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Version vom 10. Juni 2010, 09:18 Uhr
Stroga ist ein Gemeindeteil des Großenhainer Ortsteil Zabeltitz und liegt an der Nordgrenze des Landkreises Meißen.
Geografie
Stroga liegt etwa 11 Kilometer von Großenhain entfernt an der B 101 in der Großenhainer Pflege.
Geschichte
Entwicklung des Ortsnamens
- 1378: Stragow
- 1398: Stragow
- 1446: Strage
- 1509: Strogaw
- 1540: Strage
- 1588: Stroga [1]
Ortsgeschichte
Stroga wurde erstmals im Jahr 1378 als Stragow (Wachplatz) urkundlich erwähnt. Es gehörte damals zum Castrum Großenhain. Später diente der Ort als Vorwerk dem Gut in Zabeltitz. Etwa 1300 m nordöstlich vom heutigen Stroga befand sich vermutlich eine Turmhügelburg. Sie hatte einen Durchmesser von 40 m und einer Grabenbreite von 3 m. Jedoch hatte diese Wehranlage sicher keine Vorburg und lässt auch keinen Innenausbau erkennen, was auf eine nicht als Wohnveste genutzte Warte deutet.[2]
1398 war Stroga Teil des Amtes Mühlberg. Im Jahre 1404 gab es 13 Hufen. Nach etwa 1530 war Stroga im Besitz der Familie Pflugk. Nickel Pflugk ließ die hölzerne Dorfkirche 1555 abreißen und verkaufte das Holz zugunsten des Kirchenvorstandes von Skäßchen. Noch 1591 gab es noch große Niederungswaldungen mit Erlen, Birken und Eichen in der Aue des Elligastbaches.
Im Dreißigjährigem Krieg wurde der Ort bis auf das Vorwerk und die Mühle von den Schweden verwüstet. 1636 ist eine Schäferei erwähnt, welche bis in die 1960er Jahre bestand. In der Zeit von 1557 bis 1933 gab es eine Wassermühle an der Elligast. Im Jahr 1791 lag Stroga im Gebiet des Amtes Hayn. Im Jahre 1825 gab es in Strga 4 Häusler. 1869 wurde erstmals eine Brennerei verzeichnet. Auf Karten mit größen Maßstäben aus dem 19. Jahrhundert erkennt man in Stroga einen Gutsweiler mit Gutsblockflur.
Das Rittergut in Stroga befand sich bis 1945 in Privatbesitz und wurde dann bis 1949 von der Sowjetarmee als Versorgungsgut genutzt. Danach wurde es als Volksgut genutzt, wodurch viele Doppel- und Reihenhäuser auf der Uebigauer Straße entstanden. Bis in die 1990er Jahre betrieb das Gut südlich des Ortes ein wichtiges Anbaugebiet für Äpfel.[3]
Literatur
- Dietrich Hanspach, Haik Thomas Porada: Großenhainer Pflege. Eine landeskundliche Bestandsaufnahme im Raum Großenhain und Radeburg. Hrsg.: Institut für Länderkunde Leipzig und der Sächsischen Akad. der Wissenschaften zu Leipzig. Böhlau Verlag, Köln, Weimar, Wien 2008, ISBN 978-3-412-09706-6, S. 82 bis 84.
Fußnoten und Einzelnachweise
- ↑ Stroga im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- ↑ Dr. Robert Reiß: Der Vergangenheit auf der Spur - Neue Luftbildfunde aus der Großenhainer Pflege in Großenhainer Stadt- und Landkalender, Jahrbuch 2005, S. 99
- ↑ http://www.grossenhain.de/buerger_ot_ortsteile.php
Weblinks
- Stroga im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen