Der Große Preis von Argentinien 1978 fand am 15. Januar auf dem Autódromo Municipal Ciudad de Buenos Aires statt und war das erste Rennen der Formel-1-Saison 1978.
Renndaten | ||
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1. von 16 Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1978 | ||
Name: | XIII Gran Premio de la Republica Argentina | |
Datum: | 15. Januar 1978 | |
Ort: | Buenos Aires | |
Kurs: | Autódromo Municipal Ciudad de Buenos Aires | |
Länge: | 310,336 km in 52 Runden à 5,968 km
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Wetter: | sonnig und warm | |
Zuschauer: | ~ 100.000 | |
Pole-Position | ||
Fahrer: | Mario Andretti | Lotus |
Zeit: | 1:47,75 min | |
Schnellste Runde | ||
Fahrer: | Gilles Villeneuve | Ferrari |
Zeit: | 1:49,76 min | |
Podium | ||
Erster: | Mario Andretti | Lotus |
Zweiter: | Niki Lauda | Brabham |
Dritter: | Patrick Depailler | Tyrrell |
Berichte
Vor dem Rennen
Vor dem Beginn der Saison 1978 kam es zu erheblichen Änderungen bei den Teams und den technischen Spezifikationen der Fahrzeuge. Mit dem Lotus 78 schaffte 1977 das Team Lotus eine Zäsur im Fahrzeugbau der Rennformel 1. Der Lotus 78 war das erste echte Wing Car der Formel-1-Geschichte und wegweisend für viele Rennwagen, die in der Folge nach diesem Konzept gebaut wurden. Auch Anfangs 1978 kam dieses Fahrzeug zum Einsatz, da der neue Lotus 79 zu diesem Zeitpunkt noch nicht fertig war. Zu Mario Andretti, der 1977 vier Grand-Prix-Rennen mit dem 78 gewonnen hatte, kehrte der Schwede Ronnie Peterson zu Lotus zurück. Peterson der schon Anfang der 1970er-Jahre bei Lotus gefahren war, kam von Tyrrell zurück ins Team von Colin Chapman und ersetzte dort seinen schwer erkrankten Landsmann Gunnar Nilsson der unabhängig davon bei Arrows unterschrieben hatte.
Der am meisten diskutierte Fahrerwechsel vollzog sich jedoch bei Ferrari. Niki Lauda, der 1977 seine zweite Fahrerweltmeisterschaft bei Ferrari gewonnen hatte, wechselte zu Brabham, dem Rennstall von Bernie Ecclestone. Da Brabham 12-Zylinder-Motoren von Alfa Romeo einsetzte, wurde in der italienischen Motorsportpresse heftig über den Wechsel polemisiert. Ferrari-Gründer Enzo Ferrari warf dem Österreicher vor sich für ein paar Stangen Salami an die Konkurrenz verkauft zu haben[1]. Zweiter Fahrer im Team war der Nordire John Watson. Auch bei Brabham kam mit dem 45C ein adaptiertes Vorjahresmodell zum Einsatz.
Ferrari ging mit derselben Fahrerpaarung in die neue Saison, mit der die alte beendet wurde. Gilles Villeneuve, der bei den letzten beiden Rennen 1977 Lauda bereits ersetzt hatte, wurde voll verpflichtet. Carlos Reutemann blieb bei der Scuderia. Auch bei Ferrari wurde das erste Saisonrennen mit dem Vorjahresmodell, dem 312T2 bestritten. Das Nachfolgemodell, der 312T3 kam dann erstmals beim Großen Preis von Südafrika zum Einsatz.
Bei McLaren war der Deutsche Jochen Mass zu ATS gewechselt. Zu James Hunt kam der Franzose Patrick Tambay ins Team.
Bei Tyrrell hatte man das Sechsrad-Projekt aufgegeben und war mit dem 008 zum herkömmlichen Rennwagenbau zurückgekehrt.
Das Rennen
Der verschwundene Reutemann
Als der Schwierigster von Carlos Reutemann eine Woche vor dem Renntermin einen Suchaufruf nach Carlos Reutemann und dessen Familie im argentinischen Fernsehen verlesen ließ, reagierte die Öffentlichkeit erst mit Verwirrung und dann mit Besorgnis auf diese Meldung; wo war der Ferrari-Pilot, seine Ehefrau und seine beiden Kinder[2]. Was war geschehen: Reutemann, seine Frau Mimicha und seine beiden Töchter kamen bei einem Bootsausflug am Río Paraná bei Santa Fe in einen Sturm, der das kleine Motorboot völlig zerstörte. Reutemann konnte seine Familie und sich auf eine kleine Insel retten. Nach dem Suchaufruf wurde eine großangelegte Rettungsaktion gestartet; die Familie wurde von einem Helikopter entdeckt und von einer Rettungseinheit in Sicherheit gebracht.
Der Rennverlauf
Aus der Pole Position ging Mario Andretti ins Rennen, dem zu Beginn nur Carlos Reutemann folgen konnte. Aber der Argentinier hatte Probleme mit den Reifen und verlor bald den Anschluss. Nach einer Kollision mit Jacques Laffite im Ligier und einem Boxenstopp zum Reifenwechsel, fiel er weit zurück und beendete das Rennen als Siebter, einen Platz vor seinem Teamkollegen Villeneuve. Nächster Verfolger von Andretti war John Watson, der erheblichen Druck erzeugte und dreimal erfolglos versuchte den Lotus-Piloten ausbremsen. Watson verlor nach zwei Drittel des Rennes aber sein gesamtes Kühlwasser, wodurch der Motor überhitzte und festging. Dadurch rückte Niki Lauda auf den zweiten Rang vor, der diesen nach einem Rad-an-Rad-Duell in der letzten Runde gegen den Tyrrell-Piloten Patrick Depailler, hart verteidigen musste.
Dem fünfmaligen Formel-1-Weltmeister Juan Manuel Fangio unterlief als Rennleiter in der letzten Runde ein peinlicher Fehler[3]. Anstatt dem Führenden Andretti winkte er den an der fünften Stelle fahrenden Ronnie Peterson als ersten ab und sorgte damit für heillose Verwirrung bei der nachfolgen Piloten. Da die ersten vier dadurch eine Runde mehr fuhren, entschloss sich Rennleitung das Rennen um eine Runde zu verkürzen und den Stand nach 52 Runden als Endergebnis zu werten.
Meldeliste
Klassifikationen
Startaufstellung
Rennen
Pos. | Fahrer | Konstrukteur | Runden | Stopps | Zeit | Start | Schnellste Runde | Ausfallgrund |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1 | Mario Andretti | Lotus-Ford | 52 | 0 | 1 | |||
2 | Niki Lauda | Brabham-Alfa Romeo | 52 | 0 | + 13,210 | 5 | ||
3 | Patrick Depailler | Tyrrell-Ford | 52 | 0 | + 13,640 | 10 | ||
4 | James Hunt | McLaren-Ford | 52 | 0 | + 16,050 | 6 | ||
5 | Ronnie Peterson | Lotus-Ford | 52 | 0 | + 1:14,850 | 3 | ||
6 | Patrick Tambay | McLaren-Ford | 52 | 0 | + 1:19,900 | 9 | ||
7 | Carlos Reutemann | Ferrari | 52 | 1 | + 1:22,600 | 2 | ||
8 | Gilles Villeneuve | Ferrari | 52 | 0 | + 1:38,880 | 7 | 1:49,760 | |
9 | Emerson Fittipaldi | Fittipaldi-Ford | 52 | 0 | + 1:40,600 | 17 | ||
10 | Jody Scheckter | Wolf-Ford | 52 | 0 | + 1:43,500 | 15 | ||
11 | Jochen Mass | ATS-Ford | 52 | 0 | + 1:49,070 | 13 | ||
12 | Jean-Pierre Jarier | ATS-Ford | 51 | 0 | + 1 Runde | 11 | ||
13 | Brett Lunger | McLaren-Ford | 51 | 0 | + 1 Runde | 24 | ||
14 | Didier Pironi | Tyrrell-Ford | 51 | 0 | + 1 Runde | 23 | ||
15 | Clay Regazzoni | Shadow-Ford | 51 | 1 | + 1 Runde | 16 | ||
16 | Jacques Laffite | Ligier-Matra | 50 | 0 | + 2 Runden | 8 | Motorschaden | |
17 | Hans-Joachim Stuck | Shadow-Ford | 51 | 0 | + 2 Runden | 18 | ||
18 | Vittorio Brambilla | Surtees-Ford | 50 | 0 | + 2 Runden | 12 | ||
— | John Watson | Brabham-Alfa Romeo | 41 | 0 | DNF | 4 | ' | Motorschaden |
— | Alan Jones | Williams-Ford | 36 | 1 | DNF | 14 | Kraftstoffsystem | |
— | Danny Ongais | Ensign-Ford | 35 | 0 | DNF | 21 | Zündverteiler | |
— | Lamberto Leoni | Ensign-Ford | 29 | 0 | DNF | 22 | Motorschaden | |
— | Arturo Merzario | Merzario-Ford | 9 | 0 | DNF | 20 | Differential | |
— | Rupert Keegan | Surtees-Ford | 4 | 0 | DNF | 19 | Motor überhitzt |
WM-Stände nach dem Rennen
Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).[4]
Fahrerwertung
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Konstrukteurswertung
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Einzelnachweise
- ↑ Heinz Prüller: Grand Prix Story 1977; Verlag ORAC Wien (1977)
- ↑ Heinz Prüller: Grand Prix Story 1978; Verlag ORAC Wien (1978)
- ↑ Heinz Prüller: Grand Prix Story 1978; Verlag ORAC Wien (1978)
- ↑ WM-Stände nach dem Großen Preis von Argentinien 1978