Jeongnimsa
Koreanische Schreibweise | |
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Koreanisches Alphabet: | 정림사 |
Revidierte Romanisierung: | Jeongnimsa |
McCune-Reischauer: | Chŏngnimsa |
Jeongnimsa (정림사) war ein buddhistischer Tempel aus der Sabi-Periode des Königreichs Baekje (백제) in Buyeo (부여), in der heutigen Provinz Chungcheongnam-do (충청남도) in Südkorea.
Die Steinpagode der ehemaligen Tempelanlage wurde im Dezember 1962 als 9. kulturell bedeutsamer Gegenstand von nationaler Bedeutung in Südkorea unter Denkmalschutz gestellt, ein steinerne Buddha folgte im Januar 1963 mit der Registrierungsnummer 108.[1] Die gesamte Anlage des ehemaligen Tempels wurde am 26. März 1983 als Historischer Ort unter der Nummer 301 registriert[2] und am 4. Juli 2015 von der UNESCO unter dem Titel: „Baekje Historic Areas“ in die Liste der Weltkulturerbe aufgenommen.[3]
Geographie
Die ehemalige Tempelanlage liegt inmitten der Stadt Buyeo, wenige hundert Meter südlich der Archäologische Stätte von Gwanbuk-ri und der Festung Busosanseong. Sie wurde seinerzeit auf ebenem Gelände errichtet. Die Tempelanlage umfasst eine Fläche von 1,52 Hektar. Die Schutzzone herum hat eine Fläche von 6,57 Hektar.[4]
Geschichte
Wann die Tempelanlage errichtet wurde, steht nicht genau fest. Sie war aber ein wesentlicher Bestandteil der damaligen Hauptstand Sabi des Königreichs Baekje, beginnend von 536 n. Chr., dem Jahr des Umzug von Ungjin, dem heutigen Gongju, nach Sabi und dem Untergang von Baekje im Jahr 660 n. Chr.
Während der Ausgrabungen fand man einen Dachziegel des Auditoriums des Gebäudes, in dem gelehrt wurde. Auf dem Ziegel war das „8. Jahr des Taepyeong, Mujin Jeongnimsa Temple Daejangdangcho“ eingraviert. Daraus ließ sich schließen, das dieses Teil aus dem Jahr 1028 stammte, dem 19. Jahr der Regentschaft des Königs Hyeonjong von Goryeo. Die meisten Überreste des Tempels wurden in dem Bereich des Gebäudes gefunden. Mit dieses Funden konnte unzweifelhaft nachgewiesen werden, dass der Tempel aus der Baekje-Zeit stammte.[5]
Anlage
Die Tempelanlage besitzt eine Nord-Süd-Ausrichtung, wobei der Haupteingang im südlichen Teil der Anlage lag. Dahinter folgend befand sich die heute noch vorhandene Steinpagode, gefolgt von dem Gebetshaus in der Mitte der Anlage und dem Haus in dem Gelehrt wurde. Die Gebäude, die die Anlage westlich, nördlich und östlich umgaben, waren Schlafsäle bzw. Wirtschaftsgebäude.[6] Die Steinpagode inmitten des Platzes ist mit eingravierten chinesischen Zeichen des Generals Su Dingfang (618–907) versehen, die den Sieg der chinesischen Tang-Dynastie im 8. Monat des Mondkalenders im Jahr 660 über das Königreich Baekje symbolisieren.[7]
Es wird angenommen, dass die Tempelanlage direkt im Zentrum der Stadt errichtet war.[8]
Siehe auch
- Historische Stätten von Baekje
- Archäologische Stätte von Gwanbuk-ri
- Festung Busosanseong
- Königliche Gräber von Neungsan-ri
- Stadtwall von Naseong
Literatur
- Republic of Korea (Hrsg.): Nomination of Baekje Historic Areas. For Inscription on the World Heritage List. Seoul 2015, ISBN 978-89-299-0345-9 (Online PDF 323 MB [abgerufen am 23. September 2015]).
Weblinks
- Jeongnimsa Temple Site. (HTML) Baekje Historic Areas Conservation and Management Foundation, abgerufen am 25. September 2015 (englisch).
Einzelnachweise
- ↑ Nomination of Baekje Historic Areas. Seoul 2015, S. 134.
- ↑ Jeongnimsaji (Jeongnimsa Temple Site) - Five-story Stone Pagoda at Jeongnimsa Temple Site, Buyeo (UNESCO World Heritage) (부여 정림사지.정림사지 오층석탑 (유네스코 세계문화유산)). (HTML) In: Visit Korea. Korea Tourism Organization, abgerufen am 25. September 2015 (englisch).
- ↑ Korea - Baekje historic areas to be listed on UNESCO World Heritage list. (HTML) In: Visit Korea. Korea Tourism Organization, 7. Juli 2015, abgerufen am 25. September 2015 (englisch).
- ↑ Nomination of Baekje Historic Areas. Seoul 2015, S. 39.
- ↑ Historical site - Jeongnimsa Temple site in Buyeo. (HTML) Buyeogun, abgerufen am 25. September 2015 (englisch).
- ↑ Nomination of Baekje Historic Areas. Seoul 2015, S. 60 f.
- ↑ Nomination of Baekje Historic Areas. Seoul 2015, S. 143.
- ↑ Nomination of Baekje Historic Areas. Seoul 2015, S. 83.
Koordinaten: 36° 16′ 45″ N, 126° 54′ 15″ O