„Diskussion:Dansk Folkeparti“ – Versionsunterschied
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::::::::::ibid., S. 460: "Im europäischen Rechtsextremismus zählen die meisten erfolgreichen und ideologisch gemäßigten Parteien zur zweiten Kategorie, z.B. die ''Lega Nord'', der ''Vlaams Belang'' und die ''Dänische Volkspartei''. |
::::::::::ibid., S. 460: "Im europäischen Rechtsextremismus zählen die meisten erfolgreichen und ideologisch gemäßigten Parteien zur zweiten Kategorie, z.B. die ''Lega Nord'', der ''Vlaams Belang'' und die ''Dänische Volkspartei''. |
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::::::::::--[[Benutzer:Quasimodogeniti|Quasimodogeniti]] 14:24, 16. Sep. 2011 (CEST)P.S.: Das Attribut "weich" bezieht sich hier nur auf den Gewaltverzicht, nicht auf die ideologische oder organisatorische Ausrichtung. |
::::::::::--[[Benutzer:Quasimodogeniti|Quasimodogeniti]] 14:24, 16. Sep. 2011 (CEST)P.S.: Das Attribut "weich" bezieht sich hier nur auf den Gewaltverzicht, nicht auf die ideologische oder organisatorische Ausrichtung. |
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::::::::::: Ich danke Dir ganz herzlich für das Heraussuchen so vieler Belege, die meinen Standpunkt untermauern. Faszinierend finde ich, wie Du in Deinem P.S. behauptest: „Das Attribut "weich" bezieht sich hier nur auf den Gewaltverzicht, nicht auf die ideologische oder organisatorische Ausrichtung“, wo doch schon das direkt darüberstehende Zitat die DF zu den „ideologisch gemäßigten Parteien“ zählt. Daran ändern auch Textwüsten nichts: Ich lese sie trotzdem.<br />Auch die übrigen Zitate decken allenfalls(!) die Einordnung in einen (stark) erweiterten Extremismusbegriff, dessen Einführung und Erläuterung mit darauffolgender Einordnung der DF in der Einleitung eines Wikipedia-Artikels … aber das sagte ich wohl schon.<br />Schön finde ich, daß Du gleich mit der ersten Quelle meine obige Darstellung belegst: „Die Umsetzung der Ziele von Extremisten läuft auf eine Abschaffung oder Einschränkung des demokratischen Verfassungsstaates hinaus. Nicht immer ist ihr Ziel - die Errichtung einer Diktatur - offensichtlich.“ (Jesse/Thieme, a.a.O. S.15) Ich darf an dieser Stelle noch einmal meine oben gestellte und bisher unbeantwortete Frage wiederholen: Willst Du ernsthaft andeuten, die DF wolle „auf eine Abschaffung oder Einschränkung des demokratischen Verfassungsstaates hinaus“? Oder anders gefragt: Willst Du beim Leser der Einleitung diesen Eindruck erzeugen? Durch die jetzige Formulierung tust Du nämlich - wie oben ausgeführt - genau das. <br />Wenn man übrigens das letztgenannte Zitat aufmerksam liest, stellt man fest, daß die Autoren die Frage nach dem Extremismus einer Partei nicht an deren Zielen festmachen, sondern an der Frage, „ob eine Organisation demokratisch oder extremistisch verfasst ist.“ Diese Frage zielt auf die parteiinternen Entscheidungsprozesse ab (siehe den vorangehenden Satz der Quelle), IOW: hier wird Extremismus - da die extremistischen Parteien ja ihre Ziele verschleiern, um nicht extremistisch zu erscheinen („[[Verschwörungstheorie|Extremismus ist gerade da, wo man ihn nicht sieht, und daß man ihn nicht sieht, zeigt nur, wie gut er versteckt ist.]]“) - aus der Tatsache abgeleitet, daß die DF „straff organisiert und zentralistisch geführt [ist]. Die 2009 einstimmig wiedergewählte Kjaersgaard gilt als unangefochten, Partei und Programm sind auf sie fixiert, obgleich ihre dominante, wenig transparente Führung umstritten ist.“ (Schubert a.a.O. S. 73) Ersetze „Kjaersgaard“ durch „Kohl“, und Du hast den „Beweis“, daß die CDU unter Letzterem eine extremistische Partei war. <br />Tatsächlich schwierig wird das Ganze aus einem anderen Grund, wenn man diesen Ansatz auf skandinavische Parteien anwendet. Steffen zählt auf, worin sich der Wandel aller(!) skandinavischen Parteien zeigt, und konstatiert dabei, daß „die Willensbildung tendenziell eher top-down denn bottom-up funktioniert.“ (Steffen in: Niedermayer a.a.O., S. 99) Wendet man dieses Instrumentarium an, kann man also bei allen skandinavischen Parteien rechtsextremistische Tendenzen feststellen. <br />Da kann man nur sagen. „[[Manifest der Kommunistischen Partei|Ein Gespenst geht um in Europa – das Gespenst des Extremismus.]]“ Schönes Wochenende! -- [[Benutzer:M.ottenbruch|M.ottenbruch]] <sup>[[Benutzer Diskussion:M.ottenbruch|¿⇔!]] [[WP:RM|RM]]</sup> 15:36, 16. Sep. 2011 (CEST) |
Version vom 16. September 2011, 14:36 Uhr
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Klicke auf , um ein neues Diskussionsthema zu beginnen.Die Artikelstruktur sollte zur vereinfachten Vergleichbarkeit und erhöhten Übersichtlichkeit an die Wikipedia:Formatvorlage Partei angepasst werden. Axt 16:24, 11. Okt. 2008 (CEST)
Hey, i'm at man from Denmark who wants to say that Dansk Folkeparti isn't a nationalliberal party, but a social-national party, because Dansk Folkeparti have a social democrat profile matching the danish Socialdemokratiet.
Nationalkonserativ vs. rechtspopulistisch
Ich hätte gerne wissenschaftliche Quellen, die DF als nationalkonserativ einstufen. Wenn ich Zeit habe, kann ich mal bessere für die Einordnung als rechtspopulistisch in den Artikel einfügen. --Häuslebauer 17:40, 31. Mär. 2009 (CEST)
- Da keine Belege geliefert wurden, der Rechtspopulismus jedoch mit einer Quelle belegt ist, habe ich dies geändert. --Häuslebauer 05:59, 29. Mai 2009 (CEST)
Vorschlag: Umbenennung des Artikels von "Dansk Folgeparti" nach "Dänische Volkspartei"
Ich schlage hiermit vor, den Artikel von "Dansk Folgeparti" nach "Dänische Volkspartei" umzubenennen. Daß sich die deutsche Übersetzung des Namens in verschiedenen aktuellen Artikeln findet (siehe hier oder da), belegt, daß sie sich hinreichend eingebürgert hat. Für die Verwendung des dänischen Namens in der deutschen Wikipedia besteht somit kein Grund mehr. --Dinarsad 19:03, 11. Mai 2011 (CEST)
- Umbenennung durchgeführt. --Dinarsad 22:21, 11. Mai 2011 (CEST)
- Drei Stunden sind keine ausreichende Zeit, einen solchen Vorschlag durchzuwinken. Da es sich um eine dänische Partei handelt, sollte auch deren dänische Bezeichnung Lemma sein. Wer nach „Dänischer Volkspartei“ sucht, kann durch eine Weiterleitung hierher geführt werden. Bis zum Abschluß einer etwaigen Diskussion zurück auf status quo ante. -- M.ottenbruch ¿⇔! RM 15:52, 12. Mai 2011 (CEST)
- Die Verwendung von ins Deutsche übertragenen Namen ist allgemein üblich; siehe z.B. Demokratische Partei, Basisfinnen oder auch Schutzverantwortung. Daß "Dänische Volkspartei" in deutschsprachigen Medien gebräuchlich ist, hatte ich bereits mit meinem vorherigen Beitrag bewiesen. Daß Du meine Argumentation gar nicht zur Kenntnnis nimmst und Dich dann bzgl. des Reverts auf zu wenig Zeit für eine Diskussion berufst, ist doch sehr eigenartig. --Dinarsad 16:32, 12. Mai 2011 (CEST)
- Drei Stunden sind keine ausreichende Zeit, einen solchen Vorschlag durchzuwinken. Da es sich um eine dänische Partei handelt, sollte auch deren dänische Bezeichnung Lemma sein. Wer nach „Dänischer Volkspartei“ sucht, kann durch eine Weiterleitung hierher geführt werden. Bis zum Abschluß einer etwaigen Diskussion zurück auf status quo ante. -- M.ottenbruch ¿⇔! RM 15:52, 12. Mai 2011 (CEST)
- Die Verwendung von ins Deutsche übertragenen Namen ist nicht allgemein üblich, sondern nach WP:NK#Anderssprachige Gebiete nur dann angebracht, wenn der Deutsche Begriff tatsächlich im Deutschen Sprachgebrauch verankert ist. Dazu reicht es nicht, daß einige Zeitungen den Begriff benutzen, wenn es zufällig gerade etwas über diese Partei zu berichten gibt. Man mag bezüglich der großen amerikanischen Parteien der Meinung sein, daß diese dieses Kriterium erfüllen, bezüglich einer dänischen Partei wird das jedoch kaum der Fall sein: So intensiv wird über dänische Politik schlicht nicht berichtet. Wenn die NK im Bezug auf die Basisfinnen nicht beachtet werden, ist das bedauerlich, aber hier kein Argument; und Schutzverantwortung hat mit der Bezeichnung ausländischer Gebiete oder Institutionen so gar nichts zu tun. Im übrigen habe ich Deine Argumentation sehr wohl zur Kenntnis genommen, sie beruht aber auf der falschen Prämisse, daß ausländische Gebiete oder Institutionen grundsätzlich dann mit deutschen Bezeichnungen verschlagwortet werden, wenn eine solche auch nur existiert. -- M.ottenbruch ¿⇔! RM 16:59, 12. Mai 2011 (CEST)
- PS: Nur, damit mir nicht vorgeworfen wird, ich übertrüge hier unberechtigterweise die Regelungen für geographische Namen auf Parteien: In WP:NK#Organisationen und Einrichtungen heißt es wörtlich:
- „Aufgrund der unterschiedlichen Konnotationen zentraler politischer Begriffe in verschiedenen Sprachen bietet sich die eingedeutschte Version eines nicht-deutschsprachigen Parteinamens nur dann an, wenn diese sehr häufig (HK 15 und niedriger) gebraucht wird. Siehe analog im Abschnitt „Anderssprachige Gebiete“.“ -- M.ottenbruch ¿⇔! RM 17:10, 12. Mai 2011 (CEST)
- Es heißt dort: "Richtschnur sollte, wie bei allen anderen Fragen auch (wie z. B. bei ausländischen Orten), der allgemeine Sprachgebrauch in deutschsprachigen Texten sein." Auf den "allgemeinen Sprachgebrauch in deutschsprachigen Texten" hatte ich hingewiesen; siehe diese beiden verlinkten Artikel oben. Mit "Dänische Volkspartei" gibt es in den akutellen Google-News über 1000 Treffer, mit "Dansk Folkeparti" sind es gerade mal fünf. --Dinarsad 17:30, 12. Mai 2011 (CEST)
- Es kommt bei den NK nicht ausschließlich darauf an, welche Bezeichnung die relativ häufigere ist, sondern auch darauf, wie häufig eine Bezeichnung absolut ist, eben HK ≤ 15. (Siehe WP:NK#Anderssprachige Gebiete) Und das läßt sich über Google nicht nachweisen, sondern nur über das Leipziger Wortschatzlexikon, und das liefert zu "Dänische Volkspartei" gar kein Ergebnis. -- M.ottenbruch ¿⇔! RM 17:57, 12. Mai 2011 (CEST)
- Zum Vergleich: Österreichische Volkspartei hat HK 19 ÖVP 12, Schweizerische Volkspartei 19 DVP 17 (incl. Deutsche Volkspolizei). -- M.ottenbruch ¿⇔! RM 18:14, 12. Mai 2011 (CEST)
- Im Übrigen liefert Google News knapp 40 Ergebnisse. -- M.ottenbruch ¿⇔! RM 18:21, 12. Mai 2011 (CEST)
- Daß es in diesem Leipziger Wortschatzlexikon nicht enthalten ist, sagt nichts über den HK-Wert von "Dänische Volkspartei" aus. Es bedeutet lediglich, dass dieser Maßstab hier nicht praktisch anwendbar ist und somit bereits daher in diesem Fall eigentlich ausscheiden sollte. Die von mir gelieferten Links belegen dagegen, daß "Dänische Volkspartei" im "allgemeinen Sprachgebrauch in deutschsprachigen Texten" üblich ist. Auch der auflagenstarke(!) Spiegel schreibt nicht etwa "Dansk Folkparti", sondern "Dänische Volkspartei (DVP)". Grund ist, daß "Dänische Volkspartei" von jedem verstanden wird und eben auch eine gute Übersetzung darstellt. Weiters ist der Begriff ja auch nicht so kompliziert, daß man "unterschiedlichen Konnotationen zentraler politischer Begriffe" (das wird dort als Grund für den zu erwähnenden Rückgriff auf den HK-Wert genannt) befürchten müßte. Insofern sehe ich nicht, wo noch irgendwo Raum für eine Befürwortung von "Dansk Folkparti" sein sollte. --Dinarsad 19:55, 12. Mai 2011 (CEST)
- An den im deutschen Sprachraum wesentlich öfter besprochenen Beispielen ist ersichtlich, daß auch diese nicht die notwendige Gebrauchshäufigkeit aufweisen, die eine Verwendung einer eingedeutschten Bezeichnung rechtfertigen würden. Um so weniger kann die Dansk Folkeparti diese haben. Begriffe, die eine HK ≤ 15 haben, sind im Wortschatzlexikon aufgeführt. Das ist Sinn und Zweck dieses Lexikons. Die Seltenheit des Gebrauches, die aus der fehlenden Auflistung im Wortschatzlexikon spricht, ist gerade der Grund, warum das Lemma ungeeignet ist. Diesen Maßstab gerade deswegen ausschließen zu wollen, weil Deine präferierte Bezeichnng an ihr grandios scheitert, ist nachgerade widersinnig.
Daß deutsche Zeitungen ausländische Parteibezeichnungen ins Deutsche übersetzen, ist übrigens völlig normal und keineswegs ein Beleg dafür, daß diese deutsche Bezeichnung damit automatisch im deutschen allgemeinen Sprachgebrauch so fest verankert wäre, daß sie zum Lemma taugte.
Noch einmal: Die bloße Existenz einer deutschsprachigen Bezeichnung ist nach den NK noch kein ausreichender Grund, diese als Lemma zu verwenden. Wenn Dir die WP:Namenskonventionen diesbezüglich nicht passen, ist dort ein guter Platz, über ihre Änderung zu diskutieren. Es ist aber nicht zielführend, hier immer wieder Dinge zu wiederholen, die für die NK irrelevant sind. -- M.ottenbruch ¿⇔! RM 21:21, 12. Mai 2011 (CEST)
- An den im deutschen Sprachraum wesentlich öfter besprochenen Beispielen ist ersichtlich, daß auch diese nicht die notwendige Gebrauchshäufigkeit aufweisen, die eine Verwendung einer eingedeutschten Bezeichnung rechtfertigen würden. Um so weniger kann die Dansk Folkeparti diese haben. Begriffe, die eine HK ≤ 15 haben, sind im Wortschatzlexikon aufgeführt. Das ist Sinn und Zweck dieses Lexikons. Die Seltenheit des Gebrauches, die aus der fehlenden Auflistung im Wortschatzlexikon spricht, ist gerade der Grund, warum das Lemma ungeeignet ist. Diesen Maßstab gerade deswegen ausschließen zu wollen, weil Deine präferierte Bezeichnng an ihr grandios scheitert, ist nachgerade widersinnig.
- Daß es in diesem Leipziger Wortschatzlexikon nicht enthalten ist, sagt nichts über den HK-Wert von "Dänische Volkspartei" aus. Es bedeutet lediglich, dass dieser Maßstab hier nicht praktisch anwendbar ist und somit bereits daher in diesem Fall eigentlich ausscheiden sollte. Die von mir gelieferten Links belegen dagegen, daß "Dänische Volkspartei" im "allgemeinen Sprachgebrauch in deutschsprachigen Texten" üblich ist. Auch der auflagenstarke(!) Spiegel schreibt nicht etwa "Dansk Folkparti", sondern "Dänische Volkspartei (DVP)". Grund ist, daß "Dänische Volkspartei" von jedem verstanden wird und eben auch eine gute Übersetzung darstellt. Weiters ist der Begriff ja auch nicht so kompliziert, daß man "unterschiedlichen Konnotationen zentraler politischer Begriffe" (das wird dort als Grund für den zu erwähnenden Rückgriff auf den HK-Wert genannt) befürchten müßte. Insofern sehe ich nicht, wo noch irgendwo Raum für eine Befürwortung von "Dansk Folkparti" sein sollte. --Dinarsad 19:55, 12. Mai 2011 (CEST)
- @M.ottenbruch Die Namenskonvention paßt mir durchaus. Ich bin nur eben der Meinung, daß Du sie nicht befolgst. Zu meiner Lesart der Regel siehe hier. --Dinarsad 22:15, 12. Mai 2011 (CEST)
- Ich schließe daraus, daß Du die inhaltliche Auseinandersetzung mit meinen Argumenten nunmehr vollständig eingestellt hast, so da je eine war. -- M.ottenbruch ¿⇔! RM 07:47, 13. Mai 2011 (CEST)
- Falsch. In der Diskussion dort hast Du selbst angefangen, die vermeintlich unterschiedlichen Konnotationen von "Folk" und "Volk" zu thematisieren. Auch wenn das stimmen würde und Gewicht hätte, wäre das kein Grund, den in der übergroßen Mehrzahl der Medien zu findenen und von mir belegten Sprachgebrauch nicht auch in die Wikipedia zu übernehmen. --Dinarsad 11:06, 13. Mai 2011 (CEST)
- Ich schließe daraus, daß Du die inhaltliche Auseinandersetzung mit meinen Argumenten nunmehr vollständig eingestellt hast, so da je eine war. -- M.ottenbruch ¿⇔! RM 07:47, 13. Mai 2011 (CEST)
- Ich habe ja auch gar nicht bestritten, daß ich mich mit Deinen Argumenten auseinandersetze. Ich weise nur darauf hin, daß umgekehrt nicht das gleiche gilt. Von „übergroßer Anzahl der Medien“ kann angesichts der von Dir nachgewiesenen aktuell 22 Google-News-Hits keine Rede sein, ebensowenig von „belegtem Sprachgebrauch“. Und solange Du nicht verstehst, worauf die Namenskonventionen abstellen und was das Leipziger Wortschatzlexikon ist, werden wir da auch keine gemeinsame Basis finden. Es ist eben nicht so, daß man für die dänische Verschlagwortung einer dänischen Institution Argumente finden muß, sondern diese ist der Regelfall. Argumente muß man für die Deutsche Verschlagwortung finden. Und diese Partei heißt nun einmal nicht „Dänische Volkspartei“. Das erkennt der Eingeweihte schon daran, daß Deutsch in Dänemark keine Amtssprache ist, weswegen die Dänen ihren Parteien keine deutschen Namen geben (einzige Ausnahme: siehe unten). Die Namenskonventionen sind diesbezüglich für ausländische (genauer: in „anderssprachigen Gebieten“ gelegene oder ansässige) Orte oder Institutionen völlig eindeutig: Vom amtlichen Namen wird nur abgewichen, wenn eine deutschsprachige Bezeichnung sehr fest in der deutschen Sprache verankert ist. (Beispiel: Kopenhagen anstatt København (HK 11), nicht aber Arnheim anstatt Arnhem oder Nimwegen anstatt Nijmegen (beide HK 16)) Das ist hier nicht der Fall, auch wenn die Presse aus aktuellem Anlaß gerade über die DF berichtet. Das solltest Du vielleicht einmal zur Kenntnis nehmen. -- M.ottenbruch ¿⇔! RM 12:16, 13. Mai 2011 (CEST)
- Wenn ich Dinarsads Forderung konsequent auf die anderen dänischen Parteien anwenden würde, müssten also zwingend noch folgende Umbenennungen vorgenommen werden:
- Danmarks Kommunistiske Parti -> Dänemarks Kommunistische Partei
- Fremskridtspartiet -> Fortschrittspartei (Dänemark)
- Det Konservative Folkeparti -> Konservative Volkspartei (Dänemark)
- Kristendemokraterne -> Christdemokraten (Dänemark)
- Liberal Alliance -> Liberale Allianz (Dänemark)
- Det Radikale Venstre -> Radikale Linke (Dänemark)
- Socialdemokraterne -> Sozialdemokraten (Dänemark)
- Socialistisk Folkeparti -> Sozialistische Volkspartei (Dänemark)
- Venstre (Dänemark) -> Linke (Dänemark)
- Denn derzeit ist nur die Schleswigsche Partei mit einem deutschen Namen in der dänischen Parteienlandschaft vertreten und das auch nur, weil diese Partei die Vertretung der deutschen Minderheit wahrnimmt.
- Aus den Namenskonventionen, die von M.ottenbruch zitiert wurden, interpretiere ich, dass die dänische Benennung bleiben kann. Aber die Namenskonventionen wurden ja gerade von Dinarsad in Frage gestellt, daher habe ich mich auch mal in den anderen europäischen Ländern mit fremdsprachigem Hintergrund umgeschaut und festgestellt, dass in fast allen Kategorien für politische Parteien die Bezeichnung in der Landessprache zur Bezeichnung der Partei vorherrscht - einzig Finnland stellt da eine Ausnahme dar. Von daher festigt sich meine Meinung, die Benennung Dansk Folkeparti analog den anderen Kategorien beizubehalten und eine entsprechende Weiterleitung vom deutschen Begriff einzurichten, falls bisher noch nicht geschehen ist. Gruß, Erik Frohne (Diskussion) 11:14, 13. Mai 2011 (CEST)
- Von einem Muss habe ich nirgendwo gesprochen. Sofern die Verwendung der deutschen Namen nachgewiesen werden kann, sollte einer Umbenennung nichts im Wege stehen. Daß die dänischen Parteien anscheinend alle mit ihrem dänischen Namen verschlagwortet sind, ist kein Argument, weil es genügend Beispiele von Parteien in anderen Ländern gibt, bei denen der deutsche Namen verwendet wird. Siehe weiter oben. --Dinarsad 14:33, 13. Mai 2011 (CEST)
- Die bloße „Verwendung der deutschen Namen“ reicht eben nicht aus, um eine Umbenennung zu rechtfertigen. Da stehen die WP:Namenskonventionen#Anderssprachige Gebiete im Wege. Zu Deinen obigen Beispielen habe ich bereits etwas entgegnet, worauf Du schon beim ersten Mal nicht einzugehen geruhtest. Auf Eriks diesbezüglichen Einwand reagierst Du ebenfalls nicht. -- M.ottenbruch ¿⇔! RM 14:51, 13. Mai 2011 (CEST)
Auch das Auswärtige Amt verwendet übrigens "Dänische Volkspartei" und nicht etwa "Dansk Folkeparti". --Dinarsad 14:41, 13. Mai 2011 (CEST)
- Daran ist zu erkennen, daß das auswärtige Amt Übersetzungen verwendet. Wann in der de.wp Übersetzungen verwendet werden, kannst Du aus WP:Namenskonventionen#Anderssprachige Gebiete entnehmen. Dort ist vom Auswärtigen Amt diesbezüglich keine Rede. Wenn allerdings Übersetzungen verwendet werden, dann ist das Auswärtige Amt ein guter Beleg dafür, welche Übersetzung in der de.wp verwendet werden sollte. Dieser Fall liegt hier allerdings nicht vor. Es wäre schön, wenn Du beim Thema bleiben könntest. -- M.ottenbruch ¿⇔! RM 14:51, 13. Mai 2011 (CEST)
Noch ein paar Beispiele:
- Kategorie:Französische_Partei
- Kategorie:Italienische_Partei
- Kategorie:Britische_Partei
- Kategorie:Spanische_Partei
- Kategorie:Portugiesische_Partei
- Kategorie:Belgische_Partei
- Kategorie:Niederländische_Partei
Noch Fragen, Hauser? -- M.ottenbruch ¿⇔! RM 15:05, 13. Mai 2011 (CEST)
- Nach Durchlesen der Disk sehe ich keinen Grund, warum wir sowohl von den NK als auch (wie in diesem Fall) von der Systematik abweichen sollten. Alle Argumente sprechen für das Lemma Dansk Folkeparti. Gruß --Nordmensch 23:11, 13. Mai 2011 (CEST)
- Fragen nicht, nur eine Ergänzung:
--Dinarsad 01:23, 14. Mai 2011 (CEST)
- Was meine obige Aussage (daher habe ich mich auch mal in den anderen europäischen Ländern mit fremdsprachigem Hintergrund umgeschaut und festgestellt, dass in fast allen Kategorien für politische Parteien die Bezeichnung in der Landessprache zur Bezeichnung der Partei vorherrscht - einzig Finnland stellt da eine Ausnahme dar) nochmal bestätigt. Ich wage daher jetzt eine
Zusammenfassung: Von den abgegebenen vier Meinungen ist nur eine für die Änderung des Lemmas. Mit Bezug auf die NK und die Systematik bleibt das Lemma also bei Dansk Folkeparti.
Der Status quo war der, daß Organisationen nach ihrem Eigennamen zu lemmatisieren sieren sind. Die oben zitierte derzeitige Fassung der Namenskonventionen kam dann durch die Einmannanderung durch ThePeter im März 2006 zustande, der Helsingin yliopisto für unzumutbar hielt und Universität Helsinki durchsetzen wollte. Aufgrund dessen hat der später gesperrte Benutzer:Mandavi mithilfe von drei seiner Sockenpuppen und monatelangen Editwars mit mir zahlreiche Lemmata, hauptsächlich Parteien und UN-Missionen auf eingedeutschte Lemmata verschoben (was auch mir einige Sperren wegen dieser Editwars einbrachte). Die meisten dieser Verschiebungen wurden später rückgängig gemacht, nicht in Finnland, Hauser, weil da ThePeter den Finger drauf hat ;-) und nicht für die beiden großen Parteien in den USA, die Demokraten und die Republikaner, wo selbst Amerikanisten deutsche Namensversionen verwenden. Auch mit Benutzern aus dem WikiProjekt, daß sich mit kommunistischen Parteien beschäftigte, gab es in der Folge Lemmascharmützel, weil die sich als legitime Vertreter des Weltmarxismus-Leninismus als Autorität zur Belemmerung erklärten. Generell kann man jedoch davon ausgehen, daß in Bezug auf Parteien außerhalb des deutschen Sprachraumes kein allgemeiner Sprachgebrauch vorliegt, es ist also der Name in der Ausgangssprache als Lemma zu benutzen. George W. Bush wird auch nicht als Georg Geher Busch übersetzt. --Matthiasb (CallMeCenter) 11:30, 19. Mai 2011 (CEST)
- Wobei selbst für Finnland diese (Rück-)Verschiebung bisher Bestand hat (siehe auch hier und hier). -- M.ottenbruch ¿⇔! RM 17:15, 19. Mai 2011 (CEST)
PS: Dänische Volkspartei eignet sich schon deswegen nicht als Lemma, weil Volkspartei eine bestimmte Konnotierung hat, die gar nicht davon abhängig ist, ob eine solche Partei das Wort Volkspartei im Namen führt. --Matthiasb (CallMeCenter) 11:33, 19. Mai 2011 (CEST)
- Einerseits diese Konnotation und andererseits diese, die es AFAIK nur in deutschsprachigen Ländern gibt. -- M.ottenbruch ¿⇔! RM 17:15, 19. Mai 2011 (CEST)
"Weicher" Rechtsextremismus
Ich würde einmal sagen, die Erkenntnisse in einer von einem der führenden Extremismus-Experten veröffentlichten Publikation sind zumindest mal so relevant, dass sie nicht ohne Diskussion gelöscht werden sollten. Mag ja sein, dass ich die Aussagen von Schubart falsch interpretiere, aber "die Mehrheit der Politikwissenschaftler" wird sich wohl kaum mit der Materie befasst haben. Von daher sind die Autoren relevant, die dies in wissenschaftlicher Weise tun, und dabei ist bei Schubart wohl auszugehen. --22:07, 14. Sep. 2011 (CEST)Quasimodogeniti 22:07, 14. Sep. 2011 (CEST)
- Moin, hierzu bitte ich, den Artikel Rechtsextremismus zu konsultieren. Das eine nationalistisch-rechtspopulistische Partei dem rechtsextremen Spektrum näher steht, als die Linken (in deutschem Duktus) liegt mehr als auf der Hand und ebenso die entsprechend grössere Sympathie seitens der Rechtsextremen. Binsenweissheiten. Mir liegt auch garnichts daran, die Einschätzung Schubarts wegzuwischen, die steht ja auch noch im Text. Nur im definierenden Einleitungssatz eine Folketingpartei als rechtsextrem zu betiteln aufgrund einer gefundenen Meinung, ist verkehrt in einer Enzyklopädie und stimmt so auch nicht.
Glöckner, Du sagst, Du konntest nichts zu "nationalistisch" finden, hier die dänische Schwester und hier etwas Google. Liess auch mal einige der dänischen Treffer, den hier zum Bleistift. Lass reden ... --Dansker 22:54, 14. Sep. 2011 (CEST) Ja ja, ich weiss, dass mein Nik augenblicklich nicht vorteilhaft ist ...
Noch einen.
- Moinsen, wir stecken im Grunddilemma von Wikipedia, der Quellenkritik. Ich kann jetzt munter weiter googlen und werde sicher noch irgendwo ein paar Seiten finden, die extremistisch in Zusammenhang mit der DF erwähnen. Grundsätzlich wollen wir doch den Forschungsstand widerspiegeln und nicht halbseidene Definitionen schneidern, die alles oder nichts bedeuten können. Mein Gedanke war, dass wenn jemand aus dem Hause Jesse die Partei als extremistisch einstuft, dann ist das keine Einzelmeinung mehr, sondern gesicherte Erkenntnis. Und zwar aus zwei Gründen: Erstens ist der Laden in Fachkreisen hinreichend renommiert, und zweitens ist er zweifelsfrei jenseits irgendwelcher Antifa-Agitprop angesiedelt. Ich kann gut verstehen, dass manche der "linken" Rechtsextremismus-Experten hier kritisch beäugt werden.
- Mein Vorschlag wäre, wir beschränken uns erstmal auf Fachpublikationen, da überwiegen zwangsläufig deutsche bzw. englischsprachige Werke. Weiter schauen wir uns an, was die Leute zu sagen haben, die sich mit dem Parteienspektrum befassen. Drittens betrachten wir die letzten zehn, elf Jahre. (Einstellung, Gooogle Books, 21. Jahrhundert Schlagworte "Dansk Folkeparti extremistisch" Link).
- Ich habe jetzt auf Anhieb mal zwei Werke gefunden, die beide ebenfalls im VS Verlag erschienen sind, einem renommierten Fachverlag, würde ich sagen: 1) Niedermeyer, Das Parteiensystem Westeuropas 1, 2 und 3; 2) Arzheimer, Die Wähler der extremen Rechten [1]. Beide Autoren befassen sich nicht nur mit der DF, sondern ordnen sie in der europäischen Parteienfamilie eindeutig der extremen Rechten zu. Nun ist die Besonderheit, dass im "liberalen" Skandinavien "extrem rechts" schon Positionen umfasst, die in Deutschland bei den Volksparteien zu finden sind (ich denke z.B. an Sarrazin oder Gauweiler). Daher behilft man sich in der jüngeren Forschung mit der Unterscheidung in hart und weich, zumindest Jesse tut das, auch um die Wust an Unterkategorien und Neusprechbezeichnungen (populistisch, national gesinnt, extrem rechts, politisch inkorrekt) in den Griff zu bekommen, deren inflationärer Gebrauch m.E. nur zum Ziel hat, die Grenzen zu verwischen. Es dürfte damit eigentlich klar sein, wie die DF einzuschätzen ist.
- Was deinen Einwand bezüglich der Zulässigkeit der Definition einer Folketingpartei als extremistisch betrifft: die NPD sitzt im Sächsischen Landtag (ähnliche Größenordnung wie Dänemark) und ist eindeutig als rechtsextremistisch definiert. Demokratisch gewählt, heißt eben nicht, dass die Partei nicht extremistisch ist. IdS --Quasimodogeniti 06:30, 15. Sep. 2011 (CEST)
- Die derzeit in der Einleitung angegebene Quelle ist mir nicht zugänglich, deswegen kann ich nicht beurteilen, ob sie die Bezeichnung der DF als „rechtsextremistisch“ in der Einleitung rechtfertigen würde. Die beiden jetzt von Dir angegebenen Quellen tun das aber keinesfalls, wie man durch einfaches Nachlesen feststellen kann. Von daher steht es nach Quellenlage bestenfalls 2:1 gegen eine Aufnahme dieser Position in die Einleitung.
- Die erste angegebene Stelle (Niedermayer 1) zählt die DF in einer Listenaufstellung unter „Radikale Rechte/Populistische Rechte“ auf. Daraus geht weder hervor, ob der Slash hier eine Und- oder eine Oder-Verknüpfung darstellt, noch ist es in der Einleitung möglich, den Unterschied zwischen radikalen und extremistischen Positionen zu thematisieren. (Hierzu siehe den Artikel Radikalismus).
- Die zweite angegebene Stelle (Niedermayer 2) zählt in einer Tabelle „Erfolgreiche Rechtsextreme Parteien in Westeuropa seit 1973 nach Typen“ die DF unter „Gemäßigt nationalistisch und fremdenfeindlich, eher systemkonform“ auf, gemeinsam mit der FPÖ und den Deutschen Republikanern (ausdrücklich: „seit 1995“). Hier wird also ganz offensichtlich nicht auf den Extremismus-Begriff abgestellt, nicht einmal auf den des Radikalismus.
- Erst die dritte angegebene Stelle (Niedermayer 3) widmet sich der DF auch außerhalb von Tabellen im Fließtext, wo der Werdegang und die Ziele der Partei beschrieben werden. Dabei ist weder von Radikalität noch von Extremismus auch nur die Rede.
- Wir halten fest: Tatsächlich wird mit dem Niedermeyer-Buch die DF in einem Buch erwähnt, das sich auch mit Rechtsextremismus beschäftigt, da es ein Buch über „Das Parteiensystem Westeuropas“ ist. Im Zusammenhang mit der DF fällt jedoch der Begriff „(Rechts-)Extremismus“ in dieser Quelle gerade nicht.
- Die zweite angegebene Quelle (Arzheimer) erläutert sogar ausführlich, warum es mindestens extrem verkürzend wäre, der DF „Rechtsextremismus“ zuzuschreiben, da nämlich jene Autoren, die sie in diesen Zusammenhang rücken, dabei „ein relativ weit gefaßtes Verständnis von Extremismus, das aber nur vergleichsweise selten explizit gemacht wird“, zugrunde legen. Und genau deswegen ist diese Zuschreibung für die Einleitung eines Artikels unbrauchbar.
- Von den beiden von Dir angegeben Quellen stützt die eine Deine Einleitungsformulierung gerade nicht, und die zweite erläutert, warum sie falsch wäre. Die von Dir nach der Angabe der Quellen gemachten Ausführungen stützen das übrigens auch.
- Damit sollte die Angelegenheit eigentlich geklärt sein.
- Abschließend möchte ich noch auf deinen NPD-Vergleich eingehen. Aus den letzten beiden Folketing-Wahlen (2005 und 2007, mit Wahlbeteiligungen jeweils um 85%) ist die DF mit jeweils über 13% der Stimmen als drittstärkste Kraft hervorgegangen. Das kannst Du mit Landtagswahlergebnissen knapp über der Fünf-Prozent-Hürde bei einer Wahlbeteiligung von kaum über 50% kaum vergleichen. -- M.ottenbruch ¿⇔! RM 10:36, 15. Sep. 2011 (CEST)
- Danke für Deinen Beitrag. Zunächst zu Niedermeyer: Wie gesagt, es war eine schnelle Googlesuche, ich bin mit der Situation in DK nicht sehr vertraut, ich folge den Quellen. In besagtem Werk wird übrigens auf Seite 535f. von Richard Stöss die DF EINDEUTIG im RE verortet, unter "5. Rechtsextremismus light". Arzheimer weist darauf hin, wer alles die Zuordnung zum RE vornimmt - und kritisiert diese unter Bezug auf den Extremismusbegriff von Jesse/Backe (ganz unten auf der genannten Seite). Wenn nun 2011 ein Artikel aus dem Institut Jesse die Einordnung der DF in den RE vornimmt, ist doch davon auszugehen, dass der Jesse'sche Extremismusbegriff nun Anwendung findet und die Kritik Arzheimers damit überholt ist. Oder? --Quasimodogeniti 11:15, 15. Sep. 2011 (CEST)
- Welches ist das „besagte Werk […] von Richard Stöss“? Die Quelle hatten wir AFAICS noch nicht. „Rechtsextremismus light“ ist übrigens eine contradictio in adiecto. Es scheint so, daß auch hier wieder verschiedene Extremismusbegriffe verwendet werden, die untereinander nicht kompatiblel sind und deren Abgrenzung voneinander in einer Einleitung nicht thematisiert werden kann. Zu Deinen Folgerungen aus dem Zusammenwirken verschiedener Quellen heißt es bei WP:TF: „Als Theoriefindung (originäre Forschung) gelten Aussagen in Artikeln der Wikipedia, die in keiner anerkannten Fachliteratur veröffentlicht sind. Das betrifft insbesondere unveröffentlichte Theorien, Daten, Aussagen, Konzepte, Methoden oder Argumente, aber auch eigene Interpretationen veröffentlichter Daten und Analysen (Stichwort Privattheorie).“ Wenn Quelle A behauptet, Quelle B liege liege mit der Behauptung C falsch, weil sie im Widerspruch zu den Erkenntnissen D der Quelle E liegt, dann ist das schon komplex genug. Dann aber diese Aussage von A mit späteren Aussagen der Quelle E zu relativieren, ist schlicht Theoriefindung. So etwas kann man im weiteren Verlauf eines Artikels anhand von Belegen herausarbeiten, aber man nicht einfach Behauptung C als Tatsache in die Einleitung schreiben. -- M.ottenbruch ¿⇔! RM 12:11, 15. Sep. 2011 (CEST)
- P.S.: Natürlich ist der Vergleich mit Sachsen nicht 1:1 ernst gemeint, dennoch sollte man nicht vergessen, dass wir es hier mit relativ kleinen Gesellschaften zu tun haben, auf die wir unsere Vorstellungen eines politischen Spektrums nur mit Abstrichen anwenden können. Dasselbe gilt auch für Norwegen, Belgien oder die Niederlande, die ebenfalls populistische, rechtsextreme Parteien haben. Wenn wir jetzt anfangen hier zu differenzieren, kommen wir in Teufels Küche. Um aber das Beispiel einmal weiter zu spinnen, die DF hat 10.000 Mitglieder, DIE LINKE in Sachsen 12.000. Das sind die Größenordnungen, mit denen wir es zu tun haben.--Quasimodogeniti 11:21, 15. Sep. 2011 (CEST)
- Die Mitgliederzahl der LINKEN in Sachsen ist für die Frage, ob die DF in der Einleitung als „rechtsextremistisch“ bezeichnet werden kann, völlig wumpe. Was es für Konsequenzen hat, wenn man die stabil landesweit drittstärkste Kraft einer Mitteleuropäischen Demokratie apodiktisch als „rechtsextremistisch“ bezeichnet, kann sich hoffentlich jeder selber an fünf Fingern abzählen.
Es ist im Übrigen auch völlig überflüssig, insbesondere, wenn bezüglich „nationalistisch“ und „rechtspopulistisch“ überhaupt kein Dissens besteht. Oder welche Eigenschaften hat die DF Deiner Meinung nach, die eine „rechtsextremistische“ Partei auszeichnen, die einer „nationalistisch-rechtspopulistischen“ dagegen fehlen? Die Einleitung eines Artikel dient nicht dazu, einer ungeliebten politischen Richtung einen möglichst negativ konnotierten Stempel aufzudrücken. -- M.ottenbruch ¿⇔! RM 12:19, 15. Sep. 2011 (CEST)- Es ist mir ehrlich gesagt scheißegal, was es für Konsequenzen hat, die DF als rechtsextrem zu bezeichnen. Ich stelle lediglich fest, dass eine ganze Latte namhafter Politikwissenschaftler dies tut. Und bevor wir uns hier wischiwaschi-Formulierungen aus den Fingern saugen, die nur dazu führen, dass am Ende niemand mehr als "rechtsextrem" bezeichnet wird, weil das ja soo igitt ist, halte ich mich an die Einschätzung von Experten. Und die bezeichnen genau diese nationalistisch-neorassistisch-ethnopluralistisch-populistische Erscheinungsform als Rechtsextremismus, wahlweise mit dem Attribut "weich" oder "light" versehen.
- Der Stöss hat einen Beitrag in dem o.g. von Niedermayer herausgegeben STANDARDWERK. Einfach mal weitergoogeln. Im übrigen dachte ich, DK zähle zu NORDeuropa. Aber deine Aussage am Schluss deutet darauf hin, dass es dir nur um die Verhinderung desselben geht, allerdings mit umgekehrten Vorzeichen. Deine Versuche, hier die Quellen zu trüben, sind daher leicht durchschaubar. --Quasimodogeniti 13:13, 15. Sep. 2011 (CEST)
- Auch Deine irrationale Wortwahl läßt mich vermuten, daß Du das Problem nicht verstehst: Niemand hat etwas dagegen, im Artikel über die Dansk Folkeparti deren politische Verortung darzustellen. Wenn es innerhalb der Politikwissenschaft eine Gruppe gibt, die derartige Parteien als „Rechtsextremismus light“ (so - und ebenfalls in Anführungsstrichen - die Absatzüberschrift für Niedermayer 3) bezeichnet, dann soll das durchaus belegt im Artikel stehen. Hier geht es aber darum, was in der Einleitung stehen soll. Und bei Lektüre des unkommentierten Wortes „rechtsextremistisch“ wird der Leser hier in die Irre geführt, denn der versteht unter „Rechstextremismus“ eben Rechtsextremismus und nicht Rechtsextremismus light oder weichen Rechtsextremismus - wie es ja schon die Wortbedeutung suggeriert. Quellen dafür, daß die Verortung der DF als „rechtsextremistisch“ (ohne relativierende Zusätze, eben so, wie Du es in der Einleitung haben möchtest!) (mindestens) von (Teilen) der Politikwissenschaft als irreführend angesehen wird, hast Du selbst in ausreichender Zahl vorgebracht. Im übrigen würde ich es begrüßen, wenn Du den Tonfall Deiner Ausführungen etwas mäßigen könntest. man WP:WQ -- M.ottenbruch ¿⇔! RM 14:49, 15. Sep. 2011 (CEST)
- Netop. Aufgrund der ambivalenten Aussage der Quellen ist es der Wikipedia nicht dienlich, diese grenzwertige Auslegung als Faktum im ersten Satz zu postulieren. Wir haben mit solch extremen Beurteilungen hier vorsichtig zu sein. Auf die Einschätzung des Rechtsextremismus wird ja im Laufe des Artikels zu Recht eingegangen. Auch dass der Befürworter weder die dänische Sprache versteht, noch Kenntnis vom Land selber hat, fundiert nicht seine strittige Interpretation seiner Quellen. Eine zweite Dritte Meinung könnte nicht schaden. --Dansker 12:59, 15. Sep. 2011 (CEST) P.S.: Wikipedia:Dritte_Meinung#Dansk_Folkeparti
- Ich brauche die dänische Sprache nicht zu beherrschen, um die Einschätzungen und Beurteilungen in der deutschsprachigen FACHLITERATUR zu beurteilen. Aber vielleicht liest du dir das alles erstmal in Ruhe durch. --Quasimodogeniti 13:13, 15. Sep. 2011 (CEST)
- Die Mitgliederzahl der LINKEN in Sachsen ist für die Frage, ob die DF in der Einleitung als „rechtsextremistisch“ bezeichnet werden kann, völlig wumpe. Was es für Konsequenzen hat, wenn man die stabil landesweit drittstärkste Kraft einer Mitteleuropäischen Demokratie apodiktisch als „rechtsextremistisch“ bezeichnet, kann sich hoffentlich jeder selber an fünf Fingern abzählen.
- Danke für Deinen Beitrag. Zunächst zu Niedermeyer: Wie gesagt, es war eine schnelle Googlesuche, ich bin mit der Situation in DK nicht sehr vertraut, ich folge den Quellen. In besagtem Werk wird übrigens auf Seite 535f. von Richard Stöss die DF EINDEUTIG im RE verortet, unter "5. Rechtsextremismus light". Arzheimer weist darauf hin, wer alles die Zuordnung zum RE vornimmt - und kritisiert diese unter Bezug auf den Extremismusbegriff von Jesse/Backe (ganz unten auf der genannten Seite). Wenn nun 2011 ein Artikel aus dem Institut Jesse die Einordnung der DF in den RE vornimmt, ist doch davon auszugehen, dass der Jesse'sche Extremismusbegriff nun Anwendung findet und die Kritik Arzheimers damit überholt ist. Oder? --Quasimodogeniti 11:15, 15. Sep. 2011 (CEST)
- Die derzeit in der Einleitung angegebene Quelle ist mir nicht zugänglich, deswegen kann ich nicht beurteilen, ob sie die Bezeichnung der DF als „rechtsextremistisch“ in der Einleitung rechtfertigen würde. Die beiden jetzt von Dir angegebenen Quellen tun das aber keinesfalls, wie man durch einfaches Nachlesen feststellen kann. Von daher steht es nach Quellenlage bestenfalls 2:1 gegen eine Aufnahme dieser Position in die Einleitung.
- Bleib neutal. Woher kennst Du meinen Lesestil? Auf Deutsch: [2], [3], [4]. --Dansker 14:55, 15. Sep. 2011 (CEST) "Es ist immer besser, mal auf einem Schiff gewesen zu sein, bevor man eins konstruiert." (Merlin af Groenendael)
- Warum sollte ich neutral bleiben? Ich habe hier in aller Ruhe sachliche Argumente vorgetragen und Belege angeführt, die mir hier mehr oder weniger um die Ohren gehauen wurden, ohne dass sie jemand gründlich gelesen zu haben scheint. Deinen vorletzter Satz in deinem vorletzten Post kann man auch als wenig verklausuliertes "Halt's Maul, Vollidiot" verstehen. Zumal die von Dir angeführten Links nicht wirklich zur Klärung beitragen. Rechtsextreme Parteien sind meist auch nationalistisch, rechtspopulistische Parteien können auch rechtsextrem sein, rechtsextreme können auch dezidiert nicht rechtspopulistisch sein (siehe NPD), das ist alles eine Frage der Definition, die wir hier nicht vorzunehmen haben, sondern die Experte, deren Werke ich oben angeführt habe. Wenn es NUR MEINE Meinung wäre, wie du mit Deiner Formulierung "der Befürworter" suggerierst, dann würde die DF kaum in einem Handbuch, wie dem "Kleinen Lexikon der Politik" Beck: München 2010, S. 514 als rechtsradikal aufgeführt werden. Langsam wird's abstrus.--Quasimodogeniti 17:00, 15. Sep. 2011 (CEST)
- Bleib neutal. Woher kennst Du meinen Lesestil? Auf Deutsch: [2], [3], [4]. --Dansker 14:55, 15. Sep. 2011 (CEST) "Es ist immer besser, mal auf einem Schiff gewesen zu sein, bevor man eins konstruiert." (Merlin af Groenendael)
3M: Was soll "rechtsextremistisch-rechtspopulistisch" eigentlich für eine Attributierung sein? Von ganz weit rechts bis noch (halb) im demokratischen Spektrum rechts? Rechtspopulismus hat mehr oder weniger starke Anlehnungen an den Rechtsextremismus (in populistischer Manier eben genau jene Schnittstellen, die gesellschaftlich noch tolerabel bzw. Protestwähler des Landes nicht abschrecken). Daher wär erstmal mMn in der Einleitung die Differenzierung notwendig( wobei ich jetzt hier in der Diskussion keine Quellen für die Zuordnung zum Rechtspopulismus gesehen hab, aber hier z.B. eine Quelle ): als "rechtspopulistische bis rechtsextremistische Partei", mit der Möglichkeit, das noch näher auszuführen falls notwendig. Mir kommts jetzt allerdings so vor, als ob in Deutschland wieder einmal alle "rechtsextrem" schreiben, in Dänemark selbst das aber nicht so streng gesehen wird, wie es zuweilen auch in Österreich der Fall ist. --Braveheart Welcome to Project Mayhem 14:58, 15. Sep. 2011 (CEST)
- Toter Alter Mann wollte gerne populistisch wieder in der Einleitung haben, deshalb steht das jetzt so. Da beide Begriffe hochgradig deckungsgleich sind, bringt uns die von Dir vorgeschlagene Abgrenzung aber nicht wirklich weiter. Die DF ist zweifelsfrei populistisch und entweder rechts, rechtsextrem oder rechtsradikal. Darüber kann man sich trefflich streiten, s.o. --Quasimodogeniti 17:00, 15. Sep. 2011 (CEST)
- Dir ist natürlich schon klar, dass bei einer unterschiedlichen Verortung der Partei diese auch dargestellt werden sollte, oder? Die jetzige Einleitung ist zumindest bzgl. Attributierungsreihenfolge Unsinn. --Braveheart Welcome to Project Mayhem 17:03, 15. Sep. 2011 (CEST)
- Meinetwegen können wir alle Attribute der Partei in der Einleitung anführen. Nur, wenn wir hier eindeutig als rechtsextrem identifizierte, also von renommierten Parteienforschern als solche bezeichnete Parteien mit wischiwaschi-Bezeichnungen ala "nationalistisch-populistisch" zu beschreiben, haben wir irgendwann mal das Problem, dass das Wischiwaschi synonym mit rechtsextrem wird. Und dann können wir die Dinge gleich beim Namen nennen. Die o.g. "Gegenargumente" zielen sämtlich in die Richtung, die Identifikation als rechtsextrem zu verwässern und irgendwo im Fließtext als Einzelmeinung eines durchgeknallten Politologen zu begraben. Von daher bin ich da jetzt etwas angefressen. Wenn ICH mich in 15-20 Minuten über den Forschungsstand informieren kann, dann erwarte ich, das auch von Leuten mit Mensa-Bapperl. grummel --Quasimodogeniti 17:18, 15. Sep. 2011 (CEST) P.S. setzen wir halt ein "bzw." oder einfach ein "/" dazwischen. Mir ist das gleich.
- So ein Mensa-Bapperl ist in sofern sehr praktisch, als daß man sehr schnell herausfindet, wer aus Argumentationsnot anfangen muß, ad personam zu argumentieren anstatt auf die vorgelegten Argumente zu reagieren. Es geht hier jedenfalls nicht darum, daß der Begriff „rechtsextrem(istisch)“ nicht mehr in der Einleitung von Parteiartikeln auftauchen sollte. Bei der NPD tut er das, ohne daß sich jemand darüber aufregen würde, ebenso bei der FN. Bei der FPÖ bedurfte es schon einiger Verrenkungen, um den Begriff doch noch irgendwie in die Einleitung zu bringen, da man die Partei selbst nicht pauschal so bezeichnen kann, bei den Republikanern ist man den Weg einer deutlich zu langen Einleitung gegangen, um die Fakten differenziert darzustellen. In diesem konkreten Fall ist es aber so, daß die Pauschalbezeichnung als rechtsextrem(istisch) zu kurz greift, da - wie schon die von Dir gewählte Überschrift dieser Diskussion zeigt - im Politwissenschaftlichen Diskurs die DF eben nicht (einmal überwiegend) pauschal als rechtsextremistisch verortet wird, sondern als Teil eines so genannten „weichen Rechtsextremismus“ oder auch „Rechtsextremismus light“, an den aber OMA gewiß nicht denkt, wenn sie den Pauschalbegriff „rechtsextremistisch“ liest. Deshalb gehört das in den Artikeltext, aber nicht in die Einleitung. Das bedeutet weder ein „im Fließtext […] begraben“, noch hat irgendjemand außer Dir von einem „durchgeknallten Politologen“ gesprochen. Manchnmal muß man sich damit abfinden, daß nicht alles, was zweifellos in einen Artikel gehört, auch in dessen Einleitung gehört. Dann wäre es nämlich keine Einleitung mehr, sondern eben der komplette Artikel. -- M.ottenbruch ¿⇔! RM 18:05, 15. Sep. 2011 (CEST)
- Superargumentation - die Erklärung wäre zu lang und Oma ist mit hart/weich überfordert. Da Du die anderen Mitglieder der rechtsextremen Parteienfamilie so schön aufzählst, noch einige Wort dazu. Da die DF IMMMER im Zusammenhang mit denselben Parteien genannt wird, die zweifellos dem Rechtsextremismus zuzurechnen sind (vgl. Nohlen aaO), gehört das rechtsextrem in die Einleitung. Der wissenschaftliche Konsens ist erst in den letzten Jahren entstanden, wie die Verwendung des Begriffs bei Jesse-Schüler Schubart zeigt (vulgo: wen Jesse&Co eine Partei als extremistisch bezeichnen, dann ist das nicht (mehr) zu leugnen). Wenn sich die veröffentlichte Meinung damit zurückhält, dann genau aus dem Grund, weil die skandinavische Spielart eben ein klein wenig anders ist, als was sich die NSDAP-gewohnte Oma unter RE so vorstellt. Glücklicherweise gibt es in D keine entsprechend populäre Partei, die so klar die anderen Kriterien des RE erfüllen (Anti-Immigranten, Anti-Establishment, nationalistisch/chauvinistisch, ethno-pluralistisch ...). Wir haben jetzt also die Wahl, diese Kriterien unter den Tisch fallen zu lassen, damit Oma sich nicht zu viele Gedanken machen muss, oder wir halten uns an die Definition in der Fachliteratur der letzten paar Jahre (etwa seit 2008 - was war da noch). --Quasimodogeniti 18:36, 15. Sep. 2011 (CEST) P.S.: Dein Post um 12:11h ließ darauf schließen, dass Du den Text höchstens überflogen hast. So viel zu "ad hominem".
- A propos „den Text höchstens überflogen“: Ich habe diese vier Parteien nicht aufgezählt, um auf eine Gemeinsamkeit, sondern auf Unterschiede hinzuweisen. Die DF wird bsplsw. in der von Dir eingefühten Stöss-Quelle (Niedermayer 2) tatsächlich nur mit zweien diesen vier Parteien zusammen genannt, nämlich der FPÖ und den Republikanern (nach 1995), und zwar unter der Überschrift: „Gemäßigt nationalistisch und fremdenfeindlich, eher systemkonform“. Und genau diese Parteien sind es, die der Einleitung ihrer Artikel hier eben gerade nicht als „rechtsextremistische Parteien“ bezeichnet werden. (Die FN findet sich in der nächst-„extremistischeren“ Rubrik, und die NPD ist - mangels nationaler Bedeutung gar nicht aufgeführt.)
Du selbst räumst hier - zu wiederholten Male - ein, daß „sich die veröffentlichte Meinung [mit der Bezeichnung der DF als „rechtsextremistisch“] zurückhält,[…] weil die skandinavische Spielart eben ein klein wenig anders ist, als was sich die NSDAP-gewohnte Oma unter RE so vorstellt.“ (Besagte OMA ist in der WP übrigens keine Witzfigur, sondern ein Prinzip der Artikelerstellung - insbesondere im Bezug auf die Einleitung eines Artikels.) Und genau weil in der Nomenklatur eines Teiles des Politikwissenschaftlichen Diskurses dieser Begriff kontraintuitiv so gebraucht wird, daß auch die DF darunter fallen kann, und daher unkommentiert mißverständlich ist, gehört er nicht in die Einleitung. Das Konstrukt eines „gemäßigten Extremismus“, wie Stöss es hier vertritt, ist nämlich - wie bereits unwidersprochen bemerkt - eine contradictio in adiecto: „Extremismus“ bedeutet, daß etwas gerade nicht „gemäßigt“ ist. Im „allgemeinen Diskurs“ impliziert „Extremismus“ vielmehr eine Ideologie außerhalb des Verfassungsbogens, und gerade keine „eher systemkonform[e]“. Insbesondere der „Begriff Rechtsextremismus dient als Sammelbezeichnung, um faschistische, neonazistische oder ultra-nationalistische politische Ideologien und Aktivitäten zu beschreiben. Deren gemeinsamer Kern ist die Orientierung an der ethnischen Zugehörigkeit, die Infragestellung der rechtlichen Gleichheit der Menschen sowie ein antipluralistisches, antidemokratisches und autoritär geprägtes Gesellschaftsverständnis.“ Das ist die Information, die OMA bekommt, wenn sie der Verlinkung „Rechtsextremismus“ folgt. Danach denkt OMA, die DF wolle die parlamentarische Demokratie in Dänemark abschaffen. Und das wirst Du doch wohl nicht ernsthaft behaupten wollen. Gerade „weil die skandinavische Spielart eben ein klein wenig anders ist“, darf man OMA in der Einleitung nicht auf die falsche Fährte führen - was natürlich nicht bedeuten soll, daß nicht an geeigneter Stelle im Artikel darauf hingewiesen werden soll, daß bei einer anderen Definition von „rechtsextremistisch“ die DF unter „‚weichen‘ Rechtsextremmismus“ verortet werden kann.
A propos „Verortung“: Die von Dir eingeführte Quelle Christian Steffen: Das Parteiensystem Dänemarks, Norwegens und Schwedens. In: Oskar Niedermayer et al. (Hrsg.): Die Parteiensysteme Westeuropas. VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2006, ISBN 3-531-14111-2, S. 67 ff. schreibt in der Einleitung zu der Tabelle, die oben als Quelle „Niedermayer 1“ geführt wird und in der die DF unter „Radikale Rechte/Populistische Rechte“ aufgeführt ist: „Eine gängige Form der Unterscheidung zwischen Parteisystemen ist die Klassifizierung bzw. Einordnung in Typologien, wobei in der Vergangenheit eine ganze Reihe von Vorschlägen unterbreitet wurden, welche Dimensionen dabei zu berücksichtigen seien (wolinetz 2004). Von diesem Verfahren soll im Folgenden insofern Abstand genommen werden, als dass zwar Elemente der Typologien übernommen werden, ohne dabei jedoch den Anspruch zu erheben, eine klare Verortung zu treffen.“ (S. 103, Hervorhebung von mir) Bei der einzigen Erwähnung der DF im Fließtext spricht Steffen ausdrücklich von der „rechtspopulistischen Dänischen Volkspartei“ (Fußnote 75 auf Seite 103). Diese Quelle stützt also nicht Deine Version, sondern die vorherige. -- M.ottenbruch ¿⇔! RM 10:04, 16. Sep. 2011 (CEST)- Schön, dass wir anfangen miteinander zu reden. Die Begrifflichkeit ist tatsächlich eines der Hauptprobleme der Verständigung, weshalb ja auch jeder Fachautor erst einmal definiert/definieren sollte, was er eigentlich meint. Ich denke, wir dürfen nicht vergessen, dass sich die Begrifflichkeit dem Gegenstand anpasst, den sie zu beschreiben versucht, und wenn sich dieser Gegenstand verändert, muss sich folglich auch die Begrifflichkeit ändern, um den Gegenstand noch angemessen beschreiben zu können. Genau das passiert im Bereich des Rechtsextremismus, in dem sich mehr und mehr rechtspopulistische Gruppen hervortun, die jedoch gleichzeitig wesentliche Merkmale des klassischen RE nicht mehr erfüllen - z.B. spielt Antisemitismus in vielen dieser Parteien/Bewegungen keine Rolle mehr. Wenn wir nun hergehen und Gruppen, die zwar einerseits im RE verortet werden (können), andererseits aber aufgrund ihrer rechtspopulistischen Ausrichtung Wahlerfolge erringen, nur unter der Kategorie Rechtspopulismus laufen lassen, dann wird rechtspopulistisch gleichbedeutend mit rechtsextremistisch und wir können uns den Artikel dazu sparen. Denn Stöss z.B. beschreibt diese Gruppen (DF, FPÖ, REPs) ja unter der Überschrift Rechtsextreme Parteien in Westeurope, und eher systemkonform bedeutet eben nicht systemkonform. Nun ist die wissenschaftliche Beschäftigung mit der DF durch ihre Tolerierung der bisherigen Regierung und durch den Karikaturenstreit in den letzten Jahren gewachsen, gleichzeitig wurde das Phänomen ja auch in anderen (Klein-)Staaten beobachtet, entsprechend gibt es in der jüngeren Literatur eben den Trend, die Extremismusformel auch auf Gruppen anzuwenden, die nur aus wahltaktischen Gründen (Populismus eben), auf die potentielle Wähler abschreckenden Elemente des RE verzichten, um damit ihre ideologischen Ziele besser umsetzen zu können (für Oma: weg mit Baseballschläger und Springerstiefeln, her mit Anzug und Seitenscheitel). Die Frage ob das noch Extremismus ist oder nicht, ist in der Wissenschaft damit beantwortet, dass man eben von einem abgeschwächten - quasi getarnten - Extremismus ausgeht, RE light, weicher RE. Für uns bedeuet das eben, wie gesagt, wollen wir diese Entwicklung mitmachen oder wollen wir an der Begriffsverwirrung festhalten, nämlich offensichtlich rechtsextremistische Gruppen in der Einleitung "nur" als rechtspopulistisch zu bezeichnen, um dann quasi durch die Hintertür den Extremismus zu attestieren? --Quasimodogeniti 10:51, 16. Sep. 2011 (CEST)
- A propos „den Text höchstens überflogen“: Ich habe diese vier Parteien nicht aufgezählt, um auf eine Gemeinsamkeit, sondern auf Unterschiede hinzuweisen. Die DF wird bsplsw. in der von Dir eingefühten Stöss-Quelle (Niedermayer 2) tatsächlich nur mit zweien diesen vier Parteien zusammen genannt, nämlich der FPÖ und den Republikanern (nach 1995), und zwar unter der Überschrift: „Gemäßigt nationalistisch und fremdenfeindlich, eher systemkonform“. Und genau diese Parteien sind es, die der Einleitung ihrer Artikel hier eben gerade nicht als „rechtsextremistische Parteien“ bezeichnet werden. (Die FN findet sich in der nächst-„extremistischeren“ Rubrik, und die NPD ist - mangels nationaler Bedeutung gar nicht aufgeführt.)
- Superargumentation - die Erklärung wäre zu lang und Oma ist mit hart/weich überfordert. Da Du die anderen Mitglieder der rechtsextremen Parteienfamilie so schön aufzählst, noch einige Wort dazu. Da die DF IMMMER im Zusammenhang mit denselben Parteien genannt wird, die zweifellos dem Rechtsextremismus zuzurechnen sind (vgl. Nohlen aaO), gehört das rechtsextrem in die Einleitung. Der wissenschaftliche Konsens ist erst in den letzten Jahren entstanden, wie die Verwendung des Begriffs bei Jesse-Schüler Schubart zeigt (vulgo: wen Jesse&Co eine Partei als extremistisch bezeichnen, dann ist das nicht (mehr) zu leugnen). Wenn sich die veröffentlichte Meinung damit zurückhält, dann genau aus dem Grund, weil die skandinavische Spielart eben ein klein wenig anders ist, als was sich die NSDAP-gewohnte Oma unter RE so vorstellt. Glücklicherweise gibt es in D keine entsprechend populäre Partei, die so klar die anderen Kriterien des RE erfüllen (Anti-Immigranten, Anti-Establishment, nationalistisch/chauvinistisch, ethno-pluralistisch ...). Wir haben jetzt also die Wahl, diese Kriterien unter den Tisch fallen zu lassen, damit Oma sich nicht zu viele Gedanken machen muss, oder wir halten uns an die Definition in der Fachliteratur der letzten paar Jahre (etwa seit 2008 - was war da noch). --Quasimodogeniti 18:36, 15. Sep. 2011 (CEST) P.S.: Dein Post um 12:11h ließ darauf schließen, dass Du den Text höchstens überflogen hast. So viel zu "ad hominem".
- So ein Mensa-Bapperl ist in sofern sehr praktisch, als daß man sehr schnell herausfindet, wer aus Argumentationsnot anfangen muß, ad personam zu argumentieren anstatt auf die vorgelegten Argumente zu reagieren. Es geht hier jedenfalls nicht darum, daß der Begriff „rechtsextrem(istisch)“ nicht mehr in der Einleitung von Parteiartikeln auftauchen sollte. Bei der NPD tut er das, ohne daß sich jemand darüber aufregen würde, ebenso bei der FN. Bei der FPÖ bedurfte es schon einiger Verrenkungen, um den Begriff doch noch irgendwie in die Einleitung zu bringen, da man die Partei selbst nicht pauschal so bezeichnen kann, bei den Republikanern ist man den Weg einer deutlich zu langen Einleitung gegangen, um die Fakten differenziert darzustellen. In diesem konkreten Fall ist es aber so, daß die Pauschalbezeichnung als rechtsextrem(istisch) zu kurz greift, da - wie schon die von Dir gewählte Überschrift dieser Diskussion zeigt - im Politwissenschaftlichen Diskurs die DF eben nicht (einmal überwiegend) pauschal als rechtsextremistisch verortet wird, sondern als Teil eines so genannten „weichen Rechtsextremismus“ oder auch „Rechtsextremismus light“, an den aber OMA gewiß nicht denkt, wenn sie den Pauschalbegriff „rechtsextremistisch“ liest. Deshalb gehört das in den Artikeltext, aber nicht in die Einleitung. Das bedeutet weder ein „im Fließtext […] begraben“, noch hat irgendjemand außer Dir von einem „durchgeknallten Politologen“ gesprochen. Manchnmal muß man sich damit abfinden, daß nicht alles, was zweifellos in einen Artikel gehört, auch in dessen Einleitung gehört. Dann wäre es nämlich keine Einleitung mehr, sondern eben der komplette Artikel. -- M.ottenbruch ¿⇔! RM 18:05, 15. Sep. 2011 (CEST)
- Meinetwegen können wir alle Attribute der Partei in der Einleitung anführen. Nur, wenn wir hier eindeutig als rechtsextrem identifizierte, also von renommierten Parteienforschern als solche bezeichnete Parteien mit wischiwaschi-Bezeichnungen ala "nationalistisch-populistisch" zu beschreiben, haben wir irgendwann mal das Problem, dass das Wischiwaschi synonym mit rechtsextrem wird. Und dann können wir die Dinge gleich beim Namen nennen. Die o.g. "Gegenargumente" zielen sämtlich in die Richtung, die Identifikation als rechtsextrem zu verwässern und irgendwo im Fließtext als Einzelmeinung eines durchgeknallten Politologen zu begraben. Von daher bin ich da jetzt etwas angefressen. Wenn ICH mich in 15-20 Minuten über den Forschungsstand informieren kann, dann erwarte ich, das auch von Leuten mit Mensa-Bapperl. grummel --Quasimodogeniti 17:18, 15. Sep. 2011 (CEST) P.S. setzen wir halt ein "bzw." oder einfach ein "/" dazwischen. Mir ist das gleich.
- Dir ist natürlich schon klar, dass bei einer unterschiedlichen Verortung der Partei diese auch dargestellt werden sollte, oder? Die jetzige Einleitung ist zumindest bzgl. Attributierungsreihenfolge Unsinn. --Braveheart Welcome to Project Mayhem 17:03, 15. Sep. 2011 (CEST)
- Der Gedankengang unterstellt, daß es die Jungs mit den Springerstiefeln und den Baseballschlägern nicht mehr gäbe und sich alle Rechtsextremen nunmehr auf den langen Marsch durch die Institutionen gemacht hätten. Das trifft aber leider nicht zu. Selbst wenn eine Begriffsverschiebung im Gange wäre, die mit „Rechtsextremismus“ etwas ganz anderes meint als das, was der Artikel Rechtsextremismus beschreibt, wäre es nicht die Aufgabe der Wikipedia, sich zum Vorreiter dieses Wandels zu machen. Schubert schreibt in seinem Artikel: „Wer die Fortschrittspartei und die „Dänische Volkspartei“ im Kontinuum vom Demokratie und Extremismus klssifizieren möchte, stößt auf Einordnungsprobleme - einerseits provoziert von diversen Kategoriserungen rechtsextremistischer Akteure, andererseits kontrastiert durch die Einschätzungen zu den skandinavischen Sonderlingen.“ (Schubert a.a.O., S. 71) Wir dürfen nicht durch die apodiktische Etikettierung „rechtsextremistisch“ in der Einleitung so tun, als seien diese Probleme gelöst. Wikipedia bezieht in Wissenschaftlerstreitigkeiten keinen Standpunkt, sondern stellt sie allenfalls dar. Bis es die „echten“ Rechtsextremisten nicht mehr gibt und der Begriff sich im allgemeinen Sprachgebrauch auf Standpunkte bezieht, wie man sie hierzulande auch von der CSU hören kann, sollten wir uns in der Einleitung auf die bekannten Begriffe in ihrer geläufigen Bedeutung beschränken - und ich teile nicht Deine oben geäußerte Ansicht, daß „beide Begriffe [Rechtspopulismus und Rechtsextremismus] hochgradig deckungsgleich sind“. -- M.ottenbruch ¿⇔! RM 12:34, 16. Sep. 2011 (CEST)
- Wäre eine Einleitung analog zu der der FPÖ eine Option? --Braveheart Welcome to Project Mayhem 12:56, 16. Sep. 2011 (CEST)
- Von mir aus schon. Auch wenn es nicht um ein Naheverhältnis, sondern eben um eine abgeschwächte, weiche, Light-Version geht. Wäre zumindest besser als der gegenwärtige Bandwurm. --Quasimodogeniti 13:11, 16. Sep. 2011 (CEST)
- Das Problem besteht darin, daß der DF eben gerade kein „Naheverhältnis zum Rechtsextremismus attestiert“ wird: „Zum neonationalsozialistischen Lager grenzt sich die Parteiführung strikt ab, schließt Mitglieder mit derlei Verbindungen regelmäßig aus. Auf europäischer Ebene enthält sich die DF der Kooperation mit den Rechtsextremen.“ (Schubert a.a.O., S. 73) Darin besteht ja das Problem der Einordnung: Die benehmen sich hartnäckig so, als seien sie gar keine Extremisten - deswegen ist es ja notwendig, ihnen zu unterstellen, daß sie „nur aus wahltaktischen Gründen (Populismus eben), auf die potentielle Wähler abschreckenden Elemente des RE verzichten, um damit ihre ideologischen Ziele besser umsetzen zu können“ - oder eben den Extremismusbegriff so weit in den „gemäßigten“ - also im Wortsinne gerade nicht „extremen“ - Bereich ausdehnen, daß sie doch noch irgendwie rein passen. -- M.ottenbruch ¿⇔! RM 13:29, 16. Sep. 2011 (CEST)
- P.S. Den Oberhammer habe ich nun völlig vergessen: Auch die Quelle Schubert deckt nicht die in der jetzigen Version der Einleitung aufgestellte Behauptung, bei der DF handele es sich um eine „rechtsextreme“ Partei. Vielmehr heißt es dort: „Ihr ideologischer Kern weist die Dänische Volkspartei als eine weiche rechtsextremistische Partei aus.“ (Schubert, a.a.O., S. 73, Hervorhebung von mir) Es fehlt also überhaupt an irgendeinem Beleg, der es rechtfertigen würde, die DF in der Einleitung pauschal als „rechtsextremistische Partei“ zu bezeichnen. Dazu, daß die Erläuterung dieser neuen Begrifflichkeiten und anschließende Einordnung der DF nicht in die Einleitung gehört, verweise ich auf meine obigen, unwidersprochenen Ausführungen. -- M.ottenbruch ¿⇔! RM 13:54, 16. Sep. 2011 (CEST)
- Nein, nein. Sie werden sehr wohl zum RE gezählt:
- E.Jesse, T.Thieme (2011), S. 15: "Die Umsetzung der Ziele von Extremisten läuft auf eine Abschaffung oder Einschränkung des demokratischen Verfassungsstaates hinaus. Nicht immer ist ihr Ziel - die Errichtung einer Diktatur - offensichtlich. Und nicht immer ist das ihr Ziel. Intention und Auswirkung (16) müssen sich nicht decken. Abgrenzungsprobleme ergeben sich in der Theorie im Allgemeinen wie für den internationalen Vergleich extremistischer Bestrebungen im Besonderen. Zum ersten verschleiern manche Extremisten ihre Absichten - sei es aus Furcht vor staatlichen Restriktionen, sei es aus Pragmatismus, um Anhänger zu gewinnen. Die Legalitätstaktik darf nicht über das Wesen solcher Formationen hinwegtäuschen. Zum zweiten gibt es Grenzfälle bei der Zuordnung als demokratisch und extremistisch. Nicht immer muss sich Extremismus gegen die gesamte Demokratie wenden, sondern kann sich nur gegen bestimmte Elemente des demokratischen Verfassungsstaates richten. Nicht alle Anhänger antidemokratischer Parteien und Organisationen müssen Extremisten sein, und auch in demokratischen Vereinigungen kann es extremistische Einflüsse geben. Der häufig missverständlich verwendete Terminus des Populismus - sozusagen als Extremismus-light-Variante - schafft in diesem Sinne mehr Verwirrung als Klarheit. Die Verneinung der Demokratie steht nicht im Vordergrund - es existieren demokratische wie extremistische Populismen. Im Zentrum der Definition steht der Rekurs auf das einfache "Volk" und die Kritik am "Establishment", nicht die Haltung zur Demokratie. Eine Klassifizierung extremistischer Parteien ist nur aus immanenter Perspektive sinnvoll. Es gilt folglich (eindeutig) zu klären, ob eine Organisation demokratisch oder extremistisch verfasst ist."
- ibid, S.19: "Die Klassifizierung antidemokratischer Parteien wird dadurch erschwert, dass sie - teils aus Angst vor staatlichen Restriktionen, teils aus Pragmatismus bzw. Populismus - ihre Positionen verschleiern. Weiche extremistische Parteien halten sich formal an demokratische Prinzipien. Harte Extremismen zielen dagegen (mehr oder weniger offen) auf den "Systemwechsel" ab und instrumentalisieren die Demokratie. "
- ibid, S.25: "Harte politische Extremismen sind in Dänemark von weithin schwacher Bedeutung. Sie stoßen einerseits auf eine stabile demokratische politische Kultur sowie auf eine tiefe Diskreditierung des Nationalsozialismus und der europäischen kommunistischen Diktaturen. Der politisch-kulturelle Raum für Anti-System-Parteien wie für nicht parteiförmige links- und rechtsextremistische Akteure ist daher gering, extremistische Wertorientierungen finden gesellschaftlich kaum Anklang. Andererseits sehen sie sich mit dem parlamentarisch präsenten weichen Extremismus der Danischen Volkspartei und der Sozialistischen Volkspartei konfrontiert, der Systemkritik wirksam absorbiert, im Falle der Dänischen Volkspartei diese sogar in Regierungshandeln transformiert."
- Schubart (2011), S. 73:"Hingegen gilt die 1995 als Antiimigrations- und Prowohlfahrtsstaatspartei ins Leben gerufene Dänische Volkspartei als "right-wing extremist part" (Fn45), wobei ein pauschales "moderater" oder "radikaler" als die Fortschrittspartei nicht möglich ist. Die frühe FRP wear moderater als die frühe DF, die späte FRP radikaler als die späte DF, die wiederum gemäßigter als in ihrer Frühzeit. Die Volkspartei drückt sich stilvoller aus, bremst ihre rassistischen Ausfälle, hat Kjaersgaard und nicht Gilstrup als ihr Gesicht. Die DF ist straff organisiert und zentralistisch geführt. Die 2009 einstimmig wiedergewählte Kjaersgaard gilt als unangefochten, Partei und Programm sind auf sie fixiert, obgleich ihre dominante, wenig transparente Führung umstritten ist.(Fn46) zum neonationalsozialistischen Lager grenzt sich die Parteiführung strikt ab, schließt Mitglieder mit derlei Verbindungen regelmäßig aus. Auf europäischer Ebene enthält sich die DF der Kooperation mit den Rechtsextremen.
- Ihr ideologischer Kern weist die Dänische Volkspartei als weiche rechtsextremistische Partei aus. Charakteristisch sind eine ethnisch-nationalistische Fremdenfeindlichkeit, basierend auf einer ethnopluralistischen Doktrin, verbunden mit einem ausgeprägten Wohlfahrtschauvinismus und einem Anti-Establishment-Populismus für mehr demokratische Beteiligung. Sie stehen für ein "souveränes", "dänisches" Dänemark mit christlichen Werten, dezidiert sozialstaatlich und restriktiv in Fragen der Immigration sowie der inneren Sicherheit. [...] Dem Feindbild ihres Kulturkampfes, dem nichtreformierten Islam, entgegnet sie das aufgeklärte Lutheranertum als Wertgrundlage der dänischen Nation.(Fn49) Entsprechend ist die DF nationalistisch, forciert unablässig das Identitätsthema. Ihr Hauptziel ist ein monokultureller Staat gemäß [[Cas Mudde[[s "Nativismus", charakterisiert durch eine von ihr definierte dänische Identität."
- idid, S.80: "Der Dänischen Volkspartei gereicht es zum Vorteil, dass sie, etwa im Vergleich zu den Sverigedemokraterna, keine neonationalsozialistischen Wurzeln hat. Gleichwohl prägen sie Elemente eines weichen Rechtsextremismus. Sie ist ethnopluralistisch, wohlfahrtschauvinistisch, rassistisch, nicht aber systemfeindlich, (81) fern einer Großideologie, distanziert vom harten Extremismus."
- E.Jesse, T.Thieme: Extremismus in den EU-Staaten im Vergleich, aaO, S. 443: "Insgesamt gelang von 1990 bis 2009 19 rechtsextremen Parteien der nationale Parlamentseinzug (Tabelle 6), sieben davon erzielten konstante Wahlergebnisse - der Vlaams Belang in Belgien, Dänemarks Fortschritts- bzw. Volkspartei (FRP/DF), der französischen Front National (FN), die italienische Lega Nord (LN), Österreichs Freiheitliche (FPÖ) sowie die slowakische und die slowenische Nationalpartei (SNS)."
- ibid., S. 460: "Im europäischen Rechtsextremismus zählen die meisten erfolgreichen und ideologisch gemäßigten Parteien zur zweiten Kategorie, z.B. die Lega Nord, der Vlaams Belang und die Dänische Volkspartei.
- --Quasimodogeniti 14:24, 16. Sep. 2011 (CEST)P.S.: Das Attribut "weich" bezieht sich hier nur auf den Gewaltverzicht, nicht auf die ideologische oder organisatorische Ausrichtung.
- Ich danke Dir ganz herzlich für das Heraussuchen so vieler Belege, die meinen Standpunkt untermauern. Faszinierend finde ich, wie Du in Deinem P.S. behauptest: „Das Attribut "weich" bezieht sich hier nur auf den Gewaltverzicht, nicht auf die ideologische oder organisatorische Ausrichtung“, wo doch schon das direkt darüberstehende Zitat die DF zu den „ideologisch gemäßigten Parteien“ zählt. Daran ändern auch Textwüsten nichts: Ich lese sie trotzdem.
Auch die übrigen Zitate decken allenfalls(!) die Einordnung in einen (stark) erweiterten Extremismusbegriff, dessen Einführung und Erläuterung mit darauffolgender Einordnung der DF in der Einleitung eines Wikipedia-Artikels … aber das sagte ich wohl schon.
Schön finde ich, daß Du gleich mit der ersten Quelle meine obige Darstellung belegst: „Die Umsetzung der Ziele von Extremisten läuft auf eine Abschaffung oder Einschränkung des demokratischen Verfassungsstaates hinaus. Nicht immer ist ihr Ziel - die Errichtung einer Diktatur - offensichtlich.“ (Jesse/Thieme, a.a.O. S.15) Ich darf an dieser Stelle noch einmal meine oben gestellte und bisher unbeantwortete Frage wiederholen: Willst Du ernsthaft andeuten, die DF wolle „auf eine Abschaffung oder Einschränkung des demokratischen Verfassungsstaates hinaus“? Oder anders gefragt: Willst Du beim Leser der Einleitung diesen Eindruck erzeugen? Durch die jetzige Formulierung tust Du nämlich - wie oben ausgeführt - genau das.
Wenn man übrigens das letztgenannte Zitat aufmerksam liest, stellt man fest, daß die Autoren die Frage nach dem Extremismus einer Partei nicht an deren Zielen festmachen, sondern an der Frage, „ob eine Organisation demokratisch oder extremistisch verfasst ist.“ Diese Frage zielt auf die parteiinternen Entscheidungsprozesse ab (siehe den vorangehenden Satz der Quelle), IOW: hier wird Extremismus - da die extremistischen Parteien ja ihre Ziele verschleiern, um nicht extremistisch zu erscheinen („Extremismus ist gerade da, wo man ihn nicht sieht, und daß man ihn nicht sieht, zeigt nur, wie gut er versteckt ist.“) - aus der Tatsache abgeleitet, daß die DF „straff organisiert und zentralistisch geführt [ist]. Die 2009 einstimmig wiedergewählte Kjaersgaard gilt als unangefochten, Partei und Programm sind auf sie fixiert, obgleich ihre dominante, wenig transparente Führung umstritten ist.“ (Schubert a.a.O. S. 73) Ersetze „Kjaersgaard“ durch „Kohl“, und Du hast den „Beweis“, daß die CDU unter Letzterem eine extremistische Partei war.
Tatsächlich schwierig wird das Ganze aus einem anderen Grund, wenn man diesen Ansatz auf skandinavische Parteien anwendet. Steffen zählt auf, worin sich der Wandel aller(!) skandinavischen Parteien zeigt, und konstatiert dabei, daß „die Willensbildung tendenziell eher top-down denn bottom-up funktioniert.“ (Steffen in: Niedermayer a.a.O., S. 99) Wendet man dieses Instrumentarium an, kann man also bei allen skandinavischen Parteien rechtsextremistische Tendenzen feststellen.
Da kann man nur sagen. „Ein Gespenst geht um in Europa – das Gespenst des Extremismus.“ Schönes Wochenende! -- M.ottenbruch ¿⇔! RM 15:36, 16. Sep. 2011 (CEST)
- Ich danke Dir ganz herzlich für das Heraussuchen so vieler Belege, die meinen Standpunkt untermauern. Faszinierend finde ich, wie Du in Deinem P.S. behauptest: „Das Attribut "weich" bezieht sich hier nur auf den Gewaltverzicht, nicht auf die ideologische oder organisatorische Ausrichtung“, wo doch schon das direkt darüberstehende Zitat die DF zu den „ideologisch gemäßigten Parteien“ zählt. Daran ändern auch Textwüsten nichts: Ich lese sie trotzdem.