„Diskusfadenelfe“ – Versionsunterschied

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Die '''Diskuselfe''' (''Discosura longicaudus, auch Discosura longicauda'') oder '''Diskusfadenelfe''' ist eine Vogelart aus der Familie der Kolibris (Trochilidae). Die Art hat ein großes Verbreitungsgebiet, das etwa 1.900.000 Quadratkilometer in den [[südamerika]]nischen Ländern [[Venezuela]], [[Guyana]], [[Suriname]], [[Französisch-Guayana]] und [[Brasilien]] umfasst. Der Bestand wird von der [[IUCN]] als „nicht gefährdet“ (''least concern'') eingeschätzt. Es ist bisher keine Unterart der Diskuselfe bekannt. Die Art gilt deshalb als [[monotypisch]].
Die '''Diskusfadenelfe''' (''Discosura longicaudus'', [[Synonym (Taxonomie)|Syn]]. ''Discosura longicauda'') oder '''Diskuselfe''' ist eine Vogelart aus der Familie der Kolibris (Trochilidae). Die Art hat ein großes Verbreitungsgebiet, das etwa 1.900.000 Quadratkilometer in den [[südamerika]]nischen Ländern [[Venezuela]], [[Guyana]], [[Suriname]], [[Französisch-Guayana]] und [[Brasilien]] umfasst. Der Bestand wird von der [[IUCN]] als „nicht gefährdet“ (''least concern'') eingeschätzt. Es ist bisher keine Unterart der Diskusfadenelfe bekannt. Die Art gilt deshalb als [[monotypisch]].


== Merkmale ==
== Merkmale ==
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[[Datei:Trochilidae - Discosura longicauda.JPG|mini|links|Präparat der Diskusfadenelfe]]
Die männliche Diskuselfe hat eine Körperlänge von etwa 10,2&nbsp;cm, während das Weibchen nur 6,9&nbsp;cm groß wird. Beide haben ein Gewicht von ca. 3,4&nbsp;g.<ref name="hilty408">Steven Leon Hilty, u.&nbsp;a., 408</ref> Beim gegabelten violetten Schwanz des Männchens sind die beiden äußeren [[Steuerfeder]]n mit ca. 5&nbsp;cm sehr viel länger als die inneren. An den Enden dieser beiden Steuerfedern befinden sich zwei sogenannte schwarzviolette ''Flaggen''.<ref name="schauensee141">Rodolphe Meyer de Schauensee, u.&nbsp;a., 141</ref> Die Krone, der Hals und der obere Brustteil sind glänzend smaragdgrün. Der untere Teil der Brust ist kupfergold und wird am Bauch weiß. Der Rücken funkelt grün und hat ein gelbbraunes weißliches Band am [[Bürzel]].<ref name="schauensee141" /> Das Weibchen hat keine so glitzernden grünen Federn. Die Oberseite ist ähnlich wie beim Männchen und hat ebenfalls ein gelbbraunes weißliches Band am Bürzel.<ref name="hilty408" /> Die schwarze Kehle ist seitlich weiß gesäumt. Die Brust glänzt grün und wird am Bauch gelblichbraun weiß. Der ebenfalls gegabelte Schwanz erreicht eine Länge von ca. 2,5&nbsp;cm, hat aber am Ende keine Flaggen. Er ist grau mit einem deutlichen violetten [[Endbinde|subterminalen]] Bereich. Die Außenfedern haben weiße Sprenkel.<ref name="schauensee141" />
Die männliche Diskusfadenelfe hat eine Körperlänge von etwa 10,2&nbsp;cm, während das Weibchen nur 6,9&nbsp;cm groß wird. Beide haben ein Gewicht von ca. 3,4&nbsp;g.<ref name="hilty408">Steven Leon Hilty, u.&nbsp;a., 408</ref> Beim gegabelten violetten Schwanz des Männchens sind die beiden äußeren [[Steuerfeder]]n mit ca. 5&nbsp;cm sehr viel länger als die inneren. An den Enden dieser beiden Steuerfedern befinden sich zwei sogenannte schwarzviolette ''Flaggen''.<ref name="schauensee141">Rodolphe Meyer de Schauensee, u.&nbsp;a., 141</ref> Die Krone, der Hals und der obere Brustteil sind glänzend smaragdgrün. Der untere Teil der Brust ist kupfergold und wird am Bauch weiß. Der Rücken funkelt grün und hat ein gelbbraunes weißliches Band am [[Bürzel]].<ref name="schauensee141" /> Das Weibchen hat keine so glitzernden grünen Federn. Die Oberseite ist ähnlich wie beim Männchen und hat ebenfalls ein gelbbraunes weißliches Band am Bürzel.<ref name="hilty408" /> Die schwarze Kehle ist seitlich weiß gesäumt. Die Brust glänzt grün und wird am Bauch gelblichbraun weiß. Der ebenfalls gegabelte Schwanz erreicht eine Länge von ca. 2,5&nbsp;cm, hat aber am Ende keine Flaggen. Er ist grau mit einem deutlichen violetten [[Endbinde|subterminalen]] Bereich. Die Außenfedern haben weiße Sprenkel.<ref name="schauensee141" />


== Verhalten ==
== Verhalten ==
Meist sieht man Diskuselfen in den Baumkronen [[Hapaxanthe|hapaxanther Pflanzen]], wo sie zusammen mit anderen Kolibriarten Nektar sammeln. Häufig rauben sie den Nektar von größeren territorialen Kolibris, und es kommt nicht selten vor, dass sie von diesen fort gescheucht werden. Ihr Flug ist relativ langsam und gleicht dem der Bienen. Sehr oft sitzen sie auf den Zweigen im äußeren Bereich von Baumkronen.<ref name="hilty408" /> Unter anderem fliegen sie die Blüten von [[Inga (Mimosengewächse)|Inga]]-Arten und [[Cashew]] an.<ref name="grantsau76">Rolf Grantsau, S. 76.</ref>
Meist sieht man Diskusfadenelfen in den Baumkronen [[Hapaxanthe|hapaxanther Pflanzen]], wo sie zusammen mit anderen Kolibriarten Nektar sammeln. Häufig rauben sie den Nektar von größeren territorialen Kolibris, und es kommt nicht selten vor, dass sie von diesen fort gescheucht werden. Ihr Flug ist relativ langsam und gleicht dem der Bienen. Sehr oft sitzen sie auf den Zweigen im äußeren Bereich von Baumkronen.<ref name="hilty408" /> Unter anderem fliegen sie die Blüten von [[Inga (Mimosengewächse)|Inga]]-Arten und [[Cashewbaum|Cashew]] an.<ref name="grantsau76">Rolf Grantsau, S. 76.</ref>


== Verbreitung und Lebensraum ==
== Verbreitung und Lebensraum ==
[[Datei:Discosura longicaudus map.svg|mini|Verbreitungsgebiet der Diskuselfe]]
[[Datei:Discosura longicaudus map.svg|mini|Verbreitungsgebiet der Diskusfadenelfe]]
Der Vogel bewegt sich in der tropischen Zone. So ist er vorzugsweise an Flüssen des Regenwalds zu beobachten. Meist ist er an Waldrändern und Sekundärwald zu beobachten.<ref name="schauensee141" /> Sie bewegen sich in Höhen bis zu 400 Metern, meist aber nur bis 200 Meter im zentralen und westlichen Teil des venezolanischen Bundesstaates [[Amazonas (Venezuela)|Amazonas]].<ref name="hilty408" /> In Brasilien findet man sie im Norden und Osten des Landes.<ref name="grantsau76" />
Der Vogel bewegt sich in der tropischen Zone. So ist er vorzugsweise an Flüssen des Regenwalds zu beobachten. Meist ist er an Waldrändern und Sekundärwald zu beobachten.<ref name="schauensee141" /> Sie bewegen sich in Höhen bis zu 400 Metern, meist aber nur bis 200 Meter im zentralen und westlichen Teil des venezolanischen Bundesstaates [[Amazonas (Venezuela)|Amazonas]].<ref name="hilty408" /> In Brasilien findet man sie im Norden und Osten des Landes.<ref name="grantsau76" />


== Etymologie und Forschungsgeschichte ==
== Etymologie und Forschungsgeschichte ==
Johann Friedrich Gmelin verwendete das [[Protonym]] ''Trochilus longicaudus''.<ref name="gmelin498">Johann Friedrich Gmelin, S. 498.</ref> Erst später wurde die Diskuselfe der neuen Gattung ''Discosura'' von [[Charles Lucien Jules Laurent Bonaparte]] zugeschlagen. Der Name ''Discosura'' leitet sich von den griechischen Wörtern {{lang|grc|δίσκος|dískos}} für „Platte, Scheibe“ und {{lang|grc|ουρά|ourá}} für „Schwanz“ ab.<ref name="jobling137">James A. Jobling, S. 137.</ref> Das [[Epitheton|Artepitheton]] »longicaudus« ist lateinischen Ursprungs und stammt von den Wörtern »longus« für »lang« und »cauda« für »Schwanz« ab.<ref name="jobling229">James A. Jobling, S. 229.</ref>
Johann Friedrich Gmelin verwendete das [[Protonym]] ''Trochilus longicaudus''.<ref name="gmelin498">Johann Friedrich Gmelin, S. 498.</ref> Erst später wurde die Diskusfadenelfe der neuen Gattung ''Discosura'' von [[Charles Lucien Jules Laurent Bonaparte]] zugeschlagen. Der Name ''Discosura'' leitet sich von den griechischen Wörtern {{lang|grc|δίσκος|dískos}} für „Platte, Scheibe“ und {{lang|grc|ουρά|ourá}} für „Schwanz“ ab.<ref name="jobling137">James A. Jobling, S. 137.</ref> Das [[Epitheton|Artepitheton]] ''longicaudus'' ist lateinischen Ursprungs und stammt von den Wörtern ''longus'' für „lang“ und ''cauda'' für „Schwanz“ ab.<ref name="jobling229">James A. Jobling, S. 229.</ref>


== Literatur ==
== Literatur ==
* {{Literatur
|Autor=Peter H. Barthel, Christine Barthel, [[Einhard Bezzel]], Pascal Eckhoff, [[Renate van den Elzen]], [[Christoph Hinkelmann]], [[Frank Dieter Steinheimer]]
|Titel=Die Vögel der Erde – Arten, Unterarten, Verbreitung und deutsche Namen
|Auflage=3
|Verlag=Deutsche Ornithologen-Gesellschaft
|Ort=Radolfzell
|Datum=2002
|Online=http://www.do-g.de/fileadmin/Die_Vo%CC%88gel_der_Erde__DO-G_2021_doi.pdf}}
* {{Literatur |Autor= [[Steven Leon Hilty]], John A. Gwynne, [[Guy Tudor]] |Titel=Birds of Venezuela |Verlag=Princeton University Press |Ort=Princeton |Datum=2002 |ISBN=978-0-691-09250-8}}
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* {{IUCN|Year=2011.2|ID=22687285|ScientificName=Discosura longicaudus|YearAssessed=2009|Assessor=BirdLife International|Download=19. März 2012}}
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* [http://datazone.birdlife.org/species/factsheet/racket-tailed-coquette-discosura-longicaudus Factsheet auf BirdLife International]
* [http://datazone.birdlife.org/species/factsheet/racket-tailed-coquette-discosura-longicaudus Factsheet auf BirdLife International]
* {{IBC|ID=racket-tailed-coquette-discosura-longicauda|Titel=Racket-tailed Coquette (Discosura longicauda)}}
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== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
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[[Kategorie:Kolibris]]
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Aktuelle Version vom 18. Januar 2024, 19:04 Uhr

Diskusfadenelfe

Diskusfadenelfe (Discosura longicaudus)

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Seglervögel (Apodiformes)
Familie: Kolibris (Trochilidae)
Gattung: Fadenelfen (Discosura)
Art: Diskusfadenelfe
Wissenschaftlicher Name
Discosura longicaudus
(Gmelin, JF, 1788)

Die Diskusfadenelfe (Discosura longicaudus, Syn. Discosura longicauda) oder Diskuselfe ist eine Vogelart aus der Familie der Kolibris (Trochilidae). Die Art hat ein großes Verbreitungsgebiet, das etwa 1.900.000 Quadratkilometer in den südamerikanischen Ländern Venezuela, Guyana, Suriname, Französisch-Guayana und Brasilien umfasst. Der Bestand wird von der IUCN als „nicht gefährdet“ (least concern) eingeschätzt. Es ist bisher keine Unterart der Diskusfadenelfe bekannt. Die Art gilt deshalb als monotypisch.

Diskusfadenelfe bei John Gould gemalt von Henry Constantine Richter
Präparat der Diskusfadenelfe

Die männliche Diskusfadenelfe hat eine Körperlänge von etwa 10,2 cm, während das Weibchen nur 6,9 cm groß wird. Beide haben ein Gewicht von ca. 3,4 g.[1] Beim gegabelten violetten Schwanz des Männchens sind die beiden äußeren Steuerfedern mit ca. 5 cm sehr viel länger als die inneren. An den Enden dieser beiden Steuerfedern befinden sich zwei sogenannte schwarzviolette Flaggen.[2] Die Krone, der Hals und der obere Brustteil sind glänzend smaragdgrün. Der untere Teil der Brust ist kupfergold und wird am Bauch weiß. Der Rücken funkelt grün und hat ein gelbbraunes weißliches Band am Bürzel.[2] Das Weibchen hat keine so glitzernden grünen Federn. Die Oberseite ist ähnlich wie beim Männchen und hat ebenfalls ein gelbbraunes weißliches Band am Bürzel.[1] Die schwarze Kehle ist seitlich weiß gesäumt. Die Brust glänzt grün und wird am Bauch gelblichbraun weiß. Der ebenfalls gegabelte Schwanz erreicht eine Länge von ca. 2,5 cm, hat aber am Ende keine Flaggen. Er ist grau mit einem deutlichen violetten subterminalen Bereich. Die Außenfedern haben weiße Sprenkel.[2]

Meist sieht man Diskusfadenelfen in den Baumkronen hapaxanther Pflanzen, wo sie zusammen mit anderen Kolibriarten Nektar sammeln. Häufig rauben sie den Nektar von größeren territorialen Kolibris, und es kommt nicht selten vor, dass sie von diesen fort gescheucht werden. Ihr Flug ist relativ langsam und gleicht dem der Bienen. Sehr oft sitzen sie auf den Zweigen im äußeren Bereich von Baumkronen.[1] Unter anderem fliegen sie die Blüten von Inga-Arten und Cashew an.[3]

Verbreitung und Lebensraum

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Verbreitungsgebiet der Diskusfadenelfe

Der Vogel bewegt sich in der tropischen Zone. So ist er vorzugsweise an Flüssen des Regenwalds zu beobachten. Meist ist er an Waldrändern und Sekundärwald zu beobachten.[2] Sie bewegen sich in Höhen bis zu 400 Metern, meist aber nur bis 200 Meter im zentralen und westlichen Teil des venezolanischen Bundesstaates Amazonas.[1] In Brasilien findet man sie im Norden und Osten des Landes.[3]

Etymologie und Forschungsgeschichte

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Johann Friedrich Gmelin verwendete das Protonym Trochilus longicaudus.[4] Erst später wurde die Diskusfadenelfe der neuen Gattung Discosura von Charles Lucien Jules Laurent Bonaparte zugeschlagen. Der Name Discosura leitet sich von den griechischen Wörtern δίσκος dískos für „Platte, Scheibe“ und ουρά ourá für „Schwanz“ ab.[5] Das Artepitheton longicaudus ist lateinischen Ursprungs und stammt von den Wörtern longus für „lang“ und cauda für „Schwanz“ ab.[6]

Einzelnachweise

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  1. a b c d Steven Leon Hilty, u. a., 408
  2. a b c d Rodolphe Meyer de Schauensee, u. a., 141
  3. a b Rolf Grantsau, S. 76.
  4. Johann Friedrich Gmelin, S. 498.
  5. James A. Jobling, S. 137.
  6. James A. Jobling, S. 229.