„Alfred Herrhausen“ – Versionsunterschied
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=== Freundschaften ===
Herrhausen pflegte Freundschaften mit Menschen unterschiedlicher sozialer Herkunft und politischer Orientierung. Weithin bekannt war seine Freundschaft mit Helmut Kohl, die beiden [[Pronominale Anredeform#Anrede mit du|duzten]] sich.<ref>Friederike Sattler: ''Herrhausen. Banker, Querdenker'', München 2019, S. 415 und S. 529. Zum Verhältnis von Kohl und Herrhausen auch Andreas Platthaus: ''Alfred Herrhausen. Eine deutsche Karriere'', Hamburg 2006, S. 135. Ferner Andres Veiel: ''Black Box BRD.'' Stuttgart, München 2002, S. 146.</ref> Über seinen Freund [[Otto Wolff von Amerongen]]<ref>Friederike Sattler: ''Herrhausen. Banker, Querdenker'', München 2019, S. 412.</ref> lernte er seine zweite Ehefrau Traudl Baumgartner kennen. Viele private Gespräche mit seinem [[Chauffeur]] Jakob Nix transformierten die Arbeitsbeziehung in eine enge Freundschaft; Nix war bei Herrhausens Hochzeit mit Traudl Baumgartner [[Trauzeuge]].<ref>Friederike Sattler: ''Herrhausen. Banker, Querdenker'', München 2019, S. 413 und S. 529. Siehe ebenfalls Andreas Platthaus: ''Alfred Herrhausen. Eine deutsche Karriere'', Hamburg 2006, S. 111 und S. 117. Nix eigene Worte zur Beschreibung dieser Freundschaft sind zitiert bei Dieter Balkhausen: ''Alfred Herrhausen. Macht, Politik und Moral.'' Düsseldorf u. a. 1990, S. 229.</ref> In seiner Dortmunder Zeit zog Herrhausen mit seinem Nachbarn und Freund Paul Brandt um die Häuser, sie blieben auch später in Kontakt.<ref>Andres Veiel: ''Black Box BRD.'' Stuttgart, München 2002, S. 72 f. und S. 235.</ref> Aus der Zuständigkeit für die [[Wuppertal]]er Hauptfiliale der Deutschen Bank ergab sich in den 1970er Jahren die Freundschaft zu Manfred Emcke,<ref>{{Munzinger|00000013764|Manfred Emcke|2023-10-07}}.</ref> der damals das [[Familienunternehmen]] [[Vorwerk (Unternehmen)|Vorwerk]] leitete.<ref>Friederike Sattler: ''Herrhausen. Banker, Querdenker'', München 2019, S. 529.</ref> Dessen Tochter [[Carolin Emcke]] nannte Herrhausen, der für sie zu einem Vertrauten geworden war, ihren Patenonkel.<ref>Carolin Emcke: ''Stumme Gewalt. Nachdenken über die RAF.'' Mit Beiträgen von [[Winfried Hassemer]] und [[Wolfgang Kraushaar]], Frankfurt 2008, S. 11, S. 24 f. und 128. Im religiösen Sinn war er nicht ihr Patenonkel, denn ihre Taufe erfolgte einen Tag vor ihrer Konfirmation, da habe es keine Paten gebraucht. Er war ihr allerdings nah, so Emcke, daher die Bezeichnung „Patenonkel“. Siehe ''Stumme Gewalt. Nachdenken über die RAF.'' Mit Beiträgen von Winfried Hassemer und Wolfgang Kraushaar, Frankfurt 2008, S. 38.</ref> Mit Pater Augustinus, nach [[Dieter Balkhausen]] nicht nur Freund, sondern auch [[Beichte|Beichtvater]],<ref>Dieter Balkhausen: ''Alfred Herrhausen (1930–1989).'' In: Hans Pohl (Hrsg.): ''Deutsche Bankiers des 20. Jahrhunderts.'' Steiner, Stuttgart 2008, S. 211–225, hier S. 222, ISBN 978-3-515-08954-8.</ref> führte er viele Gespräche über philosophische und religiöse Themen.<ref>Friederike Sattler: ''Herrhausen. Banker, Querdenker'', München 2019, S. 416 und S. 529. Andres Veiel: ''Black Box BRD.'' Stuttgart, München 2002, S. 149.</ref> [[Klaus Schucht]] war ein Studienfreund, zu dem der Kontakt immer bestehen blieb.<ref>Friederike Sattler: ''Herrhausen. Banker, Querdenker'', München 2019, S. 74 und S. 129 f.</ref> [[Horst Albach]] hatte er 1966 während einer Fortbildungsreihe kennengelernt. Aus diesem Kontakt entwickelte sich eine freundschaftlich-kollegiale Beziehung.<ref>Friederike Sattler: ''Herrhausen. Banker, Querdenker'', München 2019, S. 143.</ref> Herrhausen traf erstmals im Corps Hansea Köln auf Klaus Liesen, sie verloren sich nach der Studienzeit für einige Jahre aus den Augen, knüpften aber problemlos an ihre Freundschaft an, als sich später Arbeitskontakte ergaben, beispielsweise im Kontext des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft.<ref>Friederike Sattler: ''Herrhausen. Banker, Querdenker'', München 2019, S. 49.</ref> In einer [[Talkshow]] lernte Herrhausen 1982 die Politik- und Literaturstudentin [[Tanja Langer|Tanja Neumann]] kennen, die dort als Vertreterin der [[No Future|No-Future]]-Generation eingeladen war. Konträre Sichtweisen auf die Gesellschaft und das Leben waren kein Hemmnis, sondern Auslöser für einen intensiven Kontakt über Briefe, Telefonate und Treffen.<ref>Friederike Sattler: ''Herrhausen. Banker, Querdenker'', München 2019, S. 533–535. Andreas Platthaus: ''Alfred Herrhausen. Eine deutsche Karriere'', Hamburg 2006, S. 187 f.</ref>
Tanja Neumann, die Regisseurin und Schriftstellerin wurde und inzwischen Tanja Langer heißt, hat ihre Beziehung zu Herrhausen in einem Roman ("Der Tag ist Hell. Ich schreibe dir", 2012 erschienen bei Langen Müller) verarbeitet. Wie diese lange Zeit unbekannte, außergewöhnliche Beziehung öffentlich wurde und wie es anschließend zu dem Roman kam, schilderte [[Ulli Kulke]] in der "Welt am Sonntag" vom 19. August 2012.<ref>[https://www.welt.de/print/wams/article108682388/Begegnungen-die-man-niemals-vergisst.html ''Begegnungen, die man niemals vergisst'']. In: ''welt.de'' vom 19. August 2012, abgerufen am 3. Oktober 2024.</ref>
== Ermordung ==
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