„Gründau“ – Versionsunterschied

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=== Bürgermeister ===
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Nach der hessischen Kommunalverfassung wird der [[Bürgermeister (Hessen)|Bürgermeister]] für eine sechsjährige Amtszeit gewählt, seit 1993 in einer [[Direktwahl]], und ist Vorsitzender des [[Magistrat (Deutschland)#Hessen|Gemeindevorstands]], dem in der Gemeinde Gründau neben dem Bürgermeister und dem [[Erster Beigeordneter|Ersten Beigeordneten]] sieben weitere ehrenamtliche [[Beigeordneter|Beigeordnete]] angehören.<ref>[https://www.gruendau.info/seite/de/gemeinde/00678:76:435/tn_76/Gemeindevorstand.html Die Mitglieder des Gemeindevorstandes]</ref> Bürgermeister ist seit 1. September 2013 ''Gerald Helfrich'' (parteiunabhängig). Er wurde am 12. Mai 2013 mit 53,5 Prozent der Stimmen bei einer Wahlbeteiligung von 56,5 Prozent im ersten Wahlgang zum Bürgermeister gewählt und 2019 mit 50,9 Prozent der Stimmen für eine zweite Amtszeit bis 2025 wiedergewählt. Er war Nachfolger von Heiko Merz (SPD), der 2013 nicht mehr zur Wahl antrat.<ref>{{Webarchiv|url=https://statistik.hessen.de/direktwahlen/gemeinden/G/435012 |wayback=20221005012952 |text=Hessisches Statistisches Landesamt: Direktwahlen in Gründau }}</ref>
Nach der hessischen Kommunalverfassung wird der [[Bürgermeister (Hessen)|Bürgermeister]] für eine sechsjährige Amtszeit gewählt, seit dem Jahr 1993 in einer [[Direktwahl]], und ist Vorsitzender des [[Magistrat (Deutschland)#Hessen|Gemeindevorstands]], dem in der Gemeinde Gründau neben dem Bürgermeister ehrenamtlich ein [[Erster Beigeordneter]] und sieben weitere [[Beigeordneter|Beigeordnete]] angehören.<ref>[https://www.gruendau.info/seite/de/gemeinde/00678:76:435/tn_76/Gemeindevorstand.html Gremien: Gemeindevorstand]</ref> Bürgermeister ist seit dem 1. Juli 2013 der parteiunabhängige ''Gerald Helfrich'', der bis dahin [[Hauptamt]]s- und [[Kämmerei#Deutschland: Kommunalverwaltung|Kämmereileiter]] der Gemeindeverwaltung war.<ref name='gh'/> Er wurde als Nachfolger von Heiko Merz (SPD), der nach einer Amtszeit nicht wieder kandidiert hatte,<ref name='hm'/> am 12. März 2013 im ersten Wahlgang bei 56,5 Prozent Wahlbeteiligung mit 53,5 Prozent der Stimmen gewählt. Es folgte eine Wiederwahl im März 2019.<ref>[https://votemanager-da.ekom21cdn.de/bgm-2019_03_24/06435012/html5/Buergermeisterwahl_Hessen_10_Gemeinde_Gemeinde_Gruendau.html Votemanager: Bürgermeisterwahl Gemeinde Gründau 2019]</ref>


;Amtszeiten der Bürgermeister<ref>{{Webarchiv|url=https://statistik.hessen.de/direktwahlen/gemeinden/G/435012 |wayback=20221005012952 |text=Hessisches Statistisches Landesamt: Direktwahlen in Gründau }}</ref>
;Bisherige Bürgermeister:
* 2013–2025 Gerald Helfrich<ref name='gh'>FAZ, 10 März 2013: [https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/parteiloser-ueberraschungssieger-in-gruendau-12110022.html Parteiloser Überraschungssieger in Gründau:] „Der 47 Jahre alte Diplom-Verwaltungswirt ist seit 1995 Mitarbeiter im Rathaus, seit 2008 leitet er die Haupt- und Finanzverwaltung.“ - Kinzig News, 18. Juni 2019: [https://kinzig.news/529/brgermeister-gerald-helfrich-parteilos-in-lieblos-vereidigt Bürgermeister Gerald Helfrich in Lieblos vereidigt:] „Am 1. Juli beginnt die zweite Amtszeit von Gründaus Bürgermeister Gerald Helfrich.“</ref>
* 1973–1984 August Imhof (FWG) (* 1919; † 1986)
* 2007–2013 Heiko Merz (SPD)<ref name='hm'>Frankfurter Rundschau, 2012: [https://www.fr.de/rhein-main/main-kinzig-kreis/merz-nicht-mehr-11303479.html Merz mag nicht mehr:] „für eine zweite Amtsperiode ab Juli 2013 nicht mehr zur Verfügung“</ref>
* 1984–2007 Georg Meyer (CDU), 1996 erstmals direkt gewählt
* 1984–2007 Georg Meyer (CDU)<ref>Vorsprung online, 7. Januar 2013: [https://vorsprung-online.de/mkk/gruendau/341-gruendau/15569-ehrenbuergermeister-georg-meyer-feiert-70-geburtstag.html Ehrenbürgermeister Georg Meyer feiert 70. Geburtstag]</ref>
* 2007–2013 Heiko Merz (SPD)
* 1973–1984 August Imhof (FWG) <small>(1919–1986)</small>
* 2013–2025 Gerald Helfrich (parteilos)


[[Erster Beigeordneter]] war von 2011 bis 2016 Hans Kroth (SPD) und von 2016 bis 2021 Axel Fetzberger (FWG); ab 2021 bis voraussichtlich 2026 ist es erneut Hans Kroth (SPD).
[[Erster Beigeordneter]] war von 2011 bis 2016 Hans Kroth (SPD) und von 2016 bis 2021 Axel Fetzberger (FWG); ab 2021 bis voraussichtlich 2026 ist es erneut Hans Kroth (SPD).

Version vom 7. März 2024, 18:01 Uhr

Wappen Deutschlandkarte
Gründau
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Gründau hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 14′ N, 9° 8′ OKoordinaten: 50° 14′ N, 9° 8′ O
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Darmstadt
Landkreis: Main-Kinzig-Kreis
Höhe: 175 m ü. NHN
Fläche: 67,6 km2
Einwohner: 14.838 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 219 Einwohner je km2
Postleitzahl: 63584
Vorwahlen: 06051 (Lieblos, Rothenbergen);
06058 (alle anderen Ortsteile)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: MKK, GN, HU, SLÜ
Gemeindeschlüssel: 06 4 35 012
Gemeindegliederung: 7 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Am Bürgerzentrum 1
(Lieblos)
63584 Gründau
Website: www.gruendau.de
Bürgermeister: Gerald Helfrich (parteilos)
Lage der Gemeinde Gründau im Main-Kinzig-Kreis
KarteNiederdorfeldenSchöneck (Hessen)NidderauMaintalHanauGroßkrotzenburgRodenbach (bei Hanau)ErlenseeBruchköbelHammersbachNeuberg (Hessen)Ronneburg (Hessen)LangenselboldHasselrothFreigericht (Hessen)GründauGelnhausenLinsengericht (Hessen)BiebergemündFlörsbachtalJossgrundBad OrbWächtersbachBrachttalSchlüchternBirsteinSinntalBad Soden-SalmünsterGutsbezirk SpessartSteinau an der StraßeSteinau an der StraßeBad Soden-SalmünsterBad Soden-SalmünsterGutsbezirk SpessartBayernLandkreis OffenbachOffenbach am MainFrankfurt am MainLandkreis FuldaVogelsbergkreisLandkreis GießenWetteraukreisHochtaunuskreis
Karte
Gemeindegebiet mit Ortsteilen

Gründau ist eine Gemeinde im Main-Kinzig-Kreis in Hessen, die ihren Namen durch den Fluss Gründau erhalten hat.

Geografie

Geografische Lage

Gründau liegt westlich und nördlich von Gelnhausen und südlich von Büdingen an den Flüssen Gründau und Kinzig.

Landschaft, Naturräume, Ökologie

Nach der naturräumlichen Gliederung Hessens (Liste der naturräumlichen Einheiten in Hessen) liegt das Gemeindegebiet mit seinem größeren nordöstlichen Teil im Büdinger Wald (Haupteinheit 143), sein südwestlicher Teil gehört zum Büdingen-Meerholzer Hügelland (Haupteinheit 233), beide gehören zur Großlandschaft Südwestdeutsches Mittelgebirgs-/Stufenland.

Der Büdinger Wald ist ein nach Norden über die Kinzig vorspringender Spessart-Ausläufer, der zum Hessisch-Fränkischen Bergland (Haupteinheitengruppe 14) gezählt wird. Dieser schiebt sich von Süden vor die gegen das Rhein-Main-Tiefland (Haupteinheitengruppe 23) gerichtete Südabdachung des Vogelsberges. Als nordwest-südost-verlaufende Buntsandsteinscholle von 350 bis 410 m Höhe bildet er im Wesentlichen eine Sandsteinhochfläche, auf deren lehmigen Sandböden sich ein fast geschlossenes Waldgebiet befindet, zum größeren Teil Laubwälder, darunter auch schutzwürdige Edellaubbaumwälder. Die Bachtäler sind meist als Grünland genutzt. Die Landschaft hat hohe Bedeutung als Erholungsgebiet. Bedeutung für den Biotopverbund hat insbesondere das große unzerschnittene Gebiet nördlich Gelnhausen. An der Grenze zum Vogelsberg (Kennziffer 350.5) befinden sich dagegen Basaltdecken und einer der größten Basaltbrüche Hessens.

Der weitere Teil des Gemeindegebietes gehört zum Büdingen-Meerholzer Hügelland (früher Ronneburger Hügelland -Kennziffer 233.0- im Nordostteil des Rhein-Main-Tieflandes zwischen Nidder und Kinzig), einer gehölz- bzw. waldreichen Kulturlandschaft. Die aus Lössauflagen und aus Letten des Rotliegenden entstandenen Böden sind die Grundlage einer ertragreichen Landwirtschaft. Nur die nördlich des Kinzigtals gelegene Hochfläche gehört zum Gemeindegebiet, sie setzt sich aus einer Anzahl Nordost-Südwest-verlaufender Bergrücken zwischen breiten Talmulden und einem flachwelligen Gebiet nach Westen hin zusammen. Eine ökologische Sonderstellung nimmt das südlich der Hochfläche liegende Kinzigtal ein, in welchem Hochwässer häufig sind. Die Kinzig durchfließt die Landschaft in einem weiten flachen Muldental in 130 bis 110 m ü. NN. Die Wälder der Landschaft bestehen zum großen Teil aus Buchenwaldgesellschaften. Die Niederungen insbesondere der Kinzig werden als Grünland genutzt, der größte Teil der Landschaft als Ackerland. Wertvolle Biotope der Landschaft sind Gehölze des Offenlandes, Streuobst und naturnahe Fließgewässer mit angrenzenden Feuchtbiotopen.

Ortsteile

Die Ortsteile Breitenborn und Gettenbach liegen inmitten des Gebietes des Büdinger Waldes. An dessen Rand liegen die Ortsteile Hain-Gründau (zur Gründauaue hin) und Lieblos (zur Kinzigaue hin); im Ronneburger Hügelland liegen Mittel-Gründau und Niedergründau, im Kinzigtal Rothenbergen und größtenteils Lieblos.

Nachbargemeinden

Gemeinde Ronneburg (Hessen)
Ortsteil Altwiedermus
(Main-Kinzig-Kreis)
Stadt Büdingen
Stadtteil Vonhausen
und Kernstadt
(Wetteraukreis)
Stadt Wächtersbach
Stadtteil Waldensberg
Stadtteil Wittgenborn
(Main-Kinzig-Kreis)
Stadt Langenselbold
(Main-Kinzig-Kreis)
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Stadt Wächtersbach
Kernstadt
(Main-Kinzig-Kreis)
Gemeinde Hasselroth
Ortsteil Niedermittlau
(Main-Kinzig-Kreis)
Stadt Gelnhausen
Stadtteil Roth
Stadtteil Hailer
Stadtteil Meerholz
(Main-Kinzig-Kreis)
Stadt Gelnhausen
Stadtteil Haitz
(Main-Kinzig-Kreis)

Geschichte

Vorgeschichte und erste urkundliche Erwähnungen

Die meisten Ortsteile wurden schon im 12. Jahrhundert urkundlich erwähnt; Siedlungsspuren aus der Zeit davor – meist aus dem Neolithikum, später aus der Römerzeit (die westlichen Ortsteile lagen im römisch kontrollierten Limes-Vorfeld) und der fränkischen Besiedlung ab 500 – findet man in allen Gemarkungen (außer in Breitenborn).[2]

Gebietsreform und Gründung der neuen Gemeinde

Die Gemeinde Gründau wurde im Zuge der Gebietsreform in Hessen am 31. Dezember 1971 aus den bisherigen Gemeinden Breitenborn (Amt Wächtersbach), Gettenbach, Lieblos und Niedergründau (durch Vereinbarung/Vertrag[3]) gebildet (Am 26. Mai 1971 unterzeichneten die Bürgermeister und Ersten Beigeordneten der Gemeinden Breitenborn A. W., Gettenbach, Hain-Gründau, Lieblos und Niedergründau den Zusammenschlussvertrag in Breitenborn A. W.[4] nach der Genehmigung durch die Landesregierung am 21. Dezember 1971 wurde der Vertrag – ohne Hain-Gründau – zum 31. Dezember 1971 realisiert). Hain-Gründau kam erst am 1. August 1972 Kraft Landesgesetz dazu, wie Mittel-Gründau und Rothenbergen (das sich bis zum Schluss gegen den Zusammenschluss mit Gründau wehrte und am 21. Dezember 1971 einen Zusammenschlussvertrag mit der Stadt Gelnhausen abgeschlossen hatte).[5]

Die früheren Gründauer Dörfer und der Gelnhäuser Stadtteil Roth (nicht aber Breitenborn und Hain-Gründau) gehörten kirchlich schon seit dem Mittelalter zur Bergkirche in Niedergründau und zum Gericht Gründau, so dass sich die Gebietsreform weitgehend an historisch gewachsenen Strukturen orientierte.

Politik

Gemeindevertretung

Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[6] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[7][8][9]

Sitzverteilung in der Gemeindevertretung 2021
    
Insgesamt 37 Sitze
Parteien und Wählergemeinschaften %
2021
Sitze
2021
%
2016
Sitze
2016
%
2011
Sitze
2011
%
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands[10] 37,4 14 35,2 13 56,6 21 33,4 12 30,2 11
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands[11] 33,2 12 34,0 13 28,9 11 51,5 19 48,8 18
FWG Freie Wählergemeinschaft 21,0 8 30,8 11 14,2 5 14,7 6 15,3 6
FDP Freie Demokratische Partei 0,3 0 0,3 0
GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 5,7 2
KBG Konservative Bürger Gründau 8,5 3
gesamt 100,0 37 100,0 37 100,0 37 100,0 37 100,0 37
Wahlbeteiligung in % 51,0 53,4 50,5 47,7 56,1

Nach dem staatsbeauftragten Vorsitzenden Karl Rödig in der Gründungsphase der Gemeinde hatte die Gemeindevertretung folgende gewählte Vorsitzende (Parlamentsvorsteher):

  • von 1972 bis 1989 Karl Seibert † (CDU),
  • von 1989 bis 2004 Karl Fischer (FWG),
  • von 2004 bis 2011 Stefan Ament (CDU),
  • von 2011 bis 2016 Norbert Breunig (SPD),
  • von 2016 bis 2021 Stefan Ament (CDU),
  • seit 2021 (bis voraussichtl. 2026) Axel Fetzberger (FWG).

Bürgermeister

Rathaus Gründau

Nach der hessischen Kommunalverfassung wird der Bürgermeister für eine sechsjährige Amtszeit gewählt, seit dem Jahr 1993 in einer Direktwahl, und ist Vorsitzender des Gemeindevorstands, dem in der Gemeinde Gründau neben dem Bürgermeister ehrenamtlich ein Erster Beigeordneter und sieben weitere Beigeordnete angehören.[12] Bürgermeister ist seit dem 1. Juli 2013 der parteiunabhängige Gerald Helfrich, der bis dahin Hauptamts- und Kämmereileiter der Gemeindeverwaltung war.[13] Er wurde als Nachfolger von Heiko Merz (SPD), der nach einer Amtszeit nicht wieder kandidiert hatte,[14] am 12. März 2013 im ersten Wahlgang bei 56,5 Prozent Wahlbeteiligung mit 53,5 Prozent der Stimmen gewählt. Es folgte eine Wiederwahl im März 2019.[15]

Amtszeiten der Bürgermeister[16]
  • 2013–2025 Gerald Helfrich[13]
  • 2007–2013 Heiko Merz (SPD)[14]
  • 1984–2007 Georg Meyer (CDU)[17]
  • 1973–1984 August Imhof (FWG) (1919–1986)

Erster Beigeordneter war von 2011 bis 2016 Hans Kroth (SPD) und von 2016 bis 2021 Axel Fetzberger (FWG); ab 2021 bis voraussichtlich 2026 ist es erneut Hans Kroth (SPD).

Ortsbezirke, Ortsbeiräte, Ortsvorsteher

Die neue Gemeinde hat entsprechend den bisher selbständigen Gemeinden Ortsbezirke gebildet. Nach ihrer Fläche sind Gettenbach (1357 ha) und Breitenborn (1872 ha) die größten Ortsteile, nach der Einwohnerzahl die kleinsten Dörfer (437 Einwohner und 1085 Einwohner). Nach der Anzahl der Einwohner (§ 7 HGO) sind Rothenbergen (3881 Einwohner) und Lieblos (3675 Einwohner) die größten Ortsteile, nach der Fläche mit die kleinsten (560 ha und 734 ha). Mittel-Gründau (915 ha, 2080 Einwohner), Niedergründau (719 ha, 1762 Einwohner) und Hain-Gründau (608 ha, 1731 Einwohner) liegen sowohl nach der Einwohnerzahl wie nach der Fläche im Mittelfeld. Jeder der Ortsteile bildet gemeinderechtlich (Hessische Gemeindeordnung – HGO[18]) einen Ortsbezirk[19] und hat einen Ortsbeirat,[20] mit einem Ortsvorsteher[21] als Vorsitzendem. Außenstellen der Gemeindeverwaltung[22] sind jedoch nicht eingerichtet.

Städtepartnerschaften

Wappen

Als Hoheitszeichen führt die Gemeinde Gründau dieses Wappen, das sie von der ehemals selbstständigen Gemeinde Niedergründau übernommen hatte:

Wappen der Gemeinde Gründau
Wappen der Gemeinde Gründau
Blasonierung: „Im gespaltenen Schild vorn in Rot ein silberner Schlüssel, hinten in Silber am Spalt ein halber rotbewehrter schwarzer Adler“[23]
Wappenbegründung: Das Wappen zeigt den Reichsadler des Heiligen Römischen Reiches in Verbindung mit dem Schlüssel des heiligen Petrus. Der Schlüssel weist auf die alte Bergkirche bei Niedergründau hin, die einen großen Pfarrsprengel (Bezirk) umfasst und dem heiligen Petrus geweiht war. Der Reichsadler erinnert daran, dass Niedergründau im Mittelalter Mittelpunkt eines Reichsgerichts war und der König hier einen Hof und weiteren Grundbesitz hatte.

Religionen

Das Innere der evangelische Bergkirche von Niedergründau: 1838 bis 1840 im klassizistischen Stil erbaut, 1950 renoviert

54,1 % evangelisch, 18,9 % katholisch, 27 % sonstige.

Kirchen

Die Bergkirche auf dem Schieferberg (örtlich: Schiwwerberch) in Niedergründau ist die alte zentrale Kirche der meisten Gründauer Ortschaften. Sie wurde erstmals 1217 urkundlich erwähnt.[24] Damals nahmen die Mönche des Klosters Selbold die Seelsorge in den Orten rings um den Schieferberg wahr. In der Reformation wurde die Bevölkerung evangelisch.

1556/57 wurde der Turm gebaut. Er ist mit Kirchturmhahn 35 m hoch. 1840 wurde die Kirche mit ihrem heutigen Kirchenschiff gebaut, nachdem das alte wegen Baufälligkeit abgerissen worden war. Stilistisch ist der Korpus der Kirche dem Klassizismus zuzuordnen. Besondere Sehenswürdigkeiten sind die Ratzmann-Orgel von 1839 und das Altarkreuz von Bernd Wilfer (Q-Fell) aus dem Jahr 2007.

Kirche, Altes Küsterhaus und Pfarrhaus bilden ein denkmalgeschütztes Ensemble. Sie liegt am Pilgerweg Frankfurt-Fulda, einer Altstraße, die eine wichtige Heerstraße wie auch die Verbindung zwischen den Messestädten Frankfurt und Leipzig und Teil der Via Regia von Mainz bis Krakau war. Erst 1810 wurde – auf Drängen des napoleonischen Frankreich (Marschall Kellermann als Verwalter der französisch besetzten Herrschaft Hanau) – eine Talstraße (Steinweg/Chaussee) rechts (nördlich) der Kinzig von Gelnhausen bis Hanau fertig gestellt.

Weitere alte evangelische Kirchen befinden sich in Hain-Gründau (Laurentiuskirche) und Breitenborn. Die Paul-Gerhardt-Kirche in Lieblos ist ein Nachkriegsbau von 1960.

Katholische Christen gibt es erst durch die Heimatvertriebenen wieder in größerer Zahl in Gründau. Sie bauten 1960 die Christkönigskirche in Rothenbergen, eine Kirche in Form einer Krone.

Evangelisch-Methodistische Christen feiern ihre Gottesdienste in der Friedenskirche in Rothenbergen.

Ökumenischer Jakobsweg

Durch die Gründauer Gemarkungen führt der 125 km lange Ökumenische Jakobsweg von Fulda an den Main. Der Pilgerweg gehört zum Verbindungssystem der Via Regia, deren Wegenetz von der Ukraine bis nach Spanien führt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kulturdenkmäler

Siehe dazu Liste der Kulturdenkmäler in Gründau

Regelmäßige Veranstaltungen

Einmal jährlich im Frühjahr findet der Motorrad-Gottesdienst in der Bergkirche Niedergründau statt. Von dort aus erfolgt auch die Ausfahrt, die am Festplatz in Gelnhausen als Treffpunkt endet. Das Treffen gilt als eines der größten Motorradtreffen in Deutschland.[25]

Verkehr

Die Ortsteile Lieblos und Rothenbergen liegen an der Bundesautobahn 66 (A 66) und haben direkte Autobahn-Anschlussstellen. Weiterhin verläuft die Bundesstraße 457 durch Gründau mit den Anschlussstellen Niedergründau, Mittel-Gründau, Hain-Gründau, Gettenbach und Lieblos. Im öffentlichen Personennahverkehr ist Gründau an Werktagen mit den lokalen Linien MKK-66, MKK-67 und MKK-68 an die Bahnhöfe Niedermittlau, Langenselbold und Gelnhausen angebunden. Im Schülerverkehr werden vom Regionalverkehrsdienst Gründau die Linien MKK-66 und 68 mit Buszügen der Firma Solaris (mit dem Bus „Urbino 12“) sowie einem Personenanhänger der Firma Hess bedient, Sonntags findet keine Bedienung statt. Außerdem führt die Bahnstrecke Gießen–Gelnhausen (Lahn-Kinzig-Bahn) durch Gründau mit Stationen in den Ortsteilen Bahnhof Lieblos und Mittel-Gründau. Für den Ortsteil Rothenbergen hat der Bahnhof Niedermittlau an der Kinzigtalbahn von Fulda über Hanau nach Frankfurt am Main Bedeutung. Ebenso hat sowohl für Rothenbergen als auch für die Ortschaften Mittel-Gründau, Niedergründau und Lieblos die regionale Buslinie 374 eine Bedeutung, da sie täglich an Tagesrandzeiten die Lahn-Kinzig-Bahn sowie die lokalen Linien MKK-66 – 68 ergänzt.[26][27] Im Zuge des 9-Euro-Ticketangebots wurde das Angebot auf der Linie MKK-66 ausgebaut, seitdem verkehren auch Sonn- und Feiertags Busse über alle Gründauer Ortsteile nach Gelnhausen.

Zuglinien in Gründau

Zuglinie Weg Bedienzeit Betreiber
RB46 Gießen – Hungen – Nidda – Stockheim – Büdingen – Mittel-Gründau – Lieblos – Gelnhausen Montag bis Donnerstag 5–22 Uhr (Stundentakt+Verstärker in der HVZ), Freitags bis 0 Uhr. Samstag 7–0 Uhr (überwiegend stündlich), Sonn- und Feiertags 9–22 Uhr. HLB

Buslinien in Gründau

Buslinie Weg Bedienzeiten Betreiber
MKK-66 Breitenborn – Hain-Gründau (– Gettenbach) – Mittel-Gründau – Niedergründau – Rothenbergen – Lieblos – Roth – Gelnhausen Montag–Freitag 5–20 Uhr, Samstag 7–19 Uhr, Sonn- und Feiertag 9–19 Uhr (2-Stunden-Takt) RDG Gründau
MKK-67 Breitenborn – Hain-Gründau – Mittel-Gründau – Niedergründau – Rothenbergen – Niedermittlau Bf – Bahnhofssiedlung – Niedermittlau Kernort – Meerholz – Hailer – Gelnhausen Montag–Freitag 5–20 Uhr (2-Stunden-Takt) RDG Gründau
MKK-68 Langenselbold Bf – Westring – Niedergründau – Rothenbergen – Lieblos – Roth – Gelnhausen Montag–Freitag 5–20 Uhr (2-Stunden-Takt) RDG Gründau
374 (Nidda – Ranstadt – Effolderbach –) Stockheim – Bleichenbach – Büches – Büdingen – Vonhausen – Mittel-Gründau – Niedergründau – Rothenbergen – Lieblos – Roth – Gelnhausen (Ergänzungslinie für RB46+MKK-66) Montag bis Freitag Fahrten von 4–5 und 22-0:30 Uhr, Samstag Fahrten von 20–24 Uhr (im 2-Stunden-Takt) Reiseservice Frieda Gass

Wirtschaft

Wirtschaftlich hat in den letzten Jahrzehnten vor allen Dingen der Ortsteil Lieblos an Bedeutung gewonnen. Das dortige Gewerbegebiet (Kinzigtal-Zentrum) zieht überregional Investoren an.

Ansässige Unternehmen

Literatur

Commons: Gründau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Gründau – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2023 (Landkreise, kreisfreie Städte und Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Otmar Engel und Klaus von Berg: Archäologie – Funde auf Gründauer Gebiet. In: Grindaha, Veröffentlichungen des Geschichtsvereins Gründau e. V., Heft 26, Gründau 2016 ISSN 2194-8631, S. 146–152.
  3. § 16 Absatz 3 HGO
  4. Reinhard Weis: 40 Jahre Gemeinde Gründau – Trotz „schwerer Geburt“ entstand ein vorbildliches Gemeinwesen. In: Grindaha – Heft 22, 40 Jahre Gemeinde Gründau, Gründau 2012 (ISSN 2194-8631), S. 5–20.
  5. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Büdingen und Friedberg vom 11. Juli 1972. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1972 Nr. 17, S. 230, § 16 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
  6. Ergebnis der Gemeindewahl am 14. März 2021. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2021.
  7. Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2016.
  8. Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2011.
  9. Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2006.
  10. SPD-Ortsverein Gründau
  11. CDU-Gemeindeverband Gründau
  12. Gremien: Gemeindevorstand
  13. a b FAZ, 10 März 2013: Parteiloser Überraschungssieger in Gründau: „Der 47 Jahre alte Diplom-Verwaltungswirt ist seit 1995 Mitarbeiter im Rathaus, seit 2008 leitet er die Haupt- und Finanzverwaltung.“ - Kinzig News, 18. Juni 2019: Bürgermeister Gerald Helfrich in Lieblos vereidigt: „Am 1. Juli beginnt die zweite Amtszeit von Gründaus Bürgermeister Gerald Helfrich.“
  14. a b Frankfurter Rundschau, 2012: Merz mag nicht mehr: „für eine zweite Amtsperiode ab Juli 2013 nicht mehr zur Verfügung“
  15. Votemanager: Bürgermeisterwahl Gemeinde Gründau 2019
  16. Hessisches Statistisches Landesamt: Direktwahlen in Gründau (Memento vom 5. Oktober 2022 im Internet Archive)
  17. Vorsprung online, 7. Januar 2013: Ehrenbürgermeister Georg Meyer feiert 70. Geburtstag
  18. Hessische Gemeindeordnung (HGO)
  19. § 81 HGO
  20. § 82 HGO
  21. § 82 Absatz 5 HGO
  22. § 81 Absatz 3 HGO
  23. Genehmigung eines Wappens und einer Flagge der Gemeinde Niedergründau, Landkreis Gelnhausen, Regierungsbezirk Wiesbaden vom 17. August 1967. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1967 Nr. 36, S. 1115, Nr. 904 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 3,8 MB]).
  24. Heinrich Reimer: Hessisches Urkundenbuch, Abt. 2, Urkundenbuch zur Geschichte der Herren von Hanau und der ehemaligen Provinz Hanau. Band 1. 767–1300. Publikationen aus den königlich-preußischen Staatsarchiven, Hirzel, Leipzig 1891 Nr. 131 und 132
  25. hessenschau.de, Frankfurt, Germany: Tausende Motorradfahrer eröffnen die Saison | hessenschau.de | Panorama. In: hessenschau.de. 23. April 2017 (hessenschau.de [abgerufen am 23. April 2017]).
  26. Aktueller Fahrplan der Linie MKK-66. Dezember 2022, abgerufen am 18. Januar 2023.
  27. Kreisverkehrsgesellschaft Main-Kinzig (PM)/Erlensee aktuell: Das ändert sich zum Fahrplanwechsel im Main-Kinzig-Kreis. Dezember 2022, abgerufen am 18. Januar 2023.
  28. asecos GmbH Lieblos
  29. IG Bauerhin Automotive GmbH
  30. Voss Automotive Valves and Actuators GmbH