„Hypokalzämie“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Änderung 202528357 von Georg Hügler rückgängig gemacht; hier geht es nur um die Konzentration im Blut, nicht um den Gesamtbestand im Körper.
Markierung: Rückgängigmachung
Zeile 1: Zeile 1:
{{Infobox ICD|01-CODE=E83.5|01-BEZEICHNUNG=Störungen des Kalziumstoffwechsels|02-CODE=e58|02-BEZEICHNUNG=Alimentärer Kalziummangel|03-CODE=P71.0|03-BEZEICHNUNG=Kuhmilch-Hypokalzämie beim Neugeborenen|04-CODE=P71.1|04-BEZEICHNUNG=Sonstige Hypokalzämie beim Neugeborenen}}
{{Infobox ICD|01-CODE=E83.5|01-BEZEICHNUNG=Störungen des Kalziumstoffwechsels|02-CODE=e58|02-BEZEICHNUNG=Alimentärer Kalziummangel|03-CODE=P71.0|03-BEZEICHNUNG=Kuhmilch-Hypokalzämie beim Neugeborenen|04-CODE=P71.1|04-BEZEICHNUNG=Sonstige Hypokalzämie beim Neugeborenen}}


'''Hypokalzämie''' oder '''Calciummangel''' (auch ''Hypocalcämie, Hypocalciämie'' oder ''Hypokalziämie'') ist ein abnorm niedriger [[Calcium|Kalziumgehalt]] des Blutes. Beim Menschen spricht man von Hypokalzämie, wenn der [[Calciumstoffwechsel|Calciumspiegel]] im [[Blutserum]] unter 2,2 mmol/l (9 mg/dl) oder der Gehalt von [[Calcium]]-[[Ion]]en unter 1,1 mmol/l (4,5 mg/dl) liegt. Sie bewirkt eine Störung des Gleichgewichts zwischen verschiedenen [[Elektrolyt]]en und kann zu einer Übererregbarkeit des [[Nervensystem]]s führen, was sich in [[Tetanie|Krämpfen]] in der [[Skelettmuskulatur]] äußert. In einigen Fällen wird auch ein [[Spasmus]] der [[Glatte Muskulatur|glatten Muskulatur]] ausgelöst. Im Allgemeinen wirkt das [[Parathormon]] der Hypokalzämie kurzfristig entgegen, [[Calcitriol]] dient der längerfristigen Anpassung des Calciumspiegels an Normwerte.
'''Hypokalzämie''' (auch ''Hypocalcämie, Hypocalciämie'' oder ''Hypokalziämie'') ist ein abnorm niedriger [[Calcium|Kalziumgehalt]] des Blutes. Beim Menschen spricht man von Hypokalzämie, wenn der [[Calciumstoffwechsel|Calciumspiegel]] im [[Blutserum]] unter 2,2 mmol/l (9 mg/dl) oder der Gehalt von [[Calcium]]-[[Ion]]en unter 1,1 mmol/l (4,5 mg/dl) liegt. Sie bewirkt eine Störung des Gleichgewichts zwischen verschiedenen [[Elektrolyt]]en und kann zu einer Übererregbarkeit des [[Nervensystem]]s führen, was sich in [[Tetanie|Krämpfen]] in der [[Skelettmuskulatur]] äußert. In einigen Fällen wird auch ein [[Spasmus]] der [[Glatte Muskulatur|glatten Muskulatur]] ausgelöst. Im Allgemeinen wirkt das [[Parathormon]] der Hypokalzämie kurzfristig entgegen, [[Calcitriol]] dient der längerfristigen Anpassung des Calciumspiegels an Normwerte.


== Ätiologie und Pathogenese ==
== Ätiologie und Pathogenese ==

Version vom 13. August 2020, 13:18 Uhr

Klassifikation nach ICD-10
E83.5 Störungen des Kalziumstoffwechsels
e58 Alimentärer Kalziummangel
P71.0 Kuhmilch-Hypokalzämie beim Neugeborenen
P71.1 Sonstige Hypokalzämie beim Neugeborenen
{{{05-BEZEICHNUNG}}}
{{{06-BEZEICHNUNG}}}
{{{07-BEZEICHNUNG}}}
{{{08-BEZEICHNUNG}}}
{{{09-BEZEICHNUNG}}}
{{{10-BEZEICHNUNG}}}
{{{11-BEZEICHNUNG}}}
{{{12-BEZEICHNUNG}}}
{{{13-BEZEICHNUNG}}}
{{{14-BEZEICHNUNG}}}
{{{15-BEZEICHNUNG}}}
{{{16-BEZEICHNUNG}}}
{{{17-BEZEICHNUNG}}}
{{{18-BEZEICHNUNG}}}
{{{19-BEZEICHNUNG}}}
{{{20-BEZEICHNUNG}}}
Vorlage:Infobox ICD/Wartung {{{21BEZEICHNUNG}}}
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Hypokalzämie (auch Hypocalcämie, Hypocalciämie oder Hypokalziämie) ist ein abnorm niedriger Kalziumgehalt des Blutes. Beim Menschen spricht man von Hypokalzämie, wenn der Calciumspiegel im Blutserum unter 2,2 mmol/l (9 mg/dl) oder der Gehalt von Calcium-Ionen unter 1,1 mmol/l (4,5 mg/dl) liegt. Sie bewirkt eine Störung des Gleichgewichts zwischen verschiedenen Elektrolyten und kann zu einer Übererregbarkeit des Nervensystems führen, was sich in Krämpfen in der Skelettmuskulatur äußert. In einigen Fällen wird auch ein Spasmus der glatten Muskulatur ausgelöst. Im Allgemeinen wirkt das Parathormon der Hypokalzämie kurzfristig entgegen, Calcitriol dient der längerfristigen Anpassung des Calciumspiegels an Normwerte.

Ätiologie und Pathogenese

Mögliche Ursachen einer Hypokalzämie sind:

Symptomatik

Das Leitsymptom der Hypokalzämie ist die hypokalzämische Tetanie, ein Krampfanfall bei erhaltenem Bewusstsein infolge einer Hyperreaktivität der Muskelspindel, oft mit Parästhesien, Pfötchenstellung und Stimmritzenkrampf verbunden. Ein weiteres Zeichen ist das Chvostek-Zeichen, bei dem das Beklopfen des Nervus facialis vor dem Kiefergelenk ein Zucken der Mundwinkel auslöst. Ebenso kann das Trousseau-Zeichen auftreten. Dabei kommt es einige Minuten nach Anlegen einer Blutdruckmanschette am Arm mit Aufpumpen über den systolischen Blutdruck zur Pfötchenstellung.[1]

Im EKG zeigt sich eine QT-Verlängerung.

Differentialdiagnose

Als Differentialdiagnose kommt eine Hyperventilationstetanie in Betracht, in der das Gesamtcalcium normal, das ionisierte Calcium hingegen infolge einer respiratorischen Alkalose vermindert ist.

Therapie

Die Therapie muss den auslösenden Grund ausschalten. Symptomatisch wird bei akutem Behandlungsbedarf Calcium intravenös (etwa 5–10 mg/kg über mehrere Minuten[2]), zur Langzeitbehandlung Calcium und Vitamin D oral verabreicht.

Siehe auch

Literatur

  • G. Herold u. a.: Innere Medizin. Eigenverlag, Köln 2005, OCLC 314915893.
  • Deetjen, Speckmann, Hescheler: Repetitorium Physiologie. 1. Auflage. Urban & Fischer, 2005, ISBN 3-437-41314-7.
  • R. F. Schmidt, F. Lang, G. Thews: Physiologie des Menschen. 29. Auflage. Springer, Berlin u. a. 2005, ISBN 3-540-21882-3.

Einzelnachweise

  1. M. E. Meininger, J. S. Kendler: Images in clinical medicine. Trousseau’s sign. In: The New England Journal of Medicine. Band 343, Nr. 25, Dezember 2000, S. 1855, PMID 11117978.
  2. Reinhard Larsen: Anästhesie und Intensivmedizin in Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie. (1. Auflage 1986) 5. Auflage. Springer, Berlin/ Heidelberg/ New York u. a. 1999, ISBN 3-540-65024-5, S. 56.