„Śrem“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
MerlIwBot (Diskussion | Beiträge)
K Bot: Ergänze: ms:Śrem
K Geschichte: wikitable
 
(48 dazwischenliegende Versionen von 34 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
{{Begriffsklärungshinweis}}
{{Infobox Ort in Polen
{{Infobox Ort in Polen
| Ort = Śrem
| Ort = Śrem
| Wappen = [[Datei:POL Śrem COA.svg|100px|Wappen von Śrem]]
| Wappen = [[Datei:POL Śrem COA.svg|111px|Wappen von Śrem]]
| Woiwodschaft = Großpolen
| Woiwodschaft = Großpolen
| Powiat = Śrem
| Powiat = Śrem
| PowiatLink = Śremski
| PowiatLink = Śremski
| Gemeinde = Śrem
| GemeindeLink = Gmina Śrem
| Breitengrad = 52
| Breitengrad = 52
| Breitenminute = 05
| Breitenminute = 05
Zeile 11: Zeile 14:
| Längenminute = 01
| Längenminute = 01
| Längensekunde =
| Längensekunde =
| OrtEinwohner = {{Metadaten Einwohnerzahl PL-30|3026043-URB}}
| OrtEinwDatum = {{EWD|PL|3026043}}
| OrtFläche = 12.38
| OrtFläche = 12.38
| Höhe =
| Höhe =
Zeile 18: Zeile 23:
| Straße1 = [[Leszno]]–[[Września]]
| Straße1 = [[Leszno]]–[[Września]]
| Schienen1 =
| Schienen1 =
| Flughafen1 = [[Flughafen Posen-Ławica|Posen-Ławica]]
| Flughafen1 = [[Flughafen Poznań-Ławica|Posen]]
| GemeindeTyp = Stadt- und Landgemeinde
| Schulzenämter =
| Ortschaften =
| GemeindeFläche = 206.00
| TERYT = 3026043
| Bürgermeister = Adam Lewandowski
| BürgermeisterDatum = 2007
| AnschriftStraße = pl. 20 Października 1
| AnschriftOrt = 63-100 Śrem
| Webpräsenz = www.srem.pl
}}
}}


'''Śrem''' [{{IPA|ˈɕrɛm}}] ([[Deutsche Sprache|deutsch]]: ''Schrimm'') ist eine Stadt in [[Polen]] in der [[Wojewodschaft Großpolen]]. Der Ort liegt an der [[Warthe]] ca. 40 km südlich von [[Posen]].
'''Śrem''' [{{IPA|ˈɕrɛm}}] ({{deS}} ''Schrimm'') ist eine Stadt in [[Polen]] in der [[Woiwodschaft Großpolen]]. Sie ist Sitz der [[Gmina Śrem|gleichnamigen Stadt-und-Land-Gemeinde]] mit {{FormatZahl|{{Metadaten Einwohnerzahl PL-30|3026043}} }} Einwohnern (Stand {{EWD|PL|3026043}}) und Kreisstadt des [[Powiat Śremski|Powiats Śremski]].

== Geographische Lage ==
Die Stadt liegt an der [[Warthe]], etwa 40 Kilometer südlich der Stadt [[Posen]].


== Geschichte ==
== Geschichte ==
[[Datei:Śrem wieża ciśnień.jpg|mini|hochkant|[[Wasserturm]] in Śrem]]
Ende des 10. bzw. zu Beginn des 11. Jahrhunderts bestand an der Stelle des heutigen Śrem eine Befestigungsanlage. Aus 1136 stammt die erste urkundliche Erwähnung des Ortes durch [[Innozenz II.|Papst Innozenz II.]]. 1253 erhielt der Ort, der am linken Ufer der Warthe lag, von Herzog [[Boleslaw der Fromme|Boleslaw dem Frommen]] das [[Stadtrecht]]. 1293 wurde das Recht auf die Siedlung am rechten Ufer übertragen, da der Ort zuvor zerstört wurde. 1393 wird das [[Stadtrecht]] bestätigt. 1424 erlaubt [[Władysław II. Jagiełło]] den Bau einer Brücke über die Warthe. 1635 wütet die [[Pest]] in der Stadt. 1736 trat der Fluss über die Ufer und zerstörte den größten Teil der Stadt. 1793 während der [[Teilung Polens|Zweiten Teilung Polens]] wurde der Ort Teil [[Preußen]]s, blieb aber Kreisstadt. 1818 wird Schrimm [[Kreis Schrimm|Kreisstadt]] in der Provinz Posen. 1884 erhält der Ort Anschluss an das [[Eisenbahn]]netz. Nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] wird die Stadt 1919 in den neu gegründeten Staat Polen eingegliedert. 1932 eröffnet eine [[Unteroffizier]]sschule in Śrem. Im September 1939 wird der Ort von den [[Nationalsozialist]]en besetzt und es erfolgen öffentliche [[Hinrichtung]]en. Im Januar 1945 wird der Ort von der [[Rote Armee|Roten Armee]] besetzt. 1946 bis 1975 wird die Wohnblocksiedlung „Jeziorany“ errichtet. 1968 wird eine Gießerei eröffnet. 1975 verliert der Ort seinen Sitz als [[Powiat]]hauptstadt, erlangt ihn aber bei einer erneuten Verwaltungsreform 1999 wieder.
[[Datei:Śrem ratusz 2009.jpg|mini|Rathaus von Śrem]]
[[Datei:Śrem-LO1.jpg|mini|Oberschule]]
[[Datei:Śrem Muzeum.jpg|mini|Museum]]
Ende des 10. bzw. zu Beginn des 11. Jahrhunderts bestand an der Stelle des heutigen Śrem eine Befestigungsanlage. Aus dem Jahr 1136 stammt die erste urkundliche Erwähnung des Ortes durch [[Innozenz II.|Papst Innozenz II.]] 1253 erhielt der Ort, der am linken Ufer der Warthe lag, von Herzog [[Bolesław VI. der Fromme|Boleslaw dem Frommen]] das [[Stadtrecht]]. 1293 wurde das Recht auf die Siedlung am rechten Ufer übertragen, da der Ort zuvor zerstört wurde. 1393 wurde das Stadtrecht bestätigt. 1424 erlaubte [[Władysław II. Jagiełło]] den Bau einer Brücke über die Warthe. 1635 wütete die [[Pest]] in der Stadt. 1736 trat der Fluss über die Ufer und zerstörte den größten Teil der Stadt.

Durch die [[Teilung Polens|Zweite Teilung Polens]] wurde der Ort 1793 ein Teil [[Preußen]]s, blieb aber [[Kreis Schrimm|Kreisstadt]]. Ab 1818 gehörte Schrimm zur [[Provinz Posen]]. 1884 erhielt der Ort Anschluss an das [[Eisenbahn]]netz.

Nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] wurde die Stadt 1919 in die [[Zweite Polnische Republik]] eingegliedert. 1932 wurde eine [[Unteroffizier]]sschule eröffnet.


Im September 1939 wurde der Ort von der deutschen [[Wehrmacht]] besetzt und es erfolgten öffentliche [[Hinrichtung]]en.
;Einwohnerentwicklung
[[Datei:Śrem wieża ciśnień.jpg|thumb|[[Wasserturm]] in Śrem]]
[[Datei:Śrem ratusz 2009.jpg|thumb|Rathaus von Śrem]]
[[Datei:Śrem ławka drogowskaz.JPG|thumb|Markt in Śrem]]
[[Datei:Śrem-LO1.jpg|thumb|Oberschule]]
[[Datei:Śrem Muzeum.jpg|thumb|Museum]]
[[Datei:Śrem-plaża.jpg|thumb|Grzymisławskie See]]
[[Datei:Śrem Dni Tort1.jpg|thumb|"Dni Śremu 2009"]]


Gegen Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] wurde die Stadt im Januar 1945 von der [[Rote Armee|Roten Armee]] befreit und an Polen zurückgegeben.
{| border=1 cellspacing="0" cellpadding="2" bgcolor=#DDEEFF

|- bgcolor=#BBCCFF
Von 1946 bis 1975 wurde die Wohnblocksiedlung „Jeziorany“ errichtet. 1968 wurde eine Gießerei in Betrieb genommen. 1975 verlor der Ort die Funktion der [[Powiat]]hauptstadt, erhielt sie aber bei einer erneuten Verwaltungsreform 1999 zurück.
! align="center" | Jahr || Einwohnerzahl <br /> Gemeinde || Einwohnerzahl <br /> Stadt

{| class="wikitable" style="background:#DDEEFF"
|+Einwohnerentwicklung
|-
! style="background:#BBCCFF" | Jahr
! style="background:#BBCCFF" | Einwohnerzahl<br /> Gemeinde
! style="background:#BBCCFF" | Einwohnerzahl<br /> Stadt
|-
|-
|1910 || align="center" | ? || align="center" | 6.993
|1910 || align="center" | ? || align="center" | 6.993
Zeile 68: Zeile 74:
|}
|}


== Städtepartnerschaften ==
== Gemeinde ==
Zur [[Gmina|Stadt-und-Land-Gemeinde]] (gmina miejsko-wiejska) Śrem mit einer Fläche von fast 206 km² gehören die Stadt selbst und 32 Dörfer mit [[Sołectwo|Schulzenämtern]].
{{Hauptartikel|Gmina Śrem}}

== Partnerschaften ==
* [[Bergen (Landkreis Celle)|Bergen]], Deutschland
* [[Bergen (Landkreis Celle)|Bergen]], Deutschland
* [[Rožnov pod Radhoštěm]], Tschechien
* [[Rožnov pod Radhoštěm]], Tschechien

== Gemeinde ==
In der Gemeinde leben 39.583 Menschen (2003) auf einer Fläche von 206 km². Zu ihr gehören die Ortschaften:
{|class="prettytable"
! Name !! deutscher Name <br />(1815–1919) !! <small>deutscher Name <br /> (1939–45)</small>
|-
|Barbarki || Vorwerk Barbarki ||
|-
|Binkowo || Binkowo || <small>1939–43 Bergunder <br /> 1943–45 Berganger</small>
|-
|Błociszewo || Blociszewo || <small>Moorau</small>
|-
|Bodzyniewo || Bodzyniewo || <small>Stammdorf</small>
|-
|Borgowo || Borgowo || <small>Bitterfeld</small>
|-
|Bystrzek || Bystrzek Hauland || <small>Wieseneck</small>
|-
|Dąbrowa || Dombrowo, Dorf u. Vorwerk || <small>Eichenstein</small>
|-
|Dalewo || Dalewo || <small>Bruchtal</small>
|-
|Dobczyn || Dobczyn || <small>Gutenberg</small>
|-
|Gaj || Gaj <small>bei Blociszewo</small> || <small>Hain</small>
|-
|Góra || Gora || <small>Glückshöhe</small>
|-
|Grobelka || Forsthaus Grobelka ||
|-
|Grodzewo || Dombrowo Hauland <br /> <small>1906–19 Eichenstein</small>||
|-
|Grzymysław || Grimsleben || <small>Grimsleben</small>
|-
|Jelenczewo || Vorwerk Jelenczewo ||
|-
|Kadzewo || Kadzewo || <small>Köhlerhof</small>
|-
|Kaleje || Kaleje || <small>Karlsruh</small>
|-
|Kawcze || Kawcze ||
|-
|Kotowo || Kotowo || <small>Katzhof</small>
|-
|Krzyżanowo || Krzyzanowo <br /> <small>1906–45 Kreuzfelde</small> || <small>Kreuzfelde</small>
|-
|Łęg || Leng || <small>Lengfeld</small>
|-
|Luciny || Lucin || <small>Luzienhagen</small>
|-
|Marianowo || Marianowo || <small>Marienhain</small>
|-
|Marszewo || Vorwerk Marszewo ||
|-
|Mateuszewo || Vorwerk Mateuszewo ||
|-
|Mechlin || Mechlin || <small>Waldheim</small>
|-
|Mórka || Murka || <small>Moorfelde</small>
|-
|Niesłabin || Nieslabin || <small>Niederau</small>
|-
|Nochówko || Nochowko || <small>Nochauer Hauland</small>
|-
|Nochowo || Nochau || <small>Nochau</small>
|-
|Olsza || Kleinlinde || <small>Kleinlinde</small>
|-
|Orkowo || Orkowo || <small>Orkau</small>
|-
|Ostrowo || Ostrowo <small>bei Schrimm</small> || <small>1939–43 Osterode <br /> 1943–45 Osterrode</small>
|-
|Pełczyn || Pelczyn || <small>Pelsen</small>
|-
|Psarskie || Psarskie || <small>Wartheblick</small>
|-
|Pucołowo || Pucolowo <br /> <small>1906–19 Brunnen</small> || <small>Brunnen</small>
|-
|Pysząca || Pyszonca || <small>1939–43 Tonfelde <br /> 1943–45 Sansberg</small>
|-
|Sosnowiec || Sosnowiec || <small>Erlental</small>
|-
|'''Śrem''' || Schrimm || <small>Schrimm</small>
|-
|Szymanowo || Szymanowo || <small>Seedorf</small>
|-
|Tesiny || Vorwerk Tesin ||
|-
|Wirginowo || Wirginowo || <small>Windsau</small>
|-
|Wyrzeka || Wyrzeka || <small>1939–43 Weizenfelde <br /> 1943–45 Wirsen</small>
|-
|Zbrudzewo || Zbrudzewo || <small>Oberau</small>
|}


== Persönlichkeiten ==
== Persönlichkeiten ==
[[Seckel Bamberger]] wirkte von 1887 bis 1902 als Rabbiner und Religionslehrer in Schrimm. Der polnische Politiker [[Franciszek Trąbalski]] (PPS, PZPR) ging in Śrem zur Schule.
* [[Julius Schreiber]] (* 28. Februar 1848 in Schrimm; † 18. September 1932 in [[Königsberg (Preußen)|Königsberg]]) war ein jüdischer [[Internist]] und [[Hochschullehrer]] in Königsberg.
* [[Karl Weidel]] (* 10. Mai 1875 in Schrimm (Warthe); † 14. Oktober 1943 in [[Magdeburg]]) war ein deutscher [[Pädagoge]], [[Hochschullehrer]] für [[Religionspädagogik]] und [[Propst]].
* [[Heinrich Reisner]], (* 19. Juli 1881 in Schrimm a. d. Warthe; + 12. August 1969 in [[Essen]]); Bauingenieur sowie Gründer und Direktor des [[Haus der Technik (Essen)|Haus der Technik]] in Essen
* [[Hermann Schreiber (Rabbiner)|Hermann Schreiber]] (* 21. August 1882 in Schrimm; † 1954 in [[Berlin]]) war Doktor der Philosophie, [[Rabbiner]] zu [[Potsdam]], Publizist.
* [[Franciszek Trąbalski]] († 26. Juli 1964), war ein polnischer sozialistischer Politiker (PPS, PZPR), ging in Śrem zur Schule


In Schrimm wurden geboren:
== Verweise ==
* [[Julius Schreiber]] (1848–1932), Internist und Hochschullehrer in Königsberg
=== Weblinks ===
* [[Josef Krzyminski]] (1858–1940), Mediziner, Politiker und Reichstagsabgeordneter
{{commons|Śrem}}
* [[Margarete Henschke]] (1859–nach 1930), deutsche Pädagogin, Frauenrechtlerin und Autorin
* [http://www.srem.pl Website der Stadt]
* [[Samuel Breslauer]] (1870–1942), deutsch-jüdischer Journalist und Verbandsfunktionär
* [[Karl Weidel]] (1875–1943), Religionspädagoge und Propst
* [[Eugen Mittwoch]] (1876–1942), orthodoxer Rabbiner, Begründer der gegenwartsbezogenen Islamwissenschaften in Deutschland und Experte für Amharisch/Äthiopisch
* [[Heinrich Reisner]] (1881–1969), Bauingenieur sowie Gründer des ''Hauses der Technik'' in Essen
* [[Hermann Schreiber (Rabbiner)|Hermann Schreiber]] (1882–1954), Rabbiner und Publizist
* [[Jacob Jacobson]] (1888–1968), Historiker und Genealoge
* [[Günter Christmann]] (* 1942), Free-Jazz-Musiker
* [[Ute Schmidt]] (* 1943), Historikerin und Politologin
* [[Volkhard Buchter]] (* 1944), deutscher Ruderer
* [[Patrycja Wyciszkiewicz-Zawadzka]] (* 1994), Sprinterin


=== Fußnoten ===
== Literatur ==
* [[Heinrich Wuttke]]: ''Städtebuch des Landes Posen. Codex diplomaticus: Allgemeine Geschichte der Städte im Lande Posen. Geschichtliche Nachrichten von 149 einzelnen Städten''. Leipzig 1864, [https://books.google.de/books?id=cTRNAAAAcAAJ&pg=PA444 S. 444–446.]
<references/>


== Weblinks ==
{{DEFAULTSORT:Srem}}
{{Commons}}
* [https://www.srem.pl/ Website der Stadt]


{{Normdaten|TYP=g|GND=4225803-0|LCCN=no/2010/54189|VIAF=151681350}}
[[Kategorie:Ort der Woiwodschaft Großpolen]]
[[Kategorie:Powiat Śremski]]


{{SORTIERUNG:Srem}}
[[bg:Шрем]]

[[en:Śrem]]
[[Kategorie:Ort der Woiwodschaft Großpolen]]
[[eo:Śrem]]
[[fr:Śrem]]
[[Kategorie:Gmina Śrem]]
[[Kategorie:Ersterwähnung 1136]]
[[ja:シレーム]]
[[Kategorie:Stadtrechtsverleihung 1253]]
[[jv:Śrem]]
[[lv:Srema]]
[[ms:Śrem]]
[[nl:Śrem]]
[[no:Śrem]]
[[pl:Śrem]]
[[pt:Śrem]]
[[ro:Śrem]]
[[ru:Сьрем]]
[[sk:Śrem]]
[[uk:Сьрем]]
[[vi:Śrem]]
[[war:Śrem]]
[[zh:希雷姆]]

Aktuelle Version vom 3. September 2024, 10:09 Uhr

Śrem
Wappen von Śrem
Śrem (Polen)
Śrem (Polen)
Śrem
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Großpolen
Powiat: Śrem
Gmina: Śrem
Fläche: 12,38 km²
Geographische Lage: 52° 5′ N, 17° 1′ OKoordinaten: 52° 5′ 0″ N, 17° 1′ 0″ O
Einwohner: 29.176 (31. Dezember 2020)
Postleitzahl: 63-100
Telefonvorwahl: (+48) 61
Kfz-Kennzeichen: PSE
Wirtschaft und Verkehr
Straße: LesznoWrześnia
Nächster int. Flughafen: Posen



Śrem [ˈɕrɛm] (deutsch Schrimm) ist eine Stadt in Polen in der Woiwodschaft Großpolen. Sie ist Sitz der gleichnamigen Stadt-und-Land-Gemeinde mit 42.211 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2020) und Kreisstadt des Powiats Śremski.

Geographische Lage

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt liegt an der Warthe, etwa 40 Kilometer südlich der Stadt Posen.

Wasserturm in Śrem
Rathaus von Śrem
Oberschule
Museum

Ende des 10. bzw. zu Beginn des 11. Jahrhunderts bestand an der Stelle des heutigen Śrem eine Befestigungsanlage. Aus dem Jahr 1136 stammt die erste urkundliche Erwähnung des Ortes durch Papst Innozenz II. 1253 erhielt der Ort, der am linken Ufer der Warthe lag, von Herzog Boleslaw dem Frommen das Stadtrecht. 1293 wurde das Recht auf die Siedlung am rechten Ufer übertragen, da der Ort zuvor zerstört wurde. 1393 wurde das Stadtrecht bestätigt. 1424 erlaubte Władysław II. Jagiełło den Bau einer Brücke über die Warthe. 1635 wütete die Pest in der Stadt. 1736 trat der Fluss über die Ufer und zerstörte den größten Teil der Stadt.

Durch die Zweite Teilung Polens wurde der Ort 1793 ein Teil Preußens, blieb aber Kreisstadt. Ab 1818 gehörte Schrimm zur Provinz Posen. 1884 erhielt der Ort Anschluss an das Eisenbahnnetz.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Stadt 1919 in die Zweite Polnische Republik eingegliedert. 1932 wurde eine Unteroffiziersschule eröffnet.

Im September 1939 wurde der Ort von der deutschen Wehrmacht besetzt und es erfolgten öffentliche Hinrichtungen.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Stadt im Januar 1945 von der Roten Armee befreit und an Polen zurückgegeben.

Von 1946 bis 1975 wurde die Wohnblocksiedlung „Jeziorany“ errichtet. 1968 wurde eine Gießerei in Betrieb genommen. 1975 verlor der Ort die Funktion der Powiathauptstadt, erhielt sie aber bei einer erneuten Verwaltungsreform 1999 zurück.

Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohnerzahl
Gemeinde
Einwohnerzahl
Stadt
1910 ? 6.993
1977 30.064 21.197
1980 30.771 21.876
1984 32.928 24.223
1989 36.336 27.719
1993 37.963 29.180
1996 39.075 30.268
2000 39.589 31.724
2003 39.583 ?

Zur Stadt-und-Land-Gemeinde (gmina miejsko-wiejska) Śrem mit einer Fläche von fast 206 km² gehören die Stadt selbst und 32 Dörfer mit Schulzenämtern.

Partnerschaften

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seckel Bamberger wirkte von 1887 bis 1902 als Rabbiner und Religionslehrer in Schrimm. Der polnische Politiker Franciszek Trąbalski (PPS, PZPR) ging in Śrem zur Schule.

In Schrimm wurden geboren:

  • Heinrich Wuttke: Städtebuch des Landes Posen. Codex diplomaticus: Allgemeine Geschichte der Städte im Lande Posen. Geschichtliche Nachrichten von 149 einzelnen Städten. Leipzig 1864, S. 444–446.
Commons: Śrem – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien