„Wilpert (Adelsgeschlecht)“ – Versionsunterschied

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Seine beiden Söhne waren der Kaufmann und Bürgermeister von [[Riga]] [[Jakob Friedrich Wilpert]] (1741–1812) und der Propst [[Christian Georg Wilpert]] (1742–1813). Am 8. März 1795 erhielten beide Brüder gemeinsam durch Kaiser [[Franz II. (HRR)|Franz II.]] ein [[Reichsadel]]s-Diplom.<ref>[https://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=2725442 Akte] im Adelsarchiv, heute [[Österreichisches Staatsarchiv]]; Abschrift im [[Herder-Institut (Marburg)]]; siehe dazu [https://www.herder-institut.de/blog/2013/11/10/baltische-adelstitel-manchmal-auch-in-wien-erworben/ ''Baltische Adelstitel – manchmal auch in Wien erworben… ''], abgerufen am 3. August 2024</ref> Das Adelsdiplom enthielt auch das ''[[Privilegium Denominandi]]''. Der von Jakob Friedrich Wilpert erworbene Besitz ging jedoch schon 1805 wieder verloren. In der Folge gelang es der Familie nicht, in die Matrikel der [[Kurländische Ritterschaft|Kurländischen]] oder der [[Livländische Ritterschaft|Livländischen Ritterschaft]] aufgenommen zu werden.
Seine beiden Söhne waren der Kaufmann und Bürgermeister von [[Riga]] [[Jakob Friedrich Wilpert]] (1741–1812) und der Propst [[Christian Georg Wilpert]] (1742–1813). Am 8. März 1795 erhielten beide Brüder gemeinsam durch Kaiser [[Franz II. (HRR)|Franz II.]] ein [[Reichsadel]]s-Diplom.<ref>[https://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=2725442 Akte] im Adelsarchiv, heute [[Österreichisches Staatsarchiv]]; Abschrift im [[Herder-Institut (Marburg)]]; siehe dazu [https://www.herder-institut.de/blog/2013/11/10/baltische-adelstitel-manchmal-auch-in-wien-erworben/ ''Baltische Adelstitel – manchmal auch in Wien erworben… ''], abgerufen am 3. August 2024</ref> Das Adelsdiplom enthielt auch das ''[[Privilegium Denominandi]]''. Der von Jakob Friedrich Wilpert erworbene Besitz ging jedoch schon 1805 wieder verloren. In der Folge gelang es der Familie nicht, in die Matrikel der [[Kurländische Ritterschaft|Kurländischen]] oder der [[Livländische Ritterschaft|Livländischen Ritterschaft]] aufgenommen zu werden.


Die Familie trat vor allem durch Gelehrte (Ärzte, Geistliche) hervor. Die auf Jakob Friedrich Wilpert zurückgehende Linie starb schon mit seinem Sohn, dem Rigaer Arzt Karl Wilpert (1778–1839), im Mannesstamm aus. Die auf Christian Georg Wilpert zurückgehende Linie hatte von 1772 bis 1906 über vier Generationen das Pastorat in Siuxt (lettisch [[Džūkste]]) inne.<ref>Mathias Mesenhöller: ''Ständische Modernisierung: Der kurländische Ritterschaftsadel 1760-1830.'' (= Elitenwandel in der Moderne 9) Berlin: Akademie-Verlag 2009 ISBN 978-3-05-004754-6, S. 431 Anm. 139</ref> Der herausragendste Vertreter war [[Karl Ludwig Wilpert]] (1785–1861), der [[Generalsuperintendent]] von [[Kurland]] wurde. Als Pastoren haben die meisten Nachkommen auf das Führen des Adelsprädikats ''von'' verzichtet. Erst seit dem Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Adelsprädikat wieder allgemein geführt.<ref>Martha Müller: ''Mecklenburger in Osteuropa: ein Beitrag zu ihrer Auswanderung im 16. bis 19. Jahrhundert.'' Herder Inst., Marburg/Lahn 1972 ([http://ostdok.de/id/BV005088635/ft/bsb00102914?page=473&c=solrSearchOstdok Digitalisat BSB München]), S. 234</ref>
Die Familie trat vor allem durch Gelehrte (Ärzte, Geistliche) hervor. Die auf Jakob Friedrich Wilpert zurückgehende Linie starb schon mit seinem Sohn, dem Rigaer Arzt Karl Wilpert (1778–1839), im Mannesstamm aus. Die auf Christian Georg Wilpert zurückgehende Linie hatte von 1772 bis 1906 über vier Generationen das Pastorat in Siuxt (lettisch [[Džūkste]]) inne.<ref>Mathias Mesenhöller: ''Ständische Modernisierung: Der kurländische Ritterschaftsadel 1760-1830.'' (= Elitenwandel in der Moderne 9) Berlin: Akademie-Verlag 2009, ISBN 978-3-05-004754-6, S. 431 Anm. 139</ref> Der herausragendste Vertreter war [[Karl Ludwig Wilpert]] (1785–1861), der [[Generalsuperintendent]] von [[Kurland]] wurde. Als Pastoren haben die meisten Nachkommen auf das Führen des Adelsprädikats ''von'' verzichtet. Erst seit dem Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Adelsprädikat wieder allgemein geführt.<ref>Martha Müller: ''Mecklenburger in Osteuropa: ein Beitrag zu ihrer Auswanderung im 16. bis 19. Jahrhundert.'' Herder Inst., Marburg/Lahn 1972 ([http://ostdok.de/id/BV005088635/ft/bsb00102914?page=473&c=solrSearchOstdok Digitalisat BSB München]), S. 234</ref>


== Besitzungen ==
== Besitzungen ==

Version vom 6. August 2024, 08:14 Uhr

Wilpert ist der Name eines deutsch-baltischen Adelsgeschlechts.

Geschichte

Die Familie stammt ursprünglich aus Mecklenburg. Der Arzt Georg Friedrich Wilpert (1700–1755) aus Neubrandenburg ging nach seinem Studium und Promotion 1733 an der Universität Leiden nach Kurland und praktizierte in Mitau.

Seine beiden Söhne waren der Kaufmann und Bürgermeister von Riga Jakob Friedrich Wilpert (1741–1812) und der Propst Christian Georg Wilpert (1742–1813). Am 8. März 1795 erhielten beide Brüder gemeinsam durch Kaiser Franz II. ein Reichsadels-Diplom.[1] Das Adelsdiplom enthielt auch das Privilegium Denominandi. Der von Jakob Friedrich Wilpert erworbene Besitz ging jedoch schon 1805 wieder verloren. In der Folge gelang es der Familie nicht, in die Matrikel der Kurländischen oder der Livländischen Ritterschaft aufgenommen zu werden.

Die Familie trat vor allem durch Gelehrte (Ärzte, Geistliche) hervor. Die auf Jakob Friedrich Wilpert zurückgehende Linie starb schon mit seinem Sohn, dem Rigaer Arzt Karl Wilpert (1778–1839), im Mannesstamm aus. Die auf Christian Georg Wilpert zurückgehende Linie hatte von 1772 bis 1906 über vier Generationen das Pastorat in Siuxt (lettisch Džūkste) inne.[2] Der herausragendste Vertreter war Karl Ludwig Wilpert (1785–1861), der Generalsuperintendent von Kurland wurde. Als Pastoren haben die meisten Nachkommen auf das Führen des Adelsprädikats von verzichtet. Erst seit dem Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Adelsprädikat wieder allgemein geführt.[3]

Besitzungen

Wappen

Das 1795 bestätigte Stammwappen zeigt in Gold auf grünem Boden einen springenden natürlichen Hirsch vor zwei grünen Fichten am linken Schildrand; auf dem Helm mit schwarz-goldenen Helmdecken eine wachsende grüne Fichte.

Namensträger (chronologisch)

Literatur

Einzelnachweise

  1. Akte im Adelsarchiv, heute Österreichisches Staatsarchiv; Abschrift im Herder-Institut (Marburg); siehe dazu Baltische Adelstitel – manchmal auch in Wien erworben… , abgerufen am 3. August 2024
  2. Mathias Mesenhöller: Ständische Modernisierung: Der kurländische Ritterschaftsadel 1760-1830. (= Elitenwandel in der Moderne 9) Berlin: Akademie-Verlag 2009, ISBN 978-3-05-004754-6, S. 431 Anm. 139
  3. Martha Müller: Mecklenburger in Osteuropa: ein Beitrag zu ihrer Auswanderung im 16. bis 19. Jahrhundert. Herder Inst., Marburg/Lahn 1972 (Digitalisat BSB München), S. 234
  4. Leonhard von Stryk: Beiträge zur Geschichte der Rittergüter Livlands. Zweiter Teil, Der lettische District. Albanus, Dresden 1885, S. 10
  5. Baltische Historische Kommission (Hrsg.): Eintrag zu Wilpert, Carl* Ludwig (v.). In: BBLD – Baltisches biografisches Lexikon digital