Jobst Wagner
Jobst Wagner (* 20. Februar 1959 in Rehau; heimatberechtigt in Bern) ist ein Schweizer Unternehmer und Mäzen.
Leben
Nach dem Schulbesuch in Kanada, Deutschland und der Schweiz studierte Jobst Wagner von 1979 bis 1985 Rechtswissenschaften an der Universität Bern und schloss mit dem Lizenziat ab. Von 1986 an durchlief er unterschiedliche Stationen beim Polymerverarbeiter Rehau, der 1948 von seinem Vater Helmut Wagner im oberfränkischen Rehau gegründet worden war. Im Jahr 2000 übergab dieser die Leitung an seine beiden Söhne Jobst und Veit Wagner. Das Wirtschaftsmagazin Bilanz schätzt das Vermögen der Familie Wagner im Rahmen der Liste der 300 Reichsten in der Schweiz auf 800 bis 900 Millionen Franken.[1][2]
Jobst Wagner hat drei erwachsene Kinder und wohnt in Muri bei Bern.
Unternehmer
Als Präsident des Verwaltungsrats der Rehau-Gruppe leitet er einen Konzern mit rund 17'000 Mitarbeitern in mehr als 70 Ländern. Das traditionsreiche Familienunternehmen ist als Systemhersteller polymerbasierter Lösungen in den Bereichen Bau, Automotive und Industrie rund um den Globus aktiv.
Wagner ist Mitbegründer der «Unternehmerinitiative Hochfranken». Ziel des Zusammenschlusses ist es, grössere Aufmerksamkeit für die Region zu schaffen, die Attraktivität zu steigern und den Kontakt zwischen Unternehmen und Bevölkerung zu intensivieren.
Zudem ist er Verwaltungsrat der SMH Verlag AG, die das Autorenmagazin Schweizer Monat herausgibt. Er ist Gründer und Förderbeirat innerhalb der Stiftung StrategieDialog21. Der StrategieDialog21 (SD21) versteht sich als Dialogplattform mit dem Fokus auf eidgenössisch-freiheitlichen Werten und daraus abgeleiteten strategischen Ansätzen und Impulsen für die Schweiz. [3]
Mäzenatentum
Am Stammsitz Rehau in Oberfranken macht Wagner mit der Kunsthalle «Rehau Art» und den dort wechselnden Veranstaltungen und Ausstellungen die Kunst den Mitarbeitern und der Öffentlichkeit zugänglich. So wurden in Rehau beispielsweise Holzschnitte von Franz Gertsch ausgestellt.
Wagner unterstützt eine Vielzahl von kulturellen Einrichtungen in der Schweiz. Unter anderem ist er Präsident der Stiftung Kunsthalle Bern, Stiftungsratsmitglied des Kunstmuseums Bern und Stiftung Gegenwart sowie Beiratsmitglied der Hochschule der Künste Bern. Gemeinsam mit der «Unternehmerinitiative Hochfranken» unterstützt Wagner die Internationalen Hofer Filmtage. Zudem fördert er den Schweizer Buchpreis mit jährlich 10'000 Franken.[4]
Ehrungen und Auszeichnungen
- 1999 erhielt Wagner den Preis des Handels- und Industrieverein Bern für Aktivitäten GegenwART
- Ehrenbürger von La Chapelle-Saint-Ursin
Literatur
- Macher und Mäzen. In: WirtschaftsBlatt. 9. November 2006, S. 6. (online).
- Tradition des Mäzenatentums – Unternehmer und ihre Sammlungen. In: Wirtschaftskurier. November 2007.
- Eine Kapelle für die Kunst. In: Wirtschaftskurier. November 2007.
- Farbraum voller Wucht. In: Süddeutsche Zeitung. 22. Februar 2008.
- Kunststücke aus Rehau. In: Süddeutsche Zeitung. 25. August 2008.
- Schweizer Standards - Aus bester Familie: 100 vorbildliche Schweizer Familienunternehmen, ISBN 978-3-03823-606-1.
- Zwischen Kunststoff und Kunst – Jobst Wagner ist Unternehmer, Mäzen und Kunstsammler. Von seiner Passion profitiert eine ganze Region. In: wir – Das Magazin für Unternehmerfamilien. Ausgabe 2/2012. Seite 42 – 45.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Jobst Wagner: Auf der Sonnenseite, Wirtschaftsmagazin Bilanz, Ausgabe 06/09, 27. März 2009
- ↑ 300 Reichste: Familie Wagner, Wirtschaftsmagazin Bilanz
- ↑ Engagement innerhalb der «Stiftung Strategiedialog21», Strategiedialog21
- ↑ http://www.tagesanzeiger.ch/kultur/buecher/Manchmal-frage-ich-mich-Was-ist-das-eigentlich-fuer-ein-Quatsch/story/16011817
Personendaten | |
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NAME | Wagner, Jobst |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Unternehmer und Mäzen |
GEBURTSDATUM | 20. Februar 1959 |
GEBURTSORT | Rehau |