Japanische Mathematische Gesellschaft

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Die Japanische Mathematische Gesellschaft (jap. 日本数学会, Nihon Sūgakukai, englisch: Mathematical Society of Japan, MSJ) wurde 1877 als Mathematische Gesellschaft von Tokyo (Tōkyō Sūgaku Kaisha) gegründet und bald darauf 1884 zur Physikalisch-Mathematischen Gesellschaft von Tokio (東京数学物理学会, Tōkyō Sūgaku Butsuri Gakkai) erweitert, aus der 1918 die Japanische Physikalisch-Mathematische Gesellschaft (Nihon sūgaku butsuri gakkai) hervorging. Sie ist die erste akademische japanische Gesellschaft.[1] 1946 gingen daraus die Mathematische und Physikalische Gesellschaft von Japan hervor. Seit 1952 ist die MSJ als Verein (shadan-hōjin) mit Sitz in Taitō, Präfektur Tokio organisiert.

Englisches Logo der Japanischen Mathematischen Gesellschaft

Geschichte

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Ursprünglich wurde die Gesellschaft gegründet, um die Verbreitung westlicher (damals überwiegend europäischer) Mathematik in Japan zu fördern und in der Folge gingen bis Anfang des 20. Jahrhunderts viele japanische Mathematiker zum Studium nach Europa. Eine erste Frucht dieses Austauschs waren beispielsweise die Arbeiten von Teiji Takagi zur Klassenkörpertheorie. Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm die Mathematik in Japan einen großen Aufschwung, gekennzeichnet schon durch die Konferenz für Algebraische Zahlentheorie 1955[2] und später durch bisher drei Fields-Medaillen (Heisuke Hironaka, Kunihiko Kodaira, Shigefumi Mori) und dem ersten Carl-Friedrich-Gauß-Preis (Kiyoshi Ito) für japanische Mathematiker.

Die Gesellschaft gibt das Journal of the Mathematical Society of Japan (gegründet 1948) heraus, das Japanese Journal of Mathematics (gegründet 1924) und das vierteljährlich erscheinende Sugaku (ab 1947), eine Art Newsletter der Gesellschaft (es gibt aber auch noch einen weiteren Newsletter Sugaku Tushin) mit Übersichtsartikeln, die auch als Sugaku Expositions von der American Mathematical Society in Übersetzung veröffentlicht wurden. Sie gibt eine Buchreihe von Memoirs der MSJ heraus (in zwei Serien, englisch und japanisch) und Advanced Studies in Pure Mathematics unter anderem mit Konferenzberichten. Ein von der Gesellschaft unter Herausgeberschaft von Kiyoshi Ito herausgegebener Encyclopedic Dictionary of Mathematics (in englischer Übersetzung bei MIT Press erschienen) erscheint mittlerweile in 4. Auflage.

Jährliche Treffen finden im Frühling und Herbst statt. Auf dem Frühlingstreffen werden der Frühlingspreis und der Publikationspreis verliehen, auf dem Herbsttreffen der Herbstpreis, der Seki-Takakazu- und der Takebe-Katahiro-Preis. Auf den Treffen können Mitglieder ihre eigenen Forschungsarbeiten vorstellen.

Die Gesellschaft verleiht mehrere Preise, am angesehensten sind der Frühlingspreis und der Herbstpreis[3], die an Mitglieder der MSJ verliehen werden. Der Frühlingspreis wird jährlich an herausragende Mathematiker bis 40 Jahren vergeben und ging wie der Herbstpreis 1987 aus dem ab 1973 verliehenen Iyanaga-Preis hervor (benannt nach Shokichi Iyanaga). Der Herbstpreis wird seit 1987 ohne Altersbeschränkung vergeben. Außerdem werden jährlich der Algebra-Preis, der Geometrie-Preis und der Analysis-Preis verliehen[4]. Daneben gibt es den Seki-Takakazu-Preis (benannt nach dem berühmten japanischen Mathematiker des 17. Jahrhunderts), der für Personen und Organisationen verliehen wird, die die Mathematik in Japan förderten (außerhalb streng mathematischer Aktivität). Nach einem Schüler von Seki ist der Takebe-Katahiro-Preis für junge Nachwuchsmathematiker benannt, verliehen seit ihrem 50-jährigen Jubiläum 1996. Seit 2004 gibt es einen Publikations-Preis, verliehen an Einzelpersonen oder Organisationen für herausragende Publikationen und Publikationsaktivitäten.

Von der Gesellschaft werden auch ab 2006 Takagi Lectures getragen, die international bekannte Mathematiker zweimal im Jahr abhalten. Sie sind nach Takagi benannt und werden im Japanese Journal of Mathematics veröffentlicht. Die ersten fanden 2006 im RIMS in Kyōto statt (Stephen Smale, Spencer Bloch, Pierre-Louis Lions, Claire Voisin).

Zurzeit (2009) hat die Gesellschaft etwa 5000 Mitglieder. Präsident ist (2009) Takashi Tsuboi.

Iyanaga-Preis

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Frühlingspreis

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Herbstpreis

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Seki-Takakazu-Preis

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Geometrie-Preis

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Algebra-Preis

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Analysis-Preis

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Einzelnachweise

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  1. McTutor History of Mathematics zur MSJ
  2. Sie spielte durch Austausch mit ausländischen Wissenschaftlern wie André Weil unter anderem eine Rolle für Forschungen von Yutaka Taniyama und Gorō Shimura, die zu der nach ihnen benannten Shimura-Taniyama-Vermutung führten.
  3. Frühlings- und Herbstpreis der MSJ bei McTutor
  4. Träger des Geometrie-Preises, McTutort (Memento vom 17. März 2010 im Internet Archive), Träger des Analysis-Preises, McTutor (Memento vom 17. März 2010 im Internet Archive), Träger des Algebra-Preises, McTutor (Memento vom 17. März 2010 im Internet Archive)
  5. The 2024 MSJ Geometry Prize. Abgerufen am 23. Oktober 2024.
  6. The 2024 Algebra Prize. Abgerufen am 23. Oktober 2024.
  7. The 2024 MSJ Analysis Prize. Abgerufen am 23. Oktober 2024.
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