„Kraftwerke Linth-Limmern“ – Versionsunterschied
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{{Infobox Unternehmen |
{{Infobox Unternehmen |
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| Name = Kraftwerke Linth-Limmern AG |
| Name = Kraftwerke Linth-Limmern AG (KLL) |
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| Logo = |
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| Unternehmensform = [[Aktiengesellschaft]] |
| Unternehmensform = [[Aktiengesellschaft]] |
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| Auflösungsgrund = |
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| Sitz = [[ |
| Sitz = [[Glarus Süd]], {{CHE}} |
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| Leitung = |
| Leitung = Jörg Huwyler |
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| Mitarbeiterzahl = |
| Mitarbeiterzahl = 51 |
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| Umsatz = |
| Umsatz = 53 Mio. [[Schweizer Franken|CHF]] |
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| Stand = |
| Stand = 2021-09-30 |
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| Branche = [[Elektrizitätsversorgung]] |
| Branche = [[Elektrizitätsversorgung]] |
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| Homepage = [https://www.axpo.com/ch/de/ueber-uns/energiewissen.detail.html/energiewissen/pumpspeicherwerk-limmern.html www.axpo.com] |
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| Homepage = |
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}} |
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{{Infobox Kraftwerk |
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| NAME = |
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| BILD = Limmernsee und Muttsee Mauer fertig.JPG |
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| BILDBESCHREIBUNG = Blick in Richtung Norden. [[Limmerensee]] im Vordergrund,<br />in der oberen rechten Bildhälfte ist die Staumauer des<br /> [[Muttsee]]s als heller Strich erkennbar |
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| PRIMÄRENERGIE = [[Wasser]] |
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| TYP = [[Pumpspeicherkraftwerk]] |
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| POSKARTE = |
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| POSKARTE-BESCHREIBUNG = |
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| POSKARTE-TYPE = |
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| BREITENGRAD = 46.87606 |
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| LÄNGENGRAD = 8.98699 |
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| REGION-ISO = CH-GL |
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| LAND = {{Schweiz}} |
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:{{CH-GL}} |
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| ORT = [[Linthal GL]] |
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| EIGENTÜMER = [[Axpo Power]]: 85 %<br />[[Kanton Glarus]]: 15 % |
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| BETREIBER = Kraftwerke Linth-Limmern AG |
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| PROJEKTBEGINN = 1957 |
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| BAUZEIT = 7 Jahre |
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| BETRIEBSAUFNAHME = [[Speicherkraftwerk]]: 1964<br />Ausbau ''NESTIL'': 2010<br />Ausbau ''Linthal 2015'': 2016 |
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| STILLLEGUNG = Kavernenzentrale Muttsee: 2017 |
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| LEISTUNG = Turbinen gesamt: 1439 MW<br />Pumpen gesamt: 1174 MW |
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| EINSPEISUNG = 1620 |
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| EINSPEISUNG_JAHR = 2020/21 |
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| GESAMTEINSPEISUNG = |
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| WEBSITE = [https://www.axpo.com/ch/de/ueber-uns/energiewissen.detail.html/energiewissen/pumpspeicherwerk-limmern.html www.axpo.com] |
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| STAND = 2022 |
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| TURBINE = 5 [[Pumpturbine]]n<br />5 [[Pelton-Turbine]]n<br />2 [[Francis-Turbine]]n<br />2 Pumpen |
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| GEWAESSER = [[Linth]] |
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}} |
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Die '''Kraftwerke Linth-Limmern AG (KLL)''' ist eine Kraftwerkgesellschaft in [[Linthal GL|Linthal]] im [[Kanton Glarus|Glarner Hinterland]]. Das Kraftwerk nahm Ende der 1960er-Jahre den Betrieb auf und wurde in den 2010er-Jahren durch ein grosses [[Pumpspeicherkraftwerk]] ergänzt. |
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Die Gesellschaft ist eine [[Tochtergesellschaft]] des Energieversorgers [[Axpo Power]]. Axpo und der Kanton Glarus sind gemeinsam Eigentümer der Kraftwerke Linth-Limmern AG, wobei der Kanton seit der Gründung 15 % der Gesellschaft hält.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.axpo.com/de/de/ueber-uns/investor-relations/berichte-und-termine.html |titel=Berichte & Termine |sprache=de-de |abruf=2022-12-26}}</ref> |
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Die '''Kraftwerke Linth-Limmern AG''' ist eine Kraftwerkgesellschaft in [[Linthal GL|Linthal]] im Glarner Hinterland. Einer der wichtigsten Wirtschaftszweige von Linthal ist neben dem [[Tourismus]] die [[Stromerzeugung|Elektrizitätsproduktion]] aus [[Wasserkraft]]. Die dazu gegründete und am 25. Juni 1957 im Glarner Handelsregister eingetragene ''Kraftwerke Linth-Limmern AG (KLL)'' hat ihren Sitz und ihre Werksanlagen in Linthal. An der KLL beteiligt sind zu 85 % die [[Axpo AG]] und zu 15 % der [[Kanton Glarus]]. |
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== Geschichte == |
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{| border="0" cellpadding="2" cellspacing="1" style="float:right; empty-cells:show; margin-left:1em; background:#F3F3FF;" |
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[[Datei:Limmern.JPG|mini|Bogenstaumauer Limmern]] |
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{{BSu-header|<big>Anlagenschema der KLL</big><br />im Jahre 1968}} |
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{{BS-table}} |
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{{BS|ueKHSTa||[[Muttsee]]|9 Mio. m³|5={{Höhe|2446|link=1}}}} |
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{{BS|udINT|||Kavernenzentrale Muttsee|4 MW|{{Höhe|1870}}}} |
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{{BS|uABZg+l|||Freispiegelstollen Fätschbach (12 km)}} |
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{{BS|ueBHF||[[Limmerensee]]|92 Mio. m³|{{Höhe|1875}}}} |
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{{BS3||uSTR|uSTR+l|||Freispiegelstollen Fisetenbach}} |
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{{BS3||uSTR|ueHST||Ausgleichsbecken Hintersand|110'000 m³|{{Höhe|1298}}}} |
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{{BS3||uSTR|uABZg+l|||Freispiegelstollen Jetzbach}} |
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{{BS3||uINT-L|uKINTe-R||Kavernenzentrale [[Tierfehd]]|295 MW|{{Höhe|816}}}} |
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{{BS|ueHST||Ausgleichsbecken Tierfehd|210'000 m³|{{Höhe|812}}}} |
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{{BS|uINT||Zentrale Linthal|34 MW|{{Höhe|683}}}} |
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{{BS|ueKHSTxe||Ausgleichsbecken Linthal|220'000 m³|{{Höhe|676}}}} |
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{{BS3|WASSERq|WABZqr|WASSERq||[[Linth]]||}} |
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Die Nutzung der Wasserkräfte im Quellgebiet der Linth wurde schon früh in den 1920er-Jahren untersucht, weil es nahe bei grossen Konsumgebieten liegt. Ziel war der Bau eines Speichersees auf dem Limmerenboden, mit welchem eine Fallhöhe von mehr als 1000 m zwischen Stausee und Talgrund des Glarnerlands ausgenutzt werden könnte. Das grösste Hindernis für eine Umsetzung war die befürchtete Wasserdurchlässigkeit des Limmerenbodens, die das Gelände für den Bau eines Stausees ungeeignet erscheinen liess, denn der Limmerenbach versickerte teilweise durch Risse im Kalkboden des Limmerenbeckens. Zudem war das Gebiet schlecht zugänglich.<ref name=":0">Schweizerische Bauzeitung</ref> |
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In den Jahren 1922 bis 1928 führten die [[St. Gallisch-Appenzellische Kraftwerke|St. Gallisch-Appenzellischen Kraftwerke]] (SAK) hydrologische Messungen durch. Sie kamen zum Schluss, dass die Sickerverluste zu gross seien, weil ein Fünftel des Wassers des Limmerenbaches versickern würde.<ref name=":0" /> |
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Im Zusammenhang mit dem Projekt untersuchten [[Geologe]]n den Limmernboden im Quellgebiet der [[Linth]]. Dort floss Wasser durch Risse im Felsen ab, so dass das Gelände für den Bau eines Stausees zuerst nicht geeignet schien. Diesem Umstand begegnete man mit [[Dichtungsschleier|Zementinjektionen]]. Mit der Konzessionserteilung im Jahre 1957 wurde sogleich mit dem Bau der [[Bogenstaumauer]] Limmeren begonnen, die 1963 fertiggestellt wurde und den 92 Mio. m³ fassenden [[Limmerensee]] aufstaut. Der Limmernboden ist ein verkehrsmässig schwer zugängliches Gebiet – im Gegensatz zum Tal darunter bis Tierfehd, das mit einer Strasse verbunden wurde. Von dort aus wurde eine [[Materialseilbahn|Seilbahn]] zum Transport der Baustoffe installiert. Sie hatte eine Tragkraft von 18 Tonnen. Eine dieser drei Transport-[[Luftseilbahn]]en besteht heute noch und bringt Kraftwerksbesucher zur Staumauer. Oberhalb des Limmerensees wurde der 9 Mio. m³ fassende [[Muttsee]] durch die Aufschüttung eines Erddamms errichtet. Genutzt wird das Wasser der 1968 vollständig fertiggestellten Anlagen im [[Kavernenkraftwerk]] Muttsee (zwischen Muttsee und Limmerensee), dem Kavernenkraftwerk Tierfehd (zw. Limmerensee und dem Ausgleichsbecken Tierfehd) und dem Kraftwerk Linthal (zw. Tierfehd und dem Ausgleichsbecken Linthal).<gallery> |
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Datei:Staumauer Limmern im Bau 1960.jpg|Baustelle der Bogenstaumauer Limmern, 1960 |
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Datei:Staumauer Limmern Stollentram.jpg|Zwei Wagen der [[Verkehrsbetriebe Zürich]] beförderten als "Stollentram" Arbeiter zur Baustelle |
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Datei:Limmern Materialseilbahn 1960.jpg|Materialseilbahn bei der Baustelle. |
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Ab 1944 führten die [[Nordostschweizerische Kraftwerke|Nordostschweizerischen Kraftwerke]] (NOK) Probebohrungen und Messungen durch, wobei das Material für diese Kampagne von Trägerkolonnen aus dem [[Kanton Graubünden|Bündnerland]] über den [[Kistenpass]] auf den Limmerenboden gebracht wurde. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigten, dass es Sickerverluste im Becken gab, diese aber wesentlich geringer waren als die bei den Messungen in den 1920er-Jahren festgestellten. Das Projekt wurde trotzdem nicht weiter bearbeitet, weil eine Abdichtung als kostspielig und zu unsicher beurteilt wurde.<ref name=":0" /> |
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== Projekt «Linthal 2015» == |
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In den Jahren 1954 und 1955 liess die NOK erneut das Gebiet durch [[Geologe]]n untersuchen, wobei diesmal ein [[Hubschrauber|Helikopter]] mit 480 Flügen 114 t Material auf den Limmerenboden brachte, darunter auch [[Baracke|Unterkunftsbaracken]] und Bohrgeräte. Diesmal kam man zum Schluss, dass eine Abdichtung durch [[Dichtungsschleier|Zementinjektionen]] möglich ist, sodass ein Konzessionsantrag ausgearbeitet werden konnte, der am 18. Oktober 1956 der Glarner Regierung vorgelegt wurde.<ref name=":0" /> |
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=== Beginn der Bauarbeiten === |
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[[Datei:Limmern.JPG|mini|Bogenstaumauer Limmeren]] |
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[[Datei:Muttsee.jpg|mini|Der Muttsee im Sommer]] |
[[Datei:Muttsee.jpg|mini|Der Muttsee im Sommer]] |
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Die Konzession für den Bau des Kraftwerks wurde am 30. März 1957 vom [[Landrat (Glarus)|Landrat]] erteilt. Am 5. Mai bewilligte das Volk die kantonale Beteiligung am Kraftwerksbau, sodass am 25. Juni 1957 die KLL ins Handelsregister eingetragen werden konnte. An der Gesellschaft war die NOK mit 85 % und der Kanton Glarus mit 15 % beteiligt, wobei die Beteiligung der NOK später an deren Nachfolgegesellschaft Axpo überging. |
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«Linthal 2015» ist ein unterirdisch angelegtes [[Pumpspeicherkraftwerk|Pumpspeicherwerk]]. Dabei wird Wasser aus dem [[Limmernsee]] in den gut 600 m höher gelegenen [[Muttsee]] hoch gepumpt und bei Bedarf wieder zur [[Stromproduktion]] genutzt. Das neue Werk soll eine Pumpleistung und eine Turbinenleistung von je 1000 MW aufweisen. Damit wird sich die Leistung der Kraftwerke Linth-Limmern von heute rund 450 MW auf 1450 MW erhöhen. |
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Für die Realisierung wurde mit einer Bauzeit von rund sieben Jahren gerechnet. Während der Bauzeit sind bis zu 900 Personen auf den verschiedenen Bauplätzen tätig gewesen. Die Investitionskosten für dieses Grossprojekt betragen 2.1 Milliarden Franken. Das Vorhaben bedingte eine vorzeitige Neukonzessionierung der Kraftwerke, welche am 24. Oktober 2007 vom Landrat beschlossen wurde. Im September 2009 haben die zuständigen Organe die Realisierung von «Linthal 2015» beschlossen. Am 18. Dezember 2015 hat die erste Maschinengruppe Elektrizität ans Netz abgegeben. Die letzte der vier Maschinen wird im September 2017 definitiv in Betrieb gesetzt. |
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Die Arbeiten zur Erschliessung der Baustelle begannen noch im selben Jahr. Der Limmerenboden ist ein verkehrstechnisch schwer zugängliches Gebiet. Von [[Tierfehd]] im Talgrund wurde eine 18 t-[[Luftseilbahn|Seilbahn]] für den Transport der Baustoffe installiert, die nach dem Bau des Kraftwerks wieder abgetragen und durch eine kleinere Einkabinenbahn für den Personaltransport ersetzt wurde.<ref>{{Literatur |Titel=Editorial |Sammelwerk=TEC21 |Nummer=13 |Datum=2008 |Seiten=3}}</ref> |
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Die [[Bogenstaumauer]] Limmeren wurde 1963 fertiggestellt. Sie staut den 92 Mio. m³ fassenden [[Limmerensee]] auf, der das Kernstück der Kraftwerksanlage bildet. Oberhalb des Limmerensees wurde der 9 Mio. m³ fassende [[Muttsee]] durch die Aufschüttung eines Erddamms errichtet. Genutzt wird das Wasser der 1968 vollständig fertiggestellten Anlagen im [[Kavernenkraftwerk]] Muttsee (zwischen Muttsee und Limmerensee), dem Kavernenkraftwerk Tierfehd (zw. Limmerensee und dem Ausgleichsbecken Tierfehd) und dem Kraftwerk Linthal (zw. Tierfehd und dem Ausgleichsbecken Linthal). |
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Staumauer Limmern im Bau 1960.jpg|Baustelle der Bogenstaumauer Limmeren, 1960 |
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Staumauer Limmern Stollentram.jpg|Zwei Wagen der [[Verkehrsbetriebe Zürich]] beförderten als «Stollentram» Arbeiter zur Baustelle |
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Limmern Materialseilbahn 1960.jpg|Materialseilbahn bei der Baustelle |
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=== Ausbau ''NESTIL'' === |
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Das Projekt ''NESTIL'' steigerte für 100 Millionen Franken die Pumpleistung von Tierfehd von den bestehenden 34 MW auf insgesamt 174 MW. Dazu wurde eine Schachtzentrale am bestehenden Ausgleichsbecken gebaut, welche in der Lage ist, das Wasser aus dem Ausgleichsbecken wieder zurück in den Limmerensee zu pumpen. In ihr befindet sich eine vierstufige 140-MW-Pumpe, die mit einer 100-MW-Peltonturbine auf der gleichen vertikalen Welle sitzt. Die Turbine wird auch benutzt, um die Pumpe beim Anlauf mit dem Netz zu [[Synchronoskop|synchronisieren]]. Baubeginn war im Sommer 2005, die Bauzeit betrug vier Jahre.<ref>{{Literatur |Hrsg=Kraftwerke Linth-Limmern AG |Titel=Zukunft Wasserkraft – Linthal 2015 |Datum=2015 |Kapitel=Projekt NESTIL |Seiten=8 |Online=http://www.burkhalter-technics.ch/upload/1/5010/Linthal2015.pdf}}</ref> |
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=== Ausbau ''Linthal 2015'' === |
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{{BSu-header|<big>Anlagenschema der KLL</big><br />nach Ausbau ''Linthal 2015''}} |
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{{BS-table}} |
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{{BS|ueKBHFa||[[Muttsee]]|23 Mio. m³|5={{Höhe|2474|link=1}}}} |
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{{BS3|uexSTR+l|ueABZgr}} |
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{{BS3e|uexHST|uSTR|||Kavernenzentrale Muttsee|4 MW|{{Höhe|1870}}}} |
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{{BS3|uexSTR|uINT|||Pumpspeicherwerk Limmeren|1000 MW|{{Höhe|1706}}}} |
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{{BS3|uexSTRl| uABZg+lxr||||Freispiegelstollen Fätschbach (12 km)}} |
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{{BS|ueBHF||[[Limmerensee]]|92 Mio. m³|{{Höhe|1875}}}} |
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{{BS3||uSTR|uSTR+l|||Freispiegelstollen Fisetenbach}} |
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{{BS3||uSTR|ueHST||Ausgleichsbecken Hintersand|110'000 m³|{{Höhe|1298}}}} |
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{{BS3|uSTR+l|uABZgr|uABZg+l|||Freispiegelstollen Jetzbach}} |
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{{BS3|uSTR|uINT-L|uKINTe-R||Kavernenzentrale Tierfehd|295 MW|{{Höhe|816}}}} |
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{{BS3|uINT|uSTR|||Umwälzwerk Tierfehd|140 MW|{{Höhe|778}}}} |
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{{BS3|ueHST|ueHST|||Ausgleichsbecken Tierfehd|455'000 m³|{{Höhe|812}}}} |
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{{BS3|uSTRl|uABZg+r}} |
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{{BS|uINT||Zentrale Linthal|34 MW|{{Höhe|683}}}} |
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{{BS|ueKHSTxe||Ausgleichsbecken Linthal|220'000 m³|{{Höhe|676}}}} |
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{{BS3|WASSERq|WABZqr|WASSERq||[[Linth]]||}} |
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Mit dem Projekt ''Linthal 2015'' wurde das bestehende Werk aus den 1960er-Jahren mit einem leistungsfähigen, unterirdisch angelegten [[Pumpspeicherkraftwerk]] ergänzt. Dabei wird Wasser aus dem [[Limmernsee|Limmerensee]] in den mehr als 600 m höher gelegenen [[Muttsee]] gepumpt und bei Bedarf wieder zur [[Stromproduktion]] genutzt. Das neue Werk weist im Pumpbetrieb und im Turbinenbetrieb eine Leistung von 1000 MW auf, was ungefähr 80 % der Leistung des [[Kernkraftwerk Leibstadt|Kernkraftwerkes Leibstadt]] oder der Hälfte der Leistung der gesamten Kraftwerksanlagen am [[Lac des Dix]] entspricht. Damit hat sich die Leistung der Kraftwerke Linth-Limmern von zuvor rund 520 MW auf 1520 MW erhöht. Bei vollständig gefülltem Muttsee kann das Pumpspeicherwerk Limmeren während 33 Stunden im Volllastbetrieb laufen, was eine Speicherkapazität von 33 GWh ergibt.<ref>{{Literatur |Autor=Peter Vennemann |Titel=Zukunft der Stromspeicherung in Pumpspeicherkraftwerken |Datum=2013-11-06 |Seiten=24 |Online=https://www.fh-muenster.de/fb4/downloads/personen/vennemann/Handout.pdf |Format=PDF |KBytes=}}</ref><ref name=":3" /> |
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==== Bau ==== |
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Für die Realisierung wurde mit einer Bauzeit von sieben Jahren gerechnet. Während der Bauzeit waren bis zu 900 Personen auf den verschiedenen Bauplätzen tätig. Die Investitionskosten für das Grossprojekt betrugen 2,1 Milliarden Franken. Das Vorhaben bedingte eine vorzeitige Neukonzessionierung der Kraftwerke, welche am 24. Oktober 2007 vom Landrat beschlossen wurde. Im September 2009 wurde der Spatenstich von ''Linthal 2015'' mit einer ersten Sprengung begangen. Im Herbst 2011 war vom Kraftwerk ''Limmeren'' der erste der beiden Druckschächte fertig, die Kavernenzentrale war im Frühjahr 2012 fertig ausgebrochen, 2013 folgte der zweite Druckschacht. Im August 2013 kam es zu einem Rückschlag beim Bau der Staumauer am Muttsee: Es musste ein ganzer Block wieder abgetragen werden, weil eine falsche Betonmischung verwendet worden war. Auf den verschiedenen Baustellen waren bis zu 700 Personen beschäftigt. Am 18. Dezember 2015 hat die erste Maschinengruppe Elektrizität ans Netz abgegeben.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.20min.ch/schweiz/news/story/-Projekt-der-Superlative--erstmals-am-Netz-21035138 |titel=«Projekt der Superlative» erstmals am Netz |werk=20 Minuten |datum=2015-12-18 |abruf=2019-03-30 |abruf-verborgen=1}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.srf.ch/news/regional/ostschweiz/kraftwerk-linthal-2015-ist-am-netz |titel=Kraftwerk «Linthal 2015» ist am Netz |hrsg=SRF |datum=2015-12-18 |abruf=2019-03-30 |sprache=de |abruf-verborgen=1}}</ref> Die letzte der vier Maschinen wurde Ende 2017 dem Betrieb übergeben.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ee-news.ch/de/wasser/pressemeldungen/article/38156/kraftwerke-linth-limmern-gv-genehmigt-jahresrechnung-2016-17 |titel=Kraftwerke Linth-Limmern: GV genehmigt Jahresrechnung 2016/17 |werk=ee-news.ch |datum=2018-03-29 |abruf=2019-01-04 |abruf-verborgen=1}}</ref> |
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Bereits vor der vollständigen Inbetriebnahme der Anlage musste Axpo wegen den niedrigen Grosshandels-[[Strompreis]]en [[Vorsichtsprinzip|vorsichtshalber]] eine [[Abschreibung]] auf ihre Investition vornehmen.<ref>[http://www.axpo.com/content/dam/axpo2/Documents/Switzerland/Ueber_uns/Portrait/GB-Axpo-Holding-Vollversion-DE-2016-12.pdf#page=7 Geschäftsbericht 2015/16], Seite 7</ref> Ausserdem kam es beim Rotor einer Turbine zu einem Defekt, für dessen Reparatur der Rotor ausgebaut werden musste. Korrosionsschäden machten auch Wartungen an den anderen Turbinen nötig. In den letzten Jahren schrieben die KLL wegen Limmeren jährlich rund 150 Mio. Franken Verlust, an denen sich laut Axpo der Kanton Glarus gemäss seinem Aktienanteil beteiligen sollte. Es konnte eine aussergerichtliche Einigung erzielt werden, in der festgelegt wurde, dass sich der Kanton Glarus nicht an den Verlusten des Pumpspeicherwerks Limmeren beteiligen muss, dafür darf er aber bis zum Geschäftsjahr 2027/28 auch keinen Strom beziehen. Aus diesen Gründen muss KLL fortan eine separate Rechnung für das Pumpspeicherwerk Limmeren führen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.srf.ch/news/regional/ostschweiz/streit-um-millionen-axpo-und-kanton-glarus-einigen-sich |titel=Streit um Millionen - Axpo und Kanton Glarus einigen sich |hrsg=SRF 1, Regionaljournal Ostschweiz |datum=2019-03-27 |abruf=2019-04-01 |sprache=de}}</ref> |
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==== Ausbau ==== |
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* '''Vergrösserung [[Muttsee]]''': Eine neue Staumauer vergrössert das Speichervermögen des Muttsees. Die 1054 m lange [[Gewichtsstaumauer]] ermöglicht eine Erhöhung von 9 Mio. auf 23 Mio. m<sup>3</sup>.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.axpo.com/content/axpo2/ch/de/news/news/medienmitteilungen/int/2016/einstauprogramm_muttsee.html |titel=PSW Limmern: Staumauer auf der Muttenalp hat Wassertaufe bestanden |hrsg=Axpo |datum=2016-08-31 |abruf=2019-01-04 |abruf-verborgen=1}}</ref> Das Stauziel wurde von {{Höhe|2446|CH}} auf {{Höhe|2474|CH}} angehoben. Das letzte Segment der Staumauer wurde anfangs Oktober 2014 betoniert.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.srf.ch/play/tv/redirect/detail/36f6f9da-657c-4d79-80ad-d6559ff3586d |titel=10vor10 vom 14.10.2014 – Pumpspeicherkraftwerk: Rentabilität angezweifelt |werk=Play SRF |abruf=2021-01-14 |sprache=de}}</ref> Während des Jahres 2015 erfolgten der Endausbau und die Flutung der Stollen. Im Sommer 2016 erfolgte der Erstaufstau und die Abnahme durch das Bundesamt für Energie.<ref name="axpweb">{{Internetquelle |url=http://www.axpo.ch/content/axpo/de/hydroenergie/wissen/kraftwerksprojekte/projekt-linthal-2015.html |titel=Projekt Linthal 2015 |werk=Axpo |abruf=2012-09-18}}</ref><ref>Axpo: [http://www.axpo.com/content/dam/axpo/switzerland/documents/news/160323_MM%20KLL%20GV_DE.pdf ''Kraftwerke Linth-Limmern AG: Wiederaufstau des Limmernsees führt zu erhöhter Jahresproduktion''], Medienmitteilung vom 23. März 2016.</ref> Die Eröffnungsfeier und Einsegnung der Staumauer fand am 9. September 2016 statt. Es ist die erste Eröffnung einer Staumauer vergleichbarer Grösse in der Schweiz seit 1989, als der [[Panixersee]] der [[Kraftwerke Ilanz]] in Betrieb genommen wurde. Die Staumauer ist die längste Staumauer der Schweiz und die höchstgelegene Europas. |
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* '''Neubau Pumpspeicherwerk Limmeren''': Am Fuss der Staumauer des Limmerensees, auf ca. {{Höhe|1700|CH}}, wurde rund 600 Meter im Berginnern eine neue [[Kaverne(Bergbau)|Kavernenzentrale]] für die vier Maschinengruppen mit je 250 MW Leistung gebaut. Zwei parallele Druckleitungen verbinden den Muttsee mit der Zentrale und zwei rund 500 Meter lange Unterwasserstollen die Zentrale mit dem Limmerensee. Der Zugang zur Kaverne wird von Tierfehd aus über einen neuen, etwa 4 Kilometer langen Zugangsstollen sichergestellt, der mit einer 200-Tonnen-Standseilbahn ausgerüstet ist. Die Bohrung dieses Stollens wurde mit einer 160 Meter langen [[Tunnelbohrmaschine]] ausgeführt. Im Jahr 2011 bohrte sich diese täglich 20 Meter ins Gestein und das mit einer Steigung von Weltrekord bedeutenden 24 Prozent. Während der Bauzeit bestanden Materialseilbahnen von Tierfehd zum Limmerensee sowie vom Limmerensee zum Muttsee mit 25 Tonnen Tragkraft. Erbauer dieser danach wieder demontierten Seilbahnen war [[Doppelmayr/Garaventa-Gruppe|Doppelmayr/Garaventa]]. |
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* '''Vergrösserung Ausgleichsbecken Tierfehd''': Das bestehende [[Ausgleichsbecken]] wurde durch ein weiteres Becken nördlich des Betriebsgebäudes ergänzt. Die Speicherkapazität konnte so von 350'000 auf ungefähr 455'000 m³ erhöht werden. |
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* '''Neubau 380-kV-Leitung''': Die Leistungserhöhung, die mit dem Projekt ''Linthal 2015'' verbunden war, bedingt den Anschluss der Anlagen an das Höchstspannungsnetz. Die bestehende 220-kV-Freileitung von Tierfehd in die [[Grynau]] bei [[Uznach]] mit zwei Stromkreisen genügte nicht mehr. Die beiden Stränge zusammen können höchstens 1500 MW übertragen, wobei aus betrieblichen und wirtschaftlichen Gründen normalerweise höchstens die Hälfte der möglichen Leistung genutzt werden soll. Ausserdem hätte bei Ausfall einer Leitung nicht mehr die volle Leistung des Kraftwerks abgerufen werden können.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.raonline.ch/pages/edu/nw/power01a4a106.html#start |titel=Pumpspeicher-Kraftwerk Linth-Limmern KLL (Axpo) |titelerg=Versorgungsnetz und Netzanschluss |werk=RAOnline EDU |abruf=2019-03-30}}</ref> Es wurde deshalb für ''Linthal 2015'' parallel zur bestehenden Leitung eine neue 380-kV-Freileitung von Tierfehd bis in den Raum Schwanden/Sool erstellt.<ref>[https://www.axpo.com/content/dam/axpo2/Documents/Switzerland/Netzdienstleistungen/PlanungundRealisierung/factsheet_limmern.pdf Projektierung und Bau 380-kV-Freileitung Tierfehd - Schwanden] (pdf)</ref> Hier wurde sie an die bestehende [[Vorableitung|380-kV-Leitung vom Vorab]] angeschlossen. Die Leitung besteht aus zwei Wechselstromkreisen, der eine führt nach [[Tavanasa]] im [[Kanton Graubünden|Bündnerland]], der andere nach [[Nürensdorf]] im Raum [[Zürich]]. |
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=== Rechtsstreit zwischen Axpo und dem Kanton Glarus === |
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In den 2010er-Jahren kam es zu einem Rechtsstreit zwischen der Axpo und dem Kanton Glarus, da die beiden Eigentümer der KLL verschiedene Auffassungen über die Auslegung des Gründungsvertrags der KLL aus dem Jahr 1957 hatten. Im Kern der Auseinandersetzung ging es um die Übernahme der Jahreskosten des Pumpspeicherwerks. Schliesslich reichte Axpo im Jahr 2017 Klage bei der Glarner Staatskanzlei ein. Im Jahr 2019 wurde ein Vergleich erzielt, der vorsah, dass der Kanton rückwirkend die Jahreskosten bis zum 18. August 2017 zu 15 % mitträgt, diese folgend von Axpo übernommen werden, der Kanton dafür aber keinen Strom mehr aus der Anlage bezieht.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.energate-messenger.ch/news/190497/axpo-und-glarus-einigen-sich-ueber-pumpspeicher-limmern |titel=Axpo und Glarus einigen sich über Pumpspeicher Limmern |abruf=2022-12-26}}</ref> |
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== Technische Anlagen == |
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=== Anlagenschema === |
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Alle Maschinenhäuser, Stauseen und Ausgleichsbecken befinden sich auf dem Gebiet der ehemaligen Gemeinde [[Linthal GL]], das heute zu [[Glarus Süd]] gehört. Einzig die oberen Wasserfassungen des [[Fätschbach]]s liegen auf dem [[Urnerboden|Urner Boden]], der zum [[Kanton Uri]] gehört. Das dort gefasste Wasser wird über einen 12 km langen [[Freispiegelleitung|Freispiegelstollen]] dem Limmerensee zugeführt. Ebenso wird Wasser vom ''Fisetenbach'' über einen Freispiegelstollen dem Ausgleichsbecken Hintersand zugeführt. Während 22 Tagen im Sommer muss genügend Wasser dem ''Schreyenbachfall'' zugeführt werden, damit dieser wie früher in voller Pracht in die Tiefe stürzen kann.<ref>[https://www.watson.ch/schweiz/blogs/868061368-schreyenbachfall-der-wasserfall-ist-einer-der-speziellsten-der-schweiz ''Das ist einer der speziellsten Wasserfälle der Schweiz – jetzt lohnt er sich sehr''] In: ''[[Watson (Nachrichtenportal)]]'' vom 1. Juli 2024</ref> |
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Weiter wird Wasser aus dem Sernftal mit dem Jetzbachstollen in Freispiegelleitung dem Druckstollen zwischen Hintersand und Tierfehd zugeführt. |
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[[Datei:Karte Kraftwerk Linth Limmern.png|links|mini|hochkant=3|Anlagenschema der Kraftwerke Linth-Limmern]]<br /> |
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{{Absatz}} |
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=== Stauseen === |
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'''Ausbauvorhaben''' |
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{| class="wikitable" style="text-align:right" |
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* Für den [[Muttsee]] wurde eine neue [[Gewichtsstaumauer|Schwergewichtsstaumauer]] geplant. Die 1 km lange Staumauer ermöglicht das Speichervolumen des Muttsees von heute 9 Mio. auf 23 Mio. m<sup>3</sup> zu vergrössern.<ref>Axpo: [http://www.axpo.com/axpo/ch/de/about-us/newsroom/media-releaes/2016/einstauprogramm_muttsee.html ''PSW Limmern: Staumauer auf der Muttenalp hat Wassertaufe bestanden''], Medienmitteilung vom 31. August 2016.</ref> Die natürliche Seehöhe von heute {{Höhe|2446|CH}} wird auf eine Stauhöhe von {{Höhe|2474|CH}} erhöht. Es ist dies die längste Staumauer Europas. Das letzte Segment der Staumauer war Anfangs Oktober 2014 betoniert worden.<ref>SRF 10vor10: [http://www.srf.ch/player/tv/10vor10/video/pumpspeicherkraftwerk-rentabilitaet-angezweifelt?id=62e33df7-65a0-4a4c-a3e7-4091060c230a ''Pumpspeicherkraftwerk: Rentabilität angezweifelt''], 15. Oktober 2014.</ref> Während des Jahres 2015 erfolgte der Endausbau und die Flutung der Stollen. Im Sommer 2016{{Zukunft|2016|9}} erfolgte der Erstaufstau und die Abnahme durch das Bundesamt für Energie.<ref name="axpweb">{{Internetquelle |url=http://www.axpo.ch/content/axpo/de/hydroenergie/wissen/kraftwerksprojekte/projekt-linthal-2015.html |titel=Projekt Linthal 2015 |werk=Axpo |zugriff=2012-09-18}}</ref><ref>Axpo: [http://www.axpo.com/content/dam/axpo/switzerland/documents/news/160323_MM%20KLL%20GV_DE.pdf ''Kraftwerke Linth-Limmern AG: Wiederaufstau des Limmernsees führt zu erhöhter Jahresproduktion''], Medienmitteilung vom 23. März 2016.</ref> Die Eröffnungsfeier und Einsegnung der Staumauer hat am 9. September 2016 stattgefunden. Es ist die erste Eröffnung einer Staumauer vergleichbarer Grösse in der Schweiz seit 1989 (Stausee [[Pigniu|Lag da Pigniu]]). |
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!Namen |
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* Pumpspeicherwerk Limmern ([[Kaverne (Bergbau)|Kavernenzentrale]]): Am Fuss der heutigen Staumauer des Limmernsees, auf ca. {{Höhe|1700|CH}}, wurde rund 600 m im Berginnern eine neue Kavernenzentrale für die vier Maschinengruppen mit je 250 MW Leistung gebaut. Zwei parallele Druckleitungen verbinden den Muttsee mit der Zentrale und zwei rund 500 m lange Unterwasserstollen die Zentrale mit dem Limmernsee. Der Zugang zur Kaverne wird von Tierfehd aus über einen neuen, etwa 4 km langen Zugangsstollen sichergestellt, der mit einer Standseilbahn ausgerüstet wird. |
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!Lage |
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* [[Ausgleichsbecken]] Tierfehd: Das heutige Ausgleichsbecken wurde durch ein weiteres Becken nördlich des Betriebsgebäudes ergänzt. Die Speicherkapazität konnte so um 350'000 auf ungefähr 560'000 m<sup>3</sup> Wasser erweitert werden. |
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!Inbetriebnahme |
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* Netzanschluss: Die Leistungserhöhung, die mit dem Projekt «Linthal 2015» verbunden ist, bedingt den Anschluss der Anlagen an das schweizerische Höchstspannungsnetz. Es besteht eine 220-kV-Freileitung von Tierfehd in die Grynau bei Uznach. Für «Linthal 2015» wurde parallel zu dieser Leitung eine neue 380-kV-Freileitung von Tierfehd bis in den Raum Schwanden/Sool erstellt.<ref>[https://www.axpo.com/content/dam/axpo2/Documents/Switzerland/Netzdienstleistungen/PlanungundRealisierung/factsheet_limmern.pdf Projektierung und Bau 380-kV-Freileitung Tierfehd - Schwanden] (pdf)</ref> Hier wurde sie an die bestehende [[Vorableitung|380-kV-Leitung vom Vorab]] angeschlossen. |
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!Stauquote [m ü. M.] |
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!Stauseeinhalt [Mio. m³] |
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!Bauart der Staumauer |
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!Höhe der Staumauer [m] |
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!speist Maschinenhäuser |
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!erhält Wasser von Maschinenhäuser |
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!Bemerkung |
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|- |
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| style="text-align:left" |Muttsee |
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|{{Coordinate|NS=46.863611|EW=9.027222|type=waterbody|region=CH-GL|dim=|name=Muttsee|text=CH1903}} |
|||
| style="text-align:center" |1965<br />(Ausbau 2016) |
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| style="text-align:center" |''2446''<br />2474 |
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| style="text-align:center" |''9''<br />24 |
|||
| style="text-align:center" |''Erdwall''<br />[[Gewichtsstaumauer]] |
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| style="text-align:center" |<br />35 |
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| style="text-align:center" |''Muttsee''<br />Limmeren |
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| style="text-align:center" |Limmeren |
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| style="text-align:left" |Angaben vor dem Ausbau 2016 in kursiv |
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|- |
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| style="text-align:left" |Limmerensee |
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|{{Coordinate|NS=46.835556|EW=9.014167|type=waterbody|region=CH-GL|dim=|name=Limmernsee|text=CH1903}} |
|||
| style="text-align:center" |1968 |
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| style="text-align:center" |1857 |
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| style="text-align:center" |92 |
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| style="text-align:center" |[[Bogenstaumauer]] |
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| style="text-align:center" |146 |
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| style="text-align:center" |Limmeren<br />Tierfehd |
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| style="text-align:center" |''Muttsee''<br />Limmeren<br />Tierfehd |
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| style="text-align:left" | Kopfspeicher |
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|} |
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=== Maschinenhäuser === |
|||
== Energieverteilung, Sonstiges == |
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{| class="wikitable" style="text-align:right" |
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Die Axpo AG transportiert den KLL-Strom seit Jahrzehnten mit einer 220-kV-Leitung in ihre Verteilstation [[Grynau]] bei [[Uznach]]. |
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|- |
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Die deutlich erhöhte Stromproduktion seit 2015 bedingte den Anschluss ans Schweizer Höchstspannungsnetz. Die neue vorgenannte 380-kV-Leitung enthält 2 Wechselstromkreise - nach [[Tavanasa]] und [[Nürensdorf]]. |
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! Zentrale |
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! Lage |
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! Standort |
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! Inbetriebnahme |
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! Maschinenhaus- |
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höhe [m ü. M.] |
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! [[Nennleistung|el. Leistung]] in [[Megawatt|MW]] |
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! Turbinen |
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! Maximale Rohfallhöhe |
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in m<ref name=":1">{{Literatur |Hrsg=Eidg. Amt für Wasserwirtschaft |Titel=Statistik der Wasserkraftanlagen in der Schweiz |Datum=1973-01-01}}</ref> |
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! [[Ausbauwassermenge|Ausbaudurchfluss]] in m³/s |
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! Bemerkung |
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|- |
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| style="text-align:left" |''Kavernenzentrale Muttsee''<ref>{{Literatur |Titel=Das Kraftwerk Linth-Limmern im Kanton Glarus |Sammelwerk=Appenzeller Kalender |Band=246 |Datum=1967 |DOI=10.5169/seals-375874}}</ref> |
|||
|''{{Coordinate|NS=46.846429|EW=9.012794|type=landmark|region=CH-GL|dim=|name=Kavernenzentrale Muttsee|text=CH1903}}'' |
|||
| style="text-align:left" |''Ochsenstafel'' |
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| style="text-align:center" |''1965''<br /><small>2017 stillgelegt</small> |
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| style="text-align:center" |''1870'' |
|||
| style="text-align:center" |''4'' |
|||
| style="text-align:center" |''1 [[Peltonturbine]]'' |
|||
| style="text-align:center" |''560'' |
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| style="text-align:center" |''0,9'' |
|||
| style="text-align:left" |durch Pumpspeicherwerk Limmeren ersetzt |
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|- |
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| style="text-align:left" |Pumpspeicherwerk<br />Limmeren |
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''Linthal 2015'' |
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|{{Coordinate|NS=46.848952|EW=9.012475|type=landmark|region=CH-GL|dim=|name=Pumpspeicherkraftwerk Limmern|text=CH1903}} |
|||
| style="text-align:left" |Ochsenstafel |
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| style="text-align:center" |2017 |
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| style="text-align:center" |1706 |
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| style="text-align:center" |1000 |
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| style="text-align:center" |4 vertikale [[Francis-Turbine|Francis-Pumpturbinen]] mit drehzahlvariablen [[Asynchronmotor|Asynchron-Motorgeneratoren]] |
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| style="text-align:center" |724<ref name=":2">{{Internetquelle |autor=Thomas Kunz |url=https://docplayer.org/21175149-Swv-fachtagung-wasserkraft.html |titel=PSW mit variabler Pumpleistung |hrsg=Alstom |datum=2012-08-11 |seiten=8 |abruf=2019-03-23 |abruf-verborgen=1}}</ref> |
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| style="text-align:center" |200 |
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| style="text-align:left" |Leistungsfähigstes Pumpspeicherwerk der Schweiz |
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|- |
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| rowspan="3" style="text-align:left" |Kavernenzentrale<br />Tierfehd |
|||
| rowspan="3" |{{Coordinate|NS=46.87606|EW=8.98699|type=landmark|region=CH-GL|dim=|name=Kavernenzentrale Tierfehd|text=CH1903}} |
|||
| rowspan="3" style="text-align:left" |Tierfehd |
|||
| rowspan="3" style="text-align:center" |1964 |
|||
| rowspan="3" style="text-align:center" |816 |
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| style="text-align:center" |255 |
|||
| style="text-align:center" |3 Peltonturbinen |
|||
| style="text-align:center" |1046 |
|||
| style="text-align:center" |30 |
|||
| style="text-align:left" |Speicherkraftwerk des Limmerensees |
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|- |
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| style="text-align:center" |34 |
|||
| style="text-align:center" |2 Pumpen |
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| style="text-align:center" |564 |
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| style="text-align:center" |6,3 |
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| style="text-align:left" |Pumpwerk, das Wasser vom Ausgleichsbecken Hintersand in den Limmerensee befördert |
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|- |
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| style="text-align:center" |40 |
|||
| style="text-align:center" |2 Peltonturbinen |
|||
| style="text-align:center" |486 |
|||
| style="text-align:center" |10 |
|||
| style="text-align:left" |Laufkraftwerk des Ausgleichbeckens Hintersand |
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|- |
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| style="text-align:left" |Umwälzwerk<br />Tierfehd<ref name=":3">{{Literatur |Hrsg=Kraftwerke Linth-Limmern AG |Titel=Projekt NESTIL |TitelErg=Neubau Umwälzkraftwerk Tierfehd |Datum= |Online=https://www.yumpu.com/s/TQNOvguUcbc9SCqy}}</ref><br />''NESTIL'' |
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|{{Coordinate|NS=46.87828|EW=8.98527|type=landmark|region=CH-GL|dim=|name=Pumpwerk Tierfehd|text=CH1903}} |
|||
| style="text-align:left" |Tierfehd |
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| style="text-align:center" |2010 |
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| style="text-align:center" |778 |
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| style="text-align:center" |Pumpe: 140<br />Turbine: 110 |
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| style="text-align:center" |1 vierstufige Pumpturbine mit Peltonturbine als Anfahrturbine |
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| style="text-align:center" |1050 |
|||
| style="text-align:center" |Turbine: 15,3<br />Pumpe: 13,7 |
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| style="text-align:left" |Pumpspeicherwerk zwischen Limmerensee und Ausgleichsbecken Tierfehd |
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|- |
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| style="text-align:left" |Zentrale<br />Linthal |
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|{{Coordinate|NS=46.91567|EW=8.98812|type=landmark|region=CH-GL|dim=|name=Zentrale Linthal|text=CH1903}} |
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| style="text-align:left" |Linthal |
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| style="text-align:center" |1964 |
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| style="text-align:center" |683 |
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| style="text-align:center" |34 |
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| style="text-align:center" |2 Francis-Turbinen |
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| style="text-align:center" |143 |
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| style="text-align:center" |32 |
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| style="text-align:left" |Speicherkraftwerk des Ausgleichsbeckens Tierfehd |
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|} |
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=== Ausgleichsbecken === |
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Die Axpo hat wegen niedriger Großhandels-[[Strompreis]]e [[Vorsichtsprinzip|vorsichtshalber]] eine [[Abschreibung]] auf ihre Investition vorgenommen.<ref>[http://www.axpo.com/content/dam/axpo2/Documents/Switzerland/Ueber_uns/Portrait/GB-Axpo-Holding-Vollversion-DE-2016-12.pdf#page=7 Geschäftsbericht 2015/16], Seite 7</ref> |
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{| class="wikitable" style="text-align:right" |
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!Namen |
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!Lage |
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!Inbetriebnahme |
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!Stauquote [m ü. M.] |
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!Stauseeinhalt [m³] |
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!speist Maschinenhäuser |
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!erhält Wasser von Maschinenhäuser |
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|- |
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| style="text-align:left" |Hintersand |
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|{{Coordinate|NS=46.84198|EW=8.95399|type=waterbody|region=CH-GL|dim=|name=Ausgleichsbecken Hintersand|text=CH1903}} |
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| style="text-align:center" |1964 |
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| style="text-align:center" |1298 |
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| style="text-align:center" |110'000 |
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| style="text-align:center" |Tierfehd |
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| style="text-align:center" | |
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|- |
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| style="text-align:left" |Tierfehd 1 |
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|{{Coordinate|NS=46.87761|EW=8.98353|type=waterbody|region=CH-GL|dim=|name=Ausgleichsbecken Tierfehd 1|text=CH1903}} |
|||
| style="text-align:center" |1964 |
|||
| style="text-align:center" |811,5 |
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| style="text-align:center" |210'000 |
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| style="text-align:center" |Tierfehd<br />Linthal |
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| style="text-align:center" |Tierfehd |
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|- |
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| style="text-align:left" |Tierfehd 2 |
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|{{Coordinate|NS=46.88139 |EW=8.98377|type=waterbody|region=CH-GL|dim=|name=Ausgleichsbecken Tierfehd 2|text=CH1903}} |
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| style="text-align:center" |2016 |
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| style="text-align:center" |811,5 |
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| style="text-align:center" |245'000 |
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| style="text-align:center" |Tierfehd<br />Linthal |
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| style="text-align:center" |Tierfehd |
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|- |
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| style="text-align:left" |Linthal |
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|{{Coordinate|NS=46.91718|EW=8.99128|type=waterbody|region=CH-GL|dim=|name=Ausgleichsbecken Linthal|text=CH1903}} |
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| style="text-align:center" |1964 |
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| style="text-align:center" |676 |
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| style="text-align:center" |220'000 |
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| style="text-align:center" | |
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| style="text-align:center" |Linthal |
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|} |
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== |
== Literatur == |
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* {{Literatur |
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* [http://www.axpo.com/axpo/ch/de/about-us/axpo-switzerland/dossiers/limmern.html Pumpspeicherwerk Limmern], Dossier bei axpo.ch (abgerufen am 10. Februar 2015). |
|||
|Titel=Das Projekt der Kraftwerke Linth-Limmern |
|||
* [http://www.axpo.com/axpo/ch/de/about-us/production-facilities/hydro-energy/linthal.html Projekthomepage ''Linthal 2015''] bei axpo.ch (abgerufen am 9. Februar 2013). |
|||
|Sammelwerk=Schweizerische Bauzeitung |
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|Band=76 |
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|Datum=1958 |
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|Seiten=377-380 |
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|DOI=10.5169/seals-63998}} |
|||
* {{Literatur |Hrsg=Axpo |Titel=Kraftwerke Linth-Limmern AG |TitelErg=Datenblatt |Datum=2016 |Online=https://web.archive.org/web/20190320190803/https://www.axpo.com/content/dam/axpo2/Documents/Switzerland/Newsroom/dossiers-publikationen/Factsheet_PSW_limmern_DE-2016-06.pdf |Format=PDF |KBytes=}} |
|||
== Weblinks == |
== Weblinks == |
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{{Commonscat}} |
{{Commonscat}} |
||
* [https://www.youtube.com/watch?v=-2bQr4wqx7U ''Pumpspeicherwerk Limmern - Ein Projekt nimmt Gestalt an'']; Video-Reportage über den Bau des Pumpspeicherkraftwerks, vom 19. April 2017 |
|||
* [https://www.axpo.com/ch/de/energie/produktion-und-verteilung/wasserkraft/pumpspeicherwerk-limmern.html Pumpspeicherwerk Limmern], Dossier bei axpo.ch (abgerufen am 9. August 2024). |
|||
* [https://www.axpo.com/ch/de/axpo-erleben/fuehrungen/pumpspeicherwerk-limmern.html Besucherführungen Pumpspeicherwerk Limmern], axpo.ch (abgerufen am 9. August 2024) |
|||
== |
== Einzelnachweise == |
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<references /> |
<references /> |
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{{Normdaten|TYP=k|GND=1041722699|VIAF=305182661}} |
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{{Coordinate |NS=46/50/40/N |EW=9/0/32/E |type=landmark |region=CH}} |
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{{SORTIERUNG:Kraftwerke Linthlimmern}} |
{{SORTIERUNG:Kraftwerke Linthlimmern}} |
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[[Kategorie: |
[[Kategorie:Wasserspeicherkraftwerk in der Schweiz|Linthlimmern]] |
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[[Kategorie:Bauwerk |
[[Kategorie:Bauwerk in Glarus Süd]] |
||
[[Kategorie:Unternehmen (Kanton Glarus)]] |
[[Kategorie:Unternehmen (Kanton Glarus)]] |
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[[Kategorie:Glarus Süd]] |
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[[Kategorie:Elektrizitätsversorger (Schweiz)]] |
[[Kategorie:Elektrizitätsversorger (Schweiz)]] |
||
[[Kategorie: |
[[Kategorie:Wasserspeicherkraftwerk in Europa|Linthlimmern]] |
Aktuelle Version vom 9. August 2024, 20:17 Uhr
Kraftwerke Linth-Limmern AG (KLL) | |
---|---|
Rechtsform | Aktiengesellschaft |
Gründung | 25. Juni 1957 |
Sitz | Glarus Süd, Schweiz |
Leitung | Jörg Huwyler |
Mitarbeiterzahl | 51 |
Umsatz | 53 Mio. CHF |
Branche | Elektrizitätsversorgung |
Website | www.axpo.com |
Stand: 30. September 2021 |
Kraftwerke Linth-Limmern | |||
---|---|---|---|
Blick in Richtung Norden. Limmerensee im Vordergrund, in der oberen rechten Bildhälfte ist die Staumauer des Muttsees als heller Strich erkennbar | |||
Lage | |||
| |||
Koordinaten | 718027 / 192824 | ||
Land | Schweiz | ||
Ort | Linthal GL | ||
Gewässer | Linth | ||
Daten | |||
Typ | Pumpspeicherkraftwerk | ||
Primärenergie | Wasser | ||
Leistung | Turbinen gesamt: 1439 MW Pumpen gesamt: 1174 MW | ||
Eigentümer | Axpo Power: 85 % Kanton Glarus: 15 % | ||
Betreiber | Kraftwerke Linth-Limmern AG | ||
Projektbeginn | 1957 | ||
Bauzeit: | 7 Jahre | ||
Betriebsaufnahme | Speicherkraftwerk: 1964 Ausbau NESTIL: 2010 Ausbau Linthal 2015: 2016 | ||
Stilllegung | Kavernenzentrale Muttsee: 2017 | ||
Turbine | 5 Pumpturbinen 5 Pelton-Turbinen 2 Francis-Turbinen 2 Pumpen | ||
Eingespeiste Energie 2020/21 | 1620 GWh | ||
Website | www.axpo.com | ||
Stand | 2022 |
Die Kraftwerke Linth-Limmern AG (KLL) ist eine Kraftwerkgesellschaft in Linthal im Glarner Hinterland. Das Kraftwerk nahm Ende der 1960er-Jahre den Betrieb auf und wurde in den 2010er-Jahren durch ein grosses Pumpspeicherkraftwerk ergänzt.
Die Gesellschaft ist eine Tochtergesellschaft des Energieversorgers Axpo Power. Axpo und der Kanton Glarus sind gemeinsam Eigentümer der Kraftwerke Linth-Limmern AG, wobei der Kanton seit der Gründung 15 % der Gesellschaft hält.[1]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anlagenschema der KLL im Jahre 1968 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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|
Die Nutzung der Wasserkräfte im Quellgebiet der Linth wurde schon früh in den 1920er-Jahren untersucht, weil es nahe bei grossen Konsumgebieten liegt. Ziel war der Bau eines Speichersees auf dem Limmerenboden, mit welchem eine Fallhöhe von mehr als 1000 m zwischen Stausee und Talgrund des Glarnerlands ausgenutzt werden könnte. Das grösste Hindernis für eine Umsetzung war die befürchtete Wasserdurchlässigkeit des Limmerenbodens, die das Gelände für den Bau eines Stausees ungeeignet erscheinen liess, denn der Limmerenbach versickerte teilweise durch Risse im Kalkboden des Limmerenbeckens. Zudem war das Gebiet schlecht zugänglich.[2]
In den Jahren 1922 bis 1928 führten die St. Gallisch-Appenzellischen Kraftwerke (SAK) hydrologische Messungen durch. Sie kamen zum Schluss, dass die Sickerverluste zu gross seien, weil ein Fünftel des Wassers des Limmerenbaches versickern würde.[2]
Ab 1944 führten die Nordostschweizerischen Kraftwerke (NOK) Probebohrungen und Messungen durch, wobei das Material für diese Kampagne von Trägerkolonnen aus dem Bündnerland über den Kistenpass auf den Limmerenboden gebracht wurde. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigten, dass es Sickerverluste im Becken gab, diese aber wesentlich geringer waren als die bei den Messungen in den 1920er-Jahren festgestellten. Das Projekt wurde trotzdem nicht weiter bearbeitet, weil eine Abdichtung als kostspielig und zu unsicher beurteilt wurde.[2]
In den Jahren 1954 und 1955 liess die NOK erneut das Gebiet durch Geologen untersuchen, wobei diesmal ein Helikopter mit 480 Flügen 114 t Material auf den Limmerenboden brachte, darunter auch Unterkunftsbaracken und Bohrgeräte. Diesmal kam man zum Schluss, dass eine Abdichtung durch Zementinjektionen möglich ist, sodass ein Konzessionsantrag ausgearbeitet werden konnte, der am 18. Oktober 1956 der Glarner Regierung vorgelegt wurde.[2]
Beginn der Bauarbeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Konzession für den Bau des Kraftwerks wurde am 30. März 1957 vom Landrat erteilt. Am 5. Mai bewilligte das Volk die kantonale Beteiligung am Kraftwerksbau, sodass am 25. Juni 1957 die KLL ins Handelsregister eingetragen werden konnte. An der Gesellschaft war die NOK mit 85 % und der Kanton Glarus mit 15 % beteiligt, wobei die Beteiligung der NOK später an deren Nachfolgegesellschaft Axpo überging.
Die Arbeiten zur Erschliessung der Baustelle begannen noch im selben Jahr. Der Limmerenboden ist ein verkehrstechnisch schwer zugängliches Gebiet. Von Tierfehd im Talgrund wurde eine 18 t-Seilbahn für den Transport der Baustoffe installiert, die nach dem Bau des Kraftwerks wieder abgetragen und durch eine kleinere Einkabinenbahn für den Personaltransport ersetzt wurde.[3]
Die Bogenstaumauer Limmeren wurde 1963 fertiggestellt. Sie staut den 92 Mio. m³ fassenden Limmerensee auf, der das Kernstück der Kraftwerksanlage bildet. Oberhalb des Limmerensees wurde der 9 Mio. m³ fassende Muttsee durch die Aufschüttung eines Erddamms errichtet. Genutzt wird das Wasser der 1968 vollständig fertiggestellten Anlagen im Kavernenkraftwerk Muttsee (zwischen Muttsee und Limmerensee), dem Kavernenkraftwerk Tierfehd (zw. Limmerensee und dem Ausgleichsbecken Tierfehd) und dem Kraftwerk Linthal (zw. Tierfehd und dem Ausgleichsbecken Linthal).
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Baustelle der Bogenstaumauer Limmeren, 1960
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Zwei Wagen der Verkehrsbetriebe Zürich beförderten als «Stollentram» Arbeiter zur Baustelle
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Materialseilbahn bei der Baustelle
Ausbau NESTIL
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Projekt NESTIL steigerte für 100 Millionen Franken die Pumpleistung von Tierfehd von den bestehenden 34 MW auf insgesamt 174 MW. Dazu wurde eine Schachtzentrale am bestehenden Ausgleichsbecken gebaut, welche in der Lage ist, das Wasser aus dem Ausgleichsbecken wieder zurück in den Limmerensee zu pumpen. In ihr befindet sich eine vierstufige 140-MW-Pumpe, die mit einer 100-MW-Peltonturbine auf der gleichen vertikalen Welle sitzt. Die Turbine wird auch benutzt, um die Pumpe beim Anlauf mit dem Netz zu synchronisieren. Baubeginn war im Sommer 2005, die Bauzeit betrug vier Jahre.[4]
Ausbau Linthal 2015
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anlagenschema der KLL nach Ausbau Linthal 2015 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Mit dem Projekt Linthal 2015 wurde das bestehende Werk aus den 1960er-Jahren mit einem leistungsfähigen, unterirdisch angelegten Pumpspeicherkraftwerk ergänzt. Dabei wird Wasser aus dem Limmerensee in den mehr als 600 m höher gelegenen Muttsee gepumpt und bei Bedarf wieder zur Stromproduktion genutzt. Das neue Werk weist im Pumpbetrieb und im Turbinenbetrieb eine Leistung von 1000 MW auf, was ungefähr 80 % der Leistung des Kernkraftwerkes Leibstadt oder der Hälfte der Leistung der gesamten Kraftwerksanlagen am Lac des Dix entspricht. Damit hat sich die Leistung der Kraftwerke Linth-Limmern von zuvor rund 520 MW auf 1520 MW erhöht. Bei vollständig gefülltem Muttsee kann das Pumpspeicherwerk Limmeren während 33 Stunden im Volllastbetrieb laufen, was eine Speicherkapazität von 33 GWh ergibt.[5][6]
Bau
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für die Realisierung wurde mit einer Bauzeit von sieben Jahren gerechnet. Während der Bauzeit waren bis zu 900 Personen auf den verschiedenen Bauplätzen tätig. Die Investitionskosten für das Grossprojekt betrugen 2,1 Milliarden Franken. Das Vorhaben bedingte eine vorzeitige Neukonzessionierung der Kraftwerke, welche am 24. Oktober 2007 vom Landrat beschlossen wurde. Im September 2009 wurde der Spatenstich von Linthal 2015 mit einer ersten Sprengung begangen. Im Herbst 2011 war vom Kraftwerk Limmeren der erste der beiden Druckschächte fertig, die Kavernenzentrale war im Frühjahr 2012 fertig ausgebrochen, 2013 folgte der zweite Druckschacht. Im August 2013 kam es zu einem Rückschlag beim Bau der Staumauer am Muttsee: Es musste ein ganzer Block wieder abgetragen werden, weil eine falsche Betonmischung verwendet worden war. Auf den verschiedenen Baustellen waren bis zu 700 Personen beschäftigt. Am 18. Dezember 2015 hat die erste Maschinengruppe Elektrizität ans Netz abgegeben.[7][8] Die letzte der vier Maschinen wurde Ende 2017 dem Betrieb übergeben.[9]
Bereits vor der vollständigen Inbetriebnahme der Anlage musste Axpo wegen den niedrigen Grosshandels-Strompreisen vorsichtshalber eine Abschreibung auf ihre Investition vornehmen.[10] Ausserdem kam es beim Rotor einer Turbine zu einem Defekt, für dessen Reparatur der Rotor ausgebaut werden musste. Korrosionsschäden machten auch Wartungen an den anderen Turbinen nötig. In den letzten Jahren schrieben die KLL wegen Limmeren jährlich rund 150 Mio. Franken Verlust, an denen sich laut Axpo der Kanton Glarus gemäss seinem Aktienanteil beteiligen sollte. Es konnte eine aussergerichtliche Einigung erzielt werden, in der festgelegt wurde, dass sich der Kanton Glarus nicht an den Verlusten des Pumpspeicherwerks Limmeren beteiligen muss, dafür darf er aber bis zum Geschäftsjahr 2027/28 auch keinen Strom beziehen. Aus diesen Gründen muss KLL fortan eine separate Rechnung für das Pumpspeicherwerk Limmeren führen.[11]
Ausbau
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Vergrösserung Muttsee: Eine neue Staumauer vergrössert das Speichervermögen des Muttsees. Die 1054 m lange Gewichtsstaumauer ermöglicht eine Erhöhung von 9 Mio. auf 23 Mio. m3.[12] Das Stauziel wurde von 2446 m ü. M. auf 2474 m ü. M. angehoben. Das letzte Segment der Staumauer wurde anfangs Oktober 2014 betoniert.[13] Während des Jahres 2015 erfolgten der Endausbau und die Flutung der Stollen. Im Sommer 2016 erfolgte der Erstaufstau und die Abnahme durch das Bundesamt für Energie.[14][15] Die Eröffnungsfeier und Einsegnung der Staumauer fand am 9. September 2016 statt. Es ist die erste Eröffnung einer Staumauer vergleichbarer Grösse in der Schweiz seit 1989, als der Panixersee der Kraftwerke Ilanz in Betrieb genommen wurde. Die Staumauer ist die längste Staumauer der Schweiz und die höchstgelegene Europas.
- Neubau Pumpspeicherwerk Limmeren: Am Fuss der Staumauer des Limmerensees, auf ca. 1700 m ü. M., wurde rund 600 Meter im Berginnern eine neue Kavernenzentrale für die vier Maschinengruppen mit je 250 MW Leistung gebaut. Zwei parallele Druckleitungen verbinden den Muttsee mit der Zentrale und zwei rund 500 Meter lange Unterwasserstollen die Zentrale mit dem Limmerensee. Der Zugang zur Kaverne wird von Tierfehd aus über einen neuen, etwa 4 Kilometer langen Zugangsstollen sichergestellt, der mit einer 200-Tonnen-Standseilbahn ausgerüstet ist. Die Bohrung dieses Stollens wurde mit einer 160 Meter langen Tunnelbohrmaschine ausgeführt. Im Jahr 2011 bohrte sich diese täglich 20 Meter ins Gestein und das mit einer Steigung von Weltrekord bedeutenden 24 Prozent. Während der Bauzeit bestanden Materialseilbahnen von Tierfehd zum Limmerensee sowie vom Limmerensee zum Muttsee mit 25 Tonnen Tragkraft. Erbauer dieser danach wieder demontierten Seilbahnen war Doppelmayr/Garaventa.
- Vergrösserung Ausgleichsbecken Tierfehd: Das bestehende Ausgleichsbecken wurde durch ein weiteres Becken nördlich des Betriebsgebäudes ergänzt. Die Speicherkapazität konnte so von 350'000 auf ungefähr 455'000 m³ erhöht werden.
- Neubau 380-kV-Leitung: Die Leistungserhöhung, die mit dem Projekt Linthal 2015 verbunden war, bedingt den Anschluss der Anlagen an das Höchstspannungsnetz. Die bestehende 220-kV-Freileitung von Tierfehd in die Grynau bei Uznach mit zwei Stromkreisen genügte nicht mehr. Die beiden Stränge zusammen können höchstens 1500 MW übertragen, wobei aus betrieblichen und wirtschaftlichen Gründen normalerweise höchstens die Hälfte der möglichen Leistung genutzt werden soll. Ausserdem hätte bei Ausfall einer Leitung nicht mehr die volle Leistung des Kraftwerks abgerufen werden können.[16] Es wurde deshalb für Linthal 2015 parallel zur bestehenden Leitung eine neue 380-kV-Freileitung von Tierfehd bis in den Raum Schwanden/Sool erstellt.[17] Hier wurde sie an die bestehende 380-kV-Leitung vom Vorab angeschlossen. Die Leitung besteht aus zwei Wechselstromkreisen, der eine führt nach Tavanasa im Bündnerland, der andere nach Nürensdorf im Raum Zürich.
Rechtsstreit zwischen Axpo und dem Kanton Glarus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In den 2010er-Jahren kam es zu einem Rechtsstreit zwischen der Axpo und dem Kanton Glarus, da die beiden Eigentümer der KLL verschiedene Auffassungen über die Auslegung des Gründungsvertrags der KLL aus dem Jahr 1957 hatten. Im Kern der Auseinandersetzung ging es um die Übernahme der Jahreskosten des Pumpspeicherwerks. Schliesslich reichte Axpo im Jahr 2017 Klage bei der Glarner Staatskanzlei ein. Im Jahr 2019 wurde ein Vergleich erzielt, der vorsah, dass der Kanton rückwirkend die Jahreskosten bis zum 18. August 2017 zu 15 % mitträgt, diese folgend von Axpo übernommen werden, der Kanton dafür aber keinen Strom mehr aus der Anlage bezieht.[18]
Technische Anlagen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anlagenschema
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Alle Maschinenhäuser, Stauseen und Ausgleichsbecken befinden sich auf dem Gebiet der ehemaligen Gemeinde Linthal GL, das heute zu Glarus Süd gehört. Einzig die oberen Wasserfassungen des Fätschbachs liegen auf dem Urner Boden, der zum Kanton Uri gehört. Das dort gefasste Wasser wird über einen 12 km langen Freispiegelstollen dem Limmerensee zugeführt. Ebenso wird Wasser vom Fisetenbach über einen Freispiegelstollen dem Ausgleichsbecken Hintersand zugeführt. Während 22 Tagen im Sommer muss genügend Wasser dem Schreyenbachfall zugeführt werden, damit dieser wie früher in voller Pracht in die Tiefe stürzen kann.[19]
Weiter wird Wasser aus dem Sernftal mit dem Jetzbachstollen in Freispiegelleitung dem Druckstollen zwischen Hintersand und Tierfehd zugeführt.
Stauseen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Namen | Lage | Inbetriebnahme | Stauquote [m ü. M.] | Stauseeinhalt [Mio. m³] | Bauart der Staumauer | Höhe der Staumauer [m] | speist Maschinenhäuser | erhält Wasser von Maschinenhäuser | Bemerkung |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Muttsee | 721122 / 191501 | 1965 (Ausbau 2016) |
2446 2474 |
9 24 |
Erdwall Gewichtsstaumauer |
35 |
Muttsee Limmeren |
Limmeren | Angaben vor dem Ausbau 2016 in kursiv |
Limmerensee | 720189 / 188363 | 1968 | 1857 | 92 | Bogenstaumauer | 146 | Limmeren Tierfehd |
Muttsee Limmeren Tierfehd |
Kopfspeicher |
Maschinenhäuser
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zentrale | Lage | Standort | Inbetriebnahme | Maschinenhaus-
höhe [m ü. M.] |
el. Leistung in MW | Turbinen | Maximale Rohfallhöhe
in m[20] |
Ausbaudurchfluss in m³/s | Bemerkung |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Kavernenzentrale Muttsee[21] | 720060 / 189569 | Ochsenstafel | 1965 2017 stillgelegt |
1870 | 4 | 1 Peltonturbine | 560 | 0,9 | durch Pumpspeicherwerk Limmeren ersetzt |
Pumpspeicherwerk Limmeren Linthal 2015 |
720030 / 189849 | Ochsenstafel | 2017 | 1706 | 1000 | 4 vertikale Francis-Pumpturbinen mit drehzahlvariablen Asynchron-Motorgeneratoren | 724[22] | 200 | Leistungsfähigstes Pumpspeicherwerk der Schweiz |
Kavernenzentrale Tierfehd |
718027 / 192824 | Tierfehd | 1964 | 816 | 255 | 3 Peltonturbinen | 1046 | 30 | Speicherkraftwerk des Limmerensees |
34 | 2 Pumpen | 564 | 6,3 | Pumpwerk, das Wasser vom Ausgleichsbecken Hintersand in den Limmerensee befördert | |||||
40 | 2 Peltonturbinen | 486 | 10 | Laufkraftwerk des Ausgleichbeckens Hintersand | |||||
Umwälzwerk Tierfehd[6] NESTIL |
717891 / 193068 | Tierfehd | 2010 | 778 | Pumpe: 140 Turbine: 110 |
1 vierstufige Pumpturbine mit Peltonturbine als Anfahrturbine | 1050 | Turbine: 15,3 Pumpe: 13,7 |
Pumpspeicherwerk zwischen Limmerensee und Ausgleichsbecken Tierfehd |
Zentrale Linthal |
718026 / 197228 | Linthal | 1964 | 683 | 34 | 2 Francis-Turbinen | 143 | 32 | Speicherkraftwerk des Ausgleichsbeckens Tierfehd |
Ausgleichsbecken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Namen | Lage | Inbetriebnahme | Stauquote [m ü. M.] | Stauseeinhalt [m³] | speist Maschinenhäuser | erhält Wasser von Maschinenhäuser |
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Hintersand | 715585 / 188987 | 1964 | 1298 | 110'000 | Tierfehd | |
Tierfehd 1 | 717760 / 192991 | 1964 | 811,5 | 210'000 | Tierfehd Linthal |
Tierfehd |
Tierfehd 2 | 717770 / 193411 | 2016 | 811,5 | 245'000 | Tierfehd Linthal |
Tierfehd |
Linthal | 718264 / 197400 | 1964 | 676 | 220'000 | Linthal |
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Das Projekt der Kraftwerke Linth-Limmern. In: Schweizerische Bauzeitung. Band 76, 1958, S. 377–380, doi:10.5169/seals-63998.
- Axpo (Hrsg.): Kraftwerke Linth-Limmern AG. Datenblatt. 2016 (archive.org [PDF]).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Pumpspeicherwerk Limmern - Ein Projekt nimmt Gestalt an; Video-Reportage über den Bau des Pumpspeicherkraftwerks, vom 19. April 2017
- Pumpspeicherwerk Limmern, Dossier bei axpo.ch (abgerufen am 9. August 2024).
- Besucherführungen Pumpspeicherwerk Limmern, axpo.ch (abgerufen am 9. August 2024)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Berichte & Termine. Abgerufen am 26. Dezember 2022 (deutsch).
- ↑ a b c d Schweizerische Bauzeitung
- ↑ Editorial. In: TEC21. Nr. 13, 2008, S. 3.
- ↑ Kraftwerke Linth-Limmern AG (Hrsg.): Zukunft Wasserkraft – Linthal 2015. 2015, Projekt NESTIL, S. 8 (burkhalter-technics.ch [PDF]).
- ↑ Peter Vennemann: Zukunft der Stromspeicherung in Pumpspeicherkraftwerken. 6. November 2013, S. 24 (fh-muenster.de [PDF]).
- ↑ a b Kraftwerke Linth-Limmern AG (Hrsg.): Projekt NESTIL. Neubau Umwälzkraftwerk Tierfehd. (yumpu.com).
- ↑ «Projekt der Superlative» erstmals am Netz. In: 20 Minuten. 18. Dezember 2015 .
- ↑ Kraftwerk «Linthal 2015» ist am Netz. SRF, 18. Dezember 2015 .
- ↑ Kraftwerke Linth-Limmern: GV genehmigt Jahresrechnung 2016/17. In: ee-news.ch. 29. März 2018 .
- ↑ Geschäftsbericht 2015/16, Seite 7
- ↑ Streit um Millionen - Axpo und Kanton Glarus einigen sich. SRF 1, Regionaljournal Ostschweiz, 27. März 2019, abgerufen am 1. April 2019.
- ↑ PSW Limmern: Staumauer auf der Muttenalp hat Wassertaufe bestanden. Axpo, 31. August 2016 .
- ↑ 10vor10 vom 14.10.2014 – Pumpspeicherkraftwerk: Rentabilität angezweifelt. In: Play SRF. Abgerufen am 14. Januar 2021.
- ↑ Projekt Linthal 2015. In: Axpo. Abgerufen am 18. September 2012.
- ↑ Axpo: Kraftwerke Linth-Limmern AG: Wiederaufstau des Limmernsees führt zu erhöhter Jahresproduktion, Medienmitteilung vom 23. März 2016.
- ↑ Pumpspeicher-Kraftwerk Linth-Limmern KLL (Axpo). Versorgungsnetz und Netzanschluss. In: RAOnline EDU. Abgerufen am 30. März 2019.
- ↑ Projektierung und Bau 380-kV-Freileitung Tierfehd - Schwanden (pdf)
- ↑ Axpo und Glarus einigen sich über Pumpspeicher Limmern. Abgerufen am 26. Dezember 2022.
- ↑ Das ist einer der speziellsten Wasserfälle der Schweiz – jetzt lohnt er sich sehr In: Watson (Nachrichtenportal) vom 1. Juli 2024
- ↑ Eidg. Amt für Wasserwirtschaft (Hrsg.): Statistik der Wasserkraftanlagen in der Schweiz. 1. Januar 1973.
- ↑ Das Kraftwerk Linth-Limmern im Kanton Glarus. In: Appenzeller Kalender. Band 246, 1967, doi:10.5169/seals-375874.
- ↑ Thomas Kunz: PSW mit variabler Pumpleistung. Alstom, 11. August 2012, S. 8 .