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„Gerber-Sumach“ – Versionsunterschied

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Die Blätter und die Rinde enthalten viel [[Tannine|Tannin]]. Der Pflanzensaft und die Früchte vom verwandten Giftsumach sind giftig, nicht jedoch vom Gerber-Sumach.
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== Verbreitung ==
== Verbreitung und Gefährdung ==
Der Gerber-Sumach kommt wild auf den [[Kanaren]], in [[Algerien]], in [[Südeuropa]], in der [[Ukraine]], im [[Kaukasien|Kaukasusgebiet]], in [[Westasien|West-]] und [[Zentralasien]] vor. Sie ist auf den [[Azoren]] ein [[Neophyt]].<ref name="GRIN" /><ref name="Euro+Med" />
Der Gerber-Sumach ist wild auf den [[Kanaren]], in [[Algerien]], in [[Südeuropa]], in der [[Ukraine]], im [[Kaukasien|Kaukasusgebiet]], in [[Westasien|West-]] und [[Zentralasien]] weitverbreitet.<ref name="IUCN" /> Es gibt Fundortangaben für die Kanaren, Algerien, [[Portugal]], [[Spanien]], [[Frankreich]], [[Sizilien]], [[Italien]], [[Malta]], das ehemalige [[Jugoslawien]], [[Albanien]], [[Bulgarien]], [[Griechenland]], [[Kreta]], [[Zypern]], die [[Türkei]], [[Iran]], [[Irak]], [[Syrien]], [[Libanon]], den [[Sinai-Halbinsel|Sinai]], die [[Ukraine]], die [[Krim]], [[Aserbaidschan]], [[Georgien]], [[Dagestan]], das westliche [[Tadschikistan]], das südliche [[Turkmenistan]] sowie [[Afghanistan]].<ref name="GRIN" /> Sie ist auf den [[Azoren]] ein [[Neophyt]].<ref name="GRIN" /><ref name="Euro+Med" /> In der Roten Liste der gefährdeten Arten gilt ''Rhus coriaria'' als „LC“ = „Least Concern“ = ''nicht gefährdet''.<ref name="IUCN" />


== Systematik ==
== Systematik ==
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Die [[Erstbeschreibung|Erstveröffentlichung]] von ''Rhus coriaria'' erfolgte 1753 durch [[Carl von Linné]] in ''[[Species Plantarum]]'', Tomus I, S. 265.<ref name="Linné1753" /><ref name="GRIN" /><ref name="Tropicos" /> [[Synonym (Taxonomie)|Synonyme]] für ''Rhus coriaria'' {{Person|L.}} sind ''Rhus amoena'' {{Person|Salisb.}}, ''Rhus ornifolia'' {{Person|Pall. ex Gueldenst.}}, ''Rhus sumac'' {{Person|O.Targ.Tozz.}} und ''Toxicodendron coriaria'' {{Person|Kuntze}}.<ref name="Ravindran2017" />


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* Thomas Meyer: [http://www.blumeninschwaben.de/Hauptgruppen/rhus.htm#Gew%C3%BCrz-%20Sumach Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei ''Flora-de: Flora von Deutschland'' (alter Name der Webseite: ''Blumen in Schwaben'')].
* Thomas Meyer: [http://www.blumeninschwaben.de/Hauptgruppen/rhus.htm#Gew%C3%BCrz-%20Sumach Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei ''Flora-de: Flora von Deutschland'' (alter Name der Webseite: ''Blumen in Schwaben'')].
* [http://www.maltawildplants.com/ANCR/Rhus_coriaria.php Sumach Tree ''Rhus coriaria''] bei Malta Wild Plant, abgerufen am 18. Oktober 2018 (mit vielen Bildern).
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M. Paz Arraiza et&nbsp;al.: ''Medicinal and Aromatic Plants: The Basics of Industrial Application'' (=&nbsp;''Frontiers in Horticulture'', Volume 1), Bentham Science, 2017, ISBN 978-1-68108-551-7, S.&nbsp;84.
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Version vom 8. November 2023, 14:26 Uhr

Gerber-Sumach

Gerber-Sumach (Rhus coriaria)

Systematik
Eurosiden II
Ordnung: Seifenbaumartige (Sapindales)
Familie: Sumachgewächse (Anacardiaceae)
Unterfamilie: Anacardioideae
Gattung: Rhus
Art: Gerber-Sumach
Wissenschaftlicher Name
Rhus coriaria
L.

Der Gerber-Sumach oder Gerbersumach (Rhus coriaria), auch Sizilianischer Sumach oder Färberbaum genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Sumach (Rhus) innerhalb der Familie der Sumachgewächse (Anacardiaceae). Er wird vielseitig genutzt.[1]

Beschreibung

Blütenstand
Reife Früchte
Zottige Steinfrucht und Steinkern
Illustration von Pierre-Joseph Redouté
Türkische Sumach-Mischung mit Salz

Vegetative Merkmale

Der Gerber-Sumach wächst als Strauch oder kleinerer Baum und erreicht Wuchshöhen von 3 bis 4 Metern.

Die wechselständig und schraubig angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und -spreite gegliedert. Die Blattspreite ist meistens unpaarig gefiedert und bis 20 Zentimeter lang. Die sitzenden Blättchen sind gesägt oder gezähnt und eiförmig bis elliptisch, die Spitze ist abgerundet bis spitz. Die teils rötliche Rhachis ist haarig und am oberen Ende kurz geflügelt. Die 5 bis 7 Zentimeter langen Blättchen sind mehr oder weniger behaart.

Generative Merkmale

Die Blütezeit reicht von Mai bis August. Der Gerber-Sumach ist zweihäusig getrenntgeschlechtig diözisch. Die Blütenstände mit behaarter Rhachis sind eingeschlechtig oder zwittrig. Die end- und seitenständigen und thysoiden oder rispigen, pyramidalen und bis 20 Zentimeter langen Blütenstände enthalten dicht angeordnet viele Blüten.

Die Blüten sind fünfzählig mit doppelter Blütenhülle sind grün-weißlich. Es ist ein Diskus vorhanden. Der einkammerige Fruchtknoten ist oberständig. Es sind drei Griffeläste vorhanden.

Die kleinen, bis 4 bis 5 Millimeter großen, rundlichen und zottig-samtigen Steinfrüchte verfärben sich bei Reife tief violett-rot.

Inhaltsstoffe

Die Blätter und die Rinde enthalten viel Tannin. Der Pflanzensaft und die Früchte vom verwandten Giftsumach sind giftig, nicht jedoch vom Gerber-Sumach.

Verbreitung und Gefährdung

Der Gerber-Sumach ist wild auf den Kanaren, in Algerien, in Südeuropa, in der Ukraine, im Kaukasusgebiet, in West- und Zentralasien weitverbreitet.[2] Es gibt Fundortangaben für die Kanaren, Algerien, Portugal, Spanien, Frankreich, Sizilien, Italien, Malta, das ehemalige Jugoslawien, Albanien, Bulgarien, Griechenland, Kreta, Zypern, die Türkei, Iran, Irak, Syrien, Libanon, den Sinai, die Ukraine, die Krim, Aserbaidschan, Georgien, Dagestan, das westliche Tadschikistan, das südliche Turkmenistan sowie Afghanistan.[3] Sie ist auf den Azoren ein Neophyt.[3][4] In der Roten Liste der gefährdeten Arten gilt Rhus coriaria als „LC“ = „Least Concern“ = nicht gefährdet.[2]

Systematik

Die Erstveröffentlichung von Rhus coriaria erfolgte 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, Tomus I, S. 265.[5][3][6] Synonyme für Rhus coriaria L. sind Rhus amoena Salisb., Rhus ornifolia Pall. ex Gueldenst., Rhus sumac O.Targ.Tozz. und Toxicodendron coriaria Kuntze.[7]

2015 wurde eine Varietät Rhus coriaria var. zebaria S.E.Shahbaz aus Kurdistan mit weiß-bräunlichen Früchten erstbeschrieben.[8]

Es sind auch einige Kultivare bekannt.

Nutzung

Gerber-Sumach, genannt auch kurz (pharmazeutisch) Sumach,[9] hatte spätestens im 3. Jahrhundert v. Chr. in der griechischen Küche der Ägäisregion seinen Platz als ein beliebtes Gewürz gefunden und wurde vielfach aus Syrien importiert. Solon schrieb ein Gedicht über seine kulinarischen Freunde Sumach und Silphion (von dem nur nicht miteinander verbundene Fragmente erhalten sind) über das Leben im Luxus. Spätestens im 4. Jahrhundert v. Chr. war Sumach in Athens Küche in Gebrauch.

Bis heute sind die getrockneten, gemahlenen Steinfrüchte, Sumak (älter auch Sumac) genannt (vermutlich von aramäisch summaq für dunkelrot), als säuerliches Gewürz vor allem in der türkischen, arabischen, kurdischen und persischen Küche beliebt.

Zu qualitativ hochwertigem Sumach wird kein Salz hinzugefügt, vor allem werden die Steinfrüchte nicht zermahlen, da sonst Bitterstoffe freigesetzt würden. Es wird nur die dünne Schicht Fruchtfleisch abgeschabt und anschließend getrocknet, beispielsweise in der Sonne. Im Handel ist meist nur der (durch die Kerne) dunklere Sumach erhältlich, dabei hat die eigentliche Reinform eine hellrote Farbe. Salz wird in erster Linie von den Händlern zur schnelleren Trocknung (Entzug von Wasser) und zur Streckung (Steigerung des Gewichtes) beigemischt. In der Reinform ist das Gewürz durchaus ergiebig.

Er wird meist großzügig über Salate, Fleischgerichte (beispielsweise Lahmacun) und Reisgerichte gestreut oder wie schon im antiken Rom zu einem intensiv roten Sud verkocht, der – mit Tamarinde vergleichbar – Gerichten zugegeben wird. Zudem ist er Bestandteil von Gewürzmischungen wie dem Zatar. Eine eng verwandte Art, der Essigbaum, diente den Ureinwohnern Nordamerikas als Grundlage für ein saures Getränk.

Der sauer-adstringierende Geschmack der Früchte beruht auf verschiedenen Fruchtsäuren wie Äpfel-, Zitronen-, Bernstein-, Malein-, Fumar- und Ascorbinsäure, Tanninen und ätherischen Ölen. Die Farbe geht auf Anthocyan-Pigmente zurück.

Die unreifen Früchte dienen auch ganz als Ersatz für Kapern. Die Blätter dienten zur Vegetabilgerbung von Leder und als Haarfärbemittel. Mit der Rinde wurde Wolle gefärbt. Auch von den Früchten und Blättern wird ein Farbstoff erhalten.

Arten mit ähnlichen Trivialnamen und Verwendungen

Der Gerber-Sumach ist nicht zu verwechseln mit dem nordamerikanischen Gewürz-Sumach (Rhus aromatica). Zum Gerben werden noch andere (oder ehemalige) Rhus-Arten verwendet wie Rhus chinensis, Rhus glabra, Rhus typhina, Rhus copallinum und Searsia pentaphylla (Syn.: Rhus pentaphylla)[10] sowie auch Cotinus coggygria (Syn.: Rhus cotinus).

Literatur

  • Loutfy Boulos: Flora of Egypt. Band 2: Geraniaceae-Boraginaceae. Al Hadara, 2000, ISBN 977-5429-22-6.
  • J. Güemes, P. Sánchez Gómez: 1. Rhus L., S. 95–99. In: Flora Iberica, Volume IX, CXIV: Anacardiaceae. Volltext-PDF.
  • CXIV: Anacardiaceae. T. G. Tutin: 1. Rhus L. In: T. G. Tutin, V. H. Heywood, N. A. Burges, D. M. Moore, D. H. Valentine, S. M. Walters, D. A. Webb (Hrsg.): Flora Europaea, Volume 2: Rosaceae to Umbelliferae., Cambridge University Press, Cambridge, 1968, ISBN 0-521-06662-X. eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
Commons: Gerber-Sumach (Rhus coriaria) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Rhus coriaria bei Plants For A Future, abgerufen am 7. November 2023.
  2. a b Rhus coriaria in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2022-2. Eingestellt von: M. C. Rivers, Y. Harvey-Brown, 2017. Abgerufen am 6. November 2023.
  3. a b c Rhus coriaria im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 7. November 2023.
  4. T. Henning, E. von Raab-Straube, 2016+: Anacardiaceae. Datenblatt Rhus coriaria In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
  5. Carl von Linné in Species Plantarum, Tomus I, 1753, S. 265. eingescannt bei biodiversitylibrary.org.
  6. Rhus coriaria bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 6. November 2023.
  7. P. N. Ravindran: The Encyclopedia of Herbs and Spices. CABI, 2017, ISBN 978-1-78064-315-1, Rhus coriaria in Volume 1, S. 919–920. eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  8. S. E. Shahbaz, J. I. Saleem, S. S. Abdulrahman: Rhus coriaria var. zebaria (Anacaridaceae), a new variety from Iraq. In: Nordic Journal of Botany. Volume 33, Issue 1, 2015, S. 50–56. doi:10.1111/njb.00569
  9. Otto Zekert (Hrsg.): Dispensatorium pro pharmacopoeis Viennensibus in Austria 1570. Hrsg. vom österreichischen Apothekerverein und der Gesellschaft für Geschichte der Pharmazie. Deutscher Apotheker-Verlag Hans Hösel, Berlin 1938, S. 157 (Sumach).
  10. M. Paz Arraiza et al.: Medicinal and Aromatic Plants: The Basics of Industrial Application (= Frontiers in Horticulture, Volume 1), Bentham Science, 2017, ISBN 978-1-68108-551-7, S. 84.