„Heinz Stritzl“ – Versionsunterschied

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== Leben und Ausbildung ==
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Heinz Stritzl wurde als Sohn eines Eisenbahnbeamten geboren. Die väterliche Linie stammt aus dem [[Gottscheer|Gottschee]] und dem [[Drautal]], mütterlicherseits aus dem [[Burgenland]]. Er selbst wuchs in der [[Obersteiermark]] auf. Er hatte einen Bruder, der 1942 an der Ostfront fiel. Seine Mutter starb 1947. Er war verheiratet mit Herta († 2014) und hatte zwei Kinder. Einen Sohn (1945–1947) und die Tochter Angelika, die als [[Wissenschaftler]]in für [[Völkerkunde]] am [[Ethnologisches Museum (Berlin)|Ethnologisches Museum]] in [[Berlin]] tätig ist.
Heinz Stritzl wurde als Sohn eines Eisenbahnbeamten geboren. Die väterliche Linie stammt aus dem [[Gottscheer|Gottschee]] und dem [[Drautal]], mütterlicherseits aus dem [[Burgenland]]. Er selbst wuchs in der [[Obersteiermark]] auf. Er hatte einen Bruder, der 1942 an der Ostfront fiel. Seine Mutter starb 1947. Er war verheiratet mit Herta († 2014) und hatte zwei Kinder. Einen Sohn (1945–1947) und die Tochter Angelika, die als [[Wissenschaftler]]in für [[Völkerkunde]] am [[Ethnologisches Museum (Berlin)|Ethnologischen Museum]] in [[Berlin]] tätig ist.


1940 legte er die [[Matura]] ab. Anschließend war er Kriegsfreiwilliger beim Gebirgsjägerregiment 136 in [[Wörgl]]. Im März 1941 kam er im Zuge der Kriegshandlungen über Ungarn und Rumänien nach Bulgarien und Griechenland, unter anderem nach [[Kreta]]. Danach war er an der [[Eismeerfront]] und besuchte darauf die Kriegsschule in [[Wiener Neustadt]], die er mit dem Rang eines [[Leutnant]] abschloss. Darauf folgte der militärische Einsatz als [[Offizier]] in [[Italien]] ([[Apennin]] nördlich von [[Lucca]] und südlich von [[Bologna]]. Während des Rückzugs der [[Wehrmacht]] aus Italien geriet er unweit von [[Vicenza]] in US-amerikanische [[Kriegsgefangenschaft]].
1940 legte er die [[Matura]] ab. Anschließend war er Kriegsfreiwilliger beim Gebirgsjägerregiment 136 in [[Wörgl]]. Im März 1941 kam er im Zuge der Kriegshandlungen über Ungarn und Rumänien nach Bulgarien und Griechenland, unter anderem nach [[Kreta]]. Danach war er an der [[Eismeerfront]] und besuchte darauf die Kriegsschule in [[Wiener Neustadt]], die er mit dem Rang eines [[Leutnant]] abschloss. Darauf folgte der militärische Einsatz als [[Offizier]] in [[Italien]] ([[Apennin]] nördlich von [[Lucca]] und südlich von [[Bologna]]. Während des Rückzugs der [[Wehrmacht]] aus Italien geriet er unweit von [[Vicenza]] in US-amerikanische [[Kriegsgefangenschaft]].

Version vom 28. Oktober 2024, 23:34 Uhr

Heinz Stritzl beim Minderheitenseminar in Schloss Forchtenstein (Neumarkt) 2012

Heinz Stritzl (* 27. Dezember 1921 in Unzmarkt; † 30. Mai 2021) war ein österreichischer Journalist und Publizist.

Leben und Ausbildung

Heinz Stritzl wurde als Sohn eines Eisenbahnbeamten geboren. Die väterliche Linie stammt aus dem Gottschee und dem Drautal, mütterlicherseits aus dem Burgenland. Er selbst wuchs in der Obersteiermark auf. Er hatte einen Bruder, der 1942 an der Ostfront fiel. Seine Mutter starb 1947. Er war verheiratet mit Herta († 2014) und hatte zwei Kinder. Einen Sohn (1945–1947) und die Tochter Angelika, die als Wissenschaftlerin für Völkerkunde am Ethnologischen Museum in Berlin tätig ist.

1940 legte er die Matura ab. Anschließend war er Kriegsfreiwilliger beim Gebirgsjägerregiment 136 in Wörgl. Im März 1941 kam er im Zuge der Kriegshandlungen über Ungarn und Rumänien nach Bulgarien und Griechenland, unter anderem nach Kreta. Danach war er an der Eismeerfront und besuchte darauf die Kriegsschule in Wiener Neustadt, die er mit dem Rang eines Leutnant abschloss. Darauf folgte der militärische Einsatz als Offizier in Italien (Apennin nördlich von Lucca und südlich von Bologna. Während des Rückzugs der Wehrmacht aus Italien geriet er unweit von Vicenza in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft.

Da Heinz Stritzl Jungvolkführer, bei der Hitler-Jugend und Wehrmachtsangehöriger gewesen war, wurde er im Sommer 1945 in einem englischen Kriegsgefangenenlager bei Graz interniert. 1947 wurde er nach 17 Monaten Haft entlassen.

Wegen seiner Tätigkeit in der Wehrmacht wurde ihm das von ihm gewünschte Hochschulstudium der Völkerkunde verwehrt.[1][2][3][4][5][6]

Journalistische Tätigkeit

1947 trat Stritzl eine Stelle beim damaligen ÖVP-Organ Das Steirerblatt an und schrieb für den Lokalteil. Als die Kleine Zeitung 1953 wiedergegründet wurde, arbeitete er für diese. 1954 wurde der Druck der Kleinen Zeitung für Kärnten von Graz nach Klagenfurt verlegt und Stritzl übersiedelte nach Kärnten. 1958 wurde er Chefredakteur für die Kärnten-Ausgabe der kleinen Zeitung bis zu seiner Pensionierung 1991. Unter seiner Leitung wurde die Kleine Zeitung stark ausgebaut.[1] Stritzl war zuerst ein Förderer von Jörg Haider, um ihn später umso mehr zu kritisieren. Der Historiker Stefan Karner meinte zu ihm: „Heinz Stritzl hat Kärnten in der Nachkriegszeit mehr geprägt als so mancher führender Politiker“.[6]

Europapolitisches Engagement

Aufgrund seiner Erfahrungen in der Wehrmacht und mit der Volksgruppenproblematik in Kärnten und seinen Kontakten mit dem Rat der Kärntner Slowenen engagierte sich Stritzl für ein geeintes Europa. Er wurde Mitglied und Förderer der Europäischen Föderalisten in Österreich und hatte enge Kontakte ins Banater Bergland und zu Erwin Josef Țigla sowie Joachim Wittstock und Alexander Gerdanovits. Stritzl gehörte auch der „Plattform Kärnten“ an, eine Dialoggruppe, die sich um eine Verständigung und ehrliche Versöhnung mit den slowenischen Mitbürgern bemühte. Er war auch Mitglied der Kärntner Konsensgruppe und an der Lösung des Ortstafelstreits beteiligt.[7] Ebenfalls engagierte er sich für Flüchtlinge und schrieb gegen die Entsolidarisierung mit diesen.[1][3][4][5][8][6]

Umweltengagement

Stritzl engagierte sich auch für den Natur- und Umweltschutz. Er war mit einer Kampagne maßgeblich an der Verhinderung einer Verbauung der Nockalm beteiligt.[1][6]

Kärntner Landsmannschaft

In der Kärntner Landsmannschaft war er Mitglied. Er gehörte unter anderem dem Ehrensenat an.[9]

Auszeichnungen

Literatur

  • Josef Feldner, Stefan Karner, Bernard Sadovnik, Heinz Stritzl, Marjan Sturm: Der Ortstafelstreit. Dokumentation eines Grenzlandkonflikts. Kärntner Konsensgruppe, Klagenfurt 2011, ISBN 978-3-85435-665-3.
  • Thomas Cik, Heinz Stritzl: Heinz Stritzl – der Zeitzeuge im Gespräch, Edition Kleine Zeitung, Graz 2016, ISBN 978-3-902819-73-4.[13]
  • Stefan Karner, Bernard Sadovnik, Heinz Stritzl, Marjan Sturm: Die Kärntner Konsensgruppe: Eine Erfolgsgeschichte, Drava 2020, ISBN ‎ 978-3854359524.
Commons: Heinz Stritzl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e Christine Hofmeister: „Heinz Stritzl“ in Europastimme 2/2024, S. 19 ff [1].
  2. Siehe auch: Thomas Cik, Heinz Stritzl: Heinz Stritzl - der Zeitzeuge im Gespräch.
  3. a b Meister des mutigen Journalismus, Webseite: khd.at vom 27. Dezember 20211.
  4. a b Heinz Stritzl im 100. Lebensjahr gestorben, Webseite: volksgruppen.orf.at vom 31. Mai 2021.
  5. a b Tiefe Trauer um Heinz Stritzl, Webseite: ktn.gv.at vom 30. Mai 2021.
  6. a b c d Antonia Gössinger: Mahner und Verbinder Heinz Stritzl im 100. Lebensjahr verstorben, Webseite: kleinezeitung.at vom 4. Juni 2021.
  7. Ursprünglich war Stritzl ein Gegner der zweisprachigen Ortstafeln in Kärnten: [Orte der nationalsozialistischen Gewalt in Klagenfurt], Webseite: erinnern.at, abgerufen am 28. Oktober 2024, S. 112.
  8. Heinz Stritzl, Webseite: furche.at, abgerufen am 28. Oktober 2024.
  9. Der Ehrensenat, Webseite: k-landsmannschaft.at, abgerufen am 28. Oktober 2024.
  10. Österreichischer Naturschutzpreis, Webseite: naturschutzbund.at, abgerufen am 28. Oktober 2024.
  11. Villachs Kulturpreisträger Heinz Stritzl, Webseite: archiv.5min.at vom 31. Mai 2021.
  12. Heinz Stritzl, Webseite: merite-europeene.at, abgerufen am 26. Oktober 2024.
  13. Weitere Beiträge: Heinz Stritzl, Webseite: meinbezirk.at, abgerufen am 28. Oktober 2024.