„Röhrnbach“ – Versionsunterschied
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Version vom 1. Juli 2020, 15:24 Uhr
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 44′ N, 13° 31′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Niederbayern | |
Landkreis: | Freyung-Grafenau | |
Höhe: | 438 m ü. NHN | |
Fläche: | 40,62 km2 | |
Einwohner: | 4358 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 107 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 94133 | |
Vorwahlen: | 08582, 08551 | |
Kfz-Kennzeichen: | FRG, GRA, WOS | |
Gemeindeschlüssel: | 09 2 72 141 | |
Marktgliederung: | 44 Ortsteile | |
Adresse der Marktverwaltung: |
Rathausplatz 1 94133 Röhrnbach | |
Website: | www.roehrnbach.de | |
Bürgermeister: | Josef Gutsmiedl (CSU) | |
Lage des Marktes Röhrnbach im Landkreis Freyung-Grafenau | ||
Röhrnbach ist ein Markt im niederbayerischen Landkreis Freyung-Grafenau und ein staatlich anerkannter Erholungsort.
Geografie
Geografische Lage
Röhrnbach liegt in der Region Donau-Wald im südlichen Bayerischer Wald. Der Markt befindet sich an der B 12, rund 22 km nördlich von Passau, acht Kilometer westlich von Waldkirchen, zwölf Kilometer südlich von Freyung, 30 km von der Grenze zu Tschechien (bei Philippsreut) und 28 km von der Bundesautobahn 3 (Ausfahrt Aicha vorm Wald) entfernt.
Nachbargemeinden
Ortsteile
Es gibt 44 Ortsteile[2]:
Klima
Das eigentlich eher raue Klima des Bayerischen Waldes trifft auf Röhrnbach nur bedingt zu, liegt es doch unterhalb von 500 Metern in einem geschützten Talkessel.
Geschichte
Bis zur Gemeindegründung
Das 1170 erstmals erwähnte Röhrnbach lag am Bergreichensteiner Ast des Goldenen Steiges. Da hier der goldene Steig auf die Klafferstraße traf, hatte Röhrnbach besonders im 16. Jahrhundert Bedeutung als Handelsplatz. Der 1612 zum Markt erhobene Ort des Hochstiftes Passau (der weitgehende Eigenrechte genoss), hatte 1649 über 600 Opfer der Pest zu beklagen.
Der Marktflecken wurde 1803 mit dem größten Teil des hochstiftischen Gebietes zugunsten Erzherzog Ferdinand von Toskana säkularisiert und fiel erst 1805 an Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
20. Jahrhundert
In den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs wurden in Röhrnbach 42 Häuser zerstört, dazu 36 Bauernanwesen in den umliegenden Dörfern. Aus dem Wiederaufbau heraus entstand ein rasches Wachstum des Ortes, als neuer Handwerkszweig kam die Glasveredelung in den Markt.
Im Jahr 1983 entstand ein neues Gemeindezentrum. Ab 1984 wurde die Umgehungsstraße erbaut.
Eingemeindungen
Teile der ehemals selbständigen Gemeinden Wilhelmsreut und Oberndorf wurden am 1. April 1971 eingegliedert.[3] Die frühere Gemeinde Außernbrünst kam am 1. Januar 1976 hinzu. Am 1. Mai 1978 wurde ein Teil der ehemaligen Gemeinde Kumreut angegliedert. Am 1. März 1979 kam ein Gebiet der Kreisstadt Freyung mit dem Ort Kumreut mit etwa 500 Einwohnern hinzu.[4]
Einwohnerentwicklung
Zwischen 1988 und 2018 wuchs der Markt von 4.258 auf 4.395 um 137 Einwohner bzw. um 3,2 %.
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Politik
Der Marktgemeinderat besteht aus 16 Mitgliedern zuzüglich des Bürgermeisters. Bürgermeister ist Leonhard Meier (CSU).
Parteien / Wählergemeinschaften | % 2014[5] |
Sitze 2014 |
% 2008[6] |
Sitze 2009 |
% 2002[7] |
Sitze 2002 | |
CSU | Christlich-Soziale Union in Bayern | 39,0 | 6 | 34,8 | 6 | 32,4 | 5 |
CWG / FW | Christliche Wählergemeinschaft / Freie Wähler Bayern | 24,8 | 4 | 23,7 | 4 | 21,6 | 4 |
JB | Junge Bürgerliste | 15,5 | 3 | 17,6 | 3 | 17,2 | 3 |
FWG | Freie Wählergemeinschaft Kumreut-Harsdorf | 11,7 | 2 | 13,0 | 2 | 13,3 | 2 |
SPD / UW | SPD Bayern / Unabhängige Wähler | 9,1 | 1 | – | – | – | – |
SPD / UW / ödp | SPD Bayern / Unabhängige Wähler / ÖDP | – | – | 10,8 | 1 | 15,5 | 2 |
gesamt | 100,0 | 16 | 100,0 | 16 | 100,0 | 16 | |
Wahlbeteiligung in % | 66,9 | 61,6 | 65,2 |
Wappen
Die Wappenbeschreibung lautet: In Silber ein rotes Herz.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Zu den Sehenswürdigkeiten gehören der Ortskern mit dem Marktplatz und den historischen Bürgerhäusern. Die Gemeinde diente als Kulisse in der Fernsehserie Forsthaus Falkenau, wo die Ortschaft allerdings Küblach genannt wurde. Die spätbarocke Pfarrkirche St. Michael entstand von 1746 bis 1750 auf den Turmmauern eines spätgotischen Baues. 1970/71 wurde der dreischiffige Gewölbebau erweitert.
Im Jahre 1990 wurde im Zuge der Neugestaltung des Marktplatzes ein Granitbrunnen am Standort des alten Brunnens aufgestellt. Der Münchner Bildhauer Edmund Puchner hat mit diesem Brunnen den 1. Preis im Wettbewerb gewonnen und den Brunnen selbst aus niederbayerischem Granit gehauen. Die auf den Brunnentrog gestellte Granitscheibe mit Wasserspender nimmt mit dem Durchbruch in Herzform Bezug auf das Wappen von Markt Röhrnbach. Die doppelseitigen Stierkopfreliefs symbolisieren die bedeutenden Rindermäkrte, die früher in der Gemeinde stattfanden.
Baudenkmäler
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 28, im produzierenden Gewerbe 1340 und im Bereich Handel und Verkehr 140 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 100 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1438. Im verarbeitenden Gewerbe gab es zwei Betriebe, im Bauhauptgewerbe acht Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 114 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 2238 ha, davon waren 788 ha Ackerfläche und 1448 ha Dauergrünfläche.
Verkehr
Röhrnbach ist mit der Bundesstraße 12 von Passau nach Freyung / Grenzübergang Philippsreut an das überörtliche Straßenverkehrsnetz angeschlossen.
Seit 1890 existierte in Röhrnbach ein Bahnhof an der so genannten Ilztalbahn von Passau nach Freyung. Im Jahr 1982 wurde der reguläre Personenverkehr eingestellt. Bis August 2002 befuhren diese Strecke noch Güterzüge und Sonderzüge. Seitdem war diese Strecke durch Hochwasserschäden nicht mehr befahrbar. Von August 2009 bis Juli 2011 wurde die Bahnstrecke durch die Ilztalbahn GmbH unterstützt durch den Förderverein Ilztalbahn e. V. wieder befahrbar gemacht. Am 16. Juli 2011 wurde der Bahnverkehr im Rahmen des Freizeitverkehrsprojektes Donau-Moldau wieder an Samstagen, Sonntagen und Feiertagen im Sommerhalbjahr und zu Sonderfahrten ganzjährig aufgenommen.
Bildung
Es gibt folgende Einrichtungen (Stand 2017):
- drei Kindergärten: Kinderhaus St. Michael Röhrnbach, Kindergarten Kumreut, Waldkindergarten Waldkirchen
- Grund- und Mittelschule "Am Goldenen Steig" mit 18 Lehrkräften und 150 Schülern (Schuljahr 2016/17)
- Grundschule Kumreut mit drei Lehrkräften und 33 Schülern (Schuljahr 2016/17)
Bis 1970 gab es auch in Außernbrünst eine Grundschule.
Sport
SV Röhrnbach
Beim SV Röhrnbach gibt es die Sparten Fußball, Volleyball, Tischtennis, Ski, Schach, Tanz, Stockschießen, Kickboxen, Bogenschießen, Wanderfreunde, Kinderturnen, Damengymnastik, Versehrtensport, Coronar Treff und die der Burgnarren
Motor-Sport-Club Röhrnbach
Der MSC Röhrnbach hat etwa 230 Mitglieder und umfasst folgende Sparten:
- Wagensport: Aktiv in bei den regionalen und auch überregionalen Rallye- und Automobil-Slalomveranstaltungen sowie bei Bergrennen vertreten
- Kartsport: Aktiv beim Jugend-Kart-Slalom
- Motorradsport: Erfolgreich im Trialsport und außerdem im Rundstreckenrennsport vertreten
Persönlichkeiten
In Röhrnbach geboren:
- Joseph Anton Meßmer (1829–1879), Theologe und Archäologe
In Kleinwiesen geboren:
- Georg Seibert (1939–2017), Bildhauer
In Ulrichsreuth geboren:
- Erich Garhammer (* 1951), römisch-katholischer Theologe
Weblinks
- Offizielle Website des Markt Röhrnbach
- Das Gebiet der Marktgemeinde Röhrnbach auf: BayernAtlas der Bayerischen Staatsregierung (Hinweise)
- Eintrag zum Wappen von Röhrnbach in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
Einzelnachweise
- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?anzeige=voll&modus=automat&tempus=+20111214/192845&attr=OBJ&val=662
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 596.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 627 und 628.
- ↑ Ergebnis der Kommunalwahl 2014
- ↑ Ergebnis der Kommunalwahl 2008
- ↑ Ergebnis der Kommunalwahl 2002