Götz Frömming

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Götz Frömming im Deutschen Bundestag (2019)

Götz Frömming (* 30. August 1968 in Eutin) ist ein deutscher Gymnasiallehrer und Politiker (AfD). Er ist seit 2017 Mitglied des Deutschen Bundestages.

Nach dem Abitur am Kronberg-Gymnasium Aschaffenburg leistete Frömming zunächst den Wehrdienst, den er nach kurzer Zeit abbrach. Im Anschluss absolvierte er den Zivildienst.[1] Ab 1991 absolvierte er ein Studium der Germanistik, Geschichtswissenschaft und Philosophie an der Universität Frankfurt am Main und der Humboldt-Universität zu Berlin, das er 2002 mit dem Ersten und anschließend dem Zweiten Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien beendete.

Nach dem anschließenden Referendariat war Frömming als Lehrer für Deutsch, Geschichte und Politik an der Schule Schloss Salem und am Windeck-Gymnasium Bühl tätig. Als Studiendirektor war Frömming anschließend Oberstufenkoordinator am Diesterweg-Gymnasium in Berlin und danach Fachbereichsleiter am Berliner Lessing-Gymnasium. 2012 wurde Frömming an der Technischen Hochschule Karlsruhe zum Dr. phil. promoviert.[2] Frömming promovierte in Germanistischer Mediävistik.

Nach einer Mitgliedschaft bei den Freien Wählern ab 2012 trat Frömming 2013 in die AfD ein. Am 14. April 2013 nahm er am Gründungsparteitag der Alternative für Deutschland im Hotel InterContinental Berlin teil. Anschließend arbeitete er in leitenden Funktionen am Aufbau des Berliner Landesverbandes der AfD mit. Er war Wahlkampfleiter für den Landesverband Berlin bei der Bundestagswahl 2017 und Leiter des Redaktionsausschusses der Bundesprogrammkommission der AfD. Des Weiteren war er Gründungs- und Vorstandsmitglied der Desiderius-Erasmus-Stiftung,[3] die inzwischen als AfD-Parteistiftung firmiert.

Frömming ist seit 2017 Mitglied des Deutschen Bundestages und wurde über die Berliner Landesliste gewählt. Im 20. Deutschen Bundestag ist er Mitglied im Ältestenrat, ordentliches Mitglied im Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat, im Kuratorium der Bundeszentrale für politische Bildung sowie im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung. Seit 2019 ist er parlamentarischer Geschäftsführer der AfD-Bundestagsfraktion und Mitglied des Fraktionsvorstands. Im Ausschuss für Kultur und Medien sowie für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz vertritt er die AfD-Fraktion als stellvertretendes Mitglied.

Bei der Bundestagswahl 2021 trat Frömming im Wahlkreis Berlin-Pankow an und zog über die Berliner Landesliste erneut in den Bundestag ein.

Bei der Landratswahl im Havelland 2024 trat Frömming als Kandidat der Alternative für Deutschland an und unterlag mit 25,3 % dem Kandidaten der CDU. Bei der Kreistagswahl am 9. Juni 2024 wurde Frömming für die AfD in den Kreistag gewählt.[4]

Ursprüngliche Motivation für seinen Beitritt zur AfD war laut eigener Aussage Merkels Eurorettungspolitik. Die Zeit ordnete Frömming 2017 dem „gemäßigten Lager“ der AfD zu.[5] Seither ist er auf Linie mit dem radikaleren, antimigrantischen Kurs der Partei.[6]

Die Jüdische Allgemeine dokumentierte die diffamierende Aussage Frömmings, in der er den Sänger Herbert Grönemeyer mit Goebbels verglich.[7][8]

Kulturpolitisch besteht seine Haltung unter anderem darin, die Rückgabe von Raubkunst an ehemalige Kolonien nur in Ausnahmefällen gewähren zu wollen. Die staatliche Förderung von Theatern solle der historischen Werktreue dienen. Zeitgenössische Interpretationen von klassischen Werken, eine in Theatern jahrzehntelang gängige Praxis, lehnt Frömming ab.[9][10]

Das deutsche Bildungswesen sieht er durch Migration im Wesentlichen belastet und „an den Rand des Kollaps“ gebracht.[11] Schulische Strukturen in der BRD seien laut Frömming „ideologisiert.“[12]

Mitgliedschaften und Gremien

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AfD-Bundestagsfraktion

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  • Parlamentarischer Geschäftsführer der AfD-Bundestagsfraktion[13]
  • Mitglied des Fraktionsvorstands
  • Sprecher und Gründer der Arbeitsgemeinschaft Geschichte der AfD-Bundestagsfraktion[14]

Deutscher Bundestag

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  • Ordentliches Mitglied im Ältestenrat des 20. Deutschen Bundestages[15]
  • Ordentliches Mitglied im Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat[16]
  • Ordentliches Mitglied im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung[17]
  • Ordentliches Mitglied im Kuratorium der Bundeszentrale für politische Bildung[18]
  • Mitglied der deutsch-polnischen Parlamentariergruppe

Stellvertretendes Mitglied

  • Ausschuss für Kultur und Medien[19]
  • Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz[20]

Götz Frömming ist verheiratet und hat drei Kinder.[24]

  • Die Ästhetik des Leibes: Eine Studie zur Poetik des Körpers in Heinrich Wittenwilers „Ring“. Wiss. Verl. Trier, Trier 2015, ISBN 978-3-86821-575-5.
  • Päpstliche Provisionen am Bamberger Domkapitel, in: Bericht des Historischen Vereins Bamberg 133 (1997), 261–272
  • Urkundliche Zeugnisse zu Heinrich Wittenwiler, in: Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur, Bd. 140, H. 4 (2011), 473–475
Commons: Götz Frömming – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Christina Hertel: Dieser Berliner Geschichtslehrer will für die AfD in den Bundestag. In: VICE. 31. Juli 2017, abgerufen am 14. Oktober 2024 (amerikanisches Englisch).
  2. Deutscher Bundestag - Dr. Götz Frömming. In: Deutscher Bundestag. (bundestag.de [abgerufen am 26. September 2018]).
  3. Götz Frömming auf der Seite des Deutschen Bundestags
  4. wahlergebnis der Kreistagswahl 2024 auf wahlergebnisse.brandenburg.de.
  5. Kai Biermann, Astrid Geisler, Christina Holzinger, Paul Middelhoff, Karsten Polke-Majewski, Tilman Steffen: AfD-Fraktion: Rechts bis extrem im Bundestag. In: Die Zeit. 24. Oktober 2017, ISSN 0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 9. April 2024]).
  6. Joachim Wilisch: Landratswahl Havelland: Harte Ansagen zu Flüchtlingen und Integration. 23. Mai 2024, abgerufen am 4. Juni 2024.
  7. Zentralrat der Juden in Deutschland K.d.ö.R: NS-Anspielungen und Nazi-Vergleiche in der Bundesrepublik. 28. April 2021, abgerufen am 4. Juni 2024.
  8. Herbert Grönemeyer: Shitstorm von Rechts – laut.de – News. Abgerufen am 4. Juni 2024.
  9. Andreas Wassermann: AfD-Dokumentation »Volksvertreter«: »Ich will das noch mal sehen, bis ich ausflippe«. In: Der Spiegel. 25. Mai 2022, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 14. Oktober 2024]).
  10. AfD scheitert mit Antrag zur Restitution von Kulturgütern. Abgerufen am 14. Oktober 2024.
  11. Götz Frömming, AfD | 18.01.2019 | Bildungspolitik | Open Parliament TV. Abgerufen am 9. April 2024.
  12. Die AfD positioniert sich zum 16. Kinder- und Jugendbericht. Abgerufen am 9. April 2024 (deutsch).
  13. Deutscher Bundestag - Biografien. Abgerufen am 22. Juli 2022.
  14. AG02 - Geschichte. In: AfD-Fraktion im deutschen Bundestag. Abgerufen am 27. Juli 2022 (deutsch).
  15. Deutscher Bundestag - Der Ältestenrat. Abgerufen am 27. Juli 2022.
  16. Deutscher Bundestag - Vermittlungsausschuss. Abgerufen am 27. Juli 2022.
  17. Deutscher Bundestag - Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung. Abgerufen am 27. Juli 2022.
  18. Bundeszentrale für politische Bildung: Das Kuratorium der bpb. Abgerufen am 27. Juli 2022.
  19. Deutscher Bundestag - Ausschuss für Kultur und Medien. Abgerufen am 27. Juli 2022.
  20. Deutscher Bundestag - Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucher... Abgerufen am 27. Juli 2022.
  21. be: Bundesprogrammkommission. In: Alternative für Deutschland. Abgerufen am 27. Juli 2022 (deutsch).
  22. ÄMTER UND FUNKTIONEN. Abgerufen am 27. Juli 2022.
  23. ÄMTER UND FUNKTIONEN. Abgerufen am 27. Juli 2022.
  24. Dr. Götz Frömming. In: Deutscher Bundestag. Abgerufen am 27. Juli 2022 (deutsch).