigen Kontroversen in der Bevölkerung. Die endgültige Planungsphase ist noch nicht abgeschlossen.[4][5]

Siehe auch

Commons: Bundesstraße 178 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Verkehr - B 178 Neubau der Bundesstraße zwischen der A4 und dem Dreiländereck (Karte). Abgerufen am 23. Februar 2018.
  2. Genehmigungen EU-Kommission. In: verNETZt – Informationsschrift zum Operationellen Programm Verkehr EFRE Bund 2007–2013. Nr. 1, 2010, S. 2 (online PDF [abgerufen am 2. Oktober 2012]).
  3. http://www.medienservice.sachsen.de/medien/news/156831
  4. Drei oder vier Spuren? In: sächsische.de. (sächsische.de [abgerufen am 23. November 2018]).
  5. Jana Ulbrich: Neue Planungsrunde für die B 178. In: sächsische.de. (sächsische.de [abgerufen am 23. November 2018]).