Susanoo
Susanoo (jap. スサノオ, Kojiki: 〔〔建〕速〕須佐之男命、須佐能男命 ((Take-)haya)-Susanoo no mikoto, nach Karl Florenz: ‚Tapfer-schneller-ungestümer Mann‘; Nihonshoki: 〔神/速〕素戔嗚尊 (Kamu-/Haya-)Susanoo no mikoto), veraltet auch Susanowo, ist im Shintō der Kami (deutsch: Gottheit) des Windes und des Meeres und der Bruder der Sonnengöttin Amaterasu und des Mondgottes Tsukuyomi no Mikoto.
Geburt
Susanoo ist der Sohn Izanagis. Nach dem Kojiki (712) kam Susanoo zur Welt, als Izanagi sich nach einem Besuch in der Unterwelt (Yomi) die Verunreinigungen von seiner Nase wusch. Nach dem Haupttext im Nihonshoki (720) entstand er und seine Geschwister, sowie Hiruko, aus der Vereinigung zwischen Izanagi und Izanami. Das Nihonshoki erzählt zudem von einer weiteren Version in der Izanagi mit seiner linken einen Bronzespiegel in der Hand hielt und dadurch Amaterasu (hier Ōhirume no Muchi genannt) zeugte, mit seiner rechten einen Bronzespiegel hielt und Tsukuyomi zeugte und dann seitwärts schaute woraufhin Susanoo entstand.
Susanoo und Amaterasu
Bevor Susanoo seine lange Reise nach Ne no kuni beginnt – das Nihonshoki nennt als Gründe sowohl seine Verbannung aufgrund seines schlechten Charakters, aber auch weil er seine Mutter Izanami in der Unterwelt besuchen will –, will er zuvor noch seine Schwester Amaterasu besuchen. Amaterasu ist sich über Susanoos Motive unklar und tritt ihm bewaffnet gegenüber. Susanoo schlägt einen Eidschwur vor bei dem jeder der beiden einen Gegenstand zerkauen und durch seinen Atem beleben sollte. Würden die dadurch erzeugten Kinder sein Geschlecht haben, würde dies seine guten Absichten beweisen. Amaterasu erschafft die drei Munakata-Göttinnen (Munakata sanjojin) und Susanoo fünf bzw. sechs männliche Götter.
Quelle | Amaterasu kaut | und erzeugt die Göttinnen | Susanoo kaut | und erzeugt die Götter |
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Kojiki | Sein Zehnspanniges (d.h. Zehn Handspannen lang) Schwert |
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Ihre Magatama-Haar- und Handperlenkette |
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Nihonshoki, Hauptversion (Faszikel 1, Abschnitt 6) |
Sein Zehnspanniges Schwert |
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Ihre Magatama-Haar- und Handperlenkette |
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Nihonshoki, Variante 1 (Faszikel 1, Abschnitt 6) |
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Seine Magatama-Halsperlenkette |
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Nihonshoki, Variante 2 (Faszikel 1, Abschnitt 6) |
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Ihre Schwertspitze |
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Nihonshoki, Variante 3 (Faszikel 1, Abschnitt 6) |
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Seine Haarperlenkette |
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Nihonshoki, Variante 4 (Faszikel 1, Abschnitt 7) |
Ihr Zehnspanniges Schwert | ― | Seine Haarperlenkette |
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Susanoo hatte einen sehr stürmischen Charakter, denn seine Lieblingsbeschäftigung war, anderen einen Streich zu spielen. Einer der Streiche, den er seiner Schwester Amaterasu spielte, ging jedoch zu weit und er wurde aus dem Himmel verbannt.
Aber er hat auch gute Eigenschaften. Er sorgt zum Beispiel dafür, dass sich keine Seuchen ausbreiten, und er gilt auch allgemein als Schutzgott des Ackerbaus. Weiterhin will es die Legende, dass er den Menschen die erste Kultur beibrachte und die Zivilisation begründete.
Trotzdem sind ihm in Japan nur wenige Schreine geweiht. Sein Hauptheiligtum ist der Großschrein von Izumo (Präfektur Shimane), wo er zusammen mit der Gottheit Ōkuninushi (大国主, „Herr des großen Landes“) verehrt wird.
Siehe auch
Literatur
- Nelly Naumann: Die Mythen des alten Japan. Anaconda, Köln 2011, ISBN 978-3-86647-589-2.
Weblinks
- Kadoya Atsushi: „Susanoo“. In: Encyclopedia of Shinto. Kokugaku-in, 10. Mai 2005 (englisch)
- Bernhard Scheid: Susanoo
- Kimberley Winkelmann: Susano-O no Mikoto ( vom 5. Dezember 2008 im Internet Archive)