Opel Vectra B

Fahrzeug der Mittelklasse von Opel
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Der Opel Vectra B ist ein Mittelklasse-Fahrzeug von Opel. Er wurde von Oktober 1995 bis April 2002 gebaut und löste sein Vorgängermodell Vectra A ab. Anfangs erneut als Limousine mit Stufen- sowie Fließheck erhältlich, kam ein Jahr später erstmals seit 1975 wieder ein Kombi unter der Verkaufsbezeichnung „Caravan“ im Mittelklassesegment von Opel auf den Markt. Ab März 1999 wurde die Baureihe in einer überarbeiteten Version (Facelift) vertrieben.[2]

Opel
Opel Vectra Schrägheck „Basis“ (1995–1999)
Opel Vectra Schrägheck „Basis“ (1995–1999)
Opel Vectra Schrägheck „Basis“ (1995–1999)
Vectra B
Produktionszeitraum: 1995–2002
Klasse: Mittelklasse
Karosserieversionen: Limousine, Kombilimousine, Kombi
Motoren: Ottomotoren:
1,6–3,0 Liter
(55–162 kW)
Dieselmotoren:
1,7–2,2 Liter
(60–92 kW)
Länge: 4477–4490 mm
Breite: 1707 mm
Höhe: 1425–1490 mm
Radstand: 2637 mm
Leergewicht: 1245–1560 kg
Vorgängermodell Opel Vectra A
Nachfolgemodell Opel Vectra C
Sterne im Euro NCAP-Crashtest[1]

Im April 2002 wurde er durch seinen Nachfolger Vectra C abgelöst.

Modellgeschichte

Allgemeines

Im Oktober 1995 kam der Vectra B als viertüriges Stufenheck und fünftüriges Fließheck auf den Markt. Über 20 Jahre nach dem Ende des Ascona A, den es auch als bis dahin einzigen Kombi in der Mittelklasse von Opel gab, wurde ab September 1996 unter der traditionellen Bezeichnung Caravan wieder ein Kombi angeboten.[2]

Es wurden im Zeitraum von 1995 bis 1999 insgesamt vier verschiedene Ausstattungsvarianten angeboten:

  • Vectra Basis (darunter „BelAir“ und „Beauty“)
  • Vectra „CD“
  • Vectra „Sport“ (ab 1.8 16v (s. u.))
  • Vectra „CD Exklusiv“ ; auch „CDX“ (s. u.)

Der Vectra „Sport“ erhielt einige sportliche Abstimmungen mit Komponenten des Haustuners Irmscher. So hatte dieser zunächst serienmäßig eine 16″ x 7J (205/55 R16) Bereifung mit sogenannten „twin-spoke“ (Zwillingsspeichen) Aluminiumfelgen, sowie auch ein sportlich abgestimmtes Fahrwerk, welches das Fahrzeug gegenüber den weiteren Ausstattungslinien tieferlegte. Je nach Baujahr wurden zwei verschiedene Sportfahrwerke eingebaut (Sportfahrwerk „irmscher“ 30 mm tiefer [Rote Federn, 1995–1998], Original-Opel-Fahrwerk 20 mm tiefer [Schwarze Federn, 1998–2002]). Ab Sommer 2001 wurde die Sportversion mit modifizierten Front- und Heckstoßstangen, Teilledersportsitzen und 17"-Aluminiumräder ausgeliefert. Sportliche Streifen in Carbonoptik an B- und C-Säulen sowie abgedunkelte Blink- und Rückfahrleuchten erhielt neben dem Sport auch der CD Exklusiv sowie die Sondermodelle i500 und i30. Die Variante „Basis“ und „CD“ wurden mit B- und C-Säulen in Wagenfarbe sowie mit weißen Blink- und Rückfahrleuchten ausgestattet. Ab dem Facelift wurden serienmäßig alle Modellen mit abgedunkelten Blink- und Rückfahrleuchten vertrieben.

Modellpflege

Im März 1999[2] bekamen alle Versionen ein Facelift. Die wichtigsten Änderungen waren:

  • neugestaltete Front- und Heckpartie (Klarglasscheinwerfer, veränderte Heckleuchten, dezent überarbeitete Stoßfänger etc.)
  • neue Lackfarben
  • andere Seitenschweller
  • größere Außenspiegel
  • lackierte Türgriffe
  • leichte Veränderungen in Ausstattung und Innenraum (u. a. neues Kombiinstrument)
  • Chrom-Türöffner im Innenraum
  • neugestaltete Schaltereinheit
  • Rückleuchten überarbeitet (Rückleuchten zu erkennen an der Wölbung mit einer Kante im Glas, wurde nur beim Fließheck und der Stufenhecklimousine verbaut, die Heckklappe wurde ebenso mit der Kante versehen)
  • alle Modelle mit 5 Loch Radnaben und 195/65 R15 als neue Basisbereifung
  • Bezeichnungen der Ausstattungslinien wurde abgeändert (so hieß der anfangs bis 1999 benannte Vectra B „CD Exklusiv“ letztlich „Comfort“)

Der X18XE-Motor wurde beispielsweise durch den X18XE1 ersetzt, auch die restlichen Motoren (Modelljahr 2001) wurden zum Teil überarbeitet, ersetzt oder verbessert. Zudem wurden die Dieselmotoren überarbeitet und neue Aggregate eingeführt, wie z. B. der 2.2 DTI.

Auch der Vectra B war – zumindest anfangs – sehr erfolgreich in Deutschland. Auch wenn es ihm, wie schon seinem Vorgänger, nie gelang den ersten Platz in der Mittelklasse zu erobern, war er doch lange in den Top 10 der Zulassungsstatistik vertreten. In seinem erfolgreichsten Jahr (1997) wurden 140.964 Exemplare verkauft, während es im letzten vollen Jahr (2001) allerdings nur noch 47.171 Einheiten waren.

Den Vectra gab es mit insgesamt sieben verschiedenen Benzinmotorisierungen.

Motoren

Benzinmotoren

Modell Motortyp Hubraum Motorart Leistung bei 1/min Drehmoment
(Nm bei 1/min)
0–100 km/h Vmax Bauzeit Besonderheiten
1.6 16LZ2 1598 cm³ R4 8V 55 kW (75 PS)/5400 120/2200 175 km/h 08/1995–08/2000
  • Nur für einige Exportländer
  • Ohne Kat
X16SZR 55 kW (75 PS)/5200 128/2800 15,5 s Euro 2 / D3
X16XEL R4 16V 74 kW (100 PS)/6200 150/3200 12,5 s 188 km/h 08/1995–08/2000 Euro 2
Y16XE 74 kW (100 PS)/6000 150/3600 193 km/h 08/2000–02/2002 Euro 3
Z16XE Euro 4
1.8 X18XE 1799 cm³ 85 kW (115 PS)/5400 170/3600 11,0 s 203 km/h 08/1995–01/1999 Euro 3 / D3
X18XE1 1796 cm³ 170/3400 01/1999–08/2000
Z18XE 92 kW (125 PS)/5600 170/3800 10,5 s 208 km/h 08/2000–02/2002 Euro 4
Z18XEL 85 kW (115 PS)/5600 11,0 s 203 km/h
  • Nur für einige Exportländer
  • Euro 4
2.0 20NEJ 1998 cm³ R4 8V 82 kW (112 PS)/5400 165/2800 195 km/h 08/1995–08/2000
  • Nur für einige Exportländer
  • Ohne Kat
2.0 X20XEV R4 16V 100 kW (136 PS)/5600 188/3200 10,0 s 215 km/h 08/1995–08/2000 Euro 2
2.2 Z22SE 2198 cm³ 108 kW (147 PS)/5800 203/4000 9,5 s 218 km/h 08/2000–02/2002 Euro 4
2.5 X25XE 2498 cm³ V6 24V 125 kW (170 PS)/5800 230/3200 8,5 s 230 km/h 08/1995–08/2000 Euro 3
2.5 i500 X25XEI 143 kW (195 PS)/6500 240/3500 7,9 s 236 km/h 12/1997–08/2000
2.6 Y26SE 2597 cm³ 125 kW (170 PS)/5800 250/3600 8,5 s 230 km/h 08/2000–02/2002 Euro 4
3.0 i30 X30XEI 2962 cm³ 162 kW (220 PS)/6200 300/3600 6,9 s 242 km/h 1998

Dieselmotoren

Modell Motortyp Hubraum Motorart Leistung bei 1/min Drehmoment
(Nm bei 1/min)
0–100 km/h Vmax Bauzeit Besonderheiten
1.7 TD X17DT 1686 cm³ R4 8V 60 kW (82 PS)/4400 168/2400 15,5 s 175 km/h 08/1995–12/1997
2.0 DI X20DTL 1995 cm³ R4 16V 60 kW (82 PS)/4300 185/1800–2500 14,5 s 178 km/h 09/1996–08/2000
2.0 DTI X20DTH 74 kW (100 PS)/4300 205/1600–2750 13,0 s 195 km/h 08/1997–08/2000
2.0 DTI Y20DTH 74 kW (100 PS)/4300 230/1950–2500 13,0 s 195 km/h 08/2000–02/2002
2.2 DTI Y22DTR 2172 cm³ 92 kW (125 PS)/4000 270/1500–2750 10,5 s 207 km/h
88 kW (120 PS)/4000 270/1500–2750 k. A 204 km/h

Die direkteinspritzenden Dieselmotoren sind alle mit wartungsfreier Steuerkette ausgerüstet, sodass kein kostenintensiver Zahnriemenwechsel erforderlich ist. Die aufwändige Technik konnte erfolgreich die Normverbräuche der TDI-Motoren aus dem VW-Konzern unterbieten, waren jedoch anfangs hinsichtlich Drehmoment und Leistung schwächer ausgelegt als diese. Probleme traten in der Anfangszeit mit Turboladern, Ölverbrauch sowie immer wieder mit den Luftmassenmessern und Einspritzpumpen (Modell VP44) von Bosch auf. Die Motoren selbst gelten als robust und langlebig. Zulieferer war beim 1.7 TD die japanische Autofirma Isuzu, die 2,0- und 2,2-l-Direkteinspritzer waren Eigenentwicklungen und wurden in Kaiserslautern gebaut.

Mögliche Ausstattungen: Stoff oder Leder, Holz- oder Titanlook, elektrische Fensterheber, Klimaanlage oder -automatik, CD-Radio, Bordcomputer, 4-Gang-Automatikgetriebe oder 5-Gang-Handschaltung, Tempomat, Navigationssystem, Seitenairbags (ab 07/1997), Xenon-Scheinwerfer (ab 08/1999), Sitzheizung, elektrisch verstell- und beheizbare Außenspiegel.[2]

Sonderversionen

Der Vectra i500 ist ein von Irmscher modifiziertes Modell mit Front- und Heckschürze sowie Seitenschwellern und Heckspoiler in Anlehnung an die damalige STW-Meisterschaft. Der modifizierte Motor 2.5 V6 (X25XEI) leistet 143 kW (195 PS). Im Innenraum gab es statt des schwarzen Kunststoffs in Titanfarben lackierte Konsolenblenden und umfangreiche Serienausstattung mit Irmscher-Sportlenkrad. Ein sportliches Fahrwerk, mit um 20 mm tiefer gelegter Karosserie, und 17"-BBS-Aluminiumräder vervollständigen diese Sportversion des Vectra. Er war erhältlich als Limousine oder Caravan und wurde von Dezember 1997 bis August 2000 gebaut.[2]

 
Opel Vectra i500 (1997–2000)

Zudem gab es noch einen Vectra i30 (Offiziell sollte es 30 Stück geben, es wurden aber lediglich 23 Caravan gebaut und verkauft) mit einem 3.0-V6-Motor (X30XEI), der 162 kW (220 PS) leistet. Er sah bis auf den Grill ohne Opel-Logo und die 17"-Irmscher-Twin-Spoke-Aluminiumräder aus wie der i500. Der i30 war ein limitiertes Sondermodell zum 30-jährigen Bestehen der Firma Irmscher aus Remshalden. Der damalige Neupreis lag je nach Ausstattung bei ca. DM 90.000,00. Zusätzlich zu den i30 Caravan gab es noch zwei Limousinen: Zunächst ein Modell von 1996, das als Versuchsfahrzeug für den i500 diente und später dann für den i30.

Außerdem gab es noch ein überarbeitetes Modell in Starsilber, den iS3. Dieses Modell wurde auf der Essen Motor Show gezeigt und hatte ebenfalls den 220 PS starken 3,0-Liter-V6-Motor. Äußerlich war er bis auf den Kühlergrill und die 18"-Räder mit dem i500 gleich; der Innenraum war auf Wunsch mit verschiedenfarbigen Lederausstattungen individualisierbar.

Von Sommer 1995 bis Anfang 2002 gab es eine Sportversion, jedoch – wie auch das Modell „CD-Exklusiv“ erst ab dem 1.8 16V Motor – zu erkennen an: getönten Rückleuchten (Rot/Schwarz), die auch der CDX hatte, und Irmscher Twin-Spoke-Aluminiumräder in 16", Alu/Titan-Look im Innenraum und Carbon-Look* an den Türen. Ab Sommer 2001 wurde die Sportversion mit modifizierten Front- und Heckstoßstangen,Teilledersportsitzen und 17"-Aluminiumräder ausgeliefert.

  • auch bei CD-Exklusiv

Derivate

Für den nordamerikanischen Markt wurde auf Basis des Vectra B die Saturn L-Serie als viertürige Limousine und als fünftüriger Kombi entwickelt. In Australien wurde er als Holden Vectra angeboten, in Großbritannien als Vauxhall Vectra, in Brasilien als Chevrolet Vectra. Unterschied waren lediglich der Frontgrill sowie die Embleme. Kleinere markttypische Veränderungen gab es jedoch auch (z. B. Klarglasrückleuchten beim Chevrolet).

Literatur

Commons: Opel Vectra B – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Crash-Test Opel Vectra (2001)
  2. a b c d e Eckhart Bartels, Rainer Manthey: Opel: Fahrzeug-Chronik Band 3: 1991–2012. Podszun, Brilon 2013, ISBN 978-3-86133-666-2, S. 7/8 und 35/36.