„Gjilan“ – Versionsunterschied

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== Bevölkerung ==
== Bevölkerung ==
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Die Bevölkerung von Gjilan ist eine Mischung aus verschiedenen Ethnien, die teilweise seit Jahrhunderten zusammenleben. Die genaue Zahl der Einwohner der Gemeinde von Gjilan wurde durch das Statistische Amt des Kosovos ermittelt und im Dezember 2002 veröffentlicht. Demnach beträgt die Gesamtzahl der Einwohner 133.724, darunter 68.814 Männer (51&nbsp;%) und 64.910 Frauen (49&nbsp;%). Die genaue Anzahl der verschiedenen ethnischen Gruppen ist schwer festzustellen. Nach Angaben des Statistischen Amtes bezeichneten sich 116.246 der Bürger als [[Albaner]] (87&nbsp;%) und 17.478 als [[Serben]] (13&nbsp;%). Die Gesamtzahl der Stadtbewohner beträgt 79.898, somit leben etwa 60 Prozent der Gemeindebevölkerung in der Stadt selber. Die weiteren rund 40 Prozent verteilen sich auf die 53 ländlichen Ortschaften.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.gjilani-komuna.org/?mod=mod&id=92&mid=8 | zugriff=2012-09-12 | titel=Geographische Position Gjilans | werk=Offizielle Internetseite der Großgemeinde | sprache=sq}}</ref>
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Die Bevölkerung von Gjilan ist eine Mischung aus verschiedenen Ethnien, die teilweise seit Jahrhunderten zusammenleben. Die Bevölkerungszahl wuchs kontinuierlich bis zum Ausbruch des Krieges 1999. Die genaue Zahl der Einwohner der Gemeinde von Gjilan für das Jahr 2002, wurden durch das Statistische Amt des Kosovos ermittelt. Demnach betugt die Gesamtzahl der Einwohner 133.724, darunter 68.814 Männer (51&nbsp;%) und 64.910 Frauen (49&nbsp;%). Die genaue Anzahl der verschiedenen ethnischen Gruppen war schwer festzustellen. Nach Angaben des Statistischen Amtes bezeichneten sich 116.246 der Bürger als [[Albaner]] (87&nbsp;%) und 17.478 als [[Serben]] (13&nbsp;%). Die Gesamtzahl der Stadtbewohner betrug 79.898, somit lebten etwa 60 Prozent der Gemeindebevölkerung in der Stadt selber. Die weiteren rund 40 Prozent verteilen sich auf die 53 ländlichen Ortschaften.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.gjilani-komuna.org/?mod=mod&id=92&mid=8 | zugriff=2012-09-12 | titel=Geographische Position Gjilans | werk=Offizielle Internetseite der Großgemeinde | sprache=sq}}</ref>

Nach einer Volkszählung im Jahr 2011, betugt die Gesamtzahl der Einwohner 90,178. Nach Auswertungen der Volkszählung bezeichneten sich 87,814 der Bürger als [[Albaner]] (97.45&nbsp;%), jedoch nur noch 624 als [[Serben]] (0.7&nbsp;%) und 361 als Roma (0,4&nbsp;%). Vor dem Krieg lebten rund 19.500 Serben und 3.500 Roma in Gnilane. Durch Flucht und Vertreibung, vor allem während der 2004 landesweiten [[Pogrom|pogromartigen]] [[Kosovo-Ausschreitungen vom März 2004|März-Ausschreitungen]] gegen die serbische bzw. nicht-albanische Bevölkerung von seiten extremistischer Albaner, ist der Anteil der Serben und der Roma stark gesunken und liegt heute unter 1&nbsp;%.


== Geschichte ==
== Geschichte ==

Version vom 17. Mai 2013, 12:55 Uhr

Gjilan/Gjilani1
Gnjilane/Гњилане2
Wappen fehlt
Hilfe zu Wappen
Gjilan (Kosovo)
Gjilan (Kosovo)
Basisdaten
Staat: Kosovo Kosovo3
Gemeinde: Gjilan
Koordinaten: 42° 28′ N, 21° 28′ OKoordinaten: 42° 27′ 53″ N, 21° 28′ 1″ O
Höhe: 508 m ü. A.
Fläche: 515 km²
Einwohner: 133.724 (2002)
Bevölkerungsdichte: 260 Einwohner je km²
Telefonvorwahl: +383 (0) 0280
Postleitzahl: 60000
Kfz-Kennzeichen: 06
3 
Die Unabhängigkeit des Kosovo ist umstritten. Serbien betrachtet das Land weiterhin als serbische Provinz.
Großgemeinde innerhalb Kosovos
In der Innenstadt von Gjilan

Gjilan (albanisch auch Gjilani; serbisch Гњилане Gnjilane) ist eine Stadt im Südosten Kosovos sowie Hauptort der gleichnamigen Großgemeinde.

Geographie

Die Stadt Gjilan zählt von der geographischen Größe her zu den sieben größten Städten des Kosovos. Die Stadt an sich liegt als Teil der Region Anamorava im südöstlichen Teil des Kosovo. Die Gemeinde von Gjilan hat eine Fläche von 515 Quadratkilometern mit einer Bevölkerungsdichte von etwa 259 Einwohner pro Quadratkilometer. Insgesamt umfasst die Gemeinde Gjilan neben der Stadt auch 53 Dörfer. Das Gjilan-Tal ist eine fruchtbare, von Bergen umringte landwirtschaftliche Region. Das Klima ist kontinental gekennzeichnet. Die Sommer sind meist heiß und trocken; die Winter kalt und niederschlagsreich.

Südöstlich der Stadt befinden sich die Gebirgszüge des Karadak, welche im Grenzgebiet zu Mazedonien Höhen von bis zu 1000 Metern erreichen.[1]

Bevölkerung

Ethnische Zusammensetzung
Year/Population Albaner  % Serben  % Roma  % Andere  % Total
1953 24,797 50.87 19,196 39.32 48,748
1961 29,942 57.12 18,297 34.91 735 1.50 52,415
1971 43,754 64.45 20,237 29.81 1,824 2.69 67,893
1981 59,764 71.08 19,212 22.85 3,347 3.98 1,762 2.1 84,085
1991 79,357 76.54 19,370 18.68 3,477 3.4 1,471 1.4 103,675
1998 94,218 79.4 19,481 16.4 3,568 3 1,387 1.2 118,654
2011 87,814 97,45 624 0,7 361 0,4 1,379 1,52 90,178
Quelle: Yugoslav Population Censuses for data through 1991, and Kosovo 2011 census.

Die Bevölkerung von Gjilan ist eine Mischung aus verschiedenen Ethnien, die teilweise seit Jahrhunderten zusammenleben. Die Bevölkerungszahl wuchs kontinuierlich bis zum Ausbruch des Krieges 1999. Die genaue Zahl der Einwohner der Gemeinde von Gjilan für das Jahr 2002, wurden durch das Statistische Amt des Kosovos ermittelt. Demnach betugt die Gesamtzahl der Einwohner 133.724, darunter 68.814 Männer (51 %) und 64.910 Frauen (49 %). Die genaue Anzahl der verschiedenen ethnischen Gruppen war schwer festzustellen. Nach Angaben des Statistischen Amtes bezeichneten sich 116.246 der Bürger als Albaner (87 %) und 17.478 als Serben (13 %). Die Gesamtzahl der Stadtbewohner betrug 79.898, somit lebten etwa 60 Prozent der Gemeindebevölkerung in der Stadt selber. Die weiteren rund 40 Prozent verteilen sich auf die 53 ländlichen Ortschaften.[2]

Nach einer Volkszählung im Jahr 2011, betugt die Gesamtzahl der Einwohner 90,178. Nach Auswertungen der Volkszählung bezeichneten sich 87,814 der Bürger als Albaner (97.45 %), jedoch nur noch 624 als Serben (0.7 %) und 361 als Roma (0,4 %). Vor dem Krieg lebten rund 19.500 Serben und 3.500 Roma in Gnilane. Durch Flucht und Vertreibung, vor allem während der 2004 landesweiten pogromartigen März-Ausschreitungen gegen die serbische bzw. nicht-albanische Bevölkerung von seiten extremistischer Albaner, ist der Anteil der Serben und der Roma stark gesunken und liegt heute unter 1 %.

Geschichte

Das genaue Jahr der Stadtgründung ist nicht vollständig geklärt. Erstmals wird Gjilan 1455 in einer Urkunde erwähnt, die im Archiv des Osmanischen Reichs gefunden wurde. Der Ort war damals ein kleines Dorf mit wenigen Einwohnern und rund 40 Familienhäusern.

Wirtschaft

Allgemeines

Bis Ende der 1990er Jahre hatte Gjilan einen lebhaften Handelssektor und eine recht solide Wirtschaft. Jedoch ging nach dem Zerfall Jugoslawiens aufgrund der politischen Übergangsphase die Industrieproduktion durch den Wettbewerb im nun freien Markt sowie neuerer Technologien in der Region und im Land stark zurück. Exporte stellen einen wesentlichen Beitrag für den wirtschaftlichen Aufschwung dar und sind entscheidende Faktoren des wirtschaftlichen Fortschritts.[3]

Unternehmenszweige

Laut einer im Dezember 2002 von der Großgemeinde erstellten Liste wurden 3.084 Unternehmen registriert, die insgesamt 9.961 Mitarbeiter beschäftigten.

Die Zweige stellen sich wie folgt dar: 1.730 Unternehmen im Handel (56,1 %); 277 Unternehmen in der Verarbeitungsindustrie (9 %); 269 Unternehmen im Transport- und Verkehrssektor (8,7 %); 256 Gastronomiebetriebe (8,3 %); 166 Unternehmen in der Bauwirtschaft (5,4 %); 84 Immobilien- und Dienstleistungsunternehmen (2,7 %); 45 Unternehmen und Betriebe, die im Aus- und Weiterbildungssektor tätig sind (1,5 %); 36 Unternehmen im Gesundheitssektor (1,2 %); 30 landwirtschaftlich tätige Betriebe (1 %); 7 Unternehmen in der Industrie- und Mineralienbranche (0,2 %); 3 Finanzvermittler (0,1 %); 2 Versorgungsunternehmen (Strom, Gas und Wasser; 0,06 %) sowie 179 Unternehmen für sonstige gesellschaftliche und soziale Aktivitäten (5,8 %).

Infrastruktur

Verkehr

Gjilan hat eine sehr günstige Verkehrslage, wobei die Straßen von und zu den Autobahnen im Land und in Serbien nicht ausreichend ausgebaut sind. So kommt es des Öfteren zu Überlastungen und Verkehrsstörungen.

Im westlichen Teil der Stadt ist unter Koordination der KFOR eine zusätzliche Straße gebaut worden, die den Verkehr innerhalb der Stadt entlastet. Der Verkehr, welcher aus den umliegenden Ortschaften kommt, hat sehr oft die Innenstadt als Ziel und deshalb besondere Auswirkungen auf kleinere Straßen, welche der Kapazität oft nicht entsprechen. Des Weiteren gibt es im Norden und im Süden der Stadt Industriezentren, die einen regen Schwerverkehr durch die Stadt hindurch verursachen.[4]

Der Großteil der kleineren Unternehmen ist in der ganzen Stadt verstreut und repräsentieren so den zweiten Faktor, der zur Verkehrsüberlastung beiträgt. Des Weiteren steigt die Motorisierung und belastet ebenso die Infrastruktur. Ein weiteres verkehrstechnisches Problem ist die unzureichende Anzahl an Parkplätzen, die dazu führt, dass Fahrzeuge oft in Privatzonen, auf Gehsteigen oder auf Plätzen mit Parkverbot abgestellt werden.

Öffentlicher Verkehr

Der öffentliche Verkehr ist schwach ausgeprägt. Da ein Schienennetz fehlt, ist die Auslastung der Busverbindungen sehr hoch. Die einzige überregionale Bushaltestelle befindet sich im südlichen Teil der Stadt.

Telekommunikation

Der Kommunikationsdienstleister ist Telekomi i Kosovës und verfügt über eine Telefonanlage mit einer Kapazität von 10.000 Festnetzanschlüssen und versorgt weiters 10.000 Mobiltelefone. Die ersten Telefondienste wurden im Jahre 1980 angeboten. Die Installation der Festnetzanschlüsse im Jahr 1989 ermöglichte die erste telekommunikative Verbindung der Stadt mit der Umgebung, der Hauptstadt sowie dem Rest der Welt.

Die Anzahl der Festnetz-Abonnenten befindet sich im Wachstum sowie auch die generelle Nachfrage nach Mobiltelefonie wächst, sodass Telekomi i Kosovës plant, nicht nur die Reichweite, sondern auch die Kapazität ihres Netzes zu erhöhen. Dafür wurden am Stadtrand zusätzliche Antennen installiert. Weitere Dynamik in diesem Sektor entwickelt sich durch ausländische Investoren, die hier einen großen Wachstumsmarkt sehen.[5]

Die Medien in Gjilan bestehen aus zwei unabhängigen, privaten Fernsehsendern (TV Vali und Men-TV), sowie vier Radiosendern – Radio Gjilani, Radio Victoria, Radio Energie und einem Jugendradio.

Kultur

Musikschule

Architektur und Sehenswürdigkeiten

In der Gemeinde gibt es eine Vielzahl historischer Bauten. So ist das aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhundert stammende Wohnhaus der Adelsfamilie Gjinolli und die Festung von Pogragja eine kulturelle Attraktion.

Die albanischen Wehrtürme (alb. kulla) sind weitere Sehenswürdigkeiten der Stadt. Aufgrund ihrer einzigartigen Konstruktion sind sie ein kulturelles Erbe der Stadt. Diese Wehrtürme bestehen ausschließlich aus Stein und Holz. Sie besitzen meistens vier Etagen. Besonders bekannt sind die Wehrtürme der Familien Hajdinaj und Terzijaj, welche aus dem Jahre 1850 stammen.

Weitere Sehenswürdigkeiten der Stadt sind die 1604 erbaute Medrese-Moschee, die Große Moschee aus dem 19. Jahrhundert, die heute leerstehende katholische Kirche Shën Ana e Danubit aus dem Jahre 1938, die ausschließlich aus Stein besteht, das Rathaus sowie die berühmte Musikschule.

Naturattraktionen in der Umgebung

Die bekanntesten geographischen Sehenswürdigkeiten der Stadtumgebung sind die Höhle von Bresalce, das Llapushnica-Tal mit der Festung von Pogragja, die Thermalquellen in Uglare und Miresh sowie die Talsperren Livoc und Perlepnica.

Sport

Die lokalen Fußballvereine KF Drita und KF Gjilani spielen zurzeit in der höchsten Liga, der Raiffeisen Superliga.

Partnerstädte

Gjilan unterhält mit drei Städten in Europa eine Städtepartnerschaft: mit Lutterbach in Frankreich, Ypern in Belgien und Kukës in Albanien.

Söhne und Töchter der Stadt

Commons: Gnjilane – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Geographische Position Gjilans. In: Offizielle Internetseite der Großgemeinde. Abgerufen am 12. September 2012 (englisch).
  2. Geographische Position Gjilans. In: Offizielle Internetseite der Großgemeinde. Abgerufen am 12. September 2012 (albanisch).
  3. Urban Development Plan of Gnjilane 2006-2015+. In: Großgemeinde Gjilan. Abgerufen am 12. September 2012 (englisch, unbekannte Sprache, albanisch, PDF-Datei; 6,44 MB).
  4. Gjilan – Gemeindebericht. In: GAP - Institute for Advanced Studies. Oktober 2009, abgerufen am 12. September 2012 (albanisch, PDF-Datei; 324 KB).
  5. PTK investon 17 milionë euro për telefoninë fikse. In: Nisma Ekonomike për Kosovën. 14. April 2004, abgerufen am 12. September 2012 (albanisch).

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