„Tauon“ – Versionsunterschied

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Das '''τ-Lepton''' (lies: „Tau-Lepton“), '''Tauon''' oder '''τ-Teilchen''' ist das schwerste der drei geladenen [[Lepton]]en des [[Standardmodell]]s der [[Elementarteilchen]]. Seine [[Masse (Physik)|Masse]] beträgt 1777 [[Elektronenvolt|MeV]]/[[Lichtgeschwindigkeit|c]]<sup>2</sup> und damit etwa das 3500fache der Masse seines leichten Schwesterteilchens, des [[Elektron]]s. Seine [[Lebensdauer (Physik)|mittlere Lebensdauer]] beträgt etwa 0,29 Pikosekunden, es ist damit deutlich instabiler als ein Myon.
Das '''τ-Lepton''' (lies: „Tau-Lepton“), '''Tauon''' oder '''τ-Teilchen''' ist das schwerste der drei geladenen [[Lepton]]en des [[Standardmodell]]s der [[Elementarteilchen]]. Seine [[Masse (Physik)|Masse]] beträgt 1777 [[Elektronenvolt|MeV]]/[[Lichtgeschwindigkeit|c]]<sup>2</sup> und damit etwa das 3500fache der Masse seines leichten Schwesterteilchens, des [[Elektron]]s. Seine [[Lebensdauer (Physik)|mittlere Lebensdauer]] beträgt etwa 0,29 Pikosekunden, es ist damit deutlich instabiler als ein [[Myon]].


== Name und Entdeckung ==
== Name und Entdeckung ==
Der Name ''Tauon'', bzw. der [[Tau (Buchstabe)|Buchstabe τ]], wurde nach dem griechischen Wort für ''Drittes'' (τρίτον, ''tríton'') gewählt, weil das τ-Lepton das dritte geladene elektronenartige Teilchen ist.<ref>Martin L. Perl: ''Evidence for, and properties of, the new charged heavy lepton.'' In: Tran Thanh Van (Hrsg.): ''Proceedings of the XII Rencontre de Moriond.'' 1977. (SLAC-PUB-1923, [http://slac.stanford.edu/pubs/slacpubs/1750/slac-pub-1923.pdf PDF]).</ref> Es wurde im Jahre 1975 von [[Martin L. Perl]] und seinen Mitarbeitern am [[Stanford Linear Accelerator|SLAC]] bei einer Elektron-Positron-Kollision im SPEAR-Ring entdeckt.<ref name="Perl1975" >{{cite journal|journal=[[Physical Review Letters]]|volume=35|issue=22|pages=1489–1492|date=1975|author=M. L. Perl et al.|title=Evidence for Anomalous Lepton Production in e+-e- Annihilation|doi=10.1103/PhysRevLett.35.1489}}</ref> Insbesondere für diese Entdeckung erhielt Perl im Jahre 1995 den [[Nobelpreis für Physik]].
Der Name ''Tauon'', bzw. der [[Tau (Buchstabe)|Buchstabe τ]], wurde nach dem griechischen Wort für ''Drittes'' (τρίτον, ''tríton'') gewählt, weil das τ-Lepton das dritte geladene elektronenartige Teilchen ist.<ref>Martin L. Perl: ''Evidence for, and properties of, the new charged heavy lepton.'' In: Tran Thanh Van (Hrsg.): ''Proceedings of the XII Rencontre de Moriond.'' 1977. (SLAC-PUB-1923, [http://slac.stanford.edu/pubs/slacpubs/1750/slac-pub-1923.pdf PDF]).</ref> Es wurde im Jahre 1975 von [[Martin L. Perl]] und seinen Mitarbeitern am [[Stanford Linear Accelerator|SLAC]] bei Elektron-Positron-Kollisionen im SPEAR-Ring entdeckt.<ref name="Perl1975" >{{cite journal|journal=[[Physical Review Letters]]|volume=35|issue=22|pages=1489–1492|date=1975|author=M. L. Perl et al.|title=Evidence for Anomalous Lepton Production in e+-e- Annihilation|doi=10.1103/PhysRevLett.35.1489}}</ref> Insbesondere für diese Entdeckung erhielt Perl im Jahre 1995 den [[Nobelpreis für Physik]].


== Zerfall ==
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Version vom 24. Januar 2020, 16:03 Uhr

τ-Lepton

Klassifikation
Elementarteilchen
Fermion
Lepton
Eigenschaften[1]
elektrische Ladung −1 e
Masse 1,907 54(13) u
3,167 54(21) · 10−27 kg
3477,23(23) me
Ruheenergie 1776,86(12) MeV
Compton-Wellenlänge 6,977 71(47) · 10−16 m
Spin ½
mittlere Lebensdauer 290,3(5) · 10−15 s [2]

Das τ-Lepton (lies: „Tau-Lepton“), Tauon oder τ-Teilchen ist das schwerste der drei geladenen Leptonen des Standardmodells der Elementarteilchen. Seine Masse beträgt 1777 MeV/c2 und damit etwa das 3500fache der Masse seines leichten Schwesterteilchens, des Elektrons. Seine mittlere Lebensdauer beträgt etwa 0,29 Pikosekunden, es ist damit deutlich instabiler als ein Myon.

Name und Entdeckung

Der Name Tauon, bzw. der Buchstabe τ, wurde nach dem griechischen Wort für Drittes (τρίτον, tríton) gewählt, weil das τ-Lepton das dritte geladene elektronenartige Teilchen ist.[3] Es wurde im Jahre 1975 von Martin L. Perl und seinen Mitarbeitern am SLAC bei Elektron-Positron-Kollisionen im SPEAR-Ring entdeckt.[4] Insbesondere für diese Entdeckung erhielt Perl im Jahre 1995 den Nobelpreis für Physik.

Zerfall

Feynman-Diagramm der häufigsten Zerfallskanäle, wobei gilt

Das τ-Lepton kann sowohl in die leichteren Leptonen zerfallen[2]

als auch in verschiedene Hadronen, z. B. Pionen oder Kaonen. Hier eine Auswahl der zahlreichen Zerfallskanäle[2]:

Die Quarkzusammensetzung der am häufigsten beteiligten Mesonen lautet:

Diese Mesonen sind pseudoskalare Mesonen mit Gesamtspin 0 und ungerader Parität . Es können auch Vektormesonen mit Gesamtspin 1 und ungerader Parität entstehen, so z. B. das :

Einzelnachweise

  1. Die Angaben über die Teilcheneigenschaften (Infobox) sind, wenn nicht anders angegeben, entnommen aus der Veröffentlichung der CODATA Task Group on Fundamental Constants: CODATA Recommended Values. National Institute of Standards and Technology, abgerufen am 4. Juli 2019 (englisch).
  2. a b c M. Tanabashi et al. (Particle Data Group): Review of Particle Physics. In: Physical Review D. Band 98, 030001, 31. Juli 2018, doi:10.1103/PhysRevD.98.030001 (englisch, APS download [PDF; 66,9 MB; abgerufen am 4. Juli 2019]).
  3. Martin L. Perl: Evidence for, and properties of, the new charged heavy lepton. In: Tran Thanh Van (Hrsg.): Proceedings of the XII Rencontre de Moriond. 1977. (SLAC-PUB-1923, PDF).
  4. M. L. Perl et al.: Evidence for Anomalous Lepton Production in e+-e- Annihilation. In: Physical Review Letters. 35. Jahrgang, Nr. 22, 1975, S. 1489–1492, doi:10.1103/PhysRevLett.35.1489.