„Pristerognathus“ – Versionsunterschied
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'''''Pristerognathus''''' war ein fleischfressendes [[Synapsida|synapsides]] [[Landwirbeltier]] aus der Familie der [[Theriodontia]]. Er lebte im |
'''''Pristerognathus''''' war ein fleischfressendes [[Synapsida|synapsides]] [[Landwirbeltier]] aus der Familie der [[Theriodontia]], Vorfahren der [[Säugetiere]]. Er lebte im [[Oberperm]] vor etwa 255 Millionen Jahren und wurde zuerst 1895 von [[Harry Govier Seeley]] anhand eines Schädelstücks beschrieben, das er in der [[Karoo]] in Südafrika gefunden hatte. Nach ''Pristerognathus'' wurde die ''Pristerognathus''-Assemblage-Zone, eine der Sedimentschichten der [[Karoo-Hauptbecken#Beaufort-Gruppe (Beaufort Group)|Beaufort-Gruppe]] benannt.<ref name="Retallack"/> |
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== Merkmale == |
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''Pristerognathus'' hatte einen 22 cm lang werdenden Schädel. Das synapside [[Schädelfenster]] war größer als die [[Augenhöhle]] und erreichte 30% der Schädellänge. 75 bis 80% des Unterkiefers wurden vom Dentale gebildet. Das Maul war mit einfachen, konischen Zähnen besetzt, im Oberkiefer saßen lange Eckzähne. <ref>Clifford A. Cuffey: ''Mammal-Like Reptiles.'' [http://evodisku.multiply.com/journal/item/878/REPTIEL_ZOOGDIER_ online] </ref> |
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Der von [[Robert Broom]] 1904 beschriebene Schädel von ''Pristerognathus baini'' hatte eine Länge von mehr als 30 Zentimetern (gemessen an der Unterseite vom [[Hinterhauptbein]] bis zum Ende der [[Schnauze]]) und eine Breite von 15 Zentimetern an der breitesten Stelle zwischen den [[Schläfe]]n.<ref name="Broom 1904"/> Der Kopf war relativ niedrig gebaut. Das synapside [[Schädelfenster]] war größer als die [[Augenhöhle]] und erreichte 30 % der Schädellänge. 75 bis 80 % des Unterkiefers wurden vom Dentale gebildet. Das Maul war mit einfachen, konischen Zähnen besetzt, im Oberkiefer saßen lange Eckzähne.<ref name="Cuffey"/><ref name="Kemp"/> |
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Insgesamt wurde ''Pristerognathus'' bis zu 2 m lang. |
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Wie die späteren Säugetiere wurde ''Pristerognathus'' nicht kontinuierlich größer, sondern wuchs als Jungtier sehr schnell und beendete dann im frühen Erwachsenenstadium sein Wachstum.<ref name="Ray"/> |
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Es sind drei Arten von ''Pristerognathus'' beschrieben worden:<ref |
Es sind drei Arten von ''Pristerognathus'' beschrieben worden:<ref name="Database"/> |
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==Trivia== |
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== Systematik == |
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Das von [[Harry Govier Seeley]] im Jahr 1889 selbst gefundene und 1895 beschriebene Schädelfragment von ''Pristerognathus polyodon'' deutet auf ein noch etwas größeres Tier hin als ''Pristerognathus baini''. Das Typusexemplar von ''P. polyodon'', das heute im [[Britisches Museum|Britischen Museum]] aufbewahrt wird, ist ein verwittertes Stück des Schädels, von dem sechs obere und drei untere [[Schneidezahn|Schneidezähne]] erhalten waren, das aber keine genauen Aussagen über die Anzahl der [[Molar (Zahn)|Molaren]] zulässt. Daher ist ''Pristerognathus polyodon'' oft als ''[[nomen dubium]]'' bezeichnet worden. Laut Meinung einiger Wissenschaftler, darunter [[Sidney Henry Haughton]], basierte die Beschreibung auf unzureichendem Material, das nicht eindeutig einem bestimmten Taxon zugeordnet werden könne. Andere Forscher haben hingegen ''Pristerognathus polyodon'' und ''Pristerognathus baini'' als dieselbe Art angesehen. |
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== Quellen == |
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* [http://dinosaurs.about.com/od/ |
* [http://dinosaurs.about.com/od/predinosaurreptiles/p/pristerognathus.htm Pristerognathus-Dinosaurs about.com] |
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== Literatur == |
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* Douglas Palmer: ''Der große Atlas der Urgeschichte'' |
* Douglas Palmer: ''Der große Atlas der Urgeschichte in Bildern, Daten und Fakten.'' Ferderking & Thaler, München 2001, ISBN 3-89405-438-7. |
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== Einzelnachweise == |
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<references |
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<ref name="Broom 1904">Robert Broom: ''On Two New Therocephalian Reptiles (Glanosuchus macrops and Pristerognathus baini).'' Transactions of the South African Philosophical Society, 15, S. 85–88, 1904</ref> |
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<ref name="Retallack">[[Gregory Retallack|Gregory J. Retallack]], Christine A. Metzger, Tara Greaver, A. Hope Jahren, Roger M. H. Smith, Nathan D. Sheldon: ''Middle-Late Permian mass extinction on land.'' In: ''Geological Society of America Bulletin.'' Band 118, Nummer 11/12, November/Dezember 2006, S. 1398–1411, {{DOI|10.1130/B26011.1}} ([http://www.geo.lsa.umich.edu/~nsheldon/Retallacketal2006GSABull.pdf Vollständiges PDF]{{Toter Link|url=http://www.geo.lsa.umich.edu/~nsheldon/Retallacketal2006GSABull.pdf |date=2019-05 |archivebot=2019-05-08 05:41:36 InternetArchiveBot }}, engl.).</ref> |
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<ref name="Cuffey">Clifford A. Cuffey: ''Mammal-Like Reptiles.'' {{Webarchiv|url=http://evodisku.multiply.com/journal/item/878/REPTIEL_ZOOGDIER_ |wayback=20160204014632 |text=online |archiv-bot=2019-05-08 05:41:36 InternetArchiveBot }}</ref> |
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<ref name="Kemp">Thomas S. Kemp: ''The Origin and Evolution of Mammals.'' Oxford University Press, Oxford u. a. 2005, ISBN 0-19-850760-7, S. 55.</ref> |
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<ref name="Database">[http://paleodb.org/cgi-bin/bridge.pl?action=checkTaxonInfo&taxon_no=39134&is_real_user=1 ''Pristerognathus'']{{Toter Link|url=http://paleodb.org/cgi-bin/bridge.pl?action=checkTaxonInfo&taxon_no=39134&is_real_user=1 |date=2024-04 |archivebot=2024-04-19 06:32:31 InternetArchiveBot }} in the Paleobiology Database (englisch, abgerufen am 7. Mai 2010).</ref> |
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== Weblinks == |
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[[Kategorie:Ausgestorbenes Tier]] |
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[[ru:Пристерогнат]] |
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[[zh:鋸頜獸]] |
Aktuelle Version vom 19. April 2024, 07:32 Uhr
Pristerognathus | ||||||||||||
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Pristerognathus | ||||||||||||
Zeitliches Auftreten | ||||||||||||
Wuchiapingium bis Changhsingium (Oberperm) | ||||||||||||
258 bis 251 Mio. Jahre | ||||||||||||
Fundorte | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Pristerognathus | ||||||||||||
Seeley, 1895 |
Pristerognathus war ein fleischfressendes synapsides Landwirbeltier aus der Familie der Theriodontia, Vorfahren der Säugetiere. Er lebte im Oberperm vor etwa 255 Millionen Jahren und wurde zuerst 1895 von Harry Govier Seeley anhand eines Schädelstücks beschrieben, das er in der Karoo in Südafrika gefunden hatte. Nach Pristerognathus wurde die Pristerognathus-Assemblage-Zone, eine der Sedimentschichten der Beaufort-Gruppe benannt.[1]
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der von Robert Broom 1904 beschriebene Schädel von Pristerognathus baini hatte eine Länge von mehr als 30 Zentimetern (gemessen an der Unterseite vom Hinterhauptbein bis zum Ende der Schnauze) und eine Breite von 15 Zentimetern an der breitesten Stelle zwischen den Schläfen.[2] Der Kopf war relativ niedrig gebaut. Das synapside Schädelfenster war größer als die Augenhöhle und erreichte 30 % der Schädellänge. 75 bis 80 % des Unterkiefers wurden vom Dentale gebildet. Das Maul war mit einfachen, konischen Zähnen besetzt, im Oberkiefer saßen lange Eckzähne.[3][4] Insgesamt wurde Pristerognathus bis zu 2 m lang.
Wie die späteren Säugetiere wurde Pristerognathus nicht kontinuierlich größer, sondern wuchs als Jungtier sehr schnell und beendete dann im frühen Erwachsenenstadium sein Wachstum.[5]
Arten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es sind drei Arten von Pristerognathus beschrieben worden:[6]
- Pristerognathus baini Broom, 1904
- Pristerognathus platyrhinus
- Pristerognathus polyodon Seeley, 1895
Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das von Harry Govier Seeley im Jahr 1889 selbst gefundene und 1895 beschriebene Schädelfragment von Pristerognathus polyodon deutet auf ein noch etwas größeres Tier hin als Pristerognathus baini. Das Typusexemplar von P. polyodon, das heute im Britischen Museum aufbewahrt wird, ist ein verwittertes Stück des Schädels, von dem sechs obere und drei untere Schneidezähne erhalten waren, das aber keine genauen Aussagen über die Anzahl der Molaren zulässt. Daher ist Pristerognathus polyodon oft als nomen dubium bezeichnet worden. Laut Meinung einiger Wissenschaftler, darunter Sidney Henry Haughton, basierte die Beschreibung auf unzureichendem Material, das nicht eindeutig einem bestimmten Taxon zugeordnet werden könne. Andere Forscher haben hingegen Pristerognathus polyodon und Pristerognathus baini als dieselbe Art angesehen.
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Douglas Palmer: Der große Atlas der Urgeschichte in Bildern, Daten und Fakten. Ferderking & Thaler, München 2001, ISBN 3-89405-438-7.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Gregory J. Retallack, Christine A. Metzger, Tara Greaver, A. Hope Jahren, Roger M. H. Smith, Nathan D. Sheldon: Middle-Late Permian mass extinction on land. In: Geological Society of America Bulletin. Band 118, Nummer 11/12, November/Dezember 2006, S. 1398–1411, doi:10.1130/B26011.1 (Vollständiges PDF (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., engl.).
- ↑ Robert Broom: On Two New Therocephalian Reptiles (Glanosuchus macrops and Pristerognathus baini). Transactions of the South African Philosophical Society, 15, S. 85–88, 1904
- ↑ Clifford A. Cuffey: Mammal-Like Reptiles. online ( des vom 4. Februar 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Thomas S. Kemp: The Origin and Evolution of Mammals. Oxford University Press, Oxford u. a. 2005, ISBN 0-19-850760-7, S. 55.
- ↑ Sanghamitra Ray, Jennifer Botha, Anusuya Chinsamy: Bone Histology and Growth Patterns of Some Nonmammalian Therapsids. In: Journal of Vertebrate Paleontology. Band 24, Nummer 3, 2004, S. 634–648, doi:10.1671/0272-4634(2004)024[0634:BHAGPO]2.0.CO;2.
- ↑ Pristerognathus (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2024. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. in the Paleobiology Database (englisch, abgerufen am 7. Mai 2010).