Radio 24

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Vorlage:Infobox Hörfunksender Radio 24 ist der grösste Privatradiosender der Schweiz. Die Sendestudios befinden sich in Zürich.

Geschichte

Gegründet wurde Radio 24 von Roger Schawinski; heute ist das Unternehmen unter dem Dach der Belcom AG eine Tochter der Tamedia AG.

Als der Sender im November 1979 seinen Betrieb aufnahm, wurde vom italienischen Pizzo Groppera aus rund 130 km weit mit dem damals stärksten UKW-Sender der Welt bis in den Raum Zürich hinein gesendet; das Gesetz sah damals den Betrieb privater Radiostationen in der Schweiz nicht vor. Das Sendestudio befand sich in einem Einfamilienhaus in Cernobbio, in der Provinz Como, Italien.

Die Schweizer Behörden versuchten mit allen Mitteln, den italienischen Staat zur Schliessung des – nach italienischem Recht legalen – „Piratensenders“ zu bewegen. Im Grossraum Zürich entstand quer durch alle sozialen Schichten eine eigentliche Volksbewegung, die sich für ein freies Radio in der Schweiz einsetzte. Als Zeichen der Solidarität knüpften viele Hörer einen weissen Stoffstreifen an die Autoantenne. Wiederholt kam es zu Massendemonstrationen für Radio 24 in Zürich. Radio 24 startete in den Weihnachtstagen 1979 eine Unterschriftensammlung für die Petition, dass Radio 24 vom Bundesrat nicht mehr bekämpft werden sollte; innert nur fünf Tagen wurden 212'000 Unterschriften gesammelt.

Nachdem der Sender mehrere Male durch die Polizei geschlossen wurde, wurde die Redaktion schliesslich nach Zürich verlegt und eine Rundfunkkonzession eingeholt. Viele der damaligen Moderatoren sind auch heute noch bekannte Namen, beispielsweise Röbi Koller, Frank Baumann, Peter Baumann (heute Verleger), Markus Gilli (heute Programmleiter des Schweizer Lokalfernsehens TeleZüri), Ursi Spaltenstein, Dany Wyler, Christian Heeb, der Journalist Michael Lang und natürlich Roger Schawinski, 2004–2006 Chef von Sat.1.

Nach der Legalisierung von privaten Radiostationen im Jahre 1983 in der Schweiz siedelte Radio 24 ganz nach Zürich über und sendet seither vom Zürcher Hausberg Uetliberg. Die Sendeanlage auf dem Pizzo Groppera verkaufte Roger Schawinski dem Schweizer Medienunternehmer Jürg Marquard (PopRocky, Cosmopolitan), der für kurze Zeit unter dem Namen SoundRadio ein werbefinanziertes Popprogramm in die Schweiz strahlte.

Modernisierung

2001 verkaufte Roger Schawinski Radio 24 an das Zürcher Medienunternehmen Tamedia für ca. 92 Millionen CHF. Seit 1999 war Peter Brun Programmleiter von Radio 24. Er modernisierte den in die Jahre gekommenen Sender und machte ihn bis 2005 erfolgreicher denn je mit grossem Abstand zu den Konkurrenten. Der Sender gehörte bis 2005 zu den innovativsten Privatradios der Schweiz. Anfang 2005 verliess Peter Brun den Sender. Er wechselte als Kommunikationschef Schweiz zum grössten Schweizer Reisekonzern Kuoni. Peter Brun war zuvor bereits Moderator, Redaktor und Moderationsleiter bei Radio 24.

Im April 2005 wurde Markus Mager zum neuen Programmleiter ernannt. Mager hat zuvor u.a. bei Tele24 (als Produzent) und TeleZüri (stv. Programmleiter und Nachrichtenchef) gearbeitet. Seine Radio-Laufbahn startete Mager Anfang der 90er Jahre beim ehemaligen Konkurrenten Radio Z (seit 2003 NRJ Zürich). Mager hat sich zum Ziel gesetzt, die Stärken des Senders im Bereich Information und Service wieder intensiv zu pflegen und den Sender weiter zu entwickeln.

Im April 2008 wurde Mager von Karin Müller (zuvor DRS3, Radio Pilatus und selbständige Kommunikationsberaterin) als Programmleiterin von Radio 24 abgelöst. Müller professionalisierte den Sender einschlägig. So führte sie beispielsweise die Moderations- und Redaktionsräumlichkeiten zu einem Radio-Newsroom zusammen. Mit der Einführung des Slogans "Die bescht Musik" wurde das Musikprogramm komplett überarbeitet und ebenfalls professionalisiert. Im Sommer 2010 produzierte Radio 24 unter Müller zum ersten Mal seit 2002 wieder ein eigens für den Sender komponiertes Layout bei GrooveWorks in Los Angeles. Am 1. September ging das komplett neue Layout onair. Ebenfalls im Sommer 2010 absolvierte Radio 24 den vom neuen Radio- und Fernsehgesetz vorgesehen Qualitäts-Audit und schnitt dabei mit Bestnoten ab. Insbesondere das tief verankerte Feedback- und Qualitätssicherungsprinzip, welches von Karin Müller und ihrer Crew seit 2008 implementiert wurde, fand dabei grossen Anklang.

Hörerzahlen

Im Jahr 2004 hatte Radio 24 etwa 260'000 Hörer, was die Station mit 3.0 % Marktanteil zum Marktführer im Sendegebiet von Zürich machte. 2005 stieg die Hörerzahl auf etwa 265'000 Hörer an. Dies ist unter anderem auf die Inbetriebnahme eines neuen Senders im Herbst 2005 und somit auf die Sendegebietsausweitung zurückzuführen. Die Hörernutzung und somit der Marktanteil ging jedoch deutlich zurück auf 2.7 % Marktanteil im 2. Halbjahr 2005. Dies ist der tiefste Wert seit 2001.

Ab dem Jahr 2005 hat bei den Hörerzahlen ein markant positiver Trend eingesetzt. 2006 hat Radio 24 mit 267'400 HörerInnen weiter zugelegt und konnte auch den Marktanteil wieder leicht auf 2,8 % steigern. Der Sender hat den Abstand zur Konkurrenz im Sendegebiet weiter ausgebaut. Radio 24 ist der unangefochtene Branchenleader im Schweizer Privatradiomarkt. Jedoch bereits 2007 sanken die Hörerzahlen auf bis zu 256'100 HörerInnen und der Marktanteil erreichte den tiefsten Wert seit Einführung der Radiocontrol Messmethode und lag bei 2.5 %.

Ein Meilenstein war der im April 2007 vollzogene Programmausbau. So ist Radio 24 z.B. der einzige Sender in der Schweiz, der von morgens um 05.00 bis 20.00 Uhr durchgehend jede halbe Stunde News (vollständige Bulletins zur vollen Stunde, Updates mit Verkehr und Wetter zur halben Stunde) sendet.

Durch die ab 2008 einsetzende Professionalisierung unter Programmleiterin Karin Müller und dem gleichzeitig wachsenden Sendegebiet durch die Neukonzessionierung konnte Radio 24 seine Hörerzahlen in den letzten Jahren erneut massiv ausbauen. Immer noch als unangefochtene Nummer 1 unter den Schweizer Privatradios verzeichnete Radio24 Mitte 2010 täglich rund 300'000 Hörerinnen und Hörer und einen Marktanteil von über 3 Prozent. Insbesondere überholte Radio 24 dabei in den Konzessionsgebieten Stadt und Agglomeration Zürich auch den öffentlich-rechtlichen Sender DRS3 deutlich.

Sendegebiete

Der Sender wird vom Uetliberg auf 102.8 MHz gesendet und besitzt heute (2011) neun weitere Frequenzen im Bezirk Zürich, im Bezirk Affoltern, bei Feusisberg, bei Uster, bei Eglisau, bei Neuhausen am Rheinfall, bei Winterthur, bei Glarusund bei Mollis. Per 1. August 2011 ist Radio 24 zudem digital auf DAB+ empfangbar.

Im Rahmen des neuen Radio- und TV-Gesetzes (RTVG) wurden die Sendegebiete der bisherigen Sender im Raum Zürich deckungsgleich. Im September 2009 wurde die neue Radio 24 Konzession rechtskräftig.