Rudolf Sperling (Kaufmann)
Rudolf Sperling (* 29. Juli 1888 in Heilbronn; † 4. September 1914 in St. Die) war Kaufmann in Heilbronn. Sein Grabmal auf dem Heilbronner Hauptfriedhof und der für ihn 1911 angelegte Garten an der Wartbergsteige stehen unter Denkmalschutz.
Leben
Er war der Sohn des gleichnamigen Holzhändlers Rudolf Sperling (1859–1925) und der Emma Link, einer Tochter des Heilbronner Kaufmanns Louis Link. Die Familie gehörte zur Heilbronner Oberschicht, die während der Gründerzeit überwiegend aus Kaufleuten und Industriellen bestand, die durch Heiraten häufig miteinander verwandt waren. Rudolf Sperling war aufgrund der Ehen der Schwestern seiner Mutter auch ein Neffe des Stadtarztes Alfred Schliz und des Silberwarenfabrikanten Peter Bruckmann. Er absolvierte das Heilbronner Karlsgymnasium und war danach 1907/08 Einjährigen-Freiwilliger beim Ulanen-Regiment „König Wilhelm I.“ (2. Württembergisches) Nr. 20 in Ludwigsburg. Er studierte Chemie in Heidelberg, München und Berlin und promovierte zu Ende des Studiums.
1911 ließ er sich von Adolf Braunwald einen Garten am Fuß des Heilbronner Wartbergs anlegen.
Bei Beginn des Ersten Weltkriegs zog er in die Vogesen ins Feld. Briefe an seine Eltern vom 31. August und 3. September 1914 haben sich erhalten, am 4. September fiel er bei St. Die.
Seine Leiche wurde am 8. September 1914 in Heilbronn kremiert und danach im Familiengrab Sperling im Heilbronner Hauptfriedhof beigesetzt. Die Familie ließ bald darauf von Hermann Hahn ein kollosales Grabdenkmal gestalten, das Sperling mit Pferd als Reliefplastik in Lebensgröße zeigt. Sein Gesicht wurde dabei nach einem Foto der Natur nachempfunden. Das Grabdenkmal wurde an einer neuen Grabstelle in Abt. 32 des Hauptfriedhofs aufgestellt, wohin seine Urne im Herbst 1917 umgebettet wurde.
Sein Garten in Heilbronn kam an seine Cousine, die Krankenschwester und spätere Stadträtin Irmgard Link, die ihn 1975 der evangelischen Gesamtkirchengemeinde stiftete, die in der denkmalgeschützten Anlage inzwischen den Seniorengarten eingerichtet hat.
Quellen
- Stadtarchiv Heilbronn, Archivsignatur D088-7
- Julius Fekete, Simon Haag, Adelheid Hanke, Daniela Naumann: Stadtkreis Heilbronn (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmale in Baden-Württemberg. Band I.5). Theiss, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8062-1988-3, S. 119 und 141.