Xerophilie

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Als xerophil (trockenliebend) bezeichnet man die Eigenschaft von Organismen (insbesondere Mikroorganismen und Pflanzen), welche sich an trockene Bedingungen angepasst haben. Meist handelt es sich dabei um ökologische Nischen, da die Arten bei höherem Wasserangebot von wasserliebenden Organismen verdrängt werden. Diese Spezialisierung kann aber auch so weit ausgeprägt sein, dass der Oragnismus ohne unmittelbare Konkurrenz bei höherem Wasserangebot nicht mehr existieren kann, da der Stoffwechsel an eine reduzierte Wasserverfügbarkeit ausgelegt ist.

Xerophile Pflanzen

Pflanzen, die in heißen tropennahen Gebieten (Halbwüsten, Vollwüsten) heimisch sind. Sie sind der Hitze sowohl durch ihren Aufbau (Wurzelwerk, Blattwerk) als auch in ihrem Wasserverbrauch angepasst. In Regenzeiten sammeln sogenannte Sukkulentengewächse in ihren fleischigen Blättern und Stämmen das Wasser und verteilen es in Trockenperioden gleichmäßig und sparsam auf ihren Wasserhaushalt. Der Wasserauffang geschieht sehr geschickt, mit weit verbreiteten Wurzelgeflechten, die tief unter der Erde jeden kleinsten Tropfen verwerten. Durch Wachs- oder filzähnliche Schichten auf der Oberfläche der Pflanze ist diese perfekt vor der direkten Sonneneinstrahlung und somit vor dem Vertrocknen geschützt.

Liste xerophile Pflanzen

Mitglieder der Familien der

Xerophile Tiere

Gelegentlich wird im biologie-didaktischen Umfeld der Begriff Trockenlufttiere verwendet, um xerophile Tiere zu charakterisieren. Intention dieses Begriffs ist der Hinweis auf körperliche Anpassungen wie Chitin- und Hornpanzer oder Kalkgehäuse, mit denen unter trockenen Umweltbedingungen der Wasserhaushalt aufrechterhalten werden kann.

Liste xerophiler Tiere

Allgemein fallen hierunter alle Arten von Wüsten- und Savannentiere, darunter

  • Scorpione,
  • Spinnen,
  • Eidechsen,
  • Käfer

Xerophile Mikroorganismen

Hefen und Pilze sind ebenfalls xerophil. Sie spielen beim Lebensmittelverderb eine große Rolle, da sie auch mit geringen Mengen an Wasser auskommen und so auch trockene Lebensmittel verderben können.

Generell hängt die Besiedelung von der Nährstoffverfügbarkeit vom Wassergehalt des Lebensmittels ab. Die Nährstoffaufnahme lässt sich dabei direkt aus einer Abhängigkeit, die als Wasseraktivität oder aw-Wert bezeichnet wird, berechnen.

Lebensmittel mit einem hohen Wassergehlt wie z.B. Früchte vederben daher schneller, werden vorerst aber von wasserliebenden Bakterien besiedelt, die Hefen und Pilze als unmittelbare Konkurrenz verdrängen. Erst, wenn der Wassergehalt ein auf Niveau gesunken ist und die Bakterien, die nährstoffquellen nicht mehr nutzen können und absterben, treten die xerophilen Mikroorganismen in Erscheinung, da sie sich an die Mangelsituation angepasst haben. Damit findet nahezu ein kontinuierlicher Verderbnisprozess statt.

Literatur

  • Michael T. Madigan, John M. Martinko, Jack Parker: Brock - Mikrobiologie. 11. Auflage. Pearson Studium, München 2006, ISBN 3-8274-0566-1