„Bahnhof Steinhöring“ – Versionsunterschied

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Version vom 19. Juli 2015, 11:42 Uhr

Steinhöring
Bahnhof vom Lagerhaus aus (2015)
Bahnhof vom Lagerhaus aus (2015)
Bahnhof vom Lagerhaus aus (2015)
Daten
Bahnsteiggleise 2
Abkürzung MSHG[1]
IBNR 8005709
Preisklasse 5[2]
Eröffnung 1. Oktober 1903
Lage
Stadt/Gemeinde Steinhöring
Land Bayern
Staat Deutschland
Koordinaten 48° 5′ 1″ N, 12° 1′ 55″ OKoordinaten: 48° 5′ 1″ N, 12° 1′ 55″ O
Höhe (SO) 510 m
Eisenbahnstrecken Bahnstrecken bei Steinhöring
Bahnhöfe in Bayern
i16i18

Steinhöring ist der Bahnhof der oberbayerischen Gemeinde Steinhöring. Er ist Zwischenbahnhof der Bahnstrecke nach Wasserburg, die auch als Filzenexpress bezeichnet wird. Der Bahnhof besitzt zwei Bahnsteiggleise und gehört der Bahnhofskategorie 5 an. Er wird werktags von bis zu 40 Zügen der Südostbayernbahn bedient. Der Bahnhof Steinhöring befindet sich im Gebiet des Münchner Verkehrs- und Tarifverbundes (MVV).

Neben dem Bahnhof Steinhöring gibt es noch den Haltepunkt Tulling im Ortsteil Tulling.

Lage

Der Bahnhof Steinhöring befindet sich im Süden Steinhörings, südlich des Flusses Ebrach. Der Bahnhof ist etwa 500 m von der Dorfmitte entfernt. Das ehemalige Bahnhofsgebäude und Lagerhaus des Bahnhofs befindet sich westlich des jetzigen Bahnhofs. An der Laderampe des Lagerhauses befinden sich immer noch Gleise, die jedoch beim Ausbau der Strecke 2004 deaktiviert und nicht mehr zugänglich gemacht wurden. Auf dem Bahnhofsvorplatz befindet sich ein P+R-Parkplatz sowie ein Fahrrad-Unterstand für Pendler.

Laderampe des Lagerhauses

Busverbindung

Ebenso befindet sich am Bahnhof seit dem 14. Dezember 2014 eine Bushaltestelle der MVV-Rufbuslinie 443. Die Rufbuslinie verkehrt vom Bahnhof Steinhöring über die im Zentrum der Gemeinde liegenden Haltestelle „Steinhöring, Gh. Post“ und die Ortsteile Abersdorf, Niederaltmannsberg, St. Christoph, Oberseifsieden, Unterseifsieden, Holzhäuseln, Endorf, Oed, Tulling und Sensau weiter in den Gemeindebereich der im Süden angrenzenden Gemeinde Frauenneuharting. Zahlreiche Ortsteile erhielten durch die neu eingeführte Rufbuslinie erstmals Anschluss an den öffentlichen Personennahverkehr.[3][4] Aufgrund der positiven Resonanz aus Fahrgastkreisen wurden ab 30. März 2015 der Fahrplan verdichtet und neue Haltestellen in Betrieb genommen. Neu hinzu gekommen sind die in der Berger Straße gelegenen Haltestellen, „Steinhöring Rathaus“ sowie „Steinhöring Berger Str.“, die jeweils in eine Richtung betrieben werden, eine Haltestelle im Ortsteil Berg und Bedarfshaltestellen in Schützen und Graben.[5]

MVV-Rufbus 443 morgens an der Haltestelle Steinhöring Bahnhof

Geschichte

Der Bahnhof Steinhöring wurde im Zuge des Baus der Bahnstrecke Grafing-Wasserburg am 1. Oktober 1903 eröffnet. Mit dem Bau des Bahnhofs erhielt Steinhöring ebenso ein Lagerhaus, das bis Anfang der 1990er-Jahre über die Schiene angeschlossen war. Der Bahnhof hingegen verfiel in den 1980er-Jahren zunehmend, da eine parallele Buslinie nach Wasserburg zum MVV-Tarif bis Tulling eingeführt wurde. Dazu kam, dass im März 1987 nach schweren Regenfällen ein Teilstück der Wasserburger Stadtbahn unterspült und unbefahrbar wurde. Die DB leitete daraufhin ein Stilllegungsverfahren für die Strecke ein. Dieses wurde von regionaler Ebene hingegen abgelehnt. Bis Mitte der 1990er-Jahre sank die Anzahl der Zugpaare werktags auf eins.

Eine Renaissance erfuhr die Strecke und damit auch der Haltepunkt Steinhöring mit der Einführung des sogenannten Bayern-Takts 1996. Der von der Bayerischen Eisenbahngesellschaft als Aufgabenträger des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) in Bayern bei der zum 1. Januar 1994 aus der Deutschen Bundesbahn hervorgegangenen DB Regio AG bestellte Fahrplan sah werktags neun Zugpaare vor. Da diese meist wieder über Ebersberg hinaus bis Grafing Bahnhof verkehrten, wo nicht nur zur S-Bahn, sondern auch zu schnellen Regionalzügen Anschlüsse hergestellt werden konnten, verkürzte sich die Fahrzeit von Wasserburg nach München deutlich. Eine weitere Ausweitung des Angebots erfolgte zum 10. Juni 2001. Seither bestehen in den morgen- und abendlichen Hauptverkehrszeiten direkte Fahrtmöglichkeiten zwischen Wasserburg Bahnhof und München. Ebenfalls wurde der Abschnitt Ebersberg–Tulling der Bahnstrecke in den Tarifbereich (wie die o. g. in den 1980er Jahren eingerichtete Buslinie) des Münchner Verkehrs- und Tarifverbundes aufgenommen.

Bahnsteig vor dem Umbau. (Aufgenommen im Jahr 2013)

2004 wurde die Strecke samt Haltepunkt modernisiert. Der Bahnsteig erhielt einen festen Untergrund und die Gleise ein neues Schotterbett sowie Y-Schwellen. In den darauffolgenden Jahren stieg die Anzahl der Fahrgäste stetig an, sodass neben Steinhöring auch andere Gemeinden eine Verdichtung der Fahrpläne forderten. Aufgrund der Eingleisigkeit der Strecke von Wasserburg bis Grafing Bahnhof gestaltete sich diese Aufgabe ohne Baumaßnahmen schwer.

Am 23. Juli 2009 unterzeichneten das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie und die Südostbayernbahn eine "Verkehrliche Aufgabenstellung". Darin wurde der Bau einer Ausweiche in Steinhöring sowie die Anhebung der Streckengeschwindigkeit auf 80 km/h durch die Bahn vereinbart. Die Finanzierung der hierfür notwendigen 6,8 Millionen Euro sollte aus Bundesmitteln erfolgen. Im Gegenzug wollte der Freistaat Bayern nach Fertigstellung der Infrastruktur vermehrte Verkehrsleistungen bestellen.[6]

Bahnhof Steinhöring während Umbaumaßnahmen im Juni 2014

Der vorhandene Bahnsteig wurde im Zuge der Baumaßnahmen abgebaut, an anderer Stelle als Mittelbahnsteig auf 140 Meter Länge neu erbaut und zweigleisig mit einer Bahnsteighöhe von 76 Zentimetern ausgeführt. Der Bahnsteig kann im Falle einer Verlängerung der S-Bahn Linie durch eine Erhöhung einfach auf 96 Zentimeter Bahnsteighöhe ausgebaut werden. Der Bahnhof wird nun werktags stündlich in jede Richtung angefahren. Mit Ausnahme einiger Züge morgens und mittags begegnen sich die entgegenkommenden Züge immer zur 30. Minute jeder Stunde. Am Wochenende fahren die Züge durchgängig alle zwei Stunden ebenfalls zur 30. Minute. Im Zuge der Fahrplanverdichtung fahren die Züge von 5:30 Uhr morgens bis 0:30 Uhr in der Nacht. Zusätzlich erhielt der Bahnhof einen neuen Bahnhofsvorplatz mitsamt elektronischem Stellwerk sowie vier Wetterschutzeinrichtungen.[7]

Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) beabsichtigt das Angebot weiter auszubauen und ab Dezember 2016 im Zuge einer durch die Südostbayernbahn gewonnenen Neuausschreibung der Regionalbahnverkehre auch am Wochenende die Einführung des 60-Minuten-Taktes. Zudem wird beabsichtigt, künftig zusätzliche Abendzüge zu bestellen.[8] Auch möglich ist laut Bahn, die Elektrifizierung der Strecke bis Wasserburg und die Verlängerung der S-Bahn-Linie über Steinhöring bis Wasserburg.[9]

Kritik

Kritik erhielt der für etwa 5 Millionen Euro umgebaute Bahnhof wegen seiner fehlenden vollständigen Barrierefreiheit. In Steinhöring befindet sich einer der größten Einrichtungen für Behinderte in Bayern und deshalb wurde im Vorfeld des Umbaus auf einen barrierefrei ausgebauten Bahnhof geachtet. Allerdings kann man auch nach der Fertigstellung des barrierefreien Bahnhofs als Rollstuhlfahrer ohne fremde Hilfe nicht in die Züge der 628-Baureihe einsteigen, da sie immer nicht an die Bahnsteighöhe angepasst sind. „Für den weiteren Einsatz der Baureihe VT 628 sprach, dass die Züge sehr zuverlässig und bei der Südostbayernbahn noch in einem guten Zustand sind“, sagte Bernd Honerkamp von der Deutschen Bahn.

Als Reaktion sagte die Südostbayernbahn zu, dass am Bahnhof Steinhöring eine Pilotstation mit einer mobilen Einstiegsrampe entstehen soll. Ebenso soll ein Dienst entstehen, die den Behinderten bei der Benutzung der Rampe helfen soll.[10] Alternativ muss man die Benutzung mit einem Rollstuhl wie bisher auch 24 Stunden vor Fahrtantritt unter einer kostenpflichtigen Rufnummer anmelden.

Allerdings löst dies nicht die Problematik, dass an anderen Stationen entlang der Bahnstrecke Grafing-Wasserburg und am Münchner Ostbahnhof und Hauptbahnhof kein derartiges System vorhanden ist.

Siehe auch

  • Bahnhof Steinhöring in der OpenRailwayMap mit Infrastruktur und zulässigen Geschwindigkeiten

Einzelnachweise

  1. Abkürzungen der Betriebsstellen auf michaeldittrich.de
  2. Bahnhofskategorieübersicht der Deutschen Bahn (PDF; 315 kB)
  3. Omnibus Reisberger: Linienverkehr MVV
  4. Ebersberger Landrat muss früher aufstehen. In: merkur-online.de. 8. Januar 2015, abgerufen am 14. Januar 2015.
  5. Fahrplanänderung auf der MVV-Rufbuslinie 443 sorgt ab 30. März für noch bessere Verbindungen
  6. Bay. Staatsministerium für Wirtschaft: Zeil: „Attraktiverer Fahrplan für Pendler aus Wasserburg“
  7. Merkur-Online.de: Alles bereit für den Stundentakt, abgerufen am 25. Oktober 2014
  8. Bayerische Eisenbahngesellschaft: Südostbayernbahn soll Zuschlag für Regionalverkehre im Linienstern Mühldorf erhalten. (PDF) 16. Dezember 2014, abgerufen am 14. Januar 2015.
  9. Lang lebe der „Wasserburger“! In: merkur-online.de. 21. März 2015, abgerufen am 22. März 2015
  10. Michael Seeholzer: Gemeinderäte wollen Hilfe organisieren. Merkur.de, 5. Mai 2015, abgerufen am 7. Mai 2015.