„Südfriedhof (Kiel)“ – Versionsunterschied

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Der '''Südfriedhof''' in [[Kiel]] wurde 1869 eröffnet und gilt als die erste vollständig als [[Parkfriedhof]] durchgestalte Anlage in Deutschland. Er liegt etwa zwei Kilometer südwestlich der Altstadt zwischen dem Winterbeker Weg und der Saarbrückenstraße. Nach dem Friedhof ist der ihn umgebende [[Kiel-Südfriedhof|Stadtteil Südfriedhof]] benannt.
Der '''Südfriedhof''' in [[Kiel]] wurde 1869 eröffnet und gilt als die erste vollständig als [[Parkfriedhof]] durchgestalte Anlage in Deutschland. Er liegt etwa zwei Kilometer südwestlich der Altstadt zwischen dem Winterbeker Weg und der Saarbrückenstraße. Nach dem Friedhof ist der ihn umgebende [[Kiel-Südfriedhof|Stadtteil Südfriedhof]] benannt.


== Gestaltung ==
== Gestaltung ==
Am Haupteingang befindet sich der künstlich angelegte Kapellenberg mit Grabstätten wohlhabender Bürgerfamilien aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert. Die Grabkapellen, [[Mausoleum|Mausoleen]] und [[Gruft|Grüfte]] sind in einem doppelten Ring angeordnet.


Die Anlage des Friedhofs vermeidet Wegachsen, die Wege verlaufen im Bogen um Felder, die sich in der Form unterscheiden und auch unterschiedlich zueinander gesetzt sind. Der Südfriedhof ist ein frühes Beispiel für eine parkähnlich angelegte Begräbnisstätte, er steht seit 1995 unter [[Denkmalschutz]]. Das Areal steht unter der Trägerschaft der evangelisch-lutherischen Kirche.<ref name=":0">{{Internetquelle |url=https://www.kn-online.de/Kiel/Der-Kieler-Suedfriedhof-wird-150-Mit-Kleiner-Meerjungfrau-und-Topmodel |titel=Kieler Südfriedhof: Mit Meerjungfrau und Topmodel |abruf=2020-01-07 |sprache=de}}</ref>
Am Haupteingang befindet sich der künstlich angelegte Kapellenberg
mit Grabstätten wohlhabender Bürgerfamilien aus dem ausgehenden 19.
Jahrhundert. Die Grabkapellen, [[Mausoleum|Mausoleen]] und
[[Gruft|Grüfte]] sind in einem doppelten Ring angeordnet.

Die Anlage des Friedhofs vermeidet Wegachsen, die Wege verlaufen im
Bogen um Felder, die sich in der Form unterscheiden und auch
unterschiedlich zueinander gesetzt sind. Der Südfriedhof ist ein
frühes Beispiel für eine parkähnlich angelegte Begräbnisstätte, er
steht seit 1995 unter [[Denkmalschutz]].


== Geschichte ==
== Geschichte ==
1865 wurden erste Grundstücke für den Friedhof angekauft. Der Landschaftsgärtner [[Wilhelm Benque]], der auch den [[Bürgerpark Bremen|Bremer Bürgerpark]] entwarf, legte 1866 einen ersten Entwurf für den neuen Friedhof vor. 1867 folgte dann ein überarbeiteter Entwurf, und die Erdarbeiten waren noch im gleichen Jahr im Wesentlichen abgeschlossen. 1868 wurde mit der Bepflanzung des Gartens begonnen. Am 30. April 1869 wurde der Friedhof dann unter dem Namen ''Neuer Kirchhof'' eingeweiht. Durch Ankauf weiterer Ländereien vergrößerte man den Friedhof in den Jahren 1888/1889 auf die heutige Fläche von ca. 13 Hektar. Mit der Eröffnung des neuen [[Parkfriedhof Eichhof|Friedhofs Eichhof]] im Jahre 1901 erhielt der Friedhof dann seinen jetzigen Namen ''Südfriedhof''. Seit Eröffnung wurden auf dem Areal rund 90.000 Menschen bestattet.<ref name=":0" />

1865 wurden erste Grundstücke für den Friedhof angekauft. Der
Landschaftsgärtner [[Wilhelm Benque]], der auch den [[Bürgerpark Bremen|Bremer Bürgerpark]] entwarf, legte 1866 einen ersten
Entwurf für den neuen Friedhof vor. 1867 folgte dann ein
überarbeiteter Entwurf, und die Erdarbeiten waren noch im gleichen
Jahr im Wesentlichen abgeschlossen. 1868 wurde mit der Bepflanzung
des Gartens begonnen. Am 30. April 1869 wurde der Friedhof dann
unter dem Namen ''Neuer Kirchhof'' eingeweiht. Durch Ankauf weiterer
Ländereien vergrößerte man den Friedhof in den Jahren 1888/1889 auf
die heutige Fläche von ca. 13 Hektar. Mit der Eröffnung des neuen
[[Parkfriedhof Eichhof|Friedhofs Eichhof]] im Jahre 1901 erhielt der Friedhof dann seinen
jetzigen Namen ''Südfriedhof''.


== Gräber bekannter Persönlichkeiten ==
== Gräber bekannter Persönlichkeiten ==

Die in Klammern angegebenen Buchstaben-Zahlen-Kombinationen
Die in Klammern angegebenen Buchstaben-Zahlen-Kombinationen
bezeichnen das Feld und die Grabnummer.
bezeichnen das Feld und die Grabnummer.


* [[Wilhelm Hans Ahlmann]] (1817–1910), Politiker, Zeitungsverleger und Bankier (K/4)
* [[Bruno Diekmann]] (1897–1982), von 1950 bis 1951 Ministerpräsident des Landes [[Schleswig-Holstein]] (A/393)
*[[Bruno Diekmann]] (1897–1982), von 1950 bis 1951 Ministerpräsident des Landes [[Schleswig-Holstein]] (A/393)
* [[Jörn Eckert]] (1954–2006), Jurist (B)
* [[Jörn Eckert]] (1954–2006), Jurist (B)
* [[Johannes Faesch]] (1779–1856), Kaufmann und [[Bürgerworthalter]] (K/2)
* [[Johannes Faesch]] (1779–1856), Kaufmann und [[Bürgerworthalter]] (K/2)
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* [[Albert Hänel]] (1833–1918), Jurist und Politiker (J/129)
* [[Albert Hänel]] (1833–1918), Jurist und Politiker (J/129)
* [[Claus Harms]] (1778–1855), Pfarrer und Theologe (C/117)
* [[Claus Harms]] (1778–1855), Pfarrer und Theologe (C/117)
* [[Karl Friedrich Christian Hasselmann]] (1794–1882), Pfarrer und Politiker.
* [[Georg Howaldt]] (1841–1909), Werftgründer (A/428) (im Jahr 2013 aufgelöst)
* [[Georg Howaldt]] (1841–1909), Werftgründer (A/428, im Jahr 2013 aufgelöst)
* [[Herti Kirchner]] (1913–1939), Schauspielerin und Schriftstellerin
* [[Hermann Kobold]] (1858–1942), Astronom (FII/460)
* [[Hermann Kobold]] (1858–1942), Astronom (FII/460)
* [[Johann Christian Kruse]] (1818–1898), Kaufmann und Politiker (FII/391)
* [[Johann Christian Kruse]] (1818–1898), Kaufmann und Politiker (FII/391)
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* [[Adolf Mordhorst]] (1866–1951), Bischof für Holstein (P)
* [[Adolf Mordhorst]] (1866–1951), Bischof für Holstein (P)
* [[Gustav Adolf Neuber]] (1850–1932), Mediziner (Q/40)
* [[Gustav Adolf Neuber]] (1850–1932), Mediziner (Q/40)
* [[Marcus Schlichting]] (1804–1875) Lehrer und Politiker (C/22)
* [[Marcus Schlichting]] (1804–1875), Lehrer und Politiker (C/22)
* [[Heide Simonis]] (1943–2023), Politikerin
* [[Paul Wassily]] (1868–1951), Arzt, Maler und Kunstsammler (K)
* [[Paul Wassily]] (1868–1951), Arzt, Maler und Kunstsammler (K)
* [[Theodor Wille]] (1818–1892), Kaufmann (Ehrengrab, Q/31-33)
* [[Theodor Wille]] (1818–1892), Kaufmann (Ehrengrab, Q/31-33)


== Grabmäler von bekannten Künstlern ==
== Grabmäler von bekannten Künstlern ==

[[Edvard Eriksen]], der Schöpfer der ''[[Kleine Meerjungfrau|Kleinen Meerjungfrau]]'' in [[Kopenhagen]], entwarf das Grabmal der Grabstätte Lass (F/129).
[[Edvard Eriksen]], der Schöpfer der ''[[Kleine Meerjungfrau|Kleinen Meerjungfrau]]'' in [[Kopenhagen]], entwarf das Grabmal der Grabstätte Lass (F/129).


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== Friedhofsverwalter ==
== Friedhofsverwalter ==

* Friedhofsaufseher Heinrich Christian Lamp (1815–1895)
* Friedhofsaufseher Heinrich Christian Lamp (1815–1895)
* Friedhofsverwalter Johannes August Christian Hansen (1842–1911)
* Friedhofsverwalter Johannes August Christian Hansen (1842–1911)
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== Quellen ==
== Quellen ==

=== Literatur ===
=== Literatur ===
* Johann Grönhoff: „Ein Gang über den Südfriedhof“. In '' Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte'', 1953, Heft 4, S.&nbsp;37–44, {{ISSN|0173-0940}}
* Johann Grönhoff: „Ein Gang über den Südfriedhof“. In '' Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte'', 1953, Heft 4, S.&nbsp;37–44, {{ISSN|0173-0940}}
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== Weblinks ==
== Weblinks ==
* {{commonscat|Südfriedhof (Kiel)|Südfriedhof in Kiel}}
{{commonscat|Südfriedhof (Kiel)|Südfriedhof in Kiel}}
* [http://www.friedhof-kiel.de/sued_historie.php Friedhöfe des Kirchenkreises Kiel: Südfriedhof]
* [https://www.friedhof-kiel.de/friedhoefe/suedfriedhof.html Friedhöfe des Kirchenkreises Kiel: Südfriedhof]

== Einzelnachweise ==
<references />


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[[Kategorie:Erbaut in den 1860er Jahren]]
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[[Kategorie:Parkanlage in Kiel]]
[[Kategorie:Parkanlage in Kiel]]
[[Kategorie:Friedhof in Europa|Kiel]]

Aktuelle Version vom 29. Juli 2023, 21:52 Uhr

Luftaufnahme des Südfriedhofes (in oberer Bildhälfte)
Kapelle auf dem Kieler Südfriedhof
Der Kapellenberg auf dem Kieler Südfriedhof
Südfriedhof Kapellenberg
Grab Johann Meyer
Das Grabmal der Grabstätte Lass
Grabmal auf dem Südfriedhof

Der Südfriedhof in Kiel wurde 1869 eröffnet und gilt als die erste vollständig als Parkfriedhof durchgestalte Anlage in Deutschland. Er liegt etwa zwei Kilometer südwestlich der Altstadt zwischen dem Winterbeker Weg und der Saarbrückenstraße. Nach dem Friedhof ist der ihn umgebende Stadtteil Südfriedhof benannt.

Am Haupteingang befindet sich der künstlich angelegte Kapellenberg mit Grabstätten wohlhabender Bürgerfamilien aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert. Die Grabkapellen, Mausoleen und Grüfte sind in einem doppelten Ring angeordnet.

Die Anlage des Friedhofs vermeidet Wegachsen, die Wege verlaufen im Bogen um Felder, die sich in der Form unterscheiden und auch unterschiedlich zueinander gesetzt sind. Der Südfriedhof ist ein frühes Beispiel für eine parkähnlich angelegte Begräbnisstätte, er steht seit 1995 unter Denkmalschutz. Das Areal steht unter der Trägerschaft der evangelisch-lutherischen Kirche.[1]

1865 wurden erste Grundstücke für den Friedhof angekauft. Der Landschaftsgärtner Wilhelm Benque, der auch den Bremer Bürgerpark entwarf, legte 1866 einen ersten Entwurf für den neuen Friedhof vor. 1867 folgte dann ein überarbeiteter Entwurf, und die Erdarbeiten waren noch im gleichen Jahr im Wesentlichen abgeschlossen. 1868 wurde mit der Bepflanzung des Gartens begonnen. Am 30. April 1869 wurde der Friedhof dann unter dem Namen Neuer Kirchhof eingeweiht. Durch Ankauf weiterer Ländereien vergrößerte man den Friedhof in den Jahren 1888/1889 auf die heutige Fläche von ca. 13 Hektar. Mit der Eröffnung des neuen Friedhofs Eichhof im Jahre 1901 erhielt der Friedhof dann seinen jetzigen Namen Südfriedhof. Seit Eröffnung wurden auf dem Areal rund 90.000 Menschen bestattet.[1]

Gräber bekannter Persönlichkeiten

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Die in Klammern angegebenen Buchstaben-Zahlen-Kombinationen bezeichnen das Feld und die Grabnummer.

Grabmäler von bekannten Künstlern

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Edvard Eriksen, der Schöpfer der Kleinen Meerjungfrau in Kopenhagen, entwarf das Grabmal der Grabstätte Lass (F/129).

Heinrich Mißfeldt schuf das Grabmal der Grabstätte Johann Meyer (Q/351), das Bildnismedaillon auf dem Grabmal von Joachim Bünsow (B/73) und das Bronzerelief auf dem Grabmal von Friedrich Wolgast (G/408).

Friedhofsverwalter

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  • Friedhofsaufseher Heinrich Christian Lamp (1815–1895)
  • Friedhofsverwalter Johannes August Christian Hansen (1842–1911)
  • Friedhofsinspektor Wilhelm Martens (1880–1931)
  • Friedhofsinspektor Rudolf Will (1889–1963)
  • Friedhofsamtmann Johannes Rieper (1916–1991)
  • Johann Grönhoff: „Ein Gang über den Südfriedhof“. In Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte, 1953, Heft 4, S. 37–44, ISSN 0173-0940
  • Johannes Rieper: „100 Jahre Kieler Südfriedhof“. In: Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte 58, 1969, Heft 1/2, S. 49–75
  • Gerd Stolz: Kleiner Führer über den Südfriedhof in der Landeshauptstadt Kiel. Herausgegeben vom Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreis Kiel. Kiel 1996.
  • Walter Arnold, Bettina Fischer: Der Kieler Südfriedhof. Bestattungskultur und Gartenkunst seit 1869. Husum Druck- und Verlagsgesellschaft, Husum 2019, ISBN 978-3-89876-963-1
  • Johannes Rieper: „Ausstellung 100 Jahre Kieler Südfriedhof“. Umfangreiche Materialien-, Dokumenten- und Photosammlung, Archiv der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche
Commons: Südfriedhof in Kiel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Kieler Südfriedhof: Mit Meerjungfrau und Topmodel. Abgerufen am 7. Januar 2020.

Koordinaten: 54° 18′ 44″ N, 10° 6′ 54″ O