„Carl Ballhaus“ – Versionsunterschied

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'''Carl Ballhaus''', auch ''Balhaus'' (* [[4. November]] [[1905]] in [[Mülheim an der Ruhr]]; † [[30. Juli]] [[1968]] in [[Eisenach]]) war ein [[Deutschland|deutscher]] [[Schauspieler]], [[Drehbuchautor]], [[Regisseur]] und [[Intendant|Theaterleiter]].
'''Carl Ballhaus''', auch ''Balhaus'' (* [[4. November]] [[1905]] in [[Mülheim an der Ruhr]]; † [[30. Juli]] [[1968]] in [[Eisenach]]) war ein [[Deutschland|deutscher]] [[Schauspieler]], [[Drehbuchautor]], [[Regisseur]] und [[Intendant|Theaterleiter]].


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1923, nach bestandenem [[Abitur]], begann Ballhaus ein Studium der [[Philologie]] und [[Germanistik]]. Parallel zum Studium nahm er Schauspielunterricht am [[Deutsches Theater Berlin|Deutschen Theater]], wo er kleinen Rollen auf der Bühne debütierte. Oberregisseur [[Erwin Piscator]] engagierte ihn 1926 für sein Ensemble an der [[Volksbühne Berlin]], wo er bis zum Jahr 1935 mit vielen namhaften Theaterregisseuren arbeitete.
1923, nach bestandenem [[Abitur]], begann Ballhaus ein Studium der [[Philologie]] und [[Germanistik]]. Parallel zum Studium nahm er Schauspielunterricht am [[Deutsches Theater Berlin|Deutschen Theater]], wo er kleinen Rollen auf der Bühne debütierte. Oberregisseur [[Erwin Piscator]] engagierte ihn 1926 für sein Ensemble an der [[Volksbühne Berlin]], wo er bis zum Jahr 1935 mit vielen namhaften Theaterregisseuren arbeitete.


Sein Leinwanddebüt gab er in dem [[Stummfilm]] ''Ramper, der Tiermensch'' von 1926, wo er in einer kleinen Rolle zu sehen war. Es folgten einige Stummfilmklassiker und frühe Tonfilme, wie beispielsweise ''[[Der blaue Engel]]'' von 1930. Ballhaus politisches Engagement als aktives Gewerkschaftsmitglied, brachte ihm – mit der [[Machtergreifung]] der Nationalsozialisten – Einschränkungen in der Ausübung seiner Tätigkeit als Schauspieler. So erhielt er während der Nazi-Diktatur nur kleinere Rollen in deutschen Filmproduktionen und Theaterbühnen.
Sein Leinwanddebüt gab er in dem [[Stummfilm]] ''Ramper, der Tiermensch'' von 1926, wo er in einer kleinen Rolle zu sehen war. Es folgten einige Stummfilmklassiker und frühe Tonfilme, wie beispielsweise ''[[Der blaue Engel]]'' von 1930. Ballhaus’ politisches Engagement als aktives Gewerkschaftsmitglied, brachte ihm – mit der [[Machtergreifung]] der Nationalsozialisten – Einschränkungen in der Ausübung seiner Tätigkeit als Schauspieler. So erhielt er in der [[Zeit des Nationalsozialismus]] nur kleinere Rollen in deutschen Filmproduktionen und Theaterbühnen.


Nach dem Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] nahm Ballhaus zunächst eine Regietätigkeit beim Münchener Rundfunk war, ehe er von 1946 bis 1949 als Theaterregisseur in Coburg, Düsseldorf, Heidelberg, Bamberg und Dresden arbeitete. In Dresden wurde er zum Oberspielleiter des Staatstheaters berufen, als ihn 1953 [[DEFA]] Regisseur [[Martin Hellberg]] als Regieassistent für den Film ''Der Ochse von Kulm'' nach Potsdam holte. Sein Regiedebüt gab er ebenfalls bei der DEFA, wo er sechs Spielfilme inszenierte und gelegentlich auch in Nebenrollen mitspielte. Der Film ''[[Der Teufelskreis (1956)|Der Teufelskreis]]'' von 1956 gilt heute als sein bekanntestes Werk. Das Projekt, [[Henrik Ibsen]]s ''[[Gespenster (Ibsen)|Gespenster]]'' mit [[Klaus Kinski]] zu verfilmen, scheiterte, weil die DEFA die Tantiemen nicht bezahlen konnte.<ref>Christian David: ''Kinski. Die Biographie'' Aufbau-Verlag, Berlin 2006, ISBN 3-351-02634-X, S. 71.</ref> Von 1964 bis zu seinem Tod, 1968 war Carl Ballhaus der Intendant des Landestheaters Eisenach.
Nach dem Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] nahm Ballhaus zunächst eine Regietätigkeit beim Münchener Rundfunk war, ehe er von 1946 bis 1949 als Theaterregisseur in Coburg, Düsseldorf, Heidelberg, Bamberg und Dresden arbeitete. In Dresden wurde er zum Oberspielleiter des Staatstheaters berufen, als ihn 1953 [[DEFA]] Regisseur [[Martin Hellberg]] als Regieassistent für den Film ''Der Ochse von Kulm'' nach Potsdam holte. Sein Regiedebüt gab er ebenfalls bei der DEFA, wo er sechs Spielfilme inszenierte und gelegentlich auch in Nebenrollen mitspielte. Der Film ''[[Der Teufelskreis (1956)|Der Teufelskreis]]'' von 1956 gilt heute als sein bekanntestes Werk. Das Projekt, [[Henrik Ibsen]]s ''[[Gespenster (Ibsen)|Gespenster]]'' mit [[Klaus Kinski]] zu verfilmen, scheiterte, weil die DEFA die Tantiemen nicht bezahlen konnte.<ref>Christian David: ''Kinski. Die Biographie'' Aufbau-Verlag, Berlin 2006, ISBN 3-351-02634-X, S. 71.</ref> Von 1964 bis zu seinem Tod 1968 war Carl Ballhaus der Intendant des [[Landestheater Eisenach|Landestheaters Eisenach]].


Ballhaus war mit der Tänzerin Almut Dorowa verheiratet. Er ist der Vater des Schauspielers [[Christian Ballhaus (Schauspieler)|Christian Ballhaus]] und der Bruder des Regisseurs und Schauspielers [[Oskar Ballhaus]], Gründer des [[Fränkisches Theater Schloss Maßbach|Fränkischen Theaters]], und Onkel des [[Hollywood]]-Kameramannes [[Michael Ballhaus]].
Ballhaus war in erster Ehe mit der Schauspielerin Eva Schmidt-Kayser verheiratet, von der er sich 1942 scheiden ließ. Ein Jahr später heiratete er die Tänzerin Almut Dorowa.<ref>[https://www.defa-stiftung.de/defa/biografien/kuenstlerin/carl-balhaus/ Carl Balhaus] auf der Seite der DEFA-Stiftung, abgerufen am 14. Januar 2022</ref> Er ist der Vater des Schauspielers [[Christian Ballhaus (Schauspieler)|Christian Ballhaus]] und der Bruder des Regisseurs und Schauspielers [[Oskar Ballhaus]], Gründer des [[Fränkisches Theater Schloss Maßbach|Fränkischen Theaters]], und Onkel des [[Hollywood]]-Kameramannes [[Michael Ballhaus]].


== Filmografie ==
== Filmografie ==
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* 1927: Ramper, der Tiermensch
* 1927: [[Ramper, der Tiermensch]]
* 1928: Der Alte Fritz – 2. Ausklang
* 1928: Der Alte Fritz – 2. Ausklang
* 1929: Die Siebzehnjährigen
* 1929: Die Siebzehnjährigen
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* 1930: Väter und Söhne
* 1930: Väter und Söhne
* 1930: [[Westfront 1918]]
* 1930: [[Westfront 1918]]
* 1930: Ein Burschenlied aus Heidelberg
* 1930: [[Ein Burschenlied aus Heidelberg]]
* 1930: [[Scapa Flow (Film)|Scapa Flow]]
* 1930: [[Scapa Flow (Film)|Scapa Flow]]
* 1930: Menschen im Feuer
* 1930: [[Menschen im Feuer]]
* 1931: [[Yorck (Film)|Yorck]]
* 1931: [[Yorck (Film)|Yorck]]
* 1931: [[M (1931)|M]]
* 1931: [[M (1931)|M]]
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* 1958: [[Ein Mädchen von 16 ½]] (Regie und Co-Drehbuch)
* 1958: [[Ein Mädchen von 16 ½]] (Regie und Co-Drehbuch)
* 1959: [[SAS 181 antwortet nicht]] (Regie)
* 1959: [[SAS 181 antwortet nicht]] (Regie)
* 1962: Mord ohne Sühne
* 1962: [[Mord ohne Sühne]]
* 1962: [[Die schwarze Galeere (Film)|Die schwarze Galeere]]
* 1962: [[Die schwarze Galeere (Film)|Die schwarze Galeere]]
* 1964: [[Viel Lärm um nichts (1964)|Viel Lärm um nichts]]
* 1964: [[Viel Lärm um nichts (1964)|Viel Lärm um nichts]]
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* [https://www.defa-stiftung.de/defa/kuenstlerin/carl-balhaus/ Carl Ballhaus] Biografie bei der [[DEFA-Stiftung]]
* [https://www.defa-stiftung.de/defa/kuenstlerin/carl-balhaus/ Carl Ballhaus] Biografie bei der [[DEFA-Stiftung]]
* [https://www.filmmuseum-potsdam.de/index.php?shortCutUrl=Biographie-Carl-Balhaus Carl Balhaus] Biografie beim [[Filmmuseum Potsdam]]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Aktuelle Version vom 10. Juli 2024, 21:25 Uhr

Ballhaus etwa 1926

Carl Ballhaus, auch Balhaus (* 4. November 1905 in Mülheim an der Ruhr; † 30. Juli 1968 in Eisenach) war ein deutscher Schauspieler, Drehbuchautor, Regisseur und Theaterleiter.

1923, nach bestandenem Abitur, begann Ballhaus ein Studium der Philologie und Germanistik. Parallel zum Studium nahm er Schauspielunterricht am Deutschen Theater, wo er kleinen Rollen auf der Bühne debütierte. Oberregisseur Erwin Piscator engagierte ihn 1926 für sein Ensemble an der Volksbühne Berlin, wo er bis zum Jahr 1935 mit vielen namhaften Theaterregisseuren arbeitete.

Sein Leinwanddebüt gab er in dem Stummfilm Ramper, der Tiermensch von 1926, wo er in einer kleinen Rolle zu sehen war. Es folgten einige Stummfilmklassiker und frühe Tonfilme, wie beispielsweise Der blaue Engel von 1930. Ballhaus’ politisches Engagement als aktives Gewerkschaftsmitglied, brachte ihm – mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten – Einschränkungen in der Ausübung seiner Tätigkeit als Schauspieler. So erhielt er in der Zeit des Nationalsozialismus nur kleinere Rollen in deutschen Filmproduktionen und Theaterbühnen.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs nahm Ballhaus zunächst eine Regietätigkeit beim Münchener Rundfunk war, ehe er von 1946 bis 1949 als Theaterregisseur in Coburg, Düsseldorf, Heidelberg, Bamberg und Dresden arbeitete. In Dresden wurde er zum Oberspielleiter des Staatstheaters berufen, als ihn 1953 DEFA Regisseur Martin Hellberg als Regieassistent für den Film Der Ochse von Kulm nach Potsdam holte. Sein Regiedebüt gab er ebenfalls bei der DEFA, wo er sechs Spielfilme inszenierte und gelegentlich auch in Nebenrollen mitspielte. Der Film Der Teufelskreis von 1956 gilt heute als sein bekanntestes Werk. Das Projekt, Henrik Ibsens Gespenster mit Klaus Kinski zu verfilmen, scheiterte, weil die DEFA die Tantiemen nicht bezahlen konnte.[1] Von 1964 bis zu seinem Tod 1968 war Carl Ballhaus der Intendant des Landestheaters Eisenach.

Ballhaus war in erster Ehe mit der Schauspielerin Eva Schmidt-Kayser verheiratet, von der er sich 1942 scheiden ließ. Ein Jahr später heiratete er die Tänzerin Almut Dorowa.[2] Er ist der Vater des Schauspielers Christian Ballhaus und der Bruder des Regisseurs und Schauspielers Oskar Ballhaus, Gründer des Fränkischen Theaters, und Onkel des Hollywood-Kameramannes Michael Ballhaus.

Theater (Regie)

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Einzelnachweise

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  1. Christian David: Kinski. Die Biographie Aufbau-Verlag, Berlin 2006, ISBN 3-351-02634-X, S. 71.
  2. Carl Balhaus auf der Seite der DEFA-Stiftung, abgerufen am 14. Januar 2022