Papstwahl 1159

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Die Papstwahl von 1159 (4.–7. September) folgte auf den Tod von Papst Hadrian IV. Das Ergebnis war ein doppeltes Pontifikat.

Eine Mehrheit der Kardinäle wählte Kardinal Rolando von Siena als Papst Alexander III., aber eine Minderheit weigerte sich, ihn anzuerkennen und wählte ihren eigenen Kandidaten Ottaviano de Monticelli, der den Namen Viktor IV. annahm, wodurch ein Schisma entstand, das bis 1178 dauerte.

Das Schisma war die Folge der wachsenden Spannungen innerhalb des Kardinalskollegiums bezüglich der Außenpolitik des Heiligen Stuhls. Der Kirchenstaat im 12. Jahrhundert war ein Puffer zwischen Heiligem Römischem Reich und dem normannischen Königreich Sizilien. Nach dem Wormser Konkordat 1122 verbündete sich das Papsttum mit dem Kaiser eher als mit den Normannen, aber während des Pontifikats von Hadrian IV. (1154–59) brach dieses Bündnis auf, weil Kaiser Friedrich Barbarossa nicht die Bedingungen des Konstanzer Vertrags (1153) erfüllte, die ihn verpflichteten, dem Papsttum zu helfen, seine Autorität in Rom und in anderen vom König von Sizilien kontrollierten Gebieten wiederherzustellen. Unter diesen Umständen entschied sich Hadrian IV., das Bündnis mit dem Kaiser zu brechen und mit Wilhelm von Sizilien Frieden zu schließen, indem er den Vertrag von Benevent (1156) unterzeichnete. In den folgenden Jahren gab es wachsende Spannungen zwischen dem Papsttum und Kaiser Friedrich Barbarossa (z. B. ein Streit auf dem Hoftag zu Besançon (1157)). Friedrich versuchte – mit bedeutendem Erfolg – seinen Einfluss auf die Kirche in Deutschland zu verstärken. Der Richtungswechsel der päpstlichen Außenpolitik führte dazu, dass sich das Kardinalskollegium in Anhänger und Gegner der neuen Politik teilte, die nach dem Tod Hadrians IV. keinen Kompromiss erzielen konnten.

Die Wahl von 1159 hatte auch erhebliche rechtliche Konsequenzen. Bis zu diesem Zeitpunkt erforderte die Wahl des neuen Papstes Einstimmigkeit unter den Wählern, was zum Schisma führte, als die Existenz von Fraktionen im Kollegium die Einstimmigkeit verhinderte. Um das Schisma in der Zukunft zu vermeiden, verkündete das Dritte Laterankonzil 1179 das Dekret Licet de evitanda discordia, das festlegte, dass der Papst mit einer Mehrheit von zwei Dritteln der anwesenden Kardinäle gewählt wird.

Papst Hadrian IV. starb am 1. September 1159. Aus Angst vor einer möglichen Spaltung, empfahl er den Kardinälen kurz vor seinem Tod die Wahl von Kardinal Bernhard von Porto als seinen Nachfolger.

Das Kardinalskollegium war in zwei Fraktionen geteilt: die sogenannten „sizilianische“ Partei und die „kaiserliche“ Partei. Die Sizilianer wurden vom Kanzler Rolando von Siena und Camerlengo Boso angeführt und unterstützten die pro-sizilianische Politik Hadrians IV. Die kaiserliche Fraktion wurde von Ottaviano de Monticelli angeführt.

Es ist bekannt, dass die sizilianische Partei 13 Kardinäle umfasste: der Kanzler Rolando, Camerlengo Boso, die Kardinalbischöfe Bernhard von Porto, Ubaldo von Ostia, Walter von Albano und Gregor von Sabina, sowie die Kardinäle Odone Bonecase, Ubaldo Caccianemici, Ottone da Brescia, Ardicio Rivoltella, Giovanni Gaderisio, Ildebrando Grassi und Pietro di Miso.

Die kaiserliche Partei wird neun Kardinäle gezählt haben[1], von denen aber nur sechs bekannt sind: Ottaviano de Monticelli, Giovanni Morrone, Guido di Crema, Imar von Tusculum, Raymond de Nîmes und Simeone Borelli. Guglielmo Marengo war vielleicht der siebte, eventuell gehörte Kardinal Cinzio Capellus ebenfalls dazu. Die verbleibenden zehn Kardinäle waren neutral.

Es wird angenommen, dass beide Fraktionen in den letzten Monaten des Pontifikats von Hadrian IV. bereits Vorbereitungen für die Wahl getroffen haben, obwohl diese Versuche nur aus den gegnerischen Berichten bekannt sind, die für polemischen Zwecke während des nachfolgenden Schismas produziert wurden, und es unmöglich ist, ihre Richtigkeit zu überprüfen. Beide Seiten beschuldigten die jeweils andere wegen illegaler Verschwörung. Die Anhänger Viktors IV. beschuldigten die „Sizilianer“, Bestechungsgelder vom König Wilhelm von Sizilien und den antiimperialen Städten Brescia, Mailand und Piacenza erhalten zu haben. Sie hätten angeblich einen Eid geschworen, keinen Kandidaten außerhalb ihres Kreises zu wählen. Andererseits beschuldigten die „Sizilianer“ die „Kaiserlichen“, eine Verschwörung mit dem kaiserlichen Gesandten Otto von Wittelsbach zu schmieden, der zur Zeit der Wahlen in Rom war und bedeutende Unterstützung gab, um Viktor IV. die Kontrolle über das Patrimonium Petri zu ermöglichen. Es ist bekannt, dass die weltlichen Anhänger von Kardinal Ottaviano de Monticelli, der mit der mächtigen Familie der Grafen von Tusculum verwandt war, auf die bewaffnete Konfrontation in Rom vorbereitet waren.

Wahl Alexanders III.

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Die Kardinäle versammelten sich am 4. September in der Vatikanbasilika, drei Tage nach dem Tod Hadrians IV. Sie hatten entschieden, dass gemäß dem Brauch die Wahl einstimmig sein sollte, um gültig zu sein. Es scheint, dass die Kandidatur von Bernhard von Porto, der von Hadrian als akzeptabel für beide Fraktionen empfohlen wurde, nicht vorankam. Beide Parteien schlugen Kandidaten vor, die nicht für beide Seiten akzeptabel waren: die Kaiserlichen schlugen Ottaviano de Monticelli vor, die „Sizilianer“ Kanzler Rolando. Die Kardinäle diskutierten drei Tage über einen Kompromiss. Der sizilianischen Partei konnten sich allen neutralen Kardinälen anschließen und wahrscheinlich auch einige Mitglieder der kaiserlichen Fraktion. Am vierten Tag (7. September) wurde Kardinal Rolando von Siena zum Papst proklamiert, er nahm den Namen Alexander III. an, obwohl die Einstimmigkeit nicht erreicht war und einige Kardinäle weiterhin gegen seine Kandidatur opponierten. Gemäß dem Manifest von Alexanders Partei von Oktober 1159 und einem Bericht von Kardinal Boso, erhielt Rolando an diesem Tag die Stimmen aller Kardinäle, die sich versammelten, bis auf drei: die von Ottaviano de Monticelli, Giovanni Morrone und Guido di Crema. Dann erkannten Anhänger von Rolando, dass „es unangemessen schien, dass … der apostolische Stuhl … wegen der Streitsucht der oben genannten [drei] Männer länger ohne einen Herrscher bleiben sollte“. Auf der anderen Seite behauptete die Gegenpartei, dass Ottaviano weiterhin neun Stimmen hatte und dass die sizilianische Partei, die die Mehrheit hatte, einfach die Regel brach, die Einstimmigkeit für gültige Wahlen erforderte. Die Version der kaiserlichen Kardinäle wird jedoch als weniger zuverlässig erachtet als die Version von Alexanders Partei, selbst wenn diese auch nicht ganz genau ist; basierend auf den Bestellungen der Manifeste beider Parteien, die kurz nach der Wahl ausgegeben wurden, kann angenommen werden, dass mindestens 23 Wähler für Rolando stimmten und nicht mehr als sechs sich ihm widersetzten.[2]

Wahl Viktors IV.

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Die Wähler von Kardinal Rolando versuchten unmittelbar nachdem sie ihn zum Papst erklärt hatten, ihm den purpurnen Mantel, der die Annahme des päpstlichen Amtes symbolisierte, anzulegen, aber dann trat die Wahl in eine stürmische Phase ein. Kardinal Ottaviano de Monticelli griff sich den Mantel von Alexanders Rücken und seine bewaffneten Begleiter stürmten in die Basilika. Alexander III. und seine Anhänger flohen in die Zitadelle von St. Peter, die in den Händen von Kardinal Boso war. In ihrer Abwesenheit wählten die wenigen Kardinäle, die in der Basilika blieben, Ottaviano de Monticelli zum Papst und inthronisierten ihn als Viktor IV. Die genaue Anzahl seiner Wähler ist nicht bekannt, aber es gibt gute Gründe anzunehmen, dass es sechs waren, einschließlich Ottaviano selbst, da nur fünf Kardinäle das Manifest im folgenden Monat zu seinen Gunsten unterschrieben. Es ist jedoch möglich, dass einige zusätzliche Kardinäle an der Wahl Viktors IV. teilgenommen haben, sich dann aber sehr schnell Alexander III. unterwarfen.[3]

Weihe Alexanders III.

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Alexander III. blieb für eine Woche in der Zitadelle, bis er befreit und von Odo Frangipane aus Rom eskortiert wurde. Am 18. September schließlich erhielt er den Purpurmantel. Am 20. September wurde er in Ninfa südöstlich von Velletri von Kardinalbischof Ubaldo Allucingoli von Ostia zum Bischof von Rom geweiht, und von Kardinalprotodiakon Odone Bonecase gekrönt. Am 27. September exkommunizierte er Viktor IV. und seine Anhänger.

Weihe Viktors IV.

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Viktor IV. wurde am 4. Oktober im Kloster Farfa von Kardinalbischof Imar von Tusculum als Kardinaldekan, assistiert von den Bischöfen Ubaldo von Ferentino und Riccardo von Melfi geweiht. Mit Hilfe Otto von Wittelsbachs und seinem bewaffneten Gefolge übernahm er bald die Kontrolle über Rom und das Patrimonium Petri, während Alexander III. im Königreich Sizilien und später in Frankreich Zuflucht suchte.

Manifeste der beiden Fraktionen

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Beide Rivalen und ihre Anhänger verteidigten die Rechtmäßigkeit ihrer Wahl. Im Oktober 1159 verfassten Kardinäle beider Gruppen Manifeste zugunsten ihrer Päpste für Kaiser Friedrich Barbarossa. Das Manifest der „Alexandriner“ unterschrieben 23 Kardinäle, das der „Viktoriner“ nur fünf.[4] Die Befürworter Viktors IV, die zugaben, dass sie in der Minderheit waren, begründeten ihr Vorgehen damit, dass die gegnerische Fraktion die Regel der Einstimmigkeit verletzte und infolgedessen die Wahl von Rolando für ungültig erklärt wurde. Die Gegenpartei behauptete, das Prinzip der Einstimmigkeit sei durch das hinderliche Verhalten von nur drei Kardinälen der kaiserlichen Fraktion verletzt worden, die sich hartnäckig weigerten, den vom Rest des Heiligen Kollegiums gewünschten Kandidaten anzuerkennen.

Simeone Borelli schloss sich Ende 1159 Alexander III. an, Raymond de Nîmes zwischen Februar und April 1160. Ende 1159 ernannte Viktor IV. mindestens drei neue Kardinaldiakone: Bernardo von Ss. Sergio e Bacco, Giovanni von S. Maria in Aquiro und Lando von S. Angelo. Alexander III. ernannte am 18. Februar 1160 Kardinaldiakon Milo von S. Maria in Aquiro.

Beide Päpste sandten ihre Legaten in die katholischen Königreiche, um ihre Anerkennung zu sichern. Auf dem Konzil von Pavia von Februar 1160 erklärte sich Friedrich Barbarossa für Viktor IV., der Episkopat des Kaiserreichs folgte ihm – mit Ausnahme von Eberhard von Biburg, Erzbischof von Salzburg und seine Suffragane. König Waldemar von Dänemark unterstützte ebenfalls Viktor IV., der Erzbischof Eskil von Lund, Primas von Dänemark, hingegen Alexander III. Es scheint, dass Polen ebenfalls Viktor IV. unterstützte.[5] Der Rest Europas, insbesondere Frankreich, England, Spanien, Schweden, Norwegen, Schottland, Ungarn, Sizilien und die lateinischen Territorien in Outremer anerkannten Alexander III., wobei in einigen Ländern signifikante Viktorianer-Minderheiten im Episkopat oder unter den Feudalherren existierten. Das Schisma hatte sich über Europa ausgebreitet.

Die Einheit der Kirche wurde nach 18 Jahren wiederhergestellt, als Friedrich Barbarossa und Alexander III. am 1. August 1177 den Vertrag von Venedig unterzeichneten; ein Jahr später gab Viktors Nachfolger Calixtus III. seine Ansprüche auf und unterwarf sich Alexander III. (29. August 1178). Viktor IV. und seine Nachfolger Paschalis III. (1164–1168) und Calixtus III. (1168–1178) werden heute von der Katholischen Kirche als Gegenpäpste betrachtet, Alexander III. als legitimer Papst.

Die Wahl von 1159 und das folgende Schisma zeigten die Notwendigkeit, die Regeln bezüglich der Papstwahl zu ändern. Das Dekret Licet de evitanda discordia des Dritten Laterankonzils von 1179 schaffte die Einstimmigkeitsregel zugunsten der Zweidrittelmehrheit ab. Das Dekret bestätigte auch, dass alle drei Ränge des Kardinalskollegiums (Bischöfe, Priester und Diakone) bei den Papstwahlen gleich sind. Obwohl die Praxis, Kardinalpriester und Kardinaldiakone gleichberechtigt mit Kardinalbischöfen zu beteiligen, spätestens mit der Papstwahl 1118 eingeführt worden war, war das Dekret In Nomine Domini (1059) mit dem Kardinalbischöfen das Wahlrecht zuerkannt wurde, bis dahin nie formell widerrufen worden.

Im September 1159 gab es 31 Kardinäle. Einer von ihnen scheint nicht an der Papstwahl teilgenommen zu haben, so dass 30 Wähler bleiben.[6][7]

Kardinal Fraktion Kardinalstitel Ernannt am[8] durch Anmerkungen
Imar, OSB Cluny kaiserlich Bischof von Tusculum (Frascati) 13. März 1142 Innozenz II. Kardinaldekan
Gregorio della Suburra sizilianisch Bischof von Sabina 1. März 1140[9] Innozenz II. Subdekan des Kardinalskollegiums
Ubaldo Allucingoli sizilianisch Bischof von Ostia und Velletri 16. Dezember 1138 Innozenz II. später Papst Lucius III. (1181–85)
Giulio neutral Bischof von Palestrina 19. Mai 1144 Lucius II
Bernhard, CanReg sizilianisch Bischof von Porto-Santa Rufina 22. Dezember 1144 Lucius II.
Walter, CanReg sizilianisch Bischof von Albano 19. Dezember 1158 Hadrian IV.
Ubaldo Caccianemici, CanReg sizilianisch Priester von Santa Croce in Gerusalemme 19. Mai 1144 Lucius II. Kardinalprotopriester; Kardinalnepot (?)
Ottaviano de Monticelli kaiserlich Priester von Santa Cecilia in Trastevere 25. Februar 1138 Innozenz II. Gegenpapst Victor IV. (1159–1164)
Astaldo degli Astalli neutral Priester von Santa Prisca 17. Dezember 1143 Coelestin II.
Guido di Crema kaiserlich Priester von Santa Maria in Trastevere 21. September 1145 Eugen III. später Gegenpapst Paschalis III. (1164–68)
Rolando sizilianisch Priester von San Marco und Kanzler der Kirche 22. September 1150 Eugen III. Papst Alexander III.
Giovanni Gaderisio, CanReg sizilianisch Priester von Sant’Anastasia al Palatino 22. September 1150 Eugen III.
Giovanni da Sutri neutral Priester von Santi Giovanni e Paolo 21. Februar 1152 Eugen III.
Enrico Moricotti, OCist neutral Priester von Santi Nereo e Achilleo 21. Februar 1152 Eugen III.
Giovanni Morrone kaiserlich Priester von Santi Silvestro e Martino ai Monti 23. Mai 1152 Eugen III.
Ildebrando Grassi, CanReg sizilianisch Priester von Santi XII Apostoli 23. Mai 1152 Eugen III.
Bonadies de Bonadie neutral Priester von San Crisogono 21. Dezember 1156 Hadrian IV.
Alberto di Morra, CanRegPraem neutral Priester von San Lorenzo in Lucina 21. Dezember 1156 Hadrian IV. später Papst Gregor VIII. (1187)
Guglielmo Marengo, OCist kaiserlich(?) Priester von San Pietro in Vincoli 14. März 1158 Hadrian IV
Odone Bonecase sizilianisch Diakon von San Giorgio in Velabro 4. März 1132 Innozenz II. Kardinalprotodiakon
Rodolfo neutral Diakon von Santa Lucia in Septisolio 17. Dezember 1143 Coelestin II.
Giacinto Bobone neutral Diakon von Santa Maria in Cosmedin 22. Dezember 1144 Lucius II. später Papst Coelestin III. (1191–98)
Ottone da Brescia sizilianisch Diakon von San Nicola in Carcere 21. Februar 1152 Eugen III.
Ardicio Rivoltella sizilianisch Diakon von San Teodoro al Palatino 21. Dezember 1156 Hadrian IV
Boso, CanReg sizilianisch Diakon von Santi Cosma e Damiano 21. Dezember 1156 Hadrian IV Camerlengo; Präfekt des Castell Sant’Angelo
Simeone Borelli, OSBCas kaiserlich Diakon von Santa Maria in Domnica ca. 1157 Hadrian IV. Abt von Subiaco
Cinzio Capellus kaiserlich(?) Diakon von Sant’Adriano al Foro 14. März 1158 Hadrian IV.
Pietro di Miso sizilianisch Diakon von Sant’Eustachio 14. März 1158 Hadrian IV.
Raymond de Nîmes kaiserlich Diakon von Santa Maria in Via Lata 14. März 1158 Hadrian IV.
Giovanni Conti da Anagni neutral Diakon von Santa Maria in Portico 19. Dezember 1158 Hadrian IV

Fünf Kardinäle wurden von Innozenz II. ernannt, zwei von Coelestin II., vier von Lucius II., acht von Eugen III. und 11 von Hadrian IV.

Ein Kardinal nahm nicht an der Papstwahl teil:

Kardinal Fraktion Kardinalstitel ernannt am vom Anmerkungen
Rainaldo di Collemezzo OSBCas[10] neutral Priester von Santi Marcellino e Pietro ca. 1139–1141 Innozenz II. Abt von Montecassino (externer Kardinal)

Fraktionen im Oktober 1159

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Anhänger von Alexander III. Anhänger von Viktor IV.[11]
  1. Gregorio della Suburra, Kardinalbischof von Sabina und Kardinäleubdekan
  2. Ubaldo Allucingoli, Kardinalbischof von Ostia e Velletri
  3. Giulio, Kardinalbischof von Palestrina
  4. Bernard, CanReg, Kardinalbischof von Porto e S. Rufina und Erzpriester des Petersdoms
  5. Walter, CanReg, Kardinalbischof von Albano
  6. Ubaldo Caccianemici, CanReg, Kardinalpriester von Santa Croce in Gerusalemme
  7. Rainaldo di Collemezzo, OSBCas, Kardinalpriester von Santi Marcellino e Pietro und Abt von Montecassino
  8. Astaldo degli Astalli, Kardinalpriester von Santa Prisca
  9. Giovanni da Sutri, Kardinalpriester von Santi Giovanni e Paolo
  10. Errico Moricotti, OCist, Kardinalpriester von Santi Nereo e Achilleo
  11. Ildebrando Grassi, CanReg, Kardinalpriester von Santi XII Apostoli
  12. Giovanni Gaderisio, CanReg, Kardinalpriester von Sant Anastasia
  13. Bonadies de Bonadie, Kardinalpriester von San Crisogono
  14. Alberto di Morra, CanReg, Kardinalpriester von San Lorenzo in Lucina
  15. Guglielmo Marengo, Kardinalpriester von San Pietro in Vincoli
  16. Odone Bonecase, Kardinaldiakon von San Giorgio in Velabro
  17. Rodolfo, Kardinaldiakon von Santa Lucia in Septisolio
  18. Giacinto Bobone, Kardinaldiakon von Santa Maria in Cosmedin
  19. Ottone da Brescia, Kardinaldiakon von San Nicola in Carcere
  20. Ardicio Rivoltella, Kardinaldiakon von San Teodoro
  21. Boso, CanReg, Kardinaldiakon von Santi Cosma e Damiano
  22. Cinzio Capellus, Kardinaldiakon von San Adriano
  23. Pietro di Miso, Kardinaldiakon von Sant’Eustachio
  24. Giovanni Conti da Anagni, Kardinaldiakon von Santa Maria in Portico Octaviae
  1. Imar, OSBCluny, Kardinalbischof von Tusculum und Kardinaldekan
  2. Guido di Crema, Kardinalpriester von Santa Maria in Trastevere
  3. Giovanni Morrone, Kardinalpriester von Santi Silvestro e Martino ai Monti
  4. Raymond de Nimes, Kardinaldiakon von Santa Maria in Portico Octaviae
  5. Simeone Borelli, OSBCas, Kardinaldiakon von Santa Maria in Domnica und Abt von Subiaco
  1. Die Zahl wird im Manifest der Wähler Viktor IV. (Oktober 1159) angegeben. Das Manifest ist jedoch nur von fünf Kardinälen unterzeichnet und gilt nicht als zuverlässig; keine der anderen Quellen unterstützt die Zahl von neun Kardinälen zugunsten von Ottaviano/Viktor IV. (Bolton, Duggan, S. 106). Die Partei Viktors behauptete, dass unter diesen neun Kardinälen Gregor von Sabina war, der später von der Partei Alexanders bestochen wurde (Langen, S. 454), aber von Kardinal Gregor ist bekannt, dass er ein „Sizilianer“ war (Robinson, S. 53).
  2. Bolton, Duggan, S. 106; diese Zahlen umfassen nicht den Gewählten selbst
  3. Robinson, S. 83, Bolton, Duggan, S 106. Vielleicht schlossen sich drei oder vier Unterstützer von Alexander III., die nicht in die Zitadelle flüchteten, unter militärischem Druck der Wahl von Viktor IV. an; dies würde erklären, warum die Partei Viktors behauptet haben könnte, dass ihre Fraktion neun Kardinäle zählte, darunter „Sizilianer“ Gregor von Sabina, und warum ihre Zahl so schnell auf fünf zurückging. Es gibt jedoch keine direkten Beweise, die diese Hypothese stützen.
  4. Rahewin, Gesta Frederici (Das Manifest der Partei Viktors ist in Kap. LXII, das der Partei Alexander in Kap. LXIII).
  5. Polnische Bischöfe nahmen an den schismatischen Synoden von 1160 und 1165 teil (Dzieje Kościoła w Polsce, Ed. A. Wiencek, Krakau 2008, S. 75).
  6. Brixius, S. 24, Bolton, Duggan, S. 106; letztere Quelle gibt die Anzahl mit 28 an, es wurden aber sicher zwei Kardinäle weggelassen, Kardinal Rolando von S. Marco, seine 22 Anhänger und 5 Anhänger von Ottaviano von S. Cecilia, aber nicht Ottaviano selbst hinzufügend; außerdem zeigt sie, dass Alexander III. von 22 Kardinälen unterstützt wurde, aber die korrekte Zahl ist 23, siehe Rahewin, Kap. LXIII.
  7. Miranda veröffentlichte eine leicht andere Kardinalsliste, die er von Alfonso Chacón, vitae et res gestae Pontificum Romanorum et S. R. E. Cardinalium, Rom 1677, übernommen hat. Chacón hat zwei weitere Kardinaldiakone unter den Wählern von Victor IV.: Gregorio von SS. Vito e Modesto und Guglielmo, Erzdiakon von Pavia, mit unbekannter Diakonie. Sie unterzeichneten jedoch keine päpstlichen Bullen (Jaffé, S. 616, 653, 659 und 827), ihre Namen werden im Manifest der Reichsparteitage vom Oktober 1159 nicht erwähnt (Bolton, Duggan, S. 105–106; Rahewin, Kap. LXII), und nichts ist über sie bekannt außer der angeblichen Teilnahme an dieser Wahl, so dass es zweifelhaft erscheint, dass sie jemals zum Kardinal befördert wurden und sogar existierten (Kardinal Guglielmo scheint ein „Duplikat“ von Kardinal Guglielmo Marengo zu sein, der vor seiner Beförderung zum Kardinal Erzdiakon von Pavia gewesen war und dessen Haltung zu Beginn der Spaltung mehrdeutig war (siehe Robinson, S. 475)). Brixius erwähnt sie in seiner Arbeit nicht.
  8. Die Daten der Ernennung nach Zenker, S. 222–226, und Brixius.
  9. Zum Datum dieser Ernennung siehe Zenker, S. 48 und 51. Brixius, S. 57, sagt, er sei von Anastasius IV. (1153–1154) als Kardinalbischof von Sabina ernannt worden, aber Zenker hat gezeigt, dass er mit Kardinal Gregor von S. Maria in Trastevere identisch ist, der 1140 von Innozenz II. ernannt wurde.
  10. Bei Chacón ist Rainaldo Teilnehmer der Wahl Alexanders III. Es erscheint jedoch unwahrscheinlich, da Kardinal Rainaldo nicht in der römischen Kurie residierte, sondern in der Abtei von Montecassino, wo er 29 Jahre lang (1137–1166) Abt war. Die Tatsache, dass er während seines langen Kardinals (1140–1166) keinen päpstlichen Bullen zugestimmt hatte, zeigt deutlich seine ständige Abwesenheit vom päpstlichen Hof (Jaffé, S. 559, 609, 616, 653, 658–659). Auch wenn er sich Alexanders III. sicher angeschlossen hat, erscheint er doch nicht unter den Unterzeichnern des Manifests seiner Wähler vom Oktober 1159 (Rahewin: Kap. LXIII). Zu seiner Abwesenheit siehe auch Brixius, S. 24.
  11. Gegenpapst Viktor IV. ernennt kurz nach seiner Weihe einige neue Kardinäle, die hier nicht aufgelistet sind. (S. Miranda Pseudokardinäle von Viktor IV.). Diese sind hier nicht aufgeliste.
  • Philipp Jaffé: Regesta pontificum Romanorum ab condita Ecclesia ad annum post Christum natum MCXCVIII. Berlin 1851.
  • Joseph Langen: Geschichte der Römischen Kirche von Gregor VII. bis Innocenz III. Bonn 1893.
  • Johannes Matthias Brixius: Die Mitglieder des Kardinalkollegiums von 1130–1181. R. Trenkel, Berlin 1912.
  • Barbara Zenker: Die Mitglieder des Kardinalkollegiums von 1130 bis 1159. Würzburg 1964.
  • Ian Stuart Robinson: The Papacy 1073–1198. Continuity and Innovation. Cambridge Medieval Textbooks. Cambridge University Press 1990, ISBN 0-521-31922-6.
  • Brenda Bolton, Anne Duggan: Adrian IV, the English Pope, 1154–1159: Studies and Texts. Ashgate Publishing, 2003, ISBN 0-7546-0708-9.
  • Rahewin: Gesta Friderici. Domus Ecclesiae, 2001.