Ernst Haeckel

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Ernst Haeckel

Ernst Heinrich Philipp August Haeckel (* 16. Februar 1834 in Potsdam; † 9. August 1919 in Jena) war ein deutscher Zoologe und Philosoph, der die Arbeiten von Charles Darwin in Deutschland bekannt gemacht und hinsichtlich einer Abstammungslehre des Menschen ausgebaut hat.

Haeckel war Arzt und später Professor für vergleichende Anatomie. Er war auch einer der ersten, die Psychologie als Zweig der Physiologie verstanden. Er prägte einige heute geläufige Begriffe der Biologie wie Stamm oder Ökologie und bezeichnete die Politik als angewandte Biologie. Er gilt als einer der wichtigen Wegbereiter der Eugenik und der Rassenhygiene. Seine Aussagen wurden später durch die Nazi-Ideologie übernommen und als Begründung für Rassismus und "Sozial-Darwinismus" herangezogen.

Obwohl heute eher populärwissenschaftliche bzw. polemische Schriften oder Reiseberichte aus seinen Gemeinverständlichen Werken (eine nach seinem Tod erschienene Sammlung der populären Schriften, die auch die "Welträtsel" oder die "Briefe aus Insulinde" beinhaltet, 1924) gelesen werden, bieten auch seine wissenschaftlichen Werke heute durchaus Inspiration. Hervorzuheben sind hier die Generelle Morphologie von 1866, die das weltweit erste Lehrbuch der Biologie auf Grundlage der Evolutionstheorie Darwins ist, sowie die Anthropogenie von 1874, in der Haeckel mit Methoden der vergleichenden Anatomie den Ursprung des Menschen im Tierreich untersucht und seine Stammesgeschichte rekonstruiert. Weiterhin ist in diesem Kontext die bis heute wenig gelesene Systematische Phylogenie zu nennen, ein dreibändiges und anspruchsvolles Monumentalwerk über das gesamte Tierreich, das in den Jahren 1894-96 veröffentlicht wurde und eine komplexe Zusammenfassung der stammesgeschichtlichen Erkenntnisse von Haeckel beinhaltet.

Kurzbiografie

Ernst Haeckel wurde 1834 als Sohn des Regierungsrates Philipp August Haeckel (1781-1871) und seiner aus einer Juristenfamilie stammenden Frau Charlotte geb. Sethe (1799-1889) in Potsdam geboren. 1835 siedelte die Familie nach Merseburg um, 1852 Abitur am Domgymnasium in Merseburg. Medizinstudium in Berlin bei Albert von Kölliker, Franz Leydin und Rudolf Virchow bei dem er später kurzzeitig als Assistent arbeitet, in Berlin bei Johannes Müller sowie in Wien. 1857 und 1858 Promotion zum Dr. med. gefolgt von der Approbation. Der Arzberuf erscheint ihm auch wegen dem Kontakt mit leidenden Patienten als wenig erstrebenswert. Ebenfalls 1858 verlobt er sich mit seiner Kusine Anna Sethe die er 1862 heiratet. 1859-1860 Reise nach Italien, meeresbiologische Studien im Golf von Neapel. Nach der Rückkehr nach Deutschland Lektüre der "Entstehung der Arten". 1861 habilitiert er sich und wird Privatdozent für Vergleichende Anatomie in Jena. 1862 hällt er die erste Vorlesung über die Entstehung der Arten und Heiratet mit Anna Sethe (1835-1864). 1865 erhällt er einen Ehrendoktor in Philosophie, und eine Berufung zum ersten ordentlichen Professor für Zoologie in Jena, diese Professur gehört zur Philosophischen Fakultät. 1866-1867 Reise zu den kanarischen Inseln Erstbesteigung des Teide im Winter. Treffen mit Charles Darwin, Thomas Huxley und Charles Lyell. 1867 heiratet er Agnes Huschke. Geburt des Sohnes Walter 1868. 1869 Norwegenreise. 1871 Geburt der Tochter Elisabeth und Reise nach Dalmatien. 1873 Reise nach Ägypten, Türkei und Griechenland, Geburt der Tochter Emma.1876 Prorektor der Universität Jena, Vortragsreise durch Deutschland. Treffen mit Darwin in England. 1877 Reise nach Korfu. 1878 Vortragsreise durch Deutschland. 1879 Reise nach England und Schottland, Begegnung mit Darwin in England. 1881-1882 erste Tropenreise nach Ceylon. 1882 Bau der Villa Medusa und des zoologischen Institutes der Universität. 1884 erneut Prorektor. 1887 Reise nach Palestina, Syrien, Kleinasien. 1890 Reise nach Algerien. 1897 Reise durch Südfinnland und Russland. 1899 Reise nach Korsika, Beginn der Freundchaft mit Frida von Uslar-Gleichen (1864-1903). 1900 zweite Tropenreise. 1906 Gründung des Monistenbundes im Jenaer Zoologischen Institutes. 1907 Schwedenreise. 1908 Stiftung des Phyletischen Museums in Jena. 1909 Ende der Lehrtätigkeit, 1910 Austritt aus der evangelischen Kirche. Seine Frau Agnes stirbt 1915. Haeckel ist zunehmend gebrechlich (Oberschenkelhalsbruch, Armbruch). 1918 Verkauf der Villa Medusa an die Karl- Zeiss-Stiftung. Er stirbt am 9. August 1919 im Schlaf im eigenen Bett.

Die Hauptwerke

Haeckels erste bedeutende Werke, die seinen Ruft in der Fachwelt begründeten sind grundlegende meeresbiologische Monographien über Radiolarien (1862, 1887), Kalkschwämme (1872), Medusen (1879-1880) und Siphonophoren (1869, 1888). Diese Arbeiten legten auch die Grundlage zur Berufung zum Professor später ersten Ordinarius für Zoologie in Jena. Bei der Beschreibung der von der britischen Challenger-Expedition gesammelten Radiolarien benannte Haeckel über 3500 neue Arten. Sein Teil des Challenger-Reports umfasst 18XY drei Bände mit 2750 Druckseiten und 140 detailliert Bildtafeln. Diese Werke besitzen aufgrund ihrer Materialfülle auch heute noch wissenschaftlichen Wert. Nach dem Erscheinen von Darwins Entstehung der Arten 1859 nahm Haeckel diesen Gedanken auf und publizierte nach einem kurzen Vortrag im Jahr 1862? die Generelle Morphologie (1866), ein epochales Werk, das als Anfang vieler noch folgender Synthesen verschiedener Teilgebiete der Biologie im Rahmen der Evolutionstheorie ist. Nach der Generellen Morphologie begann Haeckel gemeinverständliche auch an Laien gerichtete Bücher, oft verschriftlichte Vortragsreihen zu publizieren, die ausgehend vom Gedanken der Abstammungslehre sowohl wissenschaftliche als auch philosophische Aspekte enthalten die sich in einer monistischen Weltanschauung verdichten. Auflagenstärksstes Buch ist der Weltbestseller "Die Welträthsel" von 1899. Etwa mit dem Jahr 1900 endet die wissenschaftliche Arbeit Haeckels, er popularisiert im Grunde nur noch seine Gedanken. Daneben erschienen Reiseberichte und ein Band mit Aquarellen. Den wichtigsten Überblick über die populären Schriften Haeckels bietet eine postum erschienene sechsbändige Ausgabe der Gemeinverständlichen Werken.

Natürliche Schöpfungsgeschichte (1868)

Mit der 1868 erstmalig erschienen Natürlichen Schöpfungsgeschichte unternahm Haeckel den ersten Versuch seine in der Generellen Morphologie entwickelten Gedanken auch für Laien verständlich zusammenzufassen. Trotz der großen Mängel, wie Haeckel später bemerkte, erlebte die Natürliche Schöpfungsgeschichte bis zum Erscheinen der Welträthsel im Jahr 1899 neun Auflagen und wurde in zwölf Sprachen übersetzt. Die Welträthsel und die 1904 erschienen Lebenswunder setzen diese Linie fort, verlassen aber in zunehmendem Maße den engen Rahmen der Deutung biologischer Tatsachen im Rahmen der Abstammungslehre.

Datei:Haeckel abstammung des Menschen aus finnischer Wikipedia(1874).jpg
Stammbaum des Menschen nach Haeckel (1874)

Anthropogenie (1874)

1874 wendet Haeckel die in der Generellen Morphologie entwickelten Methoden auf den Menschen in dem rund 730 Seiten starken Buch Anthropogenie an. Nach einer historischen Einleitung in die Geschichte der Abstammungslehre untersucht er im zweiten Abschnitt des Buches die Keimesgeschichte des Menschen in dem er über Eizelle, Befruchtung, die Anlage der Keimblätter bis zur Anlage des Blutkreislaufes zunächst den Verlauf der Ontogenese darstellt. Der dritte Abschnitt umfasst die Stammesgeschichte oder Phylogenie. Hier werden zunächst einfache Wirbeltiere wie Amphioxus vorgestellt und dann verschiedene Stufen der Ahnenreihe des Menschen, I. vom Moner zur Gastraea, II. vom Urwurm bis zum Schädelthier, III. vom Urfisch bis zum Amnionthier und IV. Vom Ursäuger bis zum Affen behandelt. Im vierten Abschnitt stellt er die Entwicklungsgeschichte einzelner Organsysteme: Hautdecke und Nervensystem, Sinnesorgane, Bewegungsorgane, Darmsystem, Gefäßsystem und Urogenitalsystem dar. Es folgt ein zusammenfassendes Kapitel in dem er die dualistische Auffassung, d.h. den Schöpfungsglauben und die Auffassung von einer von den Hirnfunktionen unabhängigen Seele für wiederlegt erklärt und seinen Monismus in kurzen Zügen umreißt. Nahezu zeitgleich erscheint Darwins „Die Abstammung des Menschen“ die methodisch anders ausgerichtet ist. Von der Anthropogenie erschien 1891 die vierte erweiterte Auflage, Haeckel hält sie für wenig gelesen.

Ethik und Zukunft

Die in den Welträtseln beschriebene monistische Ethik bleibt bei allem revolutioären Anspruch wie Iring Fetscher anmerkt im Umkreis erfüllbarer bürgerlicher Alltagstugenden stecken. Haeckel leitet aus dieser Ethik allerdings eine Utopie ab, die die Fortschritte von Wissenschaft und Technik auch gesellschaftlich nutzen möchte. Haeckel schreibt:

„Die höhere Kultur, der wir erst jetzt entgegen zu gehen anfangen, wird voraussichtlich die Aufgabe stets im Auge behalten müssen, allen Menschen eine möglichst glückliche, d.h. zufriedene Existenz zu verschaffen. Die vervollkommnete Moral, frei von allem religösen Dogma und auf die klare Erkenntnis der Naturgesetze gegründet, lehrt uns die alte Weisheit der goldenen Regel („Welträthsel“, Kap. 19), mit den Worten des Evangeliums: „Liebe deinen nächsten als dich selbst.“ Die Vernunft führt uns zu der Einsicht, daß ein möglichst vollkommenes Staatswesen zugleich die möglichst große Summe von Glück für jedes Einzelwesen, das ihm angehört, schaffen muß. Das vernünftige Gleichgewicht zwischen Eigenliebe und Nächstenliebe, zwischen Egoismus und Altruismus, wird das Ziel unserer monistischen Ethik. Viele barbarische Sitten und alte Gewohnheiten, die jetzt noch als unentbehrlich gelten: Krieg, Duell, Kirchenzwang usw. werden verschwinden. Schiedsgerichte werden hinreichen, um in allen Rechtsstreitigkeiten der Völker und Personen den Ausgleich herbeizuführen. Das Hauptinteresse des Staates wird nicht, wie jetzt, in der Ausbildung einer möglichst starken Militärmacht liegen, sondern in einer möglichst vollkommenen Jugenderziehung auf Grund der ausgedehntesten Pflege von Kunst und Wissenschaft. Die Vervollkommnung der Technik, aufgrund der Erfindungen in der Physik und Chemie, wird die Lebensbedürfnisse allgemein befriedigen; die künstliche Synthese vom Eiweiß wird reiche Nahrung für alle liefern. Eine vernünftige Reform der Eheverhältnisse wird das Familienleben glücklich gestalten.“ (aus: "Die Lebenswunder" 1904, Kap. 17, Abschnitt IV c, vollständig)

Kunst und Natur

Haeckel sah die Biologie in Vielem mit der Kunst verwandt. Seine künstlerische Begabung wurde durch Symmetrien in der Natur stark angesprochen, unter anderem an Einzellern wie Radiolarien. Besondere Berühmtheit erlangten seine Abbildungen von Planktonorganismen und Quallen, die die biologische Welt in eindrucksvoller Schönheit darstellten. Dies war schon in seinen wissenschaftlichen Monographien der Fall, besonders aber seine populären "Kunstformen der Natur", die er von 1899 bis 1904 in mehreren Heften veröffentlichte, gehörten - wie Brehms Tierleben - in den Haushalt eines jeden Bildungsbürgers. Seine Darstellungen beeinflussten die Kunst des beginnenden 20. Jahrhunderts. So beruhen die Glaslüster im Ozeanischen Museum Monaco von Constant Roux ebenso auf Vorlagen Haeckels wie das monumentale Tor des französischen Architekten René Binet auf der Pariser Weltausstellung 1900. Binets von Haeckel inspiriertes Tafelwerk "Esquisses décoratives" wurde zu einer Grundlage der Art nouveau (Jugendstil).

Auch Haeckels Wohnhaus (Villa Medusa, heute das Ernst-Haeckel-Museum) und das von ihm gestiftete Gebäude des Phyletischen Museums, beides in Jena, führen Kunst und Wissenschaft zusammen, in dem z. B. Ornamente der Fassade und Innenaustattung Tafelwerke zu den Medusen zitieren.

Haeckel war unglaublich arbeitsam. So beschrieb er allein von der britischen HMS Challenger-Expedition über 3500 neue Radiolarien-Arten. Haeckels Challenger-Report umfasst drei Bände mit 2750 Druckseiten und 140 detailliert gestochenen Tafeln dieser fragilen Organismen. Insbesondere nach dem Tod seiner ersten Frau arbeitete er vielfach mehr als 18 Stunden am Tag.

Biogenetische Grundregel

Haeckels Beobachtungen der Parallelen zwischen Ontogenese und Phylogenese waren Grundlage für die Postulierung eines kausalen Zusammenhanges zwischen ontogenetischen und evolutiven Prozessen; seine Theorie lässt sich im Satz "Ontogenese rekapituliert Phylogenese" zusammenfassen. Die bereits von Baer gemachte Beobachtung, daß sich frühe Ontogenese-Stadien nahe verwandter Organismen stärker ähneln als die späteren Adultformen, ist nach wie vor gültig. Die von Haeckel daraus gezogene Schlussfolgerung eines kausalen Zusammenhangs ist jedoch lange umstritten gewesen und wird von Biologen inzwischen weitgehend abgelehnt.

Die übereinstimmenden Grundmerkmale phylogenetisch verwandter Organismen, lassen sich im Rahmen der Evolutionstheorie verstehen, da neue Merkmale in der Regel auf bereits existierenden Merkmalen aufbauen. Ein modernes Verständnis der biogenetischen Grundregel setzt das Verständnis des Organismus als sich kontinuierlich anpassendes stets im Umbau befindliches System voraus.

Haeckels Philosophie

Da Haeckels Versuche die Evolutionstheorie zu beweisen, ungenau waren, und Haeckel selbst die naturwissenschaftliche Erkenntnis in Gegensatz zur Religion stellte, wurden sie unter anderem zu einem Angriffspunkt der Kreationisten, um die Evolutionstheorie zu widerlegen. Er wurde später aber auch von dem Biologen Stephen Jay Gould kritisiert. Philosophisch verfocht er einen Monismus, unter dem er eine Einheit von Gott und Welt verstand. So schrieb er in "Die Welträtsel":

Die Verschmelzung der anscheinenden Gegensätze, und damit der Fortschritt zur Lösung des fundamentalen Welträthsels, wird uns aber durch das stetig zunehmende Wachsthum der Natur-Erkenntniß mit jedem Jahre näher gelegt. So dürfen wir uns denn der frohen Hoffnung hingeben, daß das anbrechende zwanzigste Jahrhundert immer mehr jene Gegensätze ausgleichen und durch Ausbildung des reinen Monismus die ersehnte Einheit der Weltanschauung in weiten Kreisen verbreiten wird.

Dabei war Haeckel kein strenger Atheist. Zwar lehnte er jeden Schöpfungsakt strikt ab (daher die Schärfe seiner Auseinandersetzung mit den Kreationisten), er kam jedoch aus einem christlichen Elternhaus und sah die Natur - bis hin zu anorganischen Kristallen - als beseelt an. Sein Materialismus war der einer durchgeistigten Materie, er sah Gott als identisch mit dem allgemeinen Naturgesetz. In diesem Zusammenhang sprach er u. a. von "Zellgedächtnis" (Mneme) und "Kristallseelen".

Haeckel nahm im September 1904 am Internationalen Freidenker-Kongreß in Rom teil, der von 2000 Menschen besucht wurde. Dort wird er anläßlich eines gemeinsamen Frühstücks feierlich zum "Gegenpapst" aufgerufen. Bei einer folgenden Demonstration der Teilnehmer auf dem Campo Fiore vor dem Denkmal Giordano Brunos befestigt Haeckel einen Lorbeerkranz am Denkmal. Haeckel nimmt diese Ehrungen gerne an: "Noch nie sind mir so viele persönliche Ehrungen erwiesen worden, wie auf diesem internationalen Kongreß". Diese Provokation am Sitz des Papstes löste eine massive Kampagne und Anfeindungen von kirchlicher Seite aus. Insbesondere wurde seine wissenschaftliche Integrität in Frage gestellt, wurde als Fälscher und Betrüger dargestellt und als Affen-Professor verhöhnt. Allerdings gaben 46 bekannte Professoren eine Ehrenerklärung für Haeckel ab. Mit der Schrift "Sandalion - Eine offene Antwort auf die Fälschungs-Anklagen der Jesuiten" konnte Haeckel die Fälschungsvorwürfe weitgehend entkräften.

Am 11. Januar 1906 wird auf Haeckels Initiative der Deutsche Monistenbund in Jena gegründet, den Ernst Haeckel schon im September 1904 in Rom vorgeschlagen hatte. Mit dem Monistenbund fanden die bereits seit kurzer Zeit bestehenden, sehr heterogenen monistischen Bestrebungen einen übergreifenden organisatorischen Rahmen, der sich dezidiert auf eine naturwissenschaftliche Basis im Sinne Haeckels stellte, in den aber nicht alle Vertreter des Monismus eingebunden wurden. Haeckel wird Ehrenpräsident des Deutschen Monistenbundes.
1909 wird schließlich auch der Österreichische Monistenbund, 1913 der Schweizer Monistenbund sowie der Tschechische Sozialistische Monistenbund gegründet.

Ernst Haeckel gehörte zu den führenden Freidenkern und Vertretern eines materialistischen Fortschrittsgedankens, wodurch seine Ideen für bürgerlich-liberale sowie linke Kreise attraktiv waren. Die Monisten um Haeckel hatten damals viele Anhänger, so zählten beispielsweise Ferdinand Tönnies, Henry van de Velde, Alfred Hermann Fried, Otto Lehmann-Rüssbildt, Helene Stöcker, Magnus Hirschfeld, Carl von Ossietzky dazu. Auch Sozialisten und Anarchisten wie August Bebel, Franz Mehring und Pjotr Alexejewitsch Kropotkin griffen seine Ideen auf. Teile seiner Ideen wurden vom Nationalsozialimus übernommen, die zwar dem Monismus im allgemeinen kritisch gegenüberstanden, die sozialdarwinistischen Aspekte Haeckels jedoch gut für ihre Ideologie verwenden konnten.

Haeckels Sozialdarwinismus

Weil sich Ernst Haeckel sehr dezidiert zu eugenischen beziehungsweise rassehygienischen Fragestellungen geäßert, und dabei Selektionsmechanismen und Züchtungsgedanken angesprochen hat, wird er von verschiedenen Historikern als einer der wichtigen Wegbereiter der Eugenik in Deutschland betrachtet. In seinem Buch "Die Lebenswunder" (1904) heißt es etwa:

„Es kann daher auch die Tötung von neugeborenen verkrüppelten Kindern (.....) vernünftigerweise nicht unter den Begriff des Mordes fallen, wie es noch in unseren modernen Gesetzbüchern geschieht. Vielmehr müssen wir dieselbe als eine zweckmäßige, sowohl für die Beteiligten, wie für die Gesellschaft nützliche Maßregel billigen.“

oder

„Hunderttausende von unheilbar Kranken, namentlich Geisteskranke, Aussätzige, Krebskranke usw. werden in unseren modernen Culturstaaten künstlich am Leben erhalten, ohne irgend einen Nutzen für sie Selbst oder für die Gesamtheit."

Bei Charles Darwin las sich die entsprechende Passage noch:

„We civilised men, on the other hand, do our utmost to check the process of elimination; we build asylums for the imbecile, the maimed, and the sick; we institute poor-laws; and our medical men exert their utmost skill to save the life of every one to the last moment. There is reason to believe that vaccination has preserved thousands, who from a weak constitution would formerly have succumbed to small-pox. Thus the weak members of civilised societies propagate their kind. No one who has attended to the breeding of domesting animals will doubt that this must be highly injurious to the race of man. It is surprising how soon a want of care, or care wrongly directed, leads to the degeneration of a domestic race; but expecting in the case of man himself, hardly any one is so ignorant as to allow his worst animals to breed." (Charles Darwin: The descent of man, and selection in relation to sex, 1871).

Inwieweit Haeckel hier in der ihm eigenen Polemik Darwins Ideen wiedergab, oder selbst eigene Konzepte entwickelte, ist umstritten - in jedem Fall hat auch schon Charles Darwin selbst Selektions- und Evolutionsprinzipien auf soziale Systeme und Gesellschaften übertragen, wenn auch noch nicht in dem Sinn, in dem das Wort „Sozialdarwinismus“ später gebraucht und mit der Eugenik in Verbindung gebracht wurde ( - mit künstlicher und aktiver Selektion durch die Gesellschaft, und nicht als implizite Regel der Natur, wie von Darwin und Haeckel beschrieben. NS-Eugeniker forderten weniger den Verzicht auf „gegen die Prinzipien der natürlichen Selektion verstoßende“ ärztliche und soziale Maßnahmen, sondern vielmehr die aktive Beseitigung und/oder Unfruchtbarmachung).

Haeckel war seit 1905 Mitglied in der „Gesellschaft für Rassenhygiene“.

Kritik

Die Nationalsozialisten beriefen sich immer wieder auf vermeintlich wissenschaftliche Grundlagen, wobei insbesondere auch der "Sozial-Darwinismus" Ernst Haeckels vereinnahmt wurde. Haeckel setzte die Kulturgeschichte mit der Naturgeschichte gleich, da beide seiner Meinung nach den gleichen Naturgesetzen gehorchten. Diese Vorstellung soll Hitler stark beeindruckt haben (so jedenfalls die These von Daniel Gasman, The Scientific Origins of National Socialism, 1971: "Hitler' s views on [...] nature, eugenics [...] and evolution [...] coincide for the most part with those of Haeckel and are more than occasionally expressed in very much the same language"). Haeckel war laut Gasman zudem in seinem letzten Lebensjahr Mitglied der neugegründeten Thule-Gesellschaft, die sich später zu einem nationalsozialistischen Führungskader entwickelte. Bei dieser Aussage beruft er sich auf René Alleaus Werk "Hitler et les Sociétés Secrètes" (Paris 1969), wo eine Mitgliederliste abgedruckt ist, die ursprünglich von Rudolf von Sebottendorf 1933 veröffentlicht wurde. Hierbei verwechselt Gasman den dort aufgeführten "Ernst Häckel", der laut Sobottendorf Mitglied der Thule-Gesellschaft war, mit dem Naturforscher Ernst Haeckel, so dass die Behauptung Gasmans, Ernst Haeckel sei Mitglied der Thule-Gesellschaft gewesen, eindeutig falsch ist.

Haeckel hat zudem immer wieder einen deutschnationalen Chauvinismus an den Tag gelegt, der sich besonders deutlich in seinem Text Ewigkeit äußert: „Ein einziger feingebildeter deutscher Krieger […] hat einen höheren intellektuellen und moralischen Lebenswert als hunderte von den rohen Naturmenschen, welche England und Frankreich, Russland und Italien ihnen gegenüberstellen.“ In der Generellen Morphologie heißt es zudem: "Die Unterschiede zwischen den höchsten und den niedersten Menschen [sind] grösser, als diejenigen zwischen den niedersten Menschen und den höchsten Thieren."

Haeckel wird vorgeworfen, immer wieder seine Autorität als Naturwissenschaftler missbraucht zu haben, um seine politischen Ideen zu legitimieren.

Sein Biogenetisches Grundgesetz von 1866 wird von der modernen Biologie in seiner Schlussfolgerung als widerlegt betrachtet. Es ist keinesfalls ein Naturgesetz, wie zunächst von Baer und Haeckel postuliert wurde. Dennoch hat die Beobachtung einer scheinbaren Rekapitulation der Entwicklungsstadien der Organismen nach wie vor eine Bedeutung. Sie zeigt eine Verwandtschaft der betrachteten Arten auf und ist, wenn auch kein Gesetz, so doch eine wiederholbare und belegbare morphologische Beobachtung. Auch die bekannten Lehrbuchautoren Rüdiger Wehner und Walter Gehring schreiben in ihrem Lehrbuch "Zoologie": Die Form freilich, die Haeckel (1834-1919) in seiner "biogenetischen Grundregel"(1866) diesem Sachverhalt prägnant, aber stark vergröbernd gegeben hat, daß nämlich die Ontogenese eines Organismus die Rekapitulation seiner Phylogenese bedeute, beschreibt die Verhältnisse zu einseitig. Die Embryonalentwicklung jedes Organismus ist reich an Eigenanpassungen (Caenogenesen), die - wie die Keimhülle der Amnioten (Abb.3.20)- den spezifischen Bedingungen des sich entwickelnden Embryos Rechnung tragen.

Die Haeckel zugeschriebene Neigung zur philosophischen Bewertung naturwissenschaftlicher Erkenntnisse, soll mit dafür verantwortlich sein, dass seine Abbildungen biologischer Objekte teilweise bewusst verfälscht sind. Sein Biogenetisches Grundgesetz gilt besonders Evolutionkritikern daher heute als prominentes Beispiel für Wissenschaftsbetrug. Neutralere Beobachter vermuten, daß die tendentielle Deutung seiner embryologischen Beobachtungen als zu starke Schematisierung verstanden werden kann.

Obwohl Haeckel die induktive Methode Darwins lobend herausstellte, war er doch mehr von der deduktiven Gedankenkonstruktion Lamarcks fasziniert. So nimmt es nicht Wunder, dass er naturwissenschaftliche Erkenntnisse aus vielen Bereichen, teilweise auch verfälschte, sehr gezielt als Beleg seines Monismus darstellte und eine kritische, nach allen Seiten orientierte Betrachtung unterließ.

Wirkungsgeschichte: weltanschauliche Bedeutung und Ausbeutung

In der Histerographie bestehen zwei Extrempositionen zur politischen Verortung des Darwinismus bzw. Sozialdarwinismus. Günther Zarzlik (1963) zieht eine Linie von sozialdarwinistischen Entwürfen zu rechtsradikalen Ideologien. David Gasmann (1971) sieht in Haeckel gar einen Vordenker des Nationalsozialismus. Auf der anderen Seite kommt etwa Gunter Mann (1973) zu einem gegenteiligen Urteil: Darwinismus sei ein integraler Bestandteil der „marxistisch-kommunistisch-materialistischen Weltanschauung“ (Mann). Diese extrem unterschiedlichen Zuschreibungen finden sich vereinnahmend oder ablehnend auch bei Gegnern und Befürwortern Haeckels. Günther Altner (1981) schlägt ein Stufenmodell des nicht zwangsläufigen Weges von Darwinismus zum Nationalsozialismus vor das auch geeignet ist Haeckels Beitrag zu bestimmen. Nach dem wissenschaftlichen Darwinismus bilden danach Sozialdarwinismus, Rassenhygiene und Rassenanthropologie die entscheidenden und zeitlich und logisch aufeinander folgenden Schritte. Rasse ist in der ursprünglichen Bedeutung von Rassenhygiene kein Begriff des 'Rassenkampfes' sondern wird im Sinne der englischen Sprache als Synonym für die gesamte Menschheit gebraucht. Haeckel liefert in diesem Modell relevante Beiträge zu den ersten drei Stufen: Im Rahmen des wissenschaftlichen Darwinismus bestimmt er die Stellung des Menschen innerhalb der Primaten. Auf der Stufe des Sozialdarwinismus überträgt er biologische Vorstellungen auf gesellschaftliche Verhälltnisse – wobei oftmals seine antiklerikale bzw. antikatholische Haltung den Ausschlag gibt. In der Rassenhygiene bleibt Haeckel im 19. Jahrhundert verfangen und fördert vor allem die Arbeit anderer Autoren beim Preisausschreiben „Was lernen wir “ Obwohl in Haeckels Werken rassistische Textstellen zu finden sind und er auch einen Entwurf einer Rassensystematik geschrieben hat, trägt er nicht zur Rassenanthropologie – deren programatischer Autor H.F.K. Günther ist – bei.

Die linke Rezeption bis 1933

Haeckel wurde von zahlreichen Sozialdemokraten, Sozialisten oder Anarchististen auch Prominenten etwa August Bebel, Alfred Hermann Fried, Magnus Hirschfeld, Pjotr Alexejewitsch Kropotkin, Friedrich Albert Lange, Lenin, Franz Mehring, Otto Lehmann-Rüssbildt, Julius Schaxel, Helene Stöcker, Ferdinand Tönnies oder Henry van de Velde gelesen und aufgegriffen. Linke Sozialdarwinisten waren Kropotkin der den Kampf ums Dasein durch die gegenseitige Hilfe ersätzte oder Karl Kautsky der programmatisch zur Rassenhygiene arbeitete. Auch die Linke war sich in Bezug auf Haeckel keineswegs einig. So finden sich etwa im ersten Jahrgang der popolärwissenschaftlich-sozialistischen Zeitschrift „Urania“ (1925) bei drei Bezugnamen auf Haeckel drei unterschiedliche Positionen. Robert Niemann würdigt Haeckel als nachbürgerlichen, entwicklungsgeschichtlich orientierten Freigeist, für Karl August Wittvogel ist Haeckel ein Ahnherr zur Zerstörung der alten Ideologie; „die das geistige Bollwerk der kapitalistischen Besitzverhältnisse bildet“. K. Schäfer kritisiert den Sozialdarwinismus bei der Rückführung der Ethik auf die Naturwissenschaft. Es könne nichts anderes als „waschechte kapitalistische Ethik“ herauskommen und belegt dieses mit einem Zitat von Haeckel. „Der Darwinismus ist alles andere eher als sozialistisch“ (S.258). Lenin lobt 1908 Haeckel für seinen Kampf gegen die idealistische Professorenphilosophie. Friedrich Albert Lange integriert in seiner Geschichte des Materialismus ausschließlich entwicklungsgeschichtliche Positionen Haeckels. Magnus Hirschfeld gewinnt Haeckel nach einem Besuch als Autor seiner Zeitschrift für Sexualwissenschaft zum Thema menschliche Hermaphroditen. Bedeutend sind auch die Beiträge die Haeckels Nachlassverwalter Heinrich Schmidt für die Buchreihen des Urania Verlages zum Thema Affenabstammung des Menschen, Kampf ums Dasein oder Fortpflanzung schreibt.

Die nationalsozialistische Rezeption im Dritten Reich

Im Nationalsozialismus gab es Versuche Haeckel zu vereinnahmen und das Ernst-Haeckel-Haus im Sinne der NS-Rassenideologie zu erweitern. Ein grundlegendes Problem der nationalsozialistischen Haeckelanhänger wie etwa Karl Astel (1898-1945), Heinz Brücher (1915-1991), Viktor Franz (1883-1953) oder des auch nach dem Dritten Reich bedeutende Evolutionsbiologe Gerhard Heberer (1901-1973) ist das fehlen jeglichen expliziten Bezugs auf Haeckel u.a. in den zentralen Werken der NS-Ideologie wie Hitlers „Mein Kampf“, Rosenbergs „Mythos des 20. Jh“ oder auch Günthers „Rassenkunde des deutschen Volkes“. Seine NS-Anhänger mußten also die Übereinstimmung Haeckels mit der NS-Ideologie zu belegen. Sie sammelten und publizierten etwa nationalistische Texte und Textstellen oder werteten antisozialistische, rassistische oder eugenische Textstellen aus, die im Gesamtwerk Haeckels nur einen verschwindent kleinen Teil ausmachen. Den für die NS-Ideologie zentralen Antisemitismus konnte Brücher, der Haeckel attestierte „engstirnige Judenhaß sei ihm fremd“ (Brücher 1936 S. 117) in einem Gespräch mit Hermann Bahr finden. Haeckel habe sich gegen die Einwanderung russischer Juden gewandt 'die unserer Gesittung unverträglich' seien. Für Brücher ist Haeckels Spätwerk die Kristallseelen ein Musterbeispiel germanischer ganzheitlicher Forscherkunst und daher Haeckel nicht materialistisch. Er legte daneben eine umfangreiche Sippenforschung vor, in der Haeckel auch rassenkundlich begutachtet wurde. Haeckel sei vom Wesen her nordisch. Allerdings sieht er Probleme bei der 'Erbgesundheit' seiner Familie. Ganz anders der NS-Funktionär Günter Hecht, dieser verwirft die Bedeutung der Werke Haeckels für die NS-Ideologie mit dem Vorwurf es würde sich um Materialismus handeln, wobei Materialismus im Kontext der NS-Ideologie ein Synonym für 'jüdischen Marxismus' ist. Die weltanschaulichen Artikel Heberes etwa in „Volk und Rasse“ oder den „Nationalsozialistischen Monatsheften“ versuchen diesen Vorwurf abzuwehren und erinnern vor allem an die antiklerikale Position Haeckels um dieses im nationalsozialistischen Kirchenkampf zu nutzen. Letztlich kommt es im NS nicht zu einer einheitlichen von der NSDAP festgelegten Einschätzung des Werkes Haeckes. Neofaschisten nach 1945 argumentieren nicht mit Haeckel.

Haeckel in der DDR

Das Ernst-Haeckel-Haus wurde in der DDR als wissenschaftshistorische Forschungstätte weiterbetrieben und hat auch die Wiedervereinigung überstanden. In ideologischer Hinsicht wurde bei der Rezeption Haeckels versucht, das revolutionären Element seiner Biographie zu betonen. So interpretiert Georg Schneider (1950) eine Zeichnung des 16-jährigen Haeckel von 1850 mit dem Titel "Nationalversammlung der Vögel" als Anteilnahme Haeckels an der innerpolitischen revolutionären Entwicklung Deutschlands oder Erika Kause (1987) stellt z.B. eine Verbindung der Schullehrer Haeckels mit der Revolution von 1848 her. Der Herausgeber einer DDR-Neuausgabe der Welträtsel, Olof Klohr spielt Haeckels Imperialismus, Rassismus und chauvinistischen Ausfälle herunter, um den Materialisten Haeckel zu betonen und ihn als Vorläufer der sozialistischen Ideologie, bzw. der Wissenschaftlich Technischen Revolution des 19. Jahrhunderts darzustellen.

Die linke Rezeption (west)

Haeckel ist für die westdeutsche Linke nach 1945 allenfalls von historischer Bedeutung. Die Kämpfe, für die er stand gelten als siegreich beendet. Darwinismus bzw. Evolutionstheorie und die Stellung des Menschen im Tierreich sind als Teil der Schulbiologie anerkannt für deren Durchsetzung also nicht mehr gekämpft werden muss. Eine Neuausgabe der Welträtsel wurde von Iring Fetscher betreut der die historische Bedeutung des Textes für den Materialismus würdigt und auf Probleme mit Haeckels Imperialismus, Rassismus und Chauvinismus hinweist. Im Rahmen der nach 1980 einsetzenden linken Auseinandersetzungen mit Eugenik, Euthanasie oder Rassismus wird Haeckel nur am Rande behandelt und allenfalls Teile seines Werkes als Material verwendet.

Haeckel als populärer Forscher

Ernst Haeckel

Haeckels Ideen sind für die Geschichte der Evolutionstheorie wichtig. Er definierte u. a. den Begriff Ökologie. Er brachte vor allem seine Kompetenz als Anatom ein, beschrieb hunderte von neuen Arten. Daneben hatte er die Idee, Stammbäume zur Darstellung des historischen Verlaufes der Evolution in die Biologie einzuführen, die heutzutage als vollkommen überholt zu gelten haben (stattdessen werden in der aktuellen Systematik Kladogramme bzw. Phylogramme verwendet) und er postulierte erstmalig den gemeinsamen Ursprung aller Organismen, wobei er den Ursprung in drei Gruppen für wahrscheinlicher hielt. Die meisten seiner Überlegungen wurden vom Fortschritt der Wissenschaft überholt.

Werke

  • Über die Eier Scomberesoces. J. Müllers Archiv für Anatomie und Physiologie S.23-32 Tafel IV, V, 1855
  • Über die Beziehungen des Typhus zur Tuberkulose. Wiener medizinische Wochenschrift, Bd. VI S. 1-5, 17-20, 1856
  • Fibrois des Uterus. Wiener medizinische Wochenschrift, Bd. VI S. 97-101, 1856
  • De telis quibusdam Astaci fluviatilis. Dissertio inauguralis histologica, die VII M.Martini A. Berolini, T.G. Schade (48 Seiten, 2 Tafeln), 1857
  • Über die Gewebe des Flußkrebses. Müllers Archiv für Anatomie und Physiologie, S. 469-568 Tafel XVIII, XIX, 1857
  • Beiträge zur normalen und pathologischen Anatonmie der Plexus chlorioides. Vierchows Archiv für pathologische Anatomie, Bd. XVI, S. 253-289, Tafel VIII, 1858
  • Über Augen und Nerven der Sterntiere. Zeitschrift für wissenschaftliche Zoologie, Band 1859, S.183-190 Tafel XI, 1859
  • Reiseskitzen aus Sizilien. Zeitschrift für allgemeine Erdkunde, Bd. VIII S.433-486, Berlin 1860
  • Über neue lebende Radiolarien des Mittelmeers. Monatsbericht der Königlichen Akademie der Wissenschaften Berlin, 13.12. 1860 S.794-817, 1860
  • Abbildung und Diagnosen neuer Gattungen und Arten von lebenden Radiolarien des Mittelmeers. Monatsbericht der Königlichen Akademie der Wissenschaften Berlin, 20.12. 1860 S.835-845, 1860
  • De Rizopodum finibus et ordinibus. Dissertio pro venia legendi impetranda in litterarum universitate Jenensi. Die IV. M. Martini 1861, Berolini, Georg Reimer, 1861
  • Die Radiolarien (Rhizopoda radiata). Eine Monographie. Georg Reimer Bd. 1 (Text) XVI und. 572 Seiten. Bd. 2 (Atlas) 35 Tafeln, Berlin 1862
  • Über die Entwicklungstheorie Darwins. Öffentlicher Vortrag in der Allgfemeinen Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte zu Steettin, am 19. 9.1862 (Amtlicher Bericht über die 37. Versammlung S. 17), 1863
  • Beiträge zur Kenntnis der Corycaeiden (Copepoden). Jenaische Zeitschrift für Medizin und Naturwissenschaft. Bd1. S.61-112, Tafel I-III, 1864
  • Beschreibung neuer craspedoter Medusen aus dem Golf von Nizza. Jenaische Zeitschrift für Medizin und Naturwissenschaft. Bd1. S. 325-342, 1864
  • Die Familie der Rüsselquallen (Medusae Geryonidae). Jenaische Zeitschrift für Medizin und Naturwissenschaft. Bd1. S. 435-469 Tafel XI, XII, 1864
  • Über eine neue Form des Generationswechsels bei Medusen und über die Verwandtschaft der Geryoiniden und Äginiden. Monatsbericht der Berliner Akademie S.85-94, 1865

Literatur

  • Erika Krause: Ernst Haeckel, Leipzig 1984
  • Johannes Hemleben: Ernst Haeckel in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten, Rowohlt Taschenbuch, Reinbek bei Hamburg 1964
  • Peter Klemm: Ernst Haeckel. Der Ketzer von Jena. Ein Leben in Berichten, Briefen und Bildern, 2. Aufl., Leipzig: Urania, 1968
  • Georg Uschmann: Ernst Haeckel. Biographie in Briefen, Leipzig: Urania, 1984
  • Daniel Gasman: Haeckel's Monism and the Birth of Fascist Ideology, New York: Peter Lang, 1998 ISBN 0-8204-4108-2
  • Paul Weindling: Health, race and German politics between national unification and Nazism 1870-1945, Cambridge University Press, 1989, ISBN 0-521-36381-0
  • Rüdiger Wehner und Walter Gehring: Zoologie, Kap.11.1.4. S.573-575, 23.te Auflage, Thieme Verlag, Stuttgart 1995, ISBN 3-13-367423-4

Zitate über Ernst Haeckel

  • Charles Darwin: Wäre die 'natürliche Schöpfungsgeschichte erschienen, bevor meine Arbeit niedergeschrieben war, dann würde ich sie wahrscheinlich nie zu Ende geführt haben. Fast alle Schlüsse, zu denen ich gekommen, finde ich durch diesen Naturforscher bestätigt, dessen Kenntnisse in vielen Punkten viel vollkommener sind als die meinen. (Einleitung zu Die Abstammung des Menschen, Auflage 1870)
  • Franz Mehring: Uns scheint das Buch von sehr aktuellem Interesse auch für die sozialdemokratische Partei zu sein (zu Haeckels Buch "Welträthsel", 1899/1900)
  • Thomas Alva Edison:Haeckel ist der größte unter den lebenden Menschen. Ich glaube absolut an seine Theorie.
  • Rudolf Steiner:In ... widerspruchsvoller Art leben zwei Wesen in Haeckel. Ein Mensch mit mildem, liebeerfülltem Natursinn, und dahinter etwas wie ein Schattenwesen mit unvollendet gedachten, engumgrenzten Ideen, die Fanatismus atmeten ... Ein Menschenrätsel, das man nur lieben konnte, wenn man es sah; über das man oft in Zorn geraten konnte, wenn es urteilte. (in Mein Lebensgang, 1925)

Biographie

Schriften von und über Ernst Haeckel im Internet:


Ernst Haeckel und Museen in Jena (lohnen auch architektonisch!)