Dmitri Fjodorowitsch Poljakow

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Dmitri Fjodorowitsch Poljakow (russisch Дмитрий Фёдорович Поляков; * 6. Juli 1921 in der Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik; † 15. März 1988 in Moskau) war ein sowjetischer Offizier. Er wurde Generalleutnant des Militärnachrichtendienstes GRU und spionierte ab 1961 für die amerikanische CIA. Nach seinem Prozess in der UdSSR wurde er zum Tode verurteilt und am 15. März 1988 in Moskau erschossen.

Leben

Poljakow wurde 1921 in der Ukraine geboren. Er schloss im Juni 1941 die Artillerieschule in Sumy (russisch Сумское высшее артиллерийское командное училище) ab und diente als Artillerie-Offizier im Zweiten Weltkrieg. Für seine Tapferkeit wurde er ausgezeichnet.

Nach dem Krieg, dem Studium an der Frunse-Militärakademie und Schulungen des GRU, trat er in den sowjetische Militärgeheimdienst ein. Seine erste Aufgabe war die Begleitung der sowjetischen Delegation zum Military Staff Committee des UNO-Sicherheitsrats in New York von 1951 bis 1956.

Geheimdienstliche Tätigkeiten

Bei seinem zweiten Auftrag in New York, von 1959 bis 1961 diente er sich der Spionageabwehr des FBI als Informant an. Weitere Einsätze führten ihn von 1965 bis 1969 nach Rangun, Burma und von 1973 bis 1976 sowie 1979 bis 1980 nach Neu-Delhi wo er als sowjetischer Militärattaché tätig war. Innerhalb der CIA kam der Verdacht auf, dass Poljakow ein Maulwurf sein könne, da er von der Korruption der sowjetischen Parteielite angewidert war.[1] Wiktor Tscherkaschin vermutete, dass er verbittert wäre, weil die sowjetische Führung ihm die Erlaubnis verweigert habe, seinen schwer kranken Sohn, dem ältesten seiner drei Söhne, mit in ein Krankenhaus nach New York zu nehmen, damit dieser dort eine angemessene medizinische Behandlung bekommen könne. Dieser Sohn starb an den Folgen der Krankheit und bald darauf begann Poljakow seine Aktivitäten als Informant.[2]

Er blieb für 25 Jahre ein Informant der CIA während er seine Karriere verfolgte und schließlich sogar den Rang eines Generalleutnants erreichte. CIA-Offiziere sprachen in Superlativen über die Art der Informationen, die er zur Verfügung stellte. So sagten:

„Polyakov was our crown jewel, [...] the best source at least to my knowledge that American intelligence has ever had and I would submit, although I certainly can't be certain, but the best source that any intelligence service has ever had.“

„Poljakow war unser Kronjuwel, [...] die beste Quelle, zumindest nach meinem Wissen, die der amerikanische Geheimdienst je hatte und ich möchte behaupten, obwohl ich gewiss nicht sicher sein kann, die beste Quelle, die irgendein Nachrichtendienst jemals hatte.“

Sandra Grimes[3]

„Polyakov was the jewel in the crown.“

„Poljakow war das Juwel in der Krone.“

James Woolsey[1]

Nach allen Berichten war er nicht an Geld interessiert, denn er handelte aus Prinzip.

Zu den bedeutenden Informationen, die Poljakow lieferte, gehörten:[1]

  • Der Beweis für die wachsende Kluft zwischen der Sowjetunion und China. Diese Information spielte eine zentrale Rolle in der Entscheidung von Präsident Richard Nixon, im Jahr 1972 diplomatische Beziehungen mit China aufzunehmen.
  • Technische Daten zu sowjetischen Panzerabwehrraketen. Da die USA nie in direkte Kampfhandlungen mit der Sowjetunion verwickelt war, war das Wissen über diese Waffen von unschätzbarem Wert, als diese im Irak während des Golfkriegs zum Einsatz kamen.
  • Der Beweis, dass Frank Bossard ein Spion der Sowjetunion war.

Verhaftung und Hinrichtung

Poljakow wurde 1986, sechs Jahre nachdem aus der GRU ausgeschieden war, vom KGB verhaftet. Anfangs hatten seine Kontaktpersonen bei der CIA keine Informationen darüber, was mit ihm geschehen war. Erst später stellte sich heraus, dass er sowohl von Robert Hanssen als auch von Aldrich Ames verraten worden war.[4] Im Jahr 1988 wurde Poljakow zum Tode verurteilt und hingerichtet.

Einzelnachweise

  1. a b c Elaine Shannon: Death of The Perfect Spy. In: Time. 24. Juni 2001, abgerufen am 11. Juli 2015.
  2. Ann Blackman: Spooks, shadows, codes, and moles. In: The Boston Globe. 6. März 2005, abgerufen am 9. Juli 2015.
  3. INTERVIEW WITH SANDY GRIMES. 30. Januar 1998, abgerufen am 9. Juli 2015.
  4. Tennent H. Bagley: Spymaster, Startling Cold War Revelations of a Soviet KGB Chief, Skyhorse Publishing Inc, New York, Delaware, 2013.