„Mykola Leontowytsch“ – Versionsunterschied
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Mykola Leontowytsch wuchs als ältestes von fünf überlebenden Kindern in dem Dorf Scherschni in der Nähe von [[Winnyzja]] auf.<ref>{{Internetquelle |autor=Kateryna Ivanivna Vysotska, Maryna Petrivna |url=https://vinnytsia-museum.in.ua/science/articles/leontovych-priestly-family |titel=Священицький рід Леонтовичів |werk=Regionales Heimatmuseum Winnyzja |sprache=uk |abruf=2024-10-29}}</ref> Sein Vater, Großvater und Urgroßvater väterlicherseits waren alle als Dorfpfarrer tätig.<ref>{{Internetquelle |autor=Olga Melnyk |url=http://ukrgazeta.plus.org.ua/article.php?ida=1020 |titel=Requiem für Leontowytsch |werk=ukrgazeta |datum=2008-12-18 |sprache=uk |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120218212403/http://ukrgazeta.plus.org.ua/article.php?ida=1020 |abruf=2024-10-29}}</ref> Beide seiner Eltern haben gesungen. Sein Vater leitete den Chor am Priesterseminar und spielte außerdem mehrere Instrumente, wie Cello, Bass, [[Harmonium]], Violine und Gitarre. Von ihm erhielt Mykola Leontowytsch seinen ersten Musikunterricht.<ref>{{Internetquelle |autor=Veliky Podolyanyn |url=http://www.tovtry.km.ua/ua/history/statti/postati/leontovych.html |titel=Zum 125. Geburtstag von Mykola Leontowytsch |werk=Podilsky Tovtry |sprache=uk |archiv-url=https://web.archive.org/web/20190103143001/http://www.tovtry.km.ua/ua/history/statti/postati/leontovych.html |abruf=2024-10-29}}</ref> Die Schule besuchte er ab 1887 zunächst in [[Nemyriw]]. Aufgrund finanzieller Probleme musste er jedoch bereits im darauffolgenden Jahr an eine kirchliche Schule in [[Scharhorod]] wechseln, an der die Schüler volle finanzielle Unterstützung erhielten. Hier lernte er zu singen und schwierige religiöse Chorsätze zu lesen.<ref>{{Internetquelle |url=https://osvita.ua/vnz/reports/biograf/23785/ |titel=Komponist, Chorleiter, öffentliche Figur, Lehrer Mykola Leontowytsch |werk=osvita.ua |sprache=uk |abruf=2024-10-29}}</ref> |
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Von 1892 bis 1899 begann er sein Studium am Theologischen Seminar Podilsk in [[Kamjanez-Podilskyj]], wo schon sein Vater und Großvater studiert hatten, und wo nach ihm sein jüngerer Bruder Oleksandr ebenfalls studierte.<ref name=":0">{{Literatur |Autor=Valentyna Kuzyk |Titel=Mykola Leontovytsch: Chorwerke |Verlag=Видавництво Музична Україна |Ort=Kyjiw |Datum=2019 |ISBN=979-0-707527-84-9 |Seiten=13ff |Online=https://2023.laulupidu.ee/wp-content/uploads/Ukraina-failid/%D0%9B%D0%B5%D0%BE%D0%BD%D1%82%D0%BE%D0%B2%D0%B8%D1%87-%D1%82%D0%B2%D0%BE%D1%80%D0%B8.pdf}}</ref><ref name=":1">{{Literatur |Autor=Anatolii Zavalnuik |Titel=Микола Леонтович. Листи, документи, духовні твори |Verlag=Vinnytsia State Pedagogical University |Ort=Winnyzja |Datum=2007 |ISBN=978-96638-2-085-9 |Seiten=11ff}}</ref> Während seiner Zeit am Seminar verbesserte er sein Violinspiel und lernte weitere Instrumente, wie Flöte und Harmonium.<ref name=":1" /> Er sang im Chor des Seminars und trat mit Gründung des Streichorchesters in seinem dritten Jahr am Seminar diesem bei und übernahm später die Leitung von Chor und Orchester.<ref name=":0" /> Eine der letzten von Leontowytsch geleiteten Konzerte fand am 26. Mai 1899 statt. Ein Foto der Aufführung titelte einer seiner Freunde „dem zukünftigen glorreichen Komponisten“.<ref name=":1" /> Er studierte [[Musiktheorie]] und begann seine ersten Chorarrangements zu schreiben, die stark von der regionalen Folklore in Podolien beeinflusst waren.<ref name=":0" /> Nach seinem Abschluss im Jahr 1899 entschied er sich, mit der Familientradition zu brechen und Lehrer statt Priester zu werden.<ref name=":0" /> |
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⚫ | In seinem kreativen Schaffen hinterließ Leontowytsch über 150 Kompositionen für Chöre. Sein gesamtes Werk ist stark religiös und ukrainisch-national geprägt. Mit Vorliebe interpretierte und vertonte er ukrainische Volkslieder und Gedichte. In diese Kategorie fällt auch sein bekanntestes Werk ''[[Schtschedryk]]'', ein Lied zum [[Orthodoxer Kalender|Orthodoxen]] [[Neujahrsfest]]. Des Weiteren erstellte er [[Kantate]]n und weitere kirchliche Werke. Seine ukrainische [[Oper]] ''Na russaltschyn velykden'', welche auf Texten von [[Borys Hrintschenko]] basieren sollte, konnte er nie |
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⚫ | Nach einem theologischen Studium arbeitete Mykola Leontowytsch zunächst als Lehrer in den Gouvernements [[Gouvernement Kiew|Kiew]], [[Gouvernement Jekaterinoslaw|Jekaterinoslaw]] und Podolien. Bald entschloss er sich aber zu einem Musikstudium, für das er Kurse in [[Sankt Petersburg]] und [[Kiew]] besuchte. Dort erwarb er sich schnell den Ruf eines versierten Chorleiters. |
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⚫ | In seinem kreativen Schaffen hinterließ Leontowytsch über 150 Kompositionen für Chöre. Sein gesamtes Werk ist stark religiös und ukrainisch-national geprägt. Mit Vorliebe interpretierte und vertonte er ukrainische Volkslieder und Gedichte. In diese Kategorie fällt auch sein bekanntestes Werk ''[[Schtschedryk]]'', ein Lied zum [[Orthodoxer Kalender|Orthodoxen]] [[Neujahrsfest]]. Des Weiteren erstellte er [[Kantate]]n und weitere kirchliche Werke. Seine ukrainische [[Oper]] ''Na russaltschyn velykden'', welche auf Texten von [[Borys Hrintschenko]] basieren sollte, konnte er nie fertigstellen. |
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⚫ | In der Nacht vom 22. auf den 23. Januar 1921 wurde Leontowytsch im Alter von 43 Jahren im Haus seiner Eltern von einem Agenten des Geheimdienstes [[Tscheka]] erschossen.<ref>{{Internetquelle |autor=Wasyl Wytwycky |url=https://www.encyclopediaofukraine.com/display.asp?linkpath=pages%5CL%5CE%5CLeontovychMykola.htm |titel=Leontovych, Mykola |werk=encyclopediaofukraine.com |sprache=en |abruf=2023-11-12}}</ref> |
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* [http://slovari.yandex.ru/~книги/БСЭ/Леонтович%20Николай%20Дмитриевич/ Biografie] in der [[Große Sowjetische Enzyklopädie|Großen Sowjetischen Enzyklopädie]] |
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== Einzelnachweise == |
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[[ru:Леонтович, Николай Дмитриевич]] |
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[[uk:Леонтович Микола Дмитрович]] |
Aktuelle Version vom 29. Oktober 2024, 21:00 Uhr
Mykola Dmytrowytsch Leontowytsch (ukrainisch Микола Дмитрович Леонтович; * 1. Dezemberjul. / 13. Dezember 1877greg. in Monastyrok, Gouvernement Podolien, Russisches Reich; † 23. Januar 1921 in Markiwka, Gouvernement Podolien, Ukrainische SSR) war ein ukrainischer Komponist, Chorleiter und Lehrer. Seine internationale Bekanntheit geht heute vor allem auf sein Werk Schtschedryk zurück, das 1936 von Peter J. Wilhousky auf Englisch unter dem Titel Carol of the Bells adaptiert wurde. In dieser Version zählt es heute, vor allem im angloamerikanischen Raum, zu den bekanntesten Weihnachtsliedern.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mykola Leontowytsch wuchs als ältestes von fünf überlebenden Kindern in dem Dorf Scherschni in der Nähe von Winnyzja auf.[1] Sein Vater, Großvater und Urgroßvater väterlicherseits waren alle als Dorfpfarrer tätig.[2] Beide seiner Eltern haben gesungen. Sein Vater leitete den Chor am Priesterseminar und spielte außerdem mehrere Instrumente, wie Cello, Bass, Harmonium, Violine und Gitarre. Von ihm erhielt Mykola Leontowytsch seinen ersten Musikunterricht.[3] Die Schule besuchte er ab 1887 zunächst in Nemyriw. Aufgrund finanzieller Probleme musste er jedoch bereits im darauffolgenden Jahr an eine kirchliche Schule in Scharhorod wechseln, an der die Schüler volle finanzielle Unterstützung erhielten. Hier lernte er zu singen und schwierige religiöse Chorsätze zu lesen.[4]
Von 1892 bis 1899 begann er sein Studium am Theologischen Seminar Podilsk in Kamjanez-Podilskyj, wo schon sein Vater und Großvater studiert hatten, und wo nach ihm sein jüngerer Bruder Oleksandr ebenfalls studierte.[5][6] Während seiner Zeit am Seminar verbesserte er sein Violinspiel und lernte weitere Instrumente, wie Flöte und Harmonium.[6] Er sang im Chor des Seminars und trat mit Gründung des Streichorchesters in seinem dritten Jahr am Seminar diesem bei und übernahm später die Leitung von Chor und Orchester.[5] Eine der letzten von Leontowytsch geleiteten Konzerte fand am 26. Mai 1899 statt. Ein Foto der Aufführung titelte einer seiner Freunde „dem zukünftigen glorreichen Komponisten“.[6] Er studierte Musiktheorie und begann seine ersten Chorarrangements zu schreiben, die stark von der regionalen Folklore in Podolien beeinflusst waren.[5] Nach seinem Abschluss im Jahr 1899 entschied er sich, mit der Familientradition zu brechen und Lehrer statt Priester zu werden.[5]
Nach einem theologischen Studium arbeitete Mykola Leontowytsch zunächst als Lehrer in den Gouvernements Kiew, Jekaterinoslaw und Podolien. Bald entschloss er sich aber zu einem Musikstudium, für das er Kurse in Sankt Petersburg und Kiew besuchte. Dort erwarb er sich schnell den Ruf eines versierten Chorleiters.
Ab 1918 lehrte er am Konservatorium von Kiew und am Lyssenko Institut für Musik und Schauspiel.
In seinem kreativen Schaffen hinterließ Leontowytsch über 150 Kompositionen für Chöre. Sein gesamtes Werk ist stark religiös und ukrainisch-national geprägt. Mit Vorliebe interpretierte und vertonte er ukrainische Volkslieder und Gedichte. In diese Kategorie fällt auch sein bekanntestes Werk Schtschedryk, ein Lied zum Orthodoxen Neujahrsfest. Des Weiteren erstellte er Kantaten und weitere kirchliche Werke. Seine ukrainische Oper Na russaltschyn velykden, welche auf Texten von Borys Hrintschenko basieren sollte, konnte er nie fertigstellen.
In der Nacht vom 22. auf den 23. Januar 1921 wurde Leontowytsch im Alter von 43 Jahren im Haus seiner Eltern von einem Agenten des Geheimdienstes Tscheka erschossen.[7]
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Schtschedryk (1916)
- Kosaka nessut
- Dudaryk
- Is-sa hory snischok letyt
- Schentschytschok-brentschytschok
- Haju, haju selen rosmaju
- Na russaltschyn welykden (Oper) - (unvollendet)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gemeinfreie Noten von Mykola Leontowytsch in der Choral Public Domain Library – ChoralWiki (englisch)
- Artikel Mykola Leontowytsch in der Großen Sowjetischen Enzyklopädie (BSE), 3. Auflage 1969–1978 (russisch)
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Kateryna Ivanivna Vysotska, Maryna Petrivna: Священицький рід Леонтовичів. In: Regionales Heimatmuseum Winnyzja. Abgerufen am 29. Oktober 2024 (ukrainisch).
- ↑ Olga Melnyk: Requiem für Leontowytsch. In: ukrgazeta. 18. Dezember 2008, archiviert vom ; abgerufen am 29. Oktober 2024 (ukrainisch).
- ↑ Veliky Podolyanyn: Zum 125. Geburtstag von Mykola Leontowytsch. In: Podilsky Tovtry. Archiviert vom ; abgerufen am 29. Oktober 2024 (ukrainisch).
- ↑ Komponist, Chorleiter, öffentliche Figur, Lehrer Mykola Leontowytsch. In: osvita.ua. Abgerufen am 29. Oktober 2024 (ukrainisch).
- ↑ a b c d Valentyna Kuzyk: Mykola Leontovytsch: Chorwerke. Видавництво Музична Україна, Kyjiw 2019, ISBN 979-0-70752784-9, S. 13 ff. (laulupidu.ee [PDF]).
- ↑ a b c Anatolii Zavalnuik: Микола Леонтович. Листи, документи, духовні твори. Vinnytsia State Pedagogical University, Winnyzja 2007, ISBN 978-966-382-085-9, S. 11 ff.
- ↑ Wasyl Wytwycky: Leontovych, Mykola. In: encyclopediaofukraine.com. Abgerufen am 12. November 2023 (englisch).
Personendaten | |
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NAME | Leontowytsch, Mykola |
ALTERNATIVNAMEN | Leontowytsch, Mykola Dmytrowytsch; Леонтович, Микола Дмитрович (ukrainisch); Leontovych, Mykola |
KURZBESCHREIBUNG | ukrainischer Komponist, Chorleiter und Lehrer |
GEBURTSDATUM | 13. Dezember 1877 |
GEBURTSORT | Monastyrok, Gouvernement Podolien, Russisches Kaiserreich |
STERBEDATUM | 23. Januar 1921 |
STERBEORT | Markiwka, Gouvernement Podolien, Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik |