Schwedischer Gänsefuß

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Schwedischer Gänsefuß
Systematik
Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie: Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae)
Unterfamilie: Chenopodioideae
Tribus: Chenopodieae
Gattung: Gänsefüße (Chenopodium)
Art: Schwedischer Gänsefuß
Wissenschaftlicher Name
Chenopodium suecicum
J.Murr

Der Schwedische Gänsefuß (Chenopodium suecicum), auch Schweden-Gänsefuß[1] oder Grüner Gänsefuß[2][3] genannt, ist eine Pflanzenart in der Familie der Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae). Sie ist in Mitteleuropa heimisch.

Beschreibung

Der Schwedische Gänsefuß ist eine einjährige krautige Pflanze mit Wuchshöhen von 30–100 cm. Die ganze Pflanze ähnelt dem Weißen Gänsefuß, ist aber grün oder hell graugrün und nur wenig bemehlt und später verkahlend. Der Stängel ist nicht rötlich, höchstens die Astwinkel können rot gefleckt sein. Die wechselständigen Laubblätter sind grün bis graugrün. Die Blattspreite ist bei einer Länge bis 10 cm und einer Breite bis 7 cm rhombisch-eiförmig bis elliptisch, oft basal breit dreilappig. Der Blattrand trägt scharfe, vorwärts gerichtete Zähne.

Die Blütenknäuel bilden lockere Blütenstände. Die Samenschale weist radiäre Rillen und rundliche bis längliche, narbige Wabengruben auf. Die Blütezeit reicht von Juni bis August. Die Bestäubung erfolgt in der Regel durch den Wind.[4]

Chromosomenzahl

Die Chromosomenzahl beträgt 2n=18.[5]

Vorkommen und Gefährdung

Der Schwedische Gänsefuß ist in Europa heimisch und von der südlichen gemäßigten Zone bis in die boreale Zone verbreitet.[6] Auch in Asien besitzt er zerstreute Vorkommen (siehe unter Weblinks: Verbreitung auf der Nordhalbkugel). Er steigt von der Ebene bis in die Hügelstufe auf.[6]

In Mitteleuropa ist der Schwedische Gänsefuß selten in Ruderalvegetation an Schuttplätzen oder Wegrändern zu finden, wo er mäßig trockene bis frische, nährstoffreiche Böden besiedelt. Er kommt zusammen mit dem Gestreiften Gänsefuß im Chenopodietum ruderale vor.[3]

In Deutschland gilt er als Archaeophyt, oder war eventuell auch ohne Zutun des Menschen bereits einheimisch. Hier findet man ihn vor allem im Norden und Nordosten, im Süden gibt es nur Einzelfunde. Bundesweit ist diese Art ungefährdet, in Sachsen gilt sie aber als stark gefährdet (Rote Liste gefährdeter Arten 2).[6]

Systematik

Die Erstveröffentlichung von Chenopodium suecicum erfolgte 1902 durch Josef Murr in Magyar Botanikai Lapok 1, S. 341.[5]

Synonyme von Chenopodium suecicum Murr sind Chenopodium pseudopulifolium (Scholz) Murr und Chenopodium album subsp. pseudopulifolium (Scholz) Murr.[7] Irrtümlich wurde häufig auch der Name Chenopodium viride beziehungsweise Chenopodium album subsp. viride dafür verwendet.[7]

Nutzung

Die Blätter des Schwedischen Gänsefußes können roh oder gekocht wie Spinat zubereitet werden. Rohe Blätter sollten wegen ihres Gehalts an Saponinen allerdings nur in kleinen Mengen verzehrt werden. Die Samen können gemahlen als Mehlzusatz dienen. Es wird empfohlen, sie über Nacht einzuweichen und danach gründlich abzuspülen, um die Saponine zu entfernen. [8]

Die ganze Pflanze kann als Färbepflanze für gold-grüne Farbtöne verwendet werden.[8]

Belege

  • Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Hrsg.: Bundesamt für Naturschutz (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2000, ISBN 3-8001-3364-4, S. 90. (Abschnitte Beschreibung, Vorkommen)

Einzelnachweise

  1. Eintrag bei Botanik im Bild / Flora von Österreich, Liechtenstein und Südtirol
  2. Werner Rothmaler: Exkursionsflora, Band 4, Berlin, Volk und Wissen, 1982, S. 170
  3. a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. Unter Mitarbeit von Theo Müller. 5., überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1983, ISBN 3-8001-3429-2, S. 344.
  4. Eintrag bei BiolFlor
  5. a b Eintrag bei Tropicos, abgerufen 8. Februar 2012
  6. a b c Schwedischer Gänsefuß. auf FloraWeb.de
  7. a b Pertti Uotila, 2011: Chenopodiaceae (pro parte majore): Chenopodium suecicum – In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity., abgerufen 8. Februar 2012
  8. a b Eintrag bei Plants For A Future, abgerufen 8. Februar 2012