„Günther Prien“ – Versionsunterschied
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* [[Fritz Otto Busch]]: ''U-Boote gegen England'', Franz Schneider Verlag, Berlin & Leipzig 1940 |
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* Fritz Otto Busch: ''Akten des Seekrieges'', Brunnen Verlag, Berlin 1940 |
* Fritz Otto Busch: ''Akten des Seekrieges'', Brunnen Verlag, Berlin 1940 |
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* [[Wolfgang Frank (Schriftsteller)|Wolfgang Frank]], Hans Meckel: ''Was war wirklich mit Prien? Dokumente, Augenzeugenberichte und amtliche Unterlagen aus deutschen und britischen Quellen zusammengestellt'', Köhler, Hamburg 1950 |
* [[Wolfgang Frank (Schriftsteller)|Wolfgang Frank]], Hans Meckel: ''Was war wirklich mit Prien? Dokumente, Augenzeugenberichte und amtliche Unterlagen aus deutschen und britischen Quellen zusammengestellt'', Köhler, Hamburg 1950 |
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* Wolfgang Frank: ''Der Stier von Scapa Flow. Leben und Taten des U-Boot-Kommandanten Günther Prien'', Stalling, Hamburg 1958 |
* Wolfgang Frank: ''Der Stier von Scapa Flow. Leben und Taten des U-Boot-Kommandanten Günther Prien'', Stalling, Hamburg 1958 |
Version vom 14. März 2012, 21:57 Uhr
Günther Prien (* 16. Januar 1908 in Osterfeld; † frühestens am 7. März 1941 im Nordatlantik, südlich von Island) war ein deutscher Marineoffizier. Er war im Zweiten Weltkrieg Kommandant des U-Bootes U 47. Berühmt wurde er mit seiner Fahrt nach Scapa Flow und der Versenkung des britischen Schlachtschiffes HMS Royal Oak, was ihm den Spitznamen „Stier von Scapa Flow“ einbrachte.
Leben
Günther Prien wurde am 16. Januar 1908 in Osterfeld in der Provinz Sachsen geboren. Als er im Jahr 1923 seine Schulausbildung beendet hatte, ging er zur Handelsmarine.
Er absolvierte eine dreimonatige Grundausbildung in der Seemannsschule in Hamburg. Danach wurde er an Bord des Segelschiffes Hamburg Schiffsjunge. Acht Jahre lang fuhr er auf diversen Schiffen zur See. 1929 bestand Prien sein Steuermannsexamen und machte bereits drei Jahre später sein Kapitänspatent. Nachdem sich die wirtschaftliche Lage 1932 drastisch verschlechtert hatte und er keine Anstellung in der Handelsschifffahrt finden konnte, trat er im Januar 1933 als einfacher Seemann freiwillig der Reichsmarine bei. Dort brauchte man dringend neue Offiziersanwärter, nachdem am 26. Juli 1932 das Segelschulschiff Niobe im Fehmarnbelt gesunken war. Dabei kamen zwei Drittel der Offizieranwärter des Jahrgangs 1932 ums Leben.
Nachdem er als Fähnrich zur See auf dem Leichten Kreuzer Königsberg gedient hatte, erhielt er sein Offizierspatent. Im Oktober 1935 wurde er als Leutnant zur See zur U-Bootflotte überstellt. Am 1. Januar 1937 wurde Prien zum Oberleutnant zur See befördert. Er diente als 1. Wachoffizier (IWO) auf U 26 unter dem Kommando von Kapitänleutnant Werner Hartmann. In dieser Zeit wurden Einsätze in spanischen Gewässern gefahren. Am 17. Dezember 1938 wurde ihm das Kommando über das U-Boot U 47 übertragen. Am 1. Februar 1939 wurde Prien Kapitänleutnant.
Nach Kriegsbeginn versenkte U 47 am 4. September den britischen Dampfer Bosnia. Bei dem Angriff wurde kein Mensch getötet, das Schiff wurde erst versenkt, als sich nach Beschuss mit dem Deckgeschütz die Besatzung ergeben hatte und von einem norwegischen Dampfer gerettet werden konnte. An den beiden folgenden Tagen konnte jeweils ein weiterer Dampfer versenkt werden.
Am 25. September erhielt Prien das Eiserne Kreuz II. Klasse.
Bekannt wurde Prien nach seiner zweiten Feindfahrt. In der Nacht auf den 14. Oktober drang U 47 in den stark gesicherten und als „uneinnehmbar“ geltenden Hafen der britischen Home Fleet, Scapa Flow, ein. Schon im Ersten Weltkrieg waren zwei deutsche U-Boote an diesem Versuch gescheitert. Zunächst schien Prien keine lohnenden Ziele zu finden. Dann aber wurden im Nordosten von Scapa Flow zwei vor Anker liegende große Schiffe gesichtet. Prien ließ in einem ersten Anlauf zwei Torpedos auf die Royal Oak abschießen, die aber nicht explodierten, da ihre Magnetzünder versagten. Ursache könnten die zu dieser Zeit in Nordwesteuropa auftretetenden Störungen im Erdmagnetfeld gewesen sein. U 47 wurde jedoch nicht entdeckt, und Prien konnte einen zweiten Anlauf fahren, bei dem Torpedos mit Aufschlagzünder verwendet wurden. Das vordere Schiff – es war das Schlachtschiff HMS Royal Oak – erhielt zwei Torpedotreffer und sank in wenigen Minuten. Über 800 britische Seeleute und Admiral Blagrove starben. Ein dritter Torpedo traf (vermutlich) das dahinter liegende, teilweise von der Royal Oak verdeckte Schiff. Nach offiziellen Angaben der Briten war es das Flugzeugmutterschiff HMS Pegasus, welches offiziell nicht getroffen wurde. Prien meinte jedoch den Schlachtkreuzer HMS Repulse erkannt zu haben. Da die Repulse zu dieser Zeit nicht in Scapa Flow war, ist es möglich, dass es sich um das alte Schlachtschiff HMS Iron Duke handelte, das in Scapa Flow stationiert war und dessen Aussehen dem der Repulse ähnlich war.
Mit Mühe gelang es Prien, sein Boot wieder heil aus Scapa Flow herauszubringen. Am 17. Oktober 1939 erreichte U 47 Wilhelmshaven. Prien bekam das Eiserne Kreuz I. Klasse, und seiner Besatzung wurde das Eiserne Kreuz II. Klasse verliehen. Dieses gewagte Manöver stand Pate für den Spitznamen: „Der Stier von Scapa Flow“. Die Besatzung von U 47 wurde nach Berlin beordert. Prien wurde zu einem der ersten breit propagandistisch vermarkteten Kriegshelden der Kriegsmarine. Am 18. Oktober wurde ihm von Adolf Hitler persönlich, als erstem Soldaten der U-Boot-Waffe, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen.
Es folgten weitere Feindfahrten.
Bis Anfang 1940 gab es Probleme mit den Torpedos (Torpedokrise). Es konnte teilweise nach langer Zeit auf See nur ein einziges Schiff unter Verwendung aller Torpedos versenkt werden. Bei seinem fünften Einsatz, welcher im April nach Norwegen führte, gelangte Prien in gute Angriffsposition auf mehrere britische Transporter und das Schlachtschiff HMS Warspite, aber alle abgeschossenen Torpedos versagten. Nach Rückkehr nach Wilhelmshaven beklagte sich Prien bei Admiral Dönitz darüber, mit untauglichen Waffen Krieg führen zu sollen.
Am 3. Juni 1940 begann Prien seine sechste Feindfahrt, die insgesamt 34 Tage dauerte. Diese war erfolgreicher: U 47 versenkte acht Schiffe mit über 51.000 BRT und torpedierte zwei Schiffe mit ca. 11.000 BRT. Prien nahm damals an, er habe zehn Schiffe mit über 66.000 BRT versenkt. Diese Tonnagezahl prangte beim Einlaufen am 5. Juli 1940 groß am Turm von U 47. Tragisch dagegen waren die Folgen bei der Versenkung des über 15.000 BRT großen britischen Dampfers Arandora Star. Dabei kamen 850 Menschen ums Leben. Die meisten waren deutsche und italienische Internierte und Kriegsgefangene, die nach Kanada gebracht werden sollten.
Beim siebten Einsatz (26. August bis 25. September) errang Prien weitere Erfolge. Auf der achten Feindfahrt kam es im Nordatlantik, in der Nacht zum 19. Oktober 1940, zu einer großen Geleitzugschlacht. Diese wurde bekannt als die „Nacht der langen Messer“. U 47 hatte an diesem Erfolg großen Anteil. Am 21. Oktober erhielt Prien, wieder als erster U-Boot Kommandant, das Eichenlaub zum Ritterkreuz.
Die nächste Feindfahrt fand im November und Dezember statt. An ihr nahm der Kriegsberichter Wolfgang Frank teil. Sie brachte nur zwei Erfolge. U 47 wurde nun einer längeren Werftüberholung unterzogen. Prien ging auf Urlaub. Er wurde mit seinem Buch „Mein Weg nach Scapa Flow“ zum Bestseller-Autor, das nach dem Zweiten Weltkrieg unter dem Titel "I sank the Royal Oak" auch in Großbritannien ein Erfolg wurde.
Am 20. Februar 1941 lief U 47 zu seiner zehnten und letzten Feindfahrt von Lorient aus. Am Nachmittag des 25. Februar traf es mit U 99, unter Führung von Kapitänleutnant Otto Kretschmer, zusammen. Es war das letzte Mal, dass Priens Boot gesehen wurde. Kurz darauf griffen beide Boote einen Geleitzug an. Prien konnte vier Schiffe versenken und ein weiteres torpedieren, bevor er und Kretschmer durch Zerstörer abgedrängt wurden. In den nächsten Tagen waren die U-Boote auf der Suche nach neuen Geleitzügen. Am 6. März sichtete U 47 den Konvoi OB 293, meldete ihn und führte U 70, U 99 und U A mit heran. In der Nacht zum 7. März gingen die U-Boote zum Angriff über. U 70 wurde versenkt, U 99 und U A schließlich abgedrängt. Gegen 5:00 Uhr empfing man von U 47 den letzten Funkspruch, welcher Kursangaben des Konvois enthielt.
Der genaue Ablauf der Zerstörung von U 47 ist nicht bekannt. Lange Zeit nahm man an, dass der britische Zerstörer HMS Wolverine das U-Boot mit Wasserbomben versenkte. Doch heute weiß man, dass damals U A von der Wolverine angegriffen wurde. Es kehrte sehr schwer beschädigt zurück nach Lorient. U 47 könnte durch einen Tauchunfall verlorengegangen sein. Eine von Otto Kretschmer geäußerte Theorie besagt, dass U 47 durch einen eigenen Torpedo versenkt wurde. Dies könne durch einen Torpedokreisläufer geschehen sein. Dieser führte durch einen Fehler in der Torpedosteuerung dazu, dass der Torpedo nach dem Ausstoß aus dem Torpedorohr nicht in den Geradeauslauf überging, sondern eine Kreisbahn beschrieb und das U-Boot selbst traf. Sicher ist allerdings nur, dass sich das Boot nach dem 7. März 1941 nicht mehr gemeldet hat. Der Verlust von Prien und U 47 war ein schwerer Schlag für die deutsche U-Boot-Flotte, da er nahezu gleichzeitig mit dem Verlust von U 99 (Kretschmer) und U 100 (Schepke) erfolgte. Vermutlich um nicht den Verlust der drei bekanntesten Kommandanten dieser Zeit auf einmal bekanntgeben zu müssen, wurde Prien am 18. März zum Korvettenkapitän befördert, bevor erst am 24. Mai der Verlust des Bootes bekanntgegeben wurde.
Günther Prien versenkte 30 alliierte Schiffe mit insgesamt 162.768 BRT und das Schlachtschiff HMS Royal Oak. Acht Schiffe mit 62.751 BRT wurden torpediert.
Beförderungen
- 1. März 1933 Fähnrich zur See
- 1. Januar 1935 Oberfähnrich zur See
- 1. April 1935 Leutnant zur See
- 1. Januar 1937 Oberleutnant zur See
- 1. Februar 1939 Kapitänleutnant
- 18. März 1941 Korvettenkapitän (posthum zum 1. März 1941 gemäß Erlass wegen besonderer Tapferkeit vor dem Feind)
Militärischer Werdegang
- 16. Januar 1933 Eintritt in die Reichsmarine-Crew 33 (eingegliedert) vorher Handelsschiffsoffizier.
- 16. Januar 1933 – 31. März 1933 Infanterieausbildung in der II.Abteilung Schiffsstammdivision der Ostsee, Stralsund.
- 1. April 1933 – 30. September 1934 Fähnrichslehrgänge (Haupt- und Waffenlehrgänge an den Marineschulen Flensburg-Mürwik und Kiel.
- 1. Oktober 1934 – 30. September 1935 Wach- und Divisionsleutnant auf dem Leichten Kreuzer Königsberg.
- 1. Oktober 1935 – 30. April 1936 U-Ausbildung an der U-Bootschule Kiel bzw. Torpedo-B-Lehrgang auf U 3.
- 1. Mai 1935 – 10. Mai 1935 Zur Verfügung des Führers der U-Boote.
- 11. Mai 1936 – 30. September 1938 I. Wachoffizier auf U 26 (Typ II A) in der U-Flottille Saltzwedel Wilhelmshaven bzw. im Spanieneinsatz vom 6. Mai 1937 - 15. Juni 1937 und vom 15. Juli 1937 – 30. August 1937.
- 1. Oktober 1938 – 16. Dezember 1938 Baubelehrung U 47 bei der Germaniawerft Kiel.
- 17. Dezember 1938 – 7. März 1941 Kommandant von U 47 (Typ VII B) in der U-Flottille Wegener bzw 7. U-Flottille Kiel / St. Nazaire. Auf zehn Unternehmungen versenkte er 31 Schiffe mit 194.106 BRT. Dabei kamen ca. 1084 Menschen ums Leben.
- seit 7. März 1941 im Nordatlantik verschollen.
Auszeichnungen
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung IV. Klasse am 22. Januar 1937
- U-Boot-Kriegsabzeichen (1939)
- Eisernes Kreuz (1939) II. Klasse am 25. September 1939
- Eisernes Kreuz (1939) I. Klasse am 17. Oktober 1939
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub [1]
- Ritterkreuz 18. Oktober 1939
- Eichenlaub 20. Oktober 1940 (5. Verleihung)
- achtmalige Nennung im Wehrmachtbericht
Werk
- Mein Weg nach Scapa Flow, Deutscher Verlag, Berlin 1940.
Medien
Literatur
- Fritz Otto Busch: U-Boote gegen England, Franz Schneider Verlag, Berlin & Leipzig 1940
- Fritz Otto Busch: Akten des Seekrieges, Brunnen Verlag, Berlin 1940
- Wolfgang Frank, Hans Meckel: Was war wirklich mit Prien? Dokumente, Augenzeugenberichte und amtliche Unterlagen aus deutschen und britischen Quellen zusammengestellt, Köhler, Hamburg 1950
- Wolfgang Frank: Der Stier von Scapa Flow. Leben und Taten des U-Boot-Kommandanten Günther Prien, Stalling, Hamburg 1958
- Alexandre Korganoff: Prien gegen Scapa Flow. Tatsachen, Geheimnisse, Legenden, Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1989, ISBN 3-87943-497-2
- Gerald S. Snyder: Husarenstück in Scapa Flow. Die Versenkung der Royal Oak durch Günther Prien, Heyne, München 1981, ISBN 3-453-01397-2
- Thaddeus V. Tuleja: U 47, Günther Prien. Die Wege eines U-Boot-Kapitäns, Maximilian-Verlag, Hamburg 1996 (Schiffe-Menschen-Schicksale; Heft Nr. 28)
- Busch/Röll : Der U-Boot-Krieg Band 5 ISBN 3-8132-0515-0
Film
- U 47 - Kapitänleutnant Prien, Deutschland 1958 (IMDb)
Weblinks
- Literatur von und über Günther Prien im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- http://www.u47.org/deutsch/u47_pri.asp
- http://www.uboat.net/men/prien.htm (engl.)
Einzelnachweise
- ↑ Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939–1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S. 604
Personendaten | |
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NAME | Prien, Günther |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Marineoffizier |
GEBURTSDATUM | 16. Januar 1908 |
GEBURTSORT | Osterfeld (bei Naumburg) |
STERBEDATUM | 7. März 1941 |
STERBEORT | Atlantik südlich Island |