Großsteingräber von Gaarzerhof

Großsteingrab in Mecklenburg-Vorpommern
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Die Großsteingräber von Gaarzerhof, ein Ganggrab und ein Großdolmen im Hünenbett wurden 1967 von Adolf Hollnagel (das Ganggrab) und Ewald Schuldt (der Großdolmen) untersucht und restauriert. Sie tragen die Sprockhoff-Nrn. 327 und 328. Die Megalithanlagen entstanden zwischen 3500 und 2800 v. Chr. als Großsteingräber der Trichterbecherkultur.

Sie liegen südlich der Straße von Kröpelin nach Rerik (L122), 100 m von einander entfernt, dort wo, vor Rerik, im Landkreis Bad Doberan in Mecklenburg-Vorpommern, von der „Kröpeliner Straße“ die Straße zum Ortsteil Neu Gaarz abzweigt, im Feld.

Das Ganggrab

 
Das Großsteingrab Gaarterhof 1 (Sprockhoff-Nr. 327)

Die ost-west orientierte Kammer lag ursprünglich im Rollsteinhügel. Von den 13 Tragsteinen fehlt nur einer, auf der Nordseite. Die 1,5 m hohe und 1,9 m breite Kammer weist eine Länge von 6,7 m auf. Ihr nur teilweise erhaltener, 0,8 m breiter Gang, liegt auf der Südseite und ist drei Meter lang. Schwellensteine befinden sich am Beginn und in der Mitte des Ganges. Die Anlage hatte ursprünglich fünf Decksteine von denen zwei erhalten sind.

Das Ganggrab wurde durch die Träger der Einzelgrabkultur nachgenutzt. Die Diele besteht aus Lehmestrich. Gefunden wurden neben Holzkohle und 332 Scherben, 16 Querschneider, neun Klingen, fünf Schlagsteine, vier doppeltkonische Gefäße, vier Einzelgrabbecher, drei Bernsteinperlen, (eine doppelaxtförmig), zwei Flachbeile, zwei Schüsseln, zwei Kugelamphoren, ein Schaber und ein Schultergefäß.

Der Großdolmen

 
Das Großsteingrab Gaarterhof 2 (Sprockhoff-Nr. 328)

Der nord-süd orientierte Großdolmen von Gaarzerhof, der zunächst in einem nahezu quadratischen Hünenbett von 9,5 m Länge und 8,5 m Breite lag, wurde final mit einem Rundhügel bedeckt. Vom rechteckigen Hünenbett sind nur an der nördlichen und der südlichen Seite Randsteine erhalten. Von den ehemals drei Decksteinen der Kammer liegen noch zwei auf. Die 1,6 m hohe trapezoide Kammer ist 5,0 m lang und im Norden 1,9 m breit, sie verjüngt sich am Südende, durch einen eingewinkelten Tragstein auf 1,2 m. Dort schließt sich der 1,2 m lange, 0,6 m breite und 0,8 m hohe bis auf die Deckenplatten vollständige Gang an. Am Beginn des Ganges befindet sich ein Schwellenstein. Die rot geglühte Kammerdiele besteht aus geglühtem Feuerstein und Lehmestrich. Sie hat drei Quartiere. In der Kammer lagen die Platten des Zwischenmauerwerks im Füllboden verstreut, dies war belegbar bereits während des Neolithikums erfolgt. Neben menschlichen Gebeinen, Holzkohle und 215 Scherben fanden sich 22 Bernsteinperlen (davon vier doppelaxtförmige), 22 Querschneider, 13 Klingen, 10 Schlagsteine, sieben Klingenkratzer, fünf doppelkonische Gefäße, vier Schüsseln, drei Amphoren, zwei Spitzenreste, ein dicknackiges Beil und ein Flachbeil.

Siehe auch

Literatur

  • Ewald Schuldt: Die mecklenburgischen Megalithgräber. Deutscher Verlag der Wissenschaft, Berlin 1972.
Commons: Großsteingrab Gaarzer Hof 1 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Großsteingrab Gaarzer Hof 2 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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